JVC QL-A95
#1
Der QL-A95, das japanische top modell aus dem jahr 1982. nur unter dem markennamen VICTOR in japan direkt verkauft.
die besonderheit war eine externe vakuumpume für verwellte schallplatten.

[Bild: jvcqla9501kopieic3.jpg]
(QL-A95, Foto R.C, USA)

[Bild: jvcqla9510kopieor4.jpg]
(QL-A95, Foto R.C, USA)

[Bild: jvcqla9505kopiezk4.jpg]
(QL-A95 Plattenteller mit absaugedüsen, Foto R.C, USA)

[Bild: jvcqla9504kopiebv9.jpg]
(QL-A95, Foto R.C, USA)

[Bild: jvcqla9502kopiezf8.jpg]
(QL-A95 Tonarm, Foto R.C, USA)

[Bild: jvcqla9512kopiegk4.jpg]
(QL-A95 Vakuumpumpe, Foto R.C, USA)

weiteres asap,
gruss, klaus
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#2
update!
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#3
Nachdem ich mir diese JVC-Plattenspieler der frühen 80er Jahre mehrfach detailiert zu Gemüte gezogen und diverse Infos mit Klaus ausgetauscht habe, hat es mich im Frühjahr/Sommer 2007 doch so erwischt, daß ich nicht umhin kam mir so einen QL-A95 aus Japan zu beschaffen. Schließlich hatte ich mich wohl doch nicht ohne Grund vor etwa 25 Jahren schon mal entschieden einen QL-Y55F zu kaufen.
Nach einigen Recherchen konnte ich nun mit Hilfe eines Bekannten in Tokyo besagten 95er ersteigern. Auf dem Bild sah er ganz gut erhalten aus und auch das Zubehör war fast komplett.
Als das Paket dann ankam und ich es erwartungsvoll auspackte traf mich erst mal der Schlag - die Plexiglashaube war trotz guter Verpackung gebrochen. Grund: offenbar hat das Paket auch mal auf dem Kopf gelegen und dabei hat die schwere Zarge über die Scharniere soviel Druck auf die Haube gegeben, daß diese von den Scharnieren ausgehend mehrfach gebrochen ist.
Ansonsten war das Gerät gut erhalten,; allerdings, das Furnier hatte doch kleine Kantenschäden und sah insgesamt milchig verfärbt aus.


[Bild: IMG_3723-2.JPG]


Da half auch kein Polieren. Mir wurde schnell klar, daß die Zarge wohl insgesamt neu furniert werden müßte um ein dem Gerät angemessenes Äußeres zu erhalten. Hierfür fand ich dann auch einen interessierten Restaurator (Dank an Th. Feuerstein) der das alte Furnier mittels Feinfräsen abschälte und die Zarge dann neu mit Rio Palisander beklebte. Anschließend erfolgten mehrer Lackiergänge (Klarlack). Das Ergebnis: SUPER !

[Bild: IMG_4372A.JPG]
[Bild: IMG_4441.JPG]
[Bild: IMG_4375.JPG]

Für die milchige Oberfäche ist beim 95 offenbar der alternde Klarlack der scheinbar vorbeschichteten Echtholz-Furnierfolie verantwortlich. Dies ist bei den anderen Modellen dieser Zeit nicht der Fall. Ein zweiter 95er zeigte später die gleichen Erscheinungen.

Die Zarge besteht aus mehreren Lagen Spanplatten und ist im Gegensatz zu den anderen Playern massiv. Lediglich die runde Öffnung für das Motorunit und den Arm sind ausgefräst. Er kann innerhalb 15 Minuten vollständig demontiert werden.

Zum Tonarm gehört der schwarze gerade und silberne S-förmige Arm einschl. einem Zusatzgewicht für schwere Systeme. Also wie z.B. beim 55er.

Zur Pumpe: die im Beitrag von Klaus gezeigte Pumpe ist scheinbar nicht die von Victor/JVC angebotene Originalpumpe. Nachdem ich die Kataloge aus Japan bekommen habe bin ich der Meinung, daß es sich bei oben gezeigter Vacuumpumpe um ein Fremdfabrikat (evtl. Sota, USA), einen Eigenbau oder bestenfalls um ein nicht in Serie gegangenes Modell handelt. In allen Unterlagen wird die TS-1 (die auch schon für den TT-801 angeboten wurde) als optionale Ergänzung aufgeführt.

[Bild: IMG_4528.JPG]

Diese Pumpe erzeugt ein Vacuum von 70 mm Hq (Wassersäule), etwa 4 kg. Sie hat - und das wird oft behauptet - nicht die Aufgabe verwellte Platten flach zu ziehen, sondern soll vielmehr das Luftpolster unter der Platte entfernen und somit Resonanzen eliminieren woraus ein meß- und hörbar ausgeglicheneres Klangbild resultiert.

Mich hat dieser Plattenspieler sowohl klanglich als auch konzeptionell überzeugt - vergleiche ich doch immerhin mit einem Avid Volvere und Benz Ace H.

[Bild: IMG_4525.JPG]
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#4
Ich besitze zwar nicht den 95ér, bin aber mit meinem QL A70 sehr zufrieden.
Naja, bin begeistert.
So weit ich es beurteilen kann, unterscheiden sie sich kaum (bei meinem Dreher gibt es diese Pumpentechnik nicht).
Aber er hat wie der A95 die besonderen Magnettellerlager.

Ein wenig verunsichert war ich vor dem Kauf, da bei www.geocities.com Zarge und Tonarm kritisch beurteilt wurden (A70 + A95).

Gruß Bernd
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#5
aus diesen bericht würde ich nicht viel geben- geräte anhand von katalogdaten besprechen?? nicht unbedingt aussagekräftig.
@berndotto:
aber wie wäre es wenn du den ql-a70 mit fotos kurz vorstellst? Frank und ich wären auf einen kleinen erfahrungsbericht sehr gespannt!

gruss, klaus
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#6
Es hat etwas gedauert, aber nun ist der erste QL-A95 komplett. Mir ist es in den letzten Monaten gelungen das schwere Gegengewicht SW-75 zu besorgen und dann kam mir auch noch eine äußerst seltene Variante des S-förmigen Tonarms ins Blickfeld.

[Bild: IMG_7705-2.jpg]


Dieser Arm wurde offenbar auch nur in Japan verkauft - so wie die Hauptakteure dieser kleinen Fortführung der Vorstellung des Topplayers von Victor/JVC: das System MC-L1000 und das Headshell PH-L1000.


[Bild: IMG_7656-2.jpg]

Beides - System und Shell - sind auch in Japan sehr rar und werden mittlerweile deutlich über dem ehemaligen Kaufpreis gehandelt.
Beim MC-L1000 handelt es sich um eine Weiterentwicklung des auch hier bekannten MC-L10, jenem Direct Coupled Cartridge das völlig neue Wege im Hinblick auf die Spulenanordnung ging.
Ich habe nun gestern mal den QL-A95 mit diesem Set bestückt und dann probegehört:
Zunächst ist eins aufgefallen - die ungeheuer detailiert ausgeprägte räumliche Abbildung der Instrumente und der Stimme (Test mit div. LPs, darunter Tracy Chapman, same, und Sting, Nothing like the Sun). Tracys Stimme kam wie aus Stein gemeißelt aus der Mitte; man konnte fast jede Kopfbewegung orten. Höhen werden sehr fein zisiliert wiedergegeben und tragen zur Transparenz bei. Die Bässe sind eher schlank, exakt und trocken. Alles in allem ein Super-System, das sicher so auch heute vergleichbare Mitbewerber hat. Vergleicht man dann aber den Preis für das Victor-Set damals mit dem Preis für ein vergleichbares System heute, so kann man schon die Preisspirale nachvollziehen.

Hier nun noch zwei Bilder vom QL-A95 komplett:

[Bild: IMG_7699-2.jpg]


[Bild: IMG_7703-2.jpg]


Das wars, er ist halt komplett.

Frank K.
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#7
Hallo Frank,
Glückwunsch zu deinem Victor. Was mich noch interessieren würde, ist die Lösung des Haubenproblems. Hast du die gebrochene Haube repariert oder eine neue anfertigen lassen, und wenn ja wo.
Viele Grüße
Lukas
Viele Grüße
Lukas
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#8
Hi Lukas,

leider war die Haube derartig zerstört das eine Reparatur kein befriedigendes Ergebnis gebracht hätte.
Da die Haube des QL-A95 nicht den tiefgezogenen einteiligen Hauben der Serie QL-Y55 bis 75 (und 77 in Japan) entspricht, sondern aus einem vorne und hinten abgebogenen Hauptteil und den eingeklebten Seitenteilen besteht, war ein Nachbau sogar originalgetreu möglich. Habe damit eine Kunsstoff-verarbeitende Firma in meiner Nähe beauftragt. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden ( und ich bin wirklich pingelig), allerdings hat's etwas gedauert und der Preis ist auch nicht ganz ohne ! Aber für so ein seltenes Gerät halte ich das - zumindest für mich - für gerechtfertigt.

Gruß, Frank K.
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#9
Hallo,

hier mal wieder ein aktuelles Beispiel zum Problem des matt-milchig werdenden Lackes bei diesem Modell. Ganz deutlich ist der Fleck vorne rechts an der Holzzarge zu erkennen. Hier hilft dann nur noch neu furnieren und lackieren.

http://page10.auctions.yahoo.co.jp/jp/auction/m62210830

Gruß, Frank K.
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#10
Heute kam der ql-a95 nach tagen harten wartens wohlbehalten in graz an. gleich nach dem auspacken stellte ich die schon von frank genannten probleme fest- milchige, stumpfe furniere. somit werde ich frank's weg beschreiten und meinen tischler bitten sich der sache anzunehmen. kleinere kantenschäden bekräftigen diese entscheidung.

somit gibt es aus heutiger sicht folgende "zeitmängel" am QL-A95:
- milchige furniere
- leichter abrieb des lackes der bedienknöpfe (speziell up/down)

glück hatte ich mit der staubschutzhaube, diese ist glasklar und unbeschädigt.

eines ist mir noch am drehteller aufgefallen- dieser schein eloxiert zu sein im gegensatz zu den anderen (ql-y77f, ql-a75 usw. mit plolierten alu)


[Bild: 95_01.jpg]
(QL-A95)

[Bild: 95_02.jpg]
(QL-A95)

[Bild: 95_02a.jpg]
(QL-A95)

Hier noch ein foto im vergleichstest mit dem ql-a75 bzw- ql-y77f:
[Bild: 95_03.jpg]
(QL-A95 im vergleichstest am M-L10/P-L10)

gruss, klaus
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#11
Hier nun noch ein aktuelles foto durch den betrieb der TS-1. ohne aktivierung der pumpe ist auch diese anzeige nicht sichtbar!

[Bild: 1.jpg]
(Statusanzeige mit betrieb an der vakuumpumpe TS-1)

[Bild: 2.jpg]
(Tonarmbasis QL-A95)

Lange hat es auch gedauert bis ich meine 100V Trafo (für japan geräte unbedingt erforderlich) endlich fertig hatte. heute war es soweit- zumindest f.d. testbetrieb... Konstant 100V lagen sekundär an. abgesichert durch ein sicherung bzw. 2 NTC's in reihe im primärkreis (stichwort einschaltstromstoss bei 700VA)

[Bild: 3.jpg]
(Ringkerntrafo 230 auf 100/115V, 700VA)
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#12
Ich bin platt!
Das sieht ja traumhaft aus!
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#13
Es wurde nun zeit den QL-A95er auch technisch auf neuzustand zu bringen, anlass ist eine neu furnierten/lackierte zarge die in kürze bei mir eintrifft.

Als erstes gleich die netzteilplatine ausgebaut. das übliche- kaltlötstellen und einige (falsch) platzierte elkos gleich neben heizenden transitoren.

[Bild: a95_01.jpg]

[Bild: a95_02.jpg]
(Tonarmaufhängung/steuerung)

[Bild: a95_03.jpg]
(Eingang Luftabsaugung Drehteller)

[Bild: 1.jpg]

[Bild: a95_04.jpg]
(Lötseite Netzteilplatine)

hier ein paar impressionen der neu furnierten zarge:

[Bild: Zarge_fertig_01.jpg]

[Bild: Zarge_fertig_02.jpg]

[Bild: Zarge_fertig_03.jpg]

Die saubere klarlacklackierung ist an den kanten und bohrungen sichtbar

auch die "hochzeit" (zusammenführen der zarge mit der motoreinheit) ist gut gelungen

[Bild: Hochzeit.jpg]

bei der üblichen überarbeitung wurde auch noch die pumpensteuerungsbuchse gegen eine vergoldete getauscht. auch hier sah man wieder mal die korrosion aller aussen liegenden metallteile was leider typisch für japanische geräte ist

Hie nun bereits im einsatz zusammen mit den QL-Y77F

[Bild: QLY77F_QLA95.jpg]

[Bild: QLY77F_QLA95_01.jpg]




weiteres asap
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#14
Guten Morgen, 

ist noch jemand aktiv der damals dieses Thema eröffnet hat? 

Gruß Thannis
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#15
JVC_Graz, letzter Besuch: 20.12.2017. Also nicht mehr aktiv.

Aber wenn Du eine Frage hast, stell' sie doch einfach, vielleicht kann sie Dir auch jemand anders beantworten.
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#16
Warum hat JVC in vielen Kreisen eigentlich so einen schlechten Ruf? Die haben ja ziemlich viele „Panzer“ gebaut…
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#17
(24.05.2021, 09:06)DOSORDIE schrieb: Warum hat JVC in vielen Kreisen eigentlich so einen schlechten Ruf?

Haben sie den? Ich hab' zwar den Eindruck, daß JVC von vielen nicht als HiFi-Hersteller wahrgenommen wird, aber einen schlechten Ruf habe ich bisher nicht festgestellt. Die Leute aus meinem Bekanntenkreis, die JVC-HiFi-Geräte hatten, waren, soweit ich weiß, damit alle zufrieden.
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#18
Das kann ich nur bestätigen, JVC oder NIVICO, wie sie früher hiessen,
waren in D halt mehr wegen ihrer Video-Gerâte bekannt.
In Japan sind sie sehr renommiert und haben viele ihrer Top-Geräte auch nur dort verkauft.
Dort, im eigenen Land, firmiert JVC als VICTOR.

Ich habe zwei VICTOR Grossspuler, TD-4000 und TD-5000, beide sind als sehr hochwertig einzustufen.

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#19
(24.05.2021, 09:06)DOSORDIE schrieb: Warum hat JVC in vielen Kreisen eigentlich so einen schlechten Ruf? Die haben ja ziemlich viele „Panzer“ gebaut…

wer formuliert denn einen schlechten Ruf? Ich kenne den nicht und würde das Gegenteil behaupten!
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#20
Ich persönlich bin sehr zufrieden mit den Victor / JVC Geräten. Besitze vier Geräte, alle aus den 80er und alle voll funktionstüchtig. Obwohl die Geräte noch nie einen Service gesehen haben, zumindest soweit mir das bekannt ist.

Kein Vergleich zu den aktuellen Geräten.

In meinem Besitz sind 2 x QL Y55F , QL A70 und QL A95
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