ich habe einen EL 3302 für 'n Zehner incl. Mikrofon bekommen, den ich gern aufarbeiten würde. Der Recorder ist technisch wie optisch in recht gutem Zustand, nur fehlt ringsum die "Beplankung" aus gebürstetem Alublech (siehe Foto).
Hat jemand Ersatz für mich? Entweder nur die Aluteile, ein Gehäuse oder einen kompletten Recorder, Zustand egal?
Ein Ersatzteilspender kann ja sowieso nicht schaden.
06.06.2021, 15:56 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.06.2021, 17:17 von hannoholgi.)
Das wäre nett.
Inzwischen habe ich auch eine Anfrage an eine Anbieterin bei den Ebay Kleinanzeigen geschickt. Die will einen fast neuwertigen 3302 mit Tasche und Mikro verkaufen. Wenn ihre Preisvorstellung realistisch ist, werde ich da wohl zuschlagen, zumal es auch ein Recorder der letzten Serie zu sein scheint, wie meiner (Siliziumtransen).
Meinen habe ich jetzt mechanisch in perfektem Zustand. Alles zerlegt, gereinigt, geschmiert, justiert. Neue Riemen, Andruckrolle und Bandtellergummis aufgeraut. Die Elektronik hat komplett neue Elkos bekommen, Motor-Kontaktsatz ausgebaut und gereinigt... Eigentlich läuft er super, extrem leise, nur leider auch "elektronisch extrem leise". Es kommt nur ein verbrummtes, instabiles, extrem leises Signal (man ahnt eigentlich die Aufnahme nur). Es brummt laut, wenn man die Kopfanschlüsse berührt, der Kopf hat knapp 40 Ohm pro Wicklungshälfte, aber es funzt nicht.
Hätte Philips damals bloß einen Mehrfach-Steckverbinder für die zahlreichen Leitungen zu den Buchsen, Köpfen und dem Drehspulinstrument vorgesehen! Man kann definitiv an dieser Platine nur arbeiten, nachdem man alle diese Drähte abgelötet und durchgezogen hat. Und das nervt, wenn man es schon mehrmals gemacht hat.
Deshalb wäre es mir ganz lieb, wenn ich ein Gerät mit funktionierender Verstärkerplatine bekäme.
Aber ich melde mich oder du meldest dich, je nachdem!
Das wollte ich Dich - für mein TFK M4001 - eh gefragt haben: Wie bekommt man die NF-Leiterkarte raus, um Elkos zu erneuern...
Ok, also fleißig fotografieren und löten...
VG Jürgen
06.06.2021, 17:32 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.06.2021, 15:10 von hannoholgi.)
Ja, das ist etwas ätzend, aber letztlich nur Fleißarbeit.
Es gibt drei Stellen, an denen man Leitungen ablöten muss:
- an den Buchsen. Dorthin führt ein kleiner Kabelbaum mit sechs oder sieben Adern nebst Schirm. Der Kabelbaum ist durch ein Loch im Chassis nach oben geführt:
Auf dem Foto habe ich die einzelnen Drähte schon auseinander gedröselt, um besser fotoknipsen zu können, wo sie hingehören.
- an den Köpfen. Dort ist ein flexibler Strang mit den beiden Drähten zum Löschkopf und einem zweiadrig geschirmten Kabel zum Kombikopf durch eine ovale Chassisöffnung und eine Zugentlastungsklammer (links) gelegt:
- zum Drehspulindikator (die Bezeichnung "VU-Meter" ist da doch etwas überkandidelt!):
Nebenbei ist dann noch ein dünnes Drähtchen zu dem Motorkontaktsatz auf der Chassisunterseite gelegt, das ebenfalls abgelötet werden muss.
Dann kann die Platine nach dem Entfernen von drei Schrauben abgenommen werden. Beim Wiedereinbau solltest du dein Augenmerk auf den Eingriff des gabelförmigen Endes des weißen Kunststoffhebels, der bei gedrücktem Aufnahmeknopf mitgenommen wird, in den Aufnahme-/Wiedergabe-Schiebeschalter legen.
Neben etwas Lötarbeit keine besonderen Schwierigkeiten!
Hallo Holgi,so ein Teil könnte ich dir auch anbieten.Habs eben nochmal getestet,läuft schön laut.
Für 15 Euronen inkl.Versand gebe ich es ab.
Gruss
Gerhard
06.06.2021, 21:23 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.06.2021, 21:38 von hannoholgi.)
Hallo Gerhard,
wenn sich die Tante aus den Kleinanzeigen nicht bis morgen oder aber mit überhöhten Preisvorstellungen meldet, komme ich gern darauf zurück. Ich würde dann Gehäuseteile und NF-Platine von deinem und die Mechanik von meinem zu einem Gerät kombinieren.
Gruß
Holgi
Die Verkäuferin hatte sich vorhin gemeldet, von mir zunächst unbemerkt. Und ihre Preisvorstellungen divergieren mit den meinen erheblich. Unter 50-70 Euro verkauft heute wohl kaum noch jemand so eine Gurke!
Daher würde ich dein Angebot, lieber Gerhard, gerne annehmen. Alles Weitere dann per PN!
Zum Abschluss darf ich vermelden, dass ich jetzt einen wunderschönen, technisch einwandfreien EL 3302/22GB habe. Gerhard hatte mir seinen verkauft und außer, dass ich das schönere und vollständige Gehäuse von diesem Recorder nehmen konnte, habe ich auch dessen Tonkopf eingebaut. Daran lag es nämlich letztlich, dass das Gerät nur extrem leise, verkratzte Töne von sich gab.
Meine Platine ist völlig in Ordning und die Aufnahmequalität auf einer RTM fox C60 ist verblüffend gut! Leider kann man sich nicht auf das Anzeigeinstrumentchen verlassen. Wenn man bis an die Grenze zum Roten oder leicht darüber geht, zeigt mein Akai GX75 Pegel in der Größenordnung von +4 bis +10 dB an. Leider kann man das Drehspulding nicht kalibrieren, sondern man müsste den Spannungsteiler ändern....
Hast Du mal den Widerstand des intakten Kopfes gemessen? Die oben geschriebenen 40 Ohm je Seite beim defekten Kopf kamen mir etwas niedrig vor, weil ich es aber nicht genau wusste, hab' ich besser nichts dazu geschrieben.
Ich habe mich wohl zu früh gefreut. Nachdem ich 30 Minuten lang ohne Störung Musik aufgenommen hatte, fing der Recorder bei der Wiedergabe mit fürchterlichen Gleichlaufschwankungen an. Außerdem sind aus dem Inneren nun Laufgeräusche zu hören. Ich hatte zunächst die rissige Andruckrolle (eine neue ist bestellt) in Verdacht, aber auch, wenn man die etwas mehr andrückte, jaulte der Antrieb weiter. Kurze, unregelmäßige Schwankungen.
Mal sehen, was das nun wieder ist. Die Arbeit geht mir nicht aus..
11.06.2021, 17:01 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.06.2021, 00:17 von Wenni.)
Hhmm, ist da jetzt eine Teilwicklung "durch"? Oben war ja noch bei beiden Teilwicklungen was zu messen. Nun denn, s isch wie's isch, wie der Schwabe sagen würde.