Braun TG 1020 einmessen
#4
Danke für die Erklärung, offenbar habe ich das zu naiv-einfach gesehen.

Zitat:andreas42 postete
Die Abhängigkeit der Empfindlichkeit vom Bias-Strom ist für niedrige Frequenzen (S1 = 1 kHz) deutlich geringer als für hohe (S10 = 10 kHz). Die Kurven sind für jedes Band verschieden und normalerweise im passenden Datenblatt zu finden, zum Beispiel in diesem hier: http://www.rmgi.eu/pdf/RMGI_LPR_35.pdf. Die Empfindlichkeit wird mit normgerechter Wiedergabeentzerrung, aber nicht entzerrtem Aufnahmeverstärker gemessen. Der Unterschied zwischen den Kurven zeigt dann an, wie viel Aufnahmeentzerrung man aufbringen muss, um insgesamt einen glatten Frequenzgang zu erreichen.
Es gibt ja nur eine Einstellmöglichkeit -wie soll es damit möglich sein, einen insgesamt geraden Frequengang zu erzielen?

Zitat:Es gibt gewisse Methoden, obigen Kompromiss auf einem vorliegenden Gerät zu finden, auch wenn man nicht alle genannten Größen messen kann und will. Im Datenblatt wird gleichsam ein Kochrezept mitgeliefert, wie man den empfohlenen Arbeitspunkt einstellen kann: Die Delta-S10-Methode.
Das bezieht sich jetzt auf jede Methode, die "nur" auf die 10kHz-Empfindlichkeit abstellt, oder nur auf die auch für die TG1000 beschriebene Verfahrens der z.B. 4dB nach dem Maximum?

Zitat:Pegel kann man beim Einmessen auch bei einfacher Messausstattung gut erfassen, und die S10-Kurve ist stark vom Bias abhängig und hat zudem noch ein relativ scharfes Maximum. Der Bandhersteller gibt jetzt zum Beispiel an, dass man von diesem Maximum 4dB Pegelabfall in Richtung höheren Bias-Strom weiterdrehen soll, dass man beim gewünschten Wert ankommt. Praktisch und Tausendfach bewährt. Das steckt hinter dem Hinweis
Zitat:die Ausgangsspannung auf z.B. -4dB nach Erreichen des Maximums beim Verdrehen des Vormag-Trimmers eingestellt werden
Die angegebenen 4dB sind dabei so als Universalkompromiss für die meisten vorkommenden Bänder zu sehen...
Wie läßt sich vom Ergebnis her der Unterschied dieser Methode gegenüber der Methode, auf Pegelgleichheit bei z.B. 12,5kHz beschreiben? Oder hängt dies zu sehr vom jeweiligen Band und Tonkopf ab, so daß keine allgemeine Bewertung möglich ist?

Zitat:Schwerer wiegt aber eventuell, dass bei fest vorgegebener Aufnahmeentzerrung (ist so bei der ASC AS5000 und AS6000, also wahrscheinlich auch bei der TG1020) der gewünschte glatte Frequenzgang nicht erreicht wird.
Klingt vielleicht etwas naiv - aber ist das jedenfalls im Heimbereich nicht üblich?

Zitat:Deswegen gibt es die vereinfachte Amateurmethode, der auch Deine obige Beschreibung entspricht: Man stellt den Bias einfach so lange ein, bis ein 10kHz-Ton hinter Band gleich laut ist wie ein 1kHz-Ton. Damit hat man den Frequenzgang einigermaßen glatt, und sollte auch nicht allzu weit von den gewünschten anderen Eigenschaften weg sein.
Das klingt jetzt eher nach "2. Wahl" bzw, "quick&dirty". Es gibt aber doch nur eine Einstellmöglichkeit und die Einstellung des Trimmers vairriert doch in jedem Fall von Band zu Band - und wenn man nicht nur eine einzige Bandsorte verwendet, dann hat man doch ohnehin ein vermutlich viel größeres Problem ...

Zitat:Obige Braun-Beschreibung lässt sich also folgendermaßen umsetzen:
...
- bei -20dB (also 0,1V) Eingangssignal den Bias-Strom so lange erhöhen, bis 1kHz und 10kHz gleich laut hinter Band rauskommen, dazu mehrmals zwischen den Frequenzen hin und her schalten
Aha! Also kein Wechselspiel zwischen der Einstellung des Aufsprechverstärkers und der Vormag. sondern nur eine Einstellung der Vormag., ohne daß es auf den anfänglichen 1kHz-Pegel ankommt? Daran hätte ich nicht gedacht ...

Zitat:- den ersten Schritt am Ende einmal wiederholen, weil die Bias-Einstellung ihn eventuell leicht verändert hat
Davon ist doch sicher auszugehen! Aber gut, wenn das Ziel ist, 100mV bei beiden Frequenzen zu haben, dann wird dies auf dasselbe Ergebnis hinauslaufen.

Zitat:Da Du ja moderne Messmittel (ich las irgendwo was von AudioTester und so...) zur Verfügung hast
Naja ... Früher war ein Skope schon etwas besonderes, aber einen PC/Laptop mit Soundhardware hat doch heute jeder und das wirklich sehr gut brauchbare Scope gibt es sogar kostenlos ... jeder kann also visualisieren, was vom Band kommt ...

Zitat:kannst Du auch so lange am Bias drehen, bis der Frequenzgang insgesamt glatt ist.
Wie soll das mit der einen Einstellmöglichkeit gehen? Und inwiefern ist er auf diese Weise nicht glatt?

Zitat:Oder Du versuchst mal, das Klirrfaktorminimum zu finden. Oder nach Delta-S10-Methode. Erfahrung sammeln!
Ach nee! Das ist ja kein Selbstzweck, ich habe nicht die Absicht, das als Hobby zu betreiben. Einmal eingestellt und dann ist (hoffentlich) Schluß.

mfg, Oldman
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