Subwoofer bauen
#1
Hallo liebes Forrum,

ich hatte vor einiger Zeit ein Subwooferprojekt begonnen, und nun soll es demnächst fertig werden. Das Problem ist das tunen des Bassreflexrohres. Möglicherweise ganz, ganz, dumm gefragt, kann ich es einfach so abstimmen, indem ich einfach zb. bei 30Hz auf ein maximales Ergebnis mit dem Messmikrofon abstimme? Oder ist das (m)eine Milchmädchenrechnung ? Als Rohr wollte ich eine Pappröhre, die normalerweise für den Versand eingesetzt wird, verwenden. Unterschiedliche Größen wären vorhanden, stabil sind die Dinger ja. Und wo ist der Tunnel besser aufgehoben, an der Front oder der Rückwand ? Oder doch lieber ein geschlossenes Gehäuse ? Fragen über Fragen an die Experten, hat jemand Erfahrung, ich hoffe das war nicht zu dumm gefragt.

Danke schon einmal !!!

Viele Grüße !!!
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#2
moin moin,

schau doch mal hier rein https://www.talu.de/subwoofer-bauen/

reginald
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#3
Danke für den Hinweis , bzw. Link !!! Das Thema Bassreflexgehäuse wurde zwar angerissen, gebaut wird aber ein geschlossenes System, obwohl das Reflexgehäuse als effektiver eingestuft wurde.......
Das Gehäüse selbst ist ja auch bei mir so gut wie fertig, ca. 40 Kg MDF.

Viele Grüße !!!
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#4
Hallo,
man kann eine Bassreflexbox korrekt nach der Hohlraumresonanz abstimmen oder aber eher tiefer oder höher je nach dem QTS des verwendeten Lautsprechers. Mancheiner stimmt auch nach Gehör ab...
Bei ersterer Abstimmung brauchst du noch nicht mal ein Messmikrofon sondern nur einen Zollstock, die entspechende Tabelle, einen kleinen Verstärker und einen durchstimmbaren Sinusgenerator (das ist wohl die größte Hürde) und ein (analoges) Millivoltmeter - oder auch Wechselspannungsmessgerät.

Wenn du mit deiner Box noch nicht fertig bist und die erstere Abstimmung machen willst, gib Bescheid. Dann such ich die Tabelle mal raus.

Gruß Dietmar
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#5
Die Frage läßt sich anhand der gelieferten Daten nicht beantworten.
Im Grunde folgt aus Resonanz-Frequenz und Güte des Bass-Lauptsprechers, mit welchen Box-Volumina welche Bassreflex-Frequenzgänge möglich sind. Davon werden einem nur einige gefallen. M.a.W. Lautsprecher und Volumen müssen einigermaßen zusammen passen, damit etwas brauchbares/befriedigendes zustande kommen kann. Damit liegt dann auch bereits die untere Grenz-Frequenz des zusammengesetzten Systems fest. Im dem Bereich kommt dann etwas mehr Schalldruck zustande. Unterhalb einer gewissen dadurch festgelegten Grenze kommt jedoch deutlich weniger raus. Bei einer geschlossenen Box fällt der Schalldruck unter der System-Grenzfrequenz mit f² ab, bei einem einfachen Bassreflex-System fällt er mit f³ ab. Wenn diese Grenze also zB bei 50 Hz liegt, kommt bei 30 Hz weniger raus. Eine Maximum-Abstimmung bei 30 Hz wäre nicht richtig. Man muß den Frequenzgang am unteren Ende des Übertragungsbereiches optimieren.
Zum Design von Bass-Reflex-Boxen gibt es geeignete Programme. Das Kombinieren eines "beliebigen" Gehäuses mit einem "beliebigen" Bass-Chassis führt i.A. nicht zum Erfolg. Die Programme liefern die möglichen Frequenzgänge für unterschiedliche Abstimmungen mittels der Bassreflex-Rohre. Daraus kann sich dann auch ergeben, wie man eventuell mit vereinfachten Messungen an 2...3 Frequenzen Realität und Theorie angleichen kann.

MfG Kai
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#6
Vielen Dank nochmal für die erhellenden Hinweise,

ich werde jetzt mit dem Abstimmen beginnen und ein wenig experimentieren. Ich möchte noch anmerken, der Subwoofer soll aktiv betrieben werden, mit späterer elektronischer Weiche und einem EQ, und natürlich einer Endstufe. 
Soll ich schon beim Experimentieren schon den Dämmstoff mit ins Gehäuse packen ? Wäre eigentlich logisch.

Was meinen die Experten?

Danke und viele Grüße !!!
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#7
Verrate doch mal ein paar Eckdaten von dem SUB , mach doch da kein Geheimnis draus.

Dann könnte Dir besser geholfen werden.
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#8
Es gibt da ja auch ganz brauchbare Simulationssoftware wie Boxsim von Visaton. Da könntest du dich ein bißchen einarbeiten
Viele Grüße
Lukas
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#9
Hallo Laetitia,

wenn ich meine unmassgebliche Meinung zum Besten geben darf....

Wenn ich dich richtig verstehe, sind Gehäsue und gewählter LS schon fix. Dann würde ich ncht mehr zuviel Einflussnahme des BR-Rohres erwarten. Stimme die Länge per Messmikro auf das gewünschte Frequenzminimum ab. Was die Dämmwolle angeht, kannst du die auch noch später zugeben. Den Unterschied mit der BR-Rohr Länge wirst du m.E. ohnehin nur messen können.
Übrigens (...ist aber auch nur meine Sicht der Dinge...): wenn du am Schluß noch elektronische Weiche, Aktivmodul und EQ ins Spiel bringen wirst, wird sich die "Performance" des SW noch etwas ändern. Aber irgendwo musst du natürlich mit der Gruundabstimmung anfangen.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#10
So, es hat ein wenig gedauert, ich habe jetzt versucht die Daten des Lautsprechhers JBL-E145-8 anzuhängen. bzw. einzufügen, mal sehen ob ich es richtig gemacht habe.

Ja, die Gehäusedaten selbst sind schon fix, ich hatte es vor langer Zeit schon teilweise aufgebaut, die Gehäusegröße wurde allerdings eher intuitiv nach Gefühl dabei bemessen. (Habe mich dabei in etwa an der JBL L-90 orientiert) Ich wollte das es nicht zu groß wird, da ich den Eindruck habe, das ein relativ großer Lautsprecher im nicht zu sehr ausladenden Gehäuse noch etwas präziser klingt. Das wegfallende Volumen sollte dann im Aktivbetrieb elektronisch entzerrt werden. Ich denke der Lautsprecher hat genug physische Reserven. 

Nun, JBL gibt bei einem Gehäusenettoinnenvolumen von 118 Litern, bei 40Hz Abstimmfrequenz, einen Tunneldurchmesser für 2 Tunnel von 10cm, mit einer Länge von jeweils 16,51cm an. Bei einem Volumen von 150 Litern soll der Tunnel 15cm Durchmesser, bei einer Länge von 12,95cm haben. Mein Gehäuse hat ein Nettoinnenvolumen von 104,77 Litern, ich werde also zwei Röhren von 10cm einsetzen, da eine Röhre allein wahrscheinlich sonst zu lang werden würde, richtig ? Und ebenso bei zusätzlich tieferer Abstimmfrequenz die Röhren dann ebenfalls noch länger sein werden (?).

In der Wikipedia war zum Akktivbetrieb zu lesen, das dort ein paar Berechnungen wegfallen würden, die sonst bei passiver Weiche erforderlich wären. Auch müsse man bei Passivbetrieb sich zwingend an die Parameter halten, die das System Lautsprecher und Gehäuse(volumen) miteinander bedingen, da entsprechende Subsonicfilter in einer passiven Weiche schlecht zu realisieren seien.

Nakamichi hatte einmal passive Subsonicfilter im Angebot. Diese waren in einem längerem Zwischenstecker (Cinch) untergebracht, die funktionieren für's Gröbste sehr gut. Ich habe sie in den Tapemonitorweg eingekreuzt.

Vielen Dank, wieder einmal !!!


.pdf   e110-8-e120-8-e130-8-e140-8-e145-8-e155-8_manual.pdf (Größe: 692.93 KB / Downloads: 30)
.pdf   e110-8-e120-8-e130-8-e140-8-e145-8-e155-8_manual.pdf (Größe: 692.93 KB / Downloads: 30)
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#11
Ich bin mir nicht sicher, ob der E120 das richtige Chassis für einen Subwoofer ist. Der Antrieb ist sehr stark, was zu einem zu den Mitten hin ansteigenden Frequenzverlauf und zu einer starken Dämpfung bei der Resonanzfrequenz führt. Diese liegt mit 60Hz ohnehin schon relativ hoch. Ob damit unter 50 Hz viel rauszuholen sein wird, ist fraglich. Wenns funktioniert, dann sicher nur in der Aktivvariante mit ordentlich Power fürs Equalizing. Musst du einfach probieren, vermutlich wird der Einfluss der Reflexkanallänge eher gering sein.
Viele Grüße
Lukas
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#12
Grundsätzlich gebe ich Dir recht. Aber !!!

N e i n, es ist nicht der E-120, es ist der E-145 !!! ( Es sind verschieden LS nacheinander angegeben, der vorletzte ist der E-145)
Die Eigenresonanz liegt bei 35Hz, und er scheint, bei fühlender Betrachtung, vergleichsweise, zumindest für ein PA-System,
r e l a t i v weich aufgehängt zu sein. Der Einsatzbereich soll zwischen 30 Hz bis 80Hz liegen. Leider habe ich keine Angaben im Netz gefunden, welches den Abfall bei der Eigenresonanz anzeigt. JBL betont selbst, das bei dem E-145 höchste priorität auf ein lineares Frequenzgangverhalten gelegt wurde. Die Bezeichnung als PA-System scheint mir demnach auch nicht ganz korrekt. JBL spricht hier von Soundreinforcement und nicht von Public Adress. Der Begriff ist natürlich etwas schwammig, ich denke dabei nicht an Konzertbühnen, sondern eher an Diskothekenbeschallung, wobei sich die Zuhörer in relativ kurzer Distanz zum Beschallungssystem befanden, und daher der Lautsprecher nicht über das letzte Quentchen an Wirkungsgrad verfügen musste, sondern hier zugunsten der Übertragung tiefrequenter Töne den Leuten einheizen sollte. Oder, ich denke auch an einen Kinosubwoofer.

Vielen Dank noch für alle verlinkten Hinweise !

Liebe Grüße
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#13
OK, ich sehe, wie kam ich nur auf den E-120???
Viele Grüße
Lukas
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#14
Ist ja nicht schlimm, und vielleicht hattest Du einen langen Arbeitstag.............

So habe jetzt meine "Dummieröhren" eingebaut. Das sind kurze Stücke der zukünftigen Tunnel, in die ich dünne Pappröhren einschieben werde, um damit experimentell die Länge variieren zu können. 
Das Dichtmittel muss noch ein wenig trocknen, bald gehts dann los ! Natürlich habe ich nicht ganz den zukünftigen Durchmesser (wenige Millimeter), aber ich habe dann eigentlich fast die Länge, so gut wie. Feinabstimmung mit den echten Tunneln dann zum Schluss. Evtl. hat jemand noch methodische Hinweise zu meiner Vorgehensweise ? Was anderes ist mir nicht eingefallen. 
(Beim Boxenbau hier im Forum, gab es ja doch die eine oder andere Überraschung).

Liebe Grüße !!!
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#15
Eine relativ einfache Methode ist es den Impedanzverlauf zu messen, das geht mit Software (z.B. Arta oder Audiotester) oder per "Hand". Wenn Lautsprecher und Bassreflexgehäuse so einigermaßen zusammen passen sollten im Tieftonbereich zwei Impedanzmaxima mit einem Impedanzminima dazwischen zu messen sein. Mit der Länge des Reflexrohres (bzw. mit dessen Volumen) kannst du diese Maximas und das Minima entsprechend beeinflussen. Klassisch hat man früher so abgeglichen das beide Impedanzmaximas gleich groß waren, davon weicht man aber heute häufig je nach Anforderung ab.
Mist du hingegen keine zwei eindeutigen Impedanzmaximas passen Gehäuse und LS nicht zusammen.

Gruß Ulrich
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#16
Es gibt ein recht einfach zu bedienendes Programm, mit dem man Gehäuse berechnen kann WinISD. Gibt man die E-145 Parameter ein kommt man zu folgendem Ergebnis, wenn man 2 Reflexrohre mit 10 cm Durchmesser und einer Länge von 22 cm verwendet:

   

Mit aktiver Entzerrung von ca 8 dB bei 40 Hz könnte das durchaus hinhauen
Viele Grüße
Lukas
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#17
Nett gemacht.

Aber bei meinen Kenntnissen von solchen diffizilen Vorgängen, wie sie in Lautsprechern stattfinden, würde ich mich eher an die Serviervorschläge von Straßacker & Co. halten.
Ich hab ein paar CT-Varianten nachgebaut und das einzige Risiko lag nur in der Optik meiner selbstgebauten Holzkisten.

Trotzdem schön, wenn sich jemand selbst versucht.
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#18
Ja, das Auge "hört" auch mit bei den selbstgebauten "Holzkisten". Mein Gehäuse habe ich damals von einem Schreiner nach meinen Angaben machen lassen: Buchenmultiplex - sehr nett anzuschauen, aber nicht eben preisgünstig.

Gruß
Peter
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#19
Bei Monacor gibt es ein Programm (CAAD-4.2) zur berechnung von Gehäusen. Allerdings auf die Lautsprecher von Monacor ausgerichtet. Ich habe damals mit der V. 2.0 gearbeitet.
( noch DOS-Version )

Gruß
Friedhelm
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#20
Bei micka.de gibt es einen sehr einfach und schnell zu bedienenden Online-Simulator für Bassgehäuse. Da kann man ein bisschen mit Wunschabstimmungen rumspielen, damit man ein Gespür bekommt, welche Auswirkungen das Gehäuse auf das Übertragungsverhalten bei gegebenem Treiber hat.
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