14.11.2013, 10:13
Hallo!
Anfang der 7. Dekade des vorigen Jahrhunderts stand der Einbau integrierter Schaltkreise,
wie man sie zuvor nur aus der Rechnertechnik kannte, in den technischen Geräten des all-
gemeinen Hausgebrauchs für technischen Fortschritt und Innovation. Es wurden sogenannte
"IC" in fast jedwedes technische Gerät verbaut. Ob das immer sinnvoll war, war z. T. zwei-
felhaft.
>OT:
Ein wenig erinnert das an die Zeit, als Transistoren die Elektronenröhre ablösten, bzw. hand-
liche mobile Rundfunkempfänger (Transistorradio) erst möglich machten. Da übertrumpften
sich (vor allem die japanischen) Hersteller mit der Angabe der verbauten Transistoren. Ob
auch alle eingebauten Halbleiter eine Funktion erfüllten, war Nebensache. So konnte es in
einem 8-Transistor-Taschenradio sein, daß 2 von 8 Transistoren lediglich auf die Platine
gelötet waren, die mit der Schaltung keinerlei Verbindung hatten. Hauptsache man konnte
im Prospekt auf viele Halbleiter verweisen.
Oder daran, als man jedwedes Küchengerät mit einer Digitaluhr ausstattete, um zu doku-
mentieren, daß man dem technischen Fortschritt zugetan war. Nach spätetens 3 Tagen
zeigte jede dieser Billig-Uhren eine andere Zeit an. Na prima...
<OT
Zurück zum Report IC.
Betrachten wir zuerst die äußere Erscheinung.
Schlicht kommt es daher. Die üppige Frontplatte mit viel Chrom ist einer schlichten
schwarzen Frontblende gewichen. Der verchromte Metall-Frontrahmen blieb. Allerdings
wurde er später durch verchromten Kunststoff ersetzt. Das erforderte eine Änderung
der Frontblende. Aber dazu später. Die Geschwindigkeitskulisse ist schwarz und aus
Kunststoff. Der Knebel jetzt rund und winzig. Ebenso die Knöpfe des Spurumschalters
in gleichem Design. Die Bedienknöpfe sind schlicht, griffig und zum Glück nicht ge-
chrumpft. Bandzählwerk und Instrument(e) sind unverändert. Nur die Skala (Skalen)
des/der Instrumente sind jetzt schwarz. Und bei 4200-/4400-IC steht "- dB +" unter den
Skalen. Toll! Das verschwindet aber ziemlich schnell sang- und klanglos alsbald. Macht
m. E. bei den "Schätzeisen-Anzeigen" auch keinen Sinn.
Die silberne Hammerschlaglackierung steht in gutem Kontrast zur Frontblende. Das Sicht-
fenster kam jetzt getönt daher, was die optische Bandkontrolle verschlechterte. Das Sicht-
fenster war innen mit Clipsen befestigt. Die wanderten im Gebrauch schon gern einmal in
das Innere des Report und verursachten nicht selten mechanische oder elektrische Störun-
gen.
Der Bodendeckel gleicht zunächst dem des "L" (angepunktete Arretierzungen, schwarze
Gummikufen, verchromte Verschlußschraube). Später werden die Zungen aus dem Boden-
blech "rekrutiert", die Kufen weichen 4 länglichen Gummipuffern auf Auswölbungen des
Bodendeckels und die vergrößerte Verschlußschraube ist aus gerändeltem Kunststoff
(Bodendeckel ohne Werkzeug zu öffnen). Leider ist die Materialstärke des Bodendeckels
geringer, was im rauhen Alltag schnell zu Beulen führt. Auch brechen die Arretierzungen
durch Materialermüdung im laufe der Zeit ab.
Bei geöffnetem Deckel schaut man auf die jetzt schlichte Alu-Abdeckung. Der zweite
Blick führt nach links zur Bandzugsregelung. Ein "Erbe" der Vollspur-Report-Modelle.
Einige Jahrzehnte später registriert der Betrachter oft einen gerissenen linken Bandteller.
Dazu später mehr.
Was erst zu sehen ist, wenn man die TK-Abdeckung und die Blechabdeckung über der
tastatur entfernt, das ist das Fehlen der Andruckfilze. Durch die Bandzugregelung mit
der seitlichen Umlenkrolle konnte darauf verzichtet werden. Das ermöglicht nunmehr die
Benutzung von rückseitenmattierten Tonbändern. Und die Tonköpfe werden gleichmäßiger
abgenutzt. Vorausgesetzt, sie sind richtig positioniert.
Was hat sich innen verändert?
Das ist als Erstes die Verwendung von IC im Endverstärker des Report und die dazu
gehörige Anpassung der Gesamtschaltung zu nennen. Beim 4000-IC ist eine zuschatbare
2-stufige Aussteuerungsautomatik hinzugekommen.
Zweitens die Bandzugregelung mit Bremsseil. Ausführlich beschrieben im UHER-Buch
Seite 170/171.
Was man nicht sehen kann, ist der geänderte linke Bandteller. Er hat jetzt eine Führungsnut,
in der der Bremsseilverlauf fixiert ist.
Die Abdeckpappe ist jetzt direkt an der schwenkbaren Hauptplatine befestigt ist und braucht
daher nicht mehr abgenommen zu werden, will man sich am Antrieb zu schaffen machen.
Das Gestänge zur Entzerrerplatine ist jetzt rund und stabiler.
Und die Bedienung des IC?
Die Geschwindigkeit wird vorgewählt. Eine Aus-Position gibt es nicht mehr. Letzteres war
schon bei den Vollspur-Report so realisiert worden. Mit dem Einrasten von Wiedergabe,
schneller Rück- oder Vorlauf wird der Motor in Gang gesetzt. Eine gedückte Aufnahme-
taste schaltet das Gerät nicht ein. Eine Aussteuerungskontrolle der Aufnahmequelle ist
so nicht mehr möglich.M. E. ein Rückschritt, der mir schon bei den Vollspur-Report nicht
gefallen hat. Besitzer früherer Reportmodelle müssen sich umgewöhnen. Zuerst empfiehlt
es sich, die Pause-Taste zu drücken. Erst dann die Wiedergabetaste,, die das Gerät ein-
schaltet. Jetzt die Pause-Taste zur Wiedergabe lösen. Drückt man direkt auf die Wieder-
gabetaste, so jault besonders bei 19cm/s das Tonsignal, bis die Soll-Geschwindigkeit er-
reicht ist. Das nervt. Für die Aussterungskontrolle wird natürlich gleichzeitig die Aufnahme-
taste gedrückt (bei vorher gedrückter Pausetaste!).
Die IC-Baureihen (alle Modelle in Hammerschlag silber lackiert):
Das 4000 Report IC, Mono Halbspur mit zuschaltbarer Automatik-Aussteuerung
das 4200 Report Stereo IC, Halbspur
das 4400 Report Stereo IC, Vierspur
Als Sondermodelle (zivil)
das 4200 Report Stereo IC, wie oben jedoch komplett schwarz lackiert
das 4400 Report Stereo IC, wie oben jedoch komplett schwarz lackiert
Als Sondermodelle (militär)
das 4000 Report C, wie oben jedoch olivgrün lackiert
das 4000 'Report C/38, Mono Halbspur max. Bandgeschwindigkeit 38cm/s Motor
über Zugschalter einschaltbar (ohne Tastenbetätigung!)
Das IC gab es während der Produktionsdauer in 3 Ausführungen. Ob die jeweiligen
Änderungen in alle 3 Modelltypen gleichzeitig Einzug fanden, ist nicht belegt. ver-
mutlich wurden sie, wie schon bei den Vorgängermodellen, "fließend" in die jeweilige
Modellreihe verbaut.
Am Produktionsanfang hatte die Frontplatte nur 5 Befestigungsschrauben. Die Ge-
schwindigkeitskulisse war gerade (wie bei den Vorgängern). Der Bodendeckel war
noch vom "L" unverändert übernommen. Die Instrumentenskalen der Stereo-Modelle
hatten einen "- dB +" unterhalb der Skala. Der Frontrahmen war noch aus verchromtem
Metall.
Später wurde die Geschwindigkeitskulisse "schräg". Der Bodendeckel wurde dünner
und die beiden Gummikufen wurden durch 4 längliche Gummipuffer ersetzt. Die Ein-
schiebezungen wurden aus dem Deckelmaterial herausgebogen.
Die nächsten Änderungen blieben bis Produktionsende. Frontplatte jetzt mit 6 Befes-
tigungschrauben. Das war dem wabbeligen verchromten Kunststoffrahmen geschuldet,
der den soliden Metallrahmen ersetzte. Der "dB-Aufdruck" auf den Instrumentenskalen
der Stereo-Modelle entfiel.
Mein persönliches Fazit:
Einige sinnvolle Verbesserungen, einige modische Veränderungen, einige Kostenein-
sparungen durch Vereinfachung von Komponenten. Ansonsten blieb das IC ein grund-
solides mobiles Tonbandgerät, wie es schon seine Vorgänger waren. Wenn da nicht ein
(lt. meiner Erfahrung bei >50% aller IC) gerissener linker Bandteller wäre.
Ursache ist ein in den Kunststoff eingebetteter Metallring. Bislang konnte ich nicht klären,
was UHER dazu veranlaßt hatte. Tatsache ist, daß beide Werkstoffe unterschiedlichen
Ausdehnungskoeffizienten haben. Der schwächere Kunststoff gibt irgendwann nach und
reißt ein. Das hat meist unmittelbare Auswirkungen auf den Gleichlauf, da der Bandteller
seine Formhaltigheit verliert und nicht mehr rund läuft. Zu sehen am "Pumpen" der Um-
lenkrolle. Zu hören ist es natürlich auch.
Wenn der Lautsprecher das schabende Laufgeräusch des CPR übertönen kann. Ein zweiter
Wermutstropfen beim IC. Die Gummiauflage des CPR ist wesentlich dünner geraten und
die veränderte Gummimischung härtet mit der Zeit schneller aus. Guter Ersatz ist heute
rar und teuer geworden. Beim "C" und "C/38" (BW-Ausführungen) wurde stets ein CPR
mit sehr dicker Gummiauflage verbaut. Dazu kein Kommentar meinerseits.
Zur Ehrenrettung von UHER muß aber gesagt werden, daß niemand mit einer Lebensdauer
von >30 Jahren gerechnet hat. Betrachtet man die übliche Lebendauer von 10 Jahren, dann
war die Fehlerrate von Bandteller und CPR im normalen Rahmen.
Sicher habe ich einige Dinge bei meiner Beschreibung vergessen, unvollständig be-
schrieben oder es können sich sachliche Fehler eingeschlichen haben. Da bitte ich
um Ergänzung/Korrektur dieses Beitrages.
Gruß
Wolfgang
PS.:
Die Modelle 4000-C, 4000-C/38 und die "schwarzen" Stereo-IC habe ich in anderen
Beiträgen ausführlich beschrieben. Bei Interesse die Suchfunktion bemühen und dann
nachlesen...
EDIT:
Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn die links zu o. a. IC-Modellen
Das UHER Report 4000 A-B-C:
UHER Report 4400-IC "finale Edition"
Anfang der 7. Dekade des vorigen Jahrhunderts stand der Einbau integrierter Schaltkreise,
wie man sie zuvor nur aus der Rechnertechnik kannte, in den technischen Geräten des all-
gemeinen Hausgebrauchs für technischen Fortschritt und Innovation. Es wurden sogenannte
"IC" in fast jedwedes technische Gerät verbaut. Ob das immer sinnvoll war, war z. T. zwei-
felhaft.
>OT:
Ein wenig erinnert das an die Zeit, als Transistoren die Elektronenröhre ablösten, bzw. hand-
liche mobile Rundfunkempfänger (Transistorradio) erst möglich machten. Da übertrumpften
sich (vor allem die japanischen) Hersteller mit der Angabe der verbauten Transistoren. Ob
auch alle eingebauten Halbleiter eine Funktion erfüllten, war Nebensache. So konnte es in
einem 8-Transistor-Taschenradio sein, daß 2 von 8 Transistoren lediglich auf die Platine
gelötet waren, die mit der Schaltung keinerlei Verbindung hatten. Hauptsache man konnte
im Prospekt auf viele Halbleiter verweisen.
Oder daran, als man jedwedes Küchengerät mit einer Digitaluhr ausstattete, um zu doku-
mentieren, daß man dem technischen Fortschritt zugetan war. Nach spätetens 3 Tagen
zeigte jede dieser Billig-Uhren eine andere Zeit an. Na prima...
<OT
Zurück zum Report IC.
Betrachten wir zuerst die äußere Erscheinung.
Schlicht kommt es daher. Die üppige Frontplatte mit viel Chrom ist einer schlichten
schwarzen Frontblende gewichen. Der verchromte Metall-Frontrahmen blieb. Allerdings
wurde er später durch verchromten Kunststoff ersetzt. Das erforderte eine Änderung
der Frontblende. Aber dazu später. Die Geschwindigkeitskulisse ist schwarz und aus
Kunststoff. Der Knebel jetzt rund und winzig. Ebenso die Knöpfe des Spurumschalters
in gleichem Design. Die Bedienknöpfe sind schlicht, griffig und zum Glück nicht ge-
chrumpft. Bandzählwerk und Instrument(e) sind unverändert. Nur die Skala (Skalen)
des/der Instrumente sind jetzt schwarz. Und bei 4200-/4400-IC steht "- dB +" unter den
Skalen. Toll! Das verschwindet aber ziemlich schnell sang- und klanglos alsbald. Macht
m. E. bei den "Schätzeisen-Anzeigen" auch keinen Sinn.
Die silberne Hammerschlaglackierung steht in gutem Kontrast zur Frontblende. Das Sicht-
fenster kam jetzt getönt daher, was die optische Bandkontrolle verschlechterte. Das Sicht-
fenster war innen mit Clipsen befestigt. Die wanderten im Gebrauch schon gern einmal in
das Innere des Report und verursachten nicht selten mechanische oder elektrische Störun-
gen.
Der Bodendeckel gleicht zunächst dem des "L" (angepunktete Arretierzungen, schwarze
Gummikufen, verchromte Verschlußschraube). Später werden die Zungen aus dem Boden-
blech "rekrutiert", die Kufen weichen 4 länglichen Gummipuffern auf Auswölbungen des
Bodendeckels und die vergrößerte Verschlußschraube ist aus gerändeltem Kunststoff
(Bodendeckel ohne Werkzeug zu öffnen). Leider ist die Materialstärke des Bodendeckels
geringer, was im rauhen Alltag schnell zu Beulen führt. Auch brechen die Arretierzungen
durch Materialermüdung im laufe der Zeit ab.
Bei geöffnetem Deckel schaut man auf die jetzt schlichte Alu-Abdeckung. Der zweite
Blick führt nach links zur Bandzugsregelung. Ein "Erbe" der Vollspur-Report-Modelle.
Einige Jahrzehnte später registriert der Betrachter oft einen gerissenen linken Bandteller.
Dazu später mehr.
Was erst zu sehen ist, wenn man die TK-Abdeckung und die Blechabdeckung über der
tastatur entfernt, das ist das Fehlen der Andruckfilze. Durch die Bandzugregelung mit
der seitlichen Umlenkrolle konnte darauf verzichtet werden. Das ermöglicht nunmehr die
Benutzung von rückseitenmattierten Tonbändern. Und die Tonköpfe werden gleichmäßiger
abgenutzt. Vorausgesetzt, sie sind richtig positioniert.
Was hat sich innen verändert?
Das ist als Erstes die Verwendung von IC im Endverstärker des Report und die dazu
gehörige Anpassung der Gesamtschaltung zu nennen. Beim 4000-IC ist eine zuschatbare
2-stufige Aussteuerungsautomatik hinzugekommen.
Zweitens die Bandzugregelung mit Bremsseil. Ausführlich beschrieben im UHER-Buch
Seite 170/171.
Was man nicht sehen kann, ist der geänderte linke Bandteller. Er hat jetzt eine Führungsnut,
in der der Bremsseilverlauf fixiert ist.
Die Abdeckpappe ist jetzt direkt an der schwenkbaren Hauptplatine befestigt ist und braucht
daher nicht mehr abgenommen zu werden, will man sich am Antrieb zu schaffen machen.
Das Gestänge zur Entzerrerplatine ist jetzt rund und stabiler.
Und die Bedienung des IC?
Die Geschwindigkeit wird vorgewählt. Eine Aus-Position gibt es nicht mehr. Letzteres war
schon bei den Vollspur-Report so realisiert worden. Mit dem Einrasten von Wiedergabe,
schneller Rück- oder Vorlauf wird der Motor in Gang gesetzt. Eine gedückte Aufnahme-
taste schaltet das Gerät nicht ein. Eine Aussteuerungskontrolle der Aufnahmequelle ist
so nicht mehr möglich.M. E. ein Rückschritt, der mir schon bei den Vollspur-Report nicht
gefallen hat. Besitzer früherer Reportmodelle müssen sich umgewöhnen. Zuerst empfiehlt
es sich, die Pause-Taste zu drücken. Erst dann die Wiedergabetaste,, die das Gerät ein-
schaltet. Jetzt die Pause-Taste zur Wiedergabe lösen. Drückt man direkt auf die Wieder-
gabetaste, so jault besonders bei 19cm/s das Tonsignal, bis die Soll-Geschwindigkeit er-
reicht ist. Das nervt. Für die Aussterungskontrolle wird natürlich gleichzeitig die Aufnahme-
taste gedrückt (bei vorher gedrückter Pausetaste!).
Die IC-Baureihen (alle Modelle in Hammerschlag silber lackiert):
Das 4000 Report IC, Mono Halbspur mit zuschaltbarer Automatik-Aussteuerung
das 4200 Report Stereo IC, Halbspur
das 4400 Report Stereo IC, Vierspur
Als Sondermodelle (zivil)
das 4200 Report Stereo IC, wie oben jedoch komplett schwarz lackiert
das 4400 Report Stereo IC, wie oben jedoch komplett schwarz lackiert
Als Sondermodelle (militär)
das 4000 Report C, wie oben jedoch olivgrün lackiert
das 4000 'Report C/38, Mono Halbspur max. Bandgeschwindigkeit 38cm/s Motor
über Zugschalter einschaltbar (ohne Tastenbetätigung!)
Das IC gab es während der Produktionsdauer in 3 Ausführungen. Ob die jeweiligen
Änderungen in alle 3 Modelltypen gleichzeitig Einzug fanden, ist nicht belegt. ver-
mutlich wurden sie, wie schon bei den Vorgängermodellen, "fließend" in die jeweilige
Modellreihe verbaut.
Am Produktionsanfang hatte die Frontplatte nur 5 Befestigungsschrauben. Die Ge-
schwindigkeitskulisse war gerade (wie bei den Vorgängern). Der Bodendeckel war
noch vom "L" unverändert übernommen. Die Instrumentenskalen der Stereo-Modelle
hatten einen "- dB +" unterhalb der Skala. Der Frontrahmen war noch aus verchromtem
Metall.
Später wurde die Geschwindigkeitskulisse "schräg". Der Bodendeckel wurde dünner
und die beiden Gummikufen wurden durch 4 längliche Gummipuffer ersetzt. Die Ein-
schiebezungen wurden aus dem Deckelmaterial herausgebogen.
Die nächsten Änderungen blieben bis Produktionsende. Frontplatte jetzt mit 6 Befes-
tigungschrauben. Das war dem wabbeligen verchromten Kunststoffrahmen geschuldet,
der den soliden Metallrahmen ersetzte. Der "dB-Aufdruck" auf den Instrumentenskalen
der Stereo-Modelle entfiel.
Mein persönliches Fazit:
Einige sinnvolle Verbesserungen, einige modische Veränderungen, einige Kostenein-
sparungen durch Vereinfachung von Komponenten. Ansonsten blieb das IC ein grund-
solides mobiles Tonbandgerät, wie es schon seine Vorgänger waren. Wenn da nicht ein
(lt. meiner Erfahrung bei >50% aller IC) gerissener linker Bandteller wäre.
Ursache ist ein in den Kunststoff eingebetteter Metallring. Bislang konnte ich nicht klären,
was UHER dazu veranlaßt hatte. Tatsache ist, daß beide Werkstoffe unterschiedlichen
Ausdehnungskoeffizienten haben. Der schwächere Kunststoff gibt irgendwann nach und
reißt ein. Das hat meist unmittelbare Auswirkungen auf den Gleichlauf, da der Bandteller
seine Formhaltigheit verliert und nicht mehr rund läuft. Zu sehen am "Pumpen" der Um-
lenkrolle. Zu hören ist es natürlich auch.
Wenn der Lautsprecher das schabende Laufgeräusch des CPR übertönen kann. Ein zweiter
Wermutstropfen beim IC. Die Gummiauflage des CPR ist wesentlich dünner geraten und
die veränderte Gummimischung härtet mit der Zeit schneller aus. Guter Ersatz ist heute
rar und teuer geworden. Beim "C" und "C/38" (BW-Ausführungen) wurde stets ein CPR
mit sehr dicker Gummiauflage verbaut. Dazu kein Kommentar meinerseits.
Zur Ehrenrettung von UHER muß aber gesagt werden, daß niemand mit einer Lebensdauer
von >30 Jahren gerechnet hat. Betrachtet man die übliche Lebendauer von 10 Jahren, dann
war die Fehlerrate von Bandteller und CPR im normalen Rahmen.
Sicher habe ich einige Dinge bei meiner Beschreibung vergessen, unvollständig be-
schrieben oder es können sich sachliche Fehler eingeschlichen haben. Da bitte ich
um Ergänzung/Korrektur dieses Beitrages.
Gruß
Wolfgang
PS.:
Die Modelle 4000-C, 4000-C/38 und die "schwarzen" Stereo-IC habe ich in anderen
Beiträgen ausführlich beschrieben. Bei Interesse die Suchfunktion bemühen und dann
nachlesen...
EDIT:
Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn die links zu o. a. IC-Modellen
Das UHER Report 4000 A-B-C:
UHER Report 4400-IC "finale Edition"