01.01.2023, 19:35 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.01.2023, 22:21 von monduese.)
Hallo Tonbandfreunde
Ich bin neu in diesem Forum und möchte mich schnell vorstellen, mein Name ist Andy und ich komme aus der Schweiz. Allen auf jedenfall ein gutes neues Jahr.
Ein Uher 4400 Stereo IC und ein 4000 s hab ich wieder flott gekriegt.
Bei meinem Uher Report L stehe ich jetzt aber komplett an. Das Ding hätte eigentlich funktioniert, aber er musste unbedingt die Riemen wechseln, nun läuft das Gerät extrem langsam, auf allen Einstellungen nur noch die halbe Bandgeschwindigkeit (nach Gehör) und hat fast keine Kraft mehr.
Ist es möglich das ich falsche Riemen verwendet, oder sonst was zu Tode repariert habe? Ich habe bereits einige Foren durchsucht, aber nix gefunden. Vielleicht hat ja jemand eine Idee.
Na dann herzlich Willkommen hier. Mit dem 4400er meinst Du bestimmt 4400 IC.
Zu deinem Sorgenkind als erstes die Frage: Riemen ordentlich auf die richtige Position auf den Riemenscheiben gelegt?
Auf Deinem Bild ist das nicht auszumachen. Schleift evtl. der
rechte Antriebsriemen an einer (mehreren9 Stellen seines
Ablaufes? Das passiert, wenn der Durchmesser zu dick ge-
wählt ist (ab 2mm und dicker).
Auch ein zu geringer Umfang von einem Antriebsriemen
kann ursächlich dafür verantwortlich sein (zu starke Spannung
zwischen beiden Pulleys).
Zuerst würde ich die alten Riemen wieder auflegen. Denn
damit ist das "L" ja gelaufen, wie Du schreibst, Und dann die
Stromaufnahme bei "play" messen (auch die Batteriekontroll-
anzeige ansehen - ziehen des Aufnahmepoti-Knopfes).
Dann die neuen Riemen drauf - und die Messung wiederholen.
Wie hoch ist dann die Stromaufnahme & die Stellung des VU-Zeigers
bei der Batteriekontrollanzeige?
Das sollte Dir einen Hinweis auf die Fehlerquelle geben. Falls nicht,
wären marode Elko (unter dem Batteriefach) eine mögliche Fehler-
quelle.
Ja, die Spannung darf ruhig etwas höher sein. Ist kein Problem. Da ist das Kriterium eher die bauliche Größe, sie müssen ja wieder reinpassen. Aber die heutigen modernen Bauteile sind eh etwas kleiner und da passt das schon.
Was mich aber immer noch wundert ist, hast du nur den Riemen gewechselt oder auch noch andere Dinge?
Dann scheidet der Rückbau auf alte Riemen leider aus.
Selbst wenn bei Deinem 4400 diese Riemenabmessungen funktionieren,
muß das bei del "L" nicht unbedingt so sein. Wenn im 4400 die Luft
um die Riemen "gerade so" ausreicht, gibt es u. U. beim "L" einen
leichten Kontakt. Das liegt an den Toleranzen, die beim Einbau in der
Serie entstehen.
Damit der Antrieb leichter läuft, rate ich Dir zu einer "Ölung" aller Lager.
Nach >50 Jahren ist selbst die "Dauerschmierung" nicht mehr gegeben.
Ansonsten folge dem Rat , die dicken Elko unter dem Batteriekasten zu
wechseln. Dabei darauf achten, daß Du keinen Draht am Batteriekasten
abreißt.
Schlichte Anwendung einfacher Aussagenlogik auf die Mitteilung im Beitrag #1,
daß das Gerät langsam läuft, seit die Riemen ausgewechselt wurden,
führt zu dem Schluß, daß es (dann) nicht an den großen Elkos liegen kann, die vorher auch schon drin waren,
es sei, denn die hätten während des Umbaus begonnen zu streiken.
Das war ja auch der Hintergrund meiner Gedanken und der diesbezüglichen Frage. Mit der L-Serie kenn ich mich nicht aus. Ist da wirklich so wenig Platz?
Aber das müßte man doch während des Betiebs sehen können.
Es ist niemals gut, ausgetauschte Teile (auch Gummiteile) wegzuwerfen,
BEVOR nicht die neu eingebauten Teile testestet worden sind.
Der kritische Abstand ist zwischen rechtem Motorpulley und Fußpunktschraube
des Kulissenschaltergestänges. Wenn die falsch bemessene Riemendicke über
die Ränder des Pulleys übersteht, kann es zu mehr oder weniger Berührung
kommen.
Und die Einbauposition des Motors ist wegen der Schaumstofflagerung "fließend".
D. h., mit fortschreitenden Alter verändert sich die Schaumstoffeinlage und wird
dünner. Das ist natürlich bei keinem "L" gleich viel.
08.01.2023, 00:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.01.2023, 00:03 von LaurenzUherRdL.)
Guten Abend Zusammen,
Was mir dazu noch einfallen würde, wäre der Motor des Report L. Ist zwar eher unwahrscheinlich, dass dieser defekt ist, aber durchaus möglich. Ist vielleicht ein ungewöhnliches Laufgeräusch festzustellen?(Rattert beim Einschalten immer kurz=normal). Ansonsten vielleicht mal durchmessem, ob die korrekte Spannung anliegt. Was mir auch noch in den Sinn gekommen ist, wäre ein zu hoher Andruck des Bandes. Die Bandführung dieses Geräts ist sehr empfindlich. Aber dann würde es eigentlich nicht um die Hälfte langsamer laufen. Vielleicht hilft das ja auch noch weiter.
Bei meinem Report 4000L ist es so, dass es mit dem originalen Netzteil nicht flüssig läuft. Seitdem ich das herausgefunden habe, benutze ich immer einen kleinen Trafo (von einer Modelleisenbahn), der eine stabile Spannung liefert. Manchmal auch Batterien...Wenn ich nicht falsch liege müssten das +- 6,5V-- sein.
Nochmals vielen Dank für alle Tipps.
- Kondensator sind gewechselt
- die alten Riemen aus dem Müll gefischt und montiert
Immer noch der gleiche Effekt, kein rattern, nix, nur einfach halb so schnell. Ich mess mal noch den Motor sonst wird das Ding zum Ersatzteillager, da stehen noch ein paar Geräte bei mir rum.....
Oder ich lass es mal liegen, waren jetzt für ein Gratis Gerät in meinen Augen zuviele Stunden.
Aber gelernt habe ich natürlich wieder viel.
Nochmals vielen Dank für alle Tipps.
Andy
Nebenbei spiele ich einwenig mit dem 3d Drucker, meine Ergüsse könnt Ihr hier runterladen: Thingverse 3d Dateien
Bist du bei dem Projekt deines Gerätes bereits weitergekommen? Mich würde es sehr interessieren ob der Fehler gefunden wurde, da ich auch überlege woran es liegen könnte. Mir ist es ein Rätsel... oder liegt es gar am Schwungrad? Hatte ja auch schon ein 4000L auf dem Tisch. Bisher das schönste Gerät zum reparieren. Natürlich habe ich mit 17 Jahren nur wenig Erfahrung, aber trotzdem machts eine Menge Spaß und ich versuche zu helfen.
also wenn der Motor plötzlich nur nch halbe Drehzahl macht, kann das eine ganze Reihe von Ursachen haben:
1. Mechanische Ursachen
Dazu hat Wolfgang schon die richtigen Hinweise gegeben. Möglicherweise schleift der Riemen oder eins von den rotierenden Teilen ist schwergängig. Im letzteren Fall hilf ein Tröpfchen Sinterlageröl. (Es muß wirklich ein für Sinterlager geeignetes Öl sein, nircht "irgendeins"!!!)
Da der Fehler aber auch mit den alten Riemen weiter besteht, würde ich mal die mechanische Seite eher ausschließen.
2. Elektronische Ursachen
Also die dicken Elkos (2x 2200µF) wurden schon erneuert, das war sicher nicht unnötig, aber auch nicht der tatsächliche Fehler.
An der Motor-Steuerplatine ist u.a. ein Einstellpoti für die Drehzahl.
Vielleicht bist Du da versehentlich rangekommen?
Bin mir aber nicht sicher, ob man damit die Drehzahl auf die Hälfte herunterregeln kann.
Aber wenn das Poti in sich einen Wackelkontakt hat, was bei solch betagten Teilen nicht auszuschließen wäre, ist das durchaus auch möglich.
Eine weitere Ursache können die drei Germaniumtransistoren vom Typ AC 153 K (später durch Typ AC 188 K ersetzt) sein.
Die sehen wie ein längliches Aluminiumklötzchen aus und sind alle drei an dem Haltewinkel der Platine angeschraubt.
Diese ca. 50 Jahre alten Ge-Transistoren mögen zwar in sich noch funktionieren, haben aber gerne einen Gehäuseschluß.
Wenn nur einer das hat, macht das hinsichtlich der Drehzahl erst mal noch nichts (kann allerdings ein Brummen im Verstärkerteil verursachen).
Wenn das aber bei zwei Transistoren gleichzeitig der Fall ist, dann schließen die sich gegenseitig so halb kurz (der jeweilige Gehäuseschluß hat meist zwischen 10 und 20 Ohm), und dann kann der Motor nicht mehr ordentlich funktionieren.
Am einfachsten wäre es wohl, wenn Du eine intakte Motorplatine zum Austauschen hättest. Beim 4000L ist da ja nur der eine Stecker abzuziehen und unten die zwei oder drei Schrauben zu lösen. Ist alles etwas eng, aber mit einiger Geduld machbar.
Ich kann mal schauen, ob ich noch so eine Platine rumliegen hab.
Anbei mal ein Ausschnitt des Schaltplans mit der Motorsteuerung. Das hilft vielleicht schon mal etwas.
Leider kann ich nur A4 einscannen, der Schaltplan ist aber A3.
Vielleicht kannst Du den ganzen Schaltplan im Internet irgendwo runterladen, was bei der Fehlersuche sicher von Vorteil wäre.
Schönen Gruß
Chris
1. Können wir hören, was wir messen?
2. Können wir messen, was wir hören?
Menno van der Veen
Vielen Dank für die ausführliche Information, habs momentan auf die Seite gelegt, aber ich vergleiche alles mal miteinander, habe noch ein anders 4000 L.
Nebenbei spiele ich einwenig mit dem 3d Drucker, meine Ergüsse könnt Ihr hier runterladen: Thingverse 3d Dateien