Zentrieren von 26er NAB Spulen
#1
Liebe Gleichgesinnte,

dieses Problem habe sicher nicht nur ich alleine: man spannt eine 26er Alu Spule auf einen NAB Adapter und schon beim Spulen merkt man, dass das ganze Ding eiert, sprich es ist unwuchtig.

Wie beim Rad des Autos gibt es verschiedene Unwuchten:
  • einmal ist das Gewicht nicht richtig verteilt, d.h. der Massenschwerpunkt der Kombination NAB-Adapter/Spule/Bandwickel liegt weit entfernt von der Mitte. Theoretisch sollte er innerhalb des Dreizacks oder der Achse liegen (statische Unwucht)
  • oder aber die zwei Alubleche sind irgendwie verbogen, d.h. eines oder beide der Alubleche schwingen beim Spulen mit einer Stelle oder Hälfte vor und zurück (dynamische Unwucht)
  • besonders schön sind Kombinationen aus beiden Effekten.... Sad
Hat jemand Erfahrung, wie man so eine leere Spule "auswuchten" kann?

Grundsätzlich sind mir zwei Arten von 26er Alu NAB Spulen bekannt:
  1. solche, bei denen die Alubleche mit kleinen Holzschrauben direkt in einen NAB Kern aus Plastik geschraubt sind
  2. solche, die mit Schrauben und speziellen Muttern gegeneinander geschraubt sind und der NAB Kern nur eingespannt ist.
Bei den ersten sehe ich kaum Möglichkeiten, eine Unwucht der ersten Art auszumerzen, bei der zweiten Art von Spulen gelingt es mir manchmal durch Probieren das Ergebnis zu verbessern, aber es ist eher ein empirisches als ein analytisches Vorgehen.

Man müsste so eine Art Zentrierdorn haben. Gibt es sowas? Wie löst ihr das Problem?

Natürlich sind die Gummi der NAB Adapter völlig in Ordnung und auch die 3 Plastik-Puks sehen unauffällig aus. Es ist auch unabhängig davon, ob ich TEAC oder Uher oder Revoc NAB Adapter verwende.

Gruß Sefan
REVOX A77 und B77
GRUNDIG TS 1000 in 2 Varianten und TS 945, TK 847, TK 850FM, TK 248 und TK 600, TK 2400FM und TK 2200, Telefunken M 204
UHER SG 630, SG 561 und 521, Royal de luxe und die ganze Reporter Familie
Tandberg 10XD, ASC AS6002S/38, 6004S/4,75 und 4504/5002,
Sansui SD 3030 (...was ganz seltenes), SABA TG 564 und 664, AKAI X-201
GRUNDIG CN 1000 in 3 Varianten, Tandberg TCD 310, Marantz 5220 und 5010B
TASCAM 133 und 134, SONY TC-K 690, SABA 936 und Telefunken HS 1300
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#2
Hallo Stefan, 

mich nervt das Thema auch extrem, zumal verbogene/verzogene Spulenbleche auch Berührung mit dem Band provozieren. Da hilft dann die beste Höheneinstellung der Bandteller nichts mehr. Ich bin dazu übergegangen - trotz damit einhergehender Einschränkung des ästhetischen Aspekts -, wenn's geht nur noch Kunststoffspulen mit Dreizackaufnahme zu verwenden. Denn selbst die besten NAB-Adapter zentrieren nach meiner Erfahrung nicht optimal. 

Aber auch Kunststoffspulen weisen Qualitätsunterschiede auf, sind manchmal in der Aufnahme nicht zentrisch und/oder haben verbogene Wangen. Aber sie haben kleinere Massen.

Es braucht 
1.) präzisere Adapter UND 
2.) - wie du schon angedeutet hast - eine Zentrier-/ Auswuchtapparatur. Ich stelle mir da so etwas vor in etwa wie einen Zentrierständer für Laufräder von Fahrrädern. Mit dem von dir erwähnten "Dorn".

Gruss

Willy
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#3
Smile 
Hallo,
ja, ich schließe mich den genervten an.
Ich habe zu Beginn meiner jungen Tonbandler-Karriere auch alles an Metallspulen, was schön und bezahlbar war, gekauft.
Je nach Spulen- NAB Kombi klappert s, eiert s oder was auch immer. Höhenschlag, Seitenschlag ...
Ich hatte meine Kunststoffspulen zum Glück nicht verkauft, sie hängen als Deko (Filmspulen) in meinem Heimkino.
Ich denke, in Kürze hängen da überwiegend Aluspulen Confused , zumindest die krummen Hunde.

LG
Mike
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#4
man baut oder kauft sich so ein Teil mit den passenden Adaptern, dann wird man sehen das die eigentlichen Spulen gar nicht so unrund laufen
ich denke das eigentliche Problem sind die NAB Adapter 

Gruß Ulf

TF-Berlin
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#5
Als ich vor vielen Jahren gebrauchte Aluspulen kaufte, habe ich sie alle zerlegt, gereinigt und wieder montiert.
Dabei störte mich ebenfalls das mögliche Spiel beim Montieren nach Augenmaß.
Ich habe mir damals einen Zentrierdorn mit Flansch gedreht, auf den ich die Einzelteile aufgesteckt habe, um dann die Schrauben im gut zentrierten Zustand festziehen zu können.
Leider ist auch das kein Allheilmitte, da auch die Innendurchmesser der verschiedenen NAB-Spulen voneinander abweichen.l

Wie Ihr bereits festgestellt habt ist es damit leider nicht getan, die Hauptübeltäter sind die Kunststoffadapter.
Der Nachteil dieser NAB- Spulen ist die zweifache Zentrierung, wobei sich hier die Toleranzen addieren, was zu erheblichen Unwuchten führen kann.

Aluspulen werden heute von vielen nur zum Fotografieren der Maschinen verwendet.

Bernd


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#6
Hallo zusammen,

dazu auch ein Wort von mir. Auf meiner Philips N4520 und der TEAC X1000 verwende ich ausschließlich Alu- Spulen. Einfach deshalb, weil ich nur mit 19er Geschwindigkeit fahre und sich mit den großen Spulen eine passable Spieldauer ergibt. Außerdem sehen kleinere Spulen auf diesen riesigen Maschinen einfach lächerlich aus. Natürlich "isst" das Auge mit, die Maschinen gefallen mir mit den silbernen Posso- Spulen (Philips) bzw. den schwarzen TEAC- Spulen (TEAC) nun mal am besten.

Meine Erfahrungen mit den NAB- Adaptern sind die folgenden: Die TEAC- Adapter zentrieren sehr gut, egal ob bei Wiedergabe oder Umspulbetrieb. Sie haben weder Probleme mit Rundlauf, noch mit Flachlauf, die Spulen laufen so, wie man sich das wünscht. Allerdings hatte ich mit den TEAC- Spulen auch großes Glück, die waren nahezu im Neuzustand ohne in irgendeiner Art verzogen zu sein.
Bei der N4520 habe ich die Erfahrung gemacht, das die typischen Philips- Adapter (es gibt 2 verschiedene Arten für diese Maschine) in keinster Weiser zufriedenstellend funktionieren. Die jüngeren Adapter (diese langen mit Verriegelung, wie sie in Katalogen der N4520 und der N7500 abgebildet sind) klappern sehr oft, da geben die Gummipuffer im Laufe der Jahre auf. Die älteren, flachen, mit dem breiten, gedrehten Alu- Rand, die nur mit Metallfedern in die NAB- Spule eingeclipst werden (in den ganz frühen Katalog- Abbildungen der N4520 zu sehen) leiden dagegen häufig an Höhenschlag. Hier sollte man das Umspulen tunlichst vermeiden, oder die Geschwindigkeit zumindest stark drosseln.

Für schnelles Umspulen auf der N4520 habe ich mir daher angewöhnt, nur noch die originalen Adapter der Technics RS1500 zu benutzen. Diese bestehen vollständig aus einem einzigen Kunststoff- Teil, auch die Haltezungen. Da ist nix extra angeschraubt. Die Haltezungen sind stabil und fixieren den NAB- Adapter sehr gut. Dabei hatte ich noch niemals Rundlauf- Probleme. 

Fazit: Es gibt durchaus gute NABs. Aber wie Capstan schon schrieb, der Nachteil ist und bleibt die 2-fach- Zentrierung. Wenn die nicht ganz genau passt, dann wird es eng...

Grüße, Rainer
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#7
Danke für eure Rückmeldungen. Ich dachte auch schon an ein eine einfache Lehre, vielleicht aus Buchenholz mit einer metallenen Mittelachse, wo man die Spulen samt Adapter einlegen und dann vor dem Gebrauch einmal zentrieren und fixieren kann. Aber über die Idee bin ich noch nicht hinausgekomen....

Und, ja.... es gibt durchaus Unterschiede bei den Adaptern. Die einfachen einteiligen von Tandberg sind ok, sehr gut sind die Teac Adapter und die von Uher. Mit Abstand am schlechtesten sind leider die in de Bauform von BASF/Revox.

Undwie Rainer schrieb: das Auge "isst" - oder hier besser hört - ja auch mit. AUf einer A77 oder B77 will man halt keinen Adapter von Teac draufstecken, wenn man genügend von Revox hat.

Vielleicht wird so eine Lehre aus Holz eine Bastelei für den nächsten (Corona-)Winter....
Sad 
Gruß Stefan
REVOX A77 und B77
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#8
Dieser NAB-Adapter (Ansicht von der Rück- bzw. Unterseite) ist mir vor Jahren zugeflogen. Er hält den Wickelkern mit drei strammen Federn zentriert und sitzt praktisch spielfrei auf der 8-mm-Dreizackaufnahme.

Mit diesem "Werkzeug" konnte ich bislang sämtliche Metallspulen so exakt zentrieren (bzw. auswuchten), dass sie auch auf notorisch empfindlichen Maschinen wie G36 und A77 ohne Vibrationen laufen und deswegen weitgehend konstante Bandzüge und (mit dafür geeigneten Bandtypen) einwandfreie Wickel erzeugen. Die einzige verbleibende Ungenauigkeit entsteht durch eine evtl. unrunde Form der Wickelkerne selbst.

   
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#9
Hallo Peter, das sieht wirklich sehr "passformig" aus. Welchen Weg siehst du evtl., so etwas mit geringem Aufwand nachzubauen - nicht 1:1, aber hinsichtlich der Funktion ?

Gruss

Willy
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#10
(15.06.2021, 11:50)willy schrieb: Welchen Weg siehst du evtl., so etwas mit geringem Aufwand nachzubauen

Ich sehe da eine Drehbank als Lösung. Auf AD 76,2 mm (NAB/IEC-genormtes Sollmaß) abdrehen, in die Mitte ein 8 mm Loch.
Einstiche für den Dreizack müssen auch noch rein, wenn keine andere Befestigungsmöglichkeit möglich ist.
Mit Papierlagen o.ä. lässt sich der Kern spielfrei auf den Adapter setzen.

Blöd, wenn man keine Drehbank zur Verfügung hat.
Da hilft dann vielleicht ein 3D-Druck, aber damit kenne ich mich nicht aus ...
Grüße
Peter


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#11
Ja, eine Drehbank wäre schon das Werkzeug der ersten Wahl .... mal schauen, wer das machen kann.

Apropos erste Wahl: Peter, welche NAB-Adapter sind deine Favoriten im täglichen Betrieb?

Gruss

Willy
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#12
(15.06.2021, 12:23)willy schrieb: propos erste Wahl: Peter, welche NAB-Adapter sind deine Favoriten im täglichen Betrieb?

Diese drei.
Der rechte ist der von vorhin von der anderen Seite, mit den beiden anderen kann ich die AEG-Kernaufnahmen auf der Mitnehmerwelle lassen.
Den linken habe ich am Rand mit Tesaband als Zwischenlage bestückt, damit der NAB-Kern spielfrei sitzt.

   
Grüße
Peter


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