dB = dB ??????
#4
So ist das,
lieber Frank,

die Sabaleute werden wohl Spitzenspannung gemessen haben, weil das hierzulande damals allgemein, nicht aber bei den Japanern und ihrem großen Absatzmarkt USA üblich war. Studer ist irgendwann zur späteren A77-Zeit, sicher aber seit der A700-Zeit auf RMS-Messung umgestiegen, weil man meinte, sonst wertemäßig (also den Zahlen nicht der Qualität her!) auf dem Markt abgehängt zu werden.
Ich erinnere mich dunkel, dass man in den ja sehr umfangreichen Bedienungsanleitungen der professionellen Geräte teilweise beide Messnormen nebeneinanderher angab. Müsste da einmal nachsehen, habe den Krempel aber nur teilweise auf dem Rechner. Daher ist zu blättern...

Das menschliche Ohr hat komplexe Verhaltensweisen, in deren Rahmen es sich teilweise als Spitzenwert- teilweise als Effektivwertempfänger verhält, was für den deutschen (Amts-)Ingenieur (ho, Grasso, wir kommen...) schon zum mittleren Problem mutiert. Der geschäftstüchtige Amerikaner sieht das weniger eng und entscheidet sich zielsicher für das, was seiner Analyse nach dem ureigenen 'business' nützt. Dass man dabei auch Normen einsetzte, die für die artgerechte Erfassung einer Messgröße ungeeignet waren, wen kümmerte es, die Zahlenwerte waren ja gut; und solange niemand dumme Fragen stellte, konnte es ja auch dabei bleiben.

Man muss ja sehen, dass man zu 'was kommt.

Währenddessen schrieb der deutsche RTI-NWDR-Zentraltechnik-IRT-Ingenieur einen wissenschaftlichen Aufsatz(, den man heute noch mit Genuss lesen kann!)
Wohlgemerkt: Ich kenne beide Szenen dieser technologischen Epoche recht gut; es liegt mir daher nicht, beide Sichten gegeneinander auszuspielen, denn die deutsche Prinzipientreue hat so viel für sich wie die amerikanische Tendenz, fünfe gerade sein zu lassen. Man braucht beides bitter nötig, was unserer Manager- und Politiksoldateska unzureichend klar zu sein scheint.

Bendenke zum Schluss in diesen Zusammenhängen, dass auch die Cassettenrecorder in den 1970ern hifi-tauglich vermarktet werden sollten, wofür man sich etwas einfallen lassen musste...., denn das Verfahren an sich war zumindest in jenen Tagen diesbezüglich schlicht untüchtig.

Dein Fall:
Bestimme einfach den Fremdspannungsabstand beider Bandgeräte B77 und Saba breitbandig linear am Millivoltmeter oder RTW/Lichtzeiger/Spitzenspannungsmesser und höre dir an, wie sich die Störgeräusche (mit und ohne laufendes Band) auf Brumm und Rauschen verteilen. Groß werden die Unterschiede beider Geräte nicht sein.

Die B77 hat zumindest teilweise neuzeitlichere Op-Amps am Ausgang, die ich in der Saba-Maschine noch nicht vermute, die Aussteuerbarkeit der B77 dürfte ggflls. etwas höher sein, obgleich sich der A(sic!)77-Ausgang gerade diesbezüglich nicht mit Ruhm bekleckerte und der besteht letztlich ja in der B77 etwas bereinigt fort. Mir fehlt es an Erfahrung mit der B77 dahingehend, ob man ihren Ausgang mit modernem Bandmertial ähnlich problemlos an die Wand, oder besser Decke (= Clipping) fahren kann wie den der A77.

Hans-Joachim
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[Kein Betreff] - von beutlin - 08.02.2005, 14:54
[Kein Betreff] - von PhonoMax - 08.02.2005, 15:40
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