Empfehlung für Bandmaschine mit Tricktaste
#1
Hallo,

für eine Klanginstallation/ Kunstprojekt suche ich ein Tonbandgerät mit Tricktastenfunktion, sprich abschaltbarem Löschkopf (ich weiß nicht, ob das bei allen TBs "Trick" hieß).

Das Maschinchen sollte mindestens 9,5 besser noch 19 cm/s flink sein, Halbspur (Mono oder Stereo, egal) wäre von Vorteil, ist aber sekundär.
Unbedingt notwendig ist auf jeden Fall Hinterbandkontrolle, also definitiv ein Drei-Kopf-Modell.

Ich habe selbst an einige der Tonbandkoffer-Serien von Grundig gedacht, blicke da aber nicht mehr durch, da die meisten ja Kombiköpfe besitzen.

Fällt da jemandem was Passendes ein? So ein alter Röhrenzirkus wäre optisch natürlich ganz schön, aber es kann auch was aus den späten 60ern sein. Ansehnlich sollte das Ding schon sein (darüber lässt sich natürlich streiten).

Ich würde mich über Antworten freuen,
Gruß Alex
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#2
Wenn Du sagst Kunstinstallation, soll die Maschine dann im Dauerbetrieb laufen ?
Ich denke, das wäre wichtig für eine Empfehlung.
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#3
Hallo Bärchen,

ja genau. Richtig erkannt, die Maschine sollte schon so ein paar Stunden aufnehmen und wiedergeben. Zwischendurch müsste man dann natürlich auch mal Band wechseln.
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#4
Zitat:monauralex postete
mit Tricktastenfunktion, sprich abschaltbarem Löschkopf (...) auf jeden Fall Hinterbandkontrolle, also definitiv ein Drei-Kopf-Modell.
Gab's die Kombination überhaupt mal? Diese Tricktaste kenne ich nur von ganz einfachen Kombikopfgeräten, während Dreikopfgeräte für mehrstimmige Aufnahmen in allen mir bekannten Fällen auf Multiplaytechnik gesetzt haben.
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#5
Kommt es darauf an, dass das Gerät "werksseitig" diese Funktion besitzt? Sonst ließe sie sich auch unter Zuhilfenahme eines Klebestreifens oder eines Lötkolbens zumindest auf Zeit einrichten.
Das könnte die Suche erheblich erleichtern.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#6
1. Ich persönlich - nicht repräsentativ, nicht alleinvertretungsanspruchhegend, nicht ultimativ darauf bestehend - habe noch keine Dreikopf-Mühle mit magnetischer Mischung (Trick-Effekt) gesehen.

Der Grund ist der, daß es für den ähnlichen aber akustisch besseren Effekt bei Dreikopf-Mehrspur-Maschinen genügt, das von der Kommentar-Spur wiedergegebene Signal mit dem Signal der Hintergrund-Spur zu elektrisch zu synchronisieren.

Das geht sogar auf mehreren Wegen.
Intern im Gerät mit entsprechenden Vorrichtungen als
Simultan-/ Synchron-/Synchroplayback-/Multiplayback-Verfahren.
Extern über ein Mischpult das das Wiedergabe-Signal einer Spur dem Aufnahme-Signal einer anderen Spur beimischt.

2. Den Löschkopf abzuschalten, früher machte man das gerne mit Kragenstäbchen o.ä. flachen unmagnetischen Gegenständen die das Band am Löschkopf abheben, allein führt zu einem noch nicht sehr befriedigenden Effekt, da weiterhin der Vormagnetisierungs-Strom auf dem Sprechkopf das Band unbefriedigend weit anlöscht. Die "Trick-Taste" reduziert demnach also zusätzlich den Vormagnetisierungs-Strom im Sprechkopf.
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#7
Hallo Alex,

so ganz genau weis ich natürl. nicht, was Du vorhast aber vielleicht
ist die SoundOnSound-Funktion, wie sie einige Bandgeräte an Bord
haben, die Lösung dafür.
Die Tandberg 10X z.B. hat diese Funktion und die 3-Kopf-Kleinspuler der
9000er Serie meines Erachtens auch. Die TD20 hat dies nicht mehr.
Es gab aber auch andere Maschinen die SoS an Bord hatten (Sony???)
nur komme ich gerade nicht drauf, welche...

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#8
Zitat:PeZett postete
Es gab aber auch andere Maschinen die SoS an Bord hatten (Sony???)
nur komme ich gerade nicht drauf, welche...
Diverse Akais (GX-220/221/225, GX-260, 4000 DS (MK 2), GX-4000...).
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#9
Zitat:Jogi postete
2. Den Löschkopf abzuschalten, früher machte man das gerne mit Kragenstäbchen o.ä. flachen unmagnetischen Gegenständen die das Band am Löschkopf abheben, allein führt zu einem noch nicht sehr befriedigenden Effekt, da weiterhin der Vormagnetisierungs-Strom auf dem Sprechkopf das Band unbefriedigend weit anlöscht. Die "Trick-Taste" reduziert demnach also zusätzlich den Vormagnetisierungs-Strom im Sprechkopf.
Das ist ein unbefriedigendes Prinzip. Denn entweder haben wir den Löscheffekt des Biasstromes oder wir haben Verzerrungen und überzogenen Hochtonbereich wegen zu geringen Bias.
Bei einer Mono-Saba, die in meinem Bastelzimmer rumliegt, wird meiner Erinerung nach tatsächlich nur mechanisch gearbeitet.

Bevor wir zu sehr in Mutmaßungen abtauchen, sollte uns Alex mal seinen Senf zu unseren Würstchen geben.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#10
Zitat:niels postete
Das ist ein unbefriedigendes Prinzip. Denn entweder haben wir den Löscheffekt des Biasstromes oder wir haben Verzerrungen und überzogenen Hochtonbereich wegen zu geringen Bias.
Unbefriedigend ist das allemal, Niels. Heute sind wir in aller Regel viel zu anspruchsvoll und verwöhnt für sowas.

Zu der Zeit als ich es mal ausprobierte, wird wohl in den 60ern gewesen sein *kratzamkopf und grübel*, war das wurscht. Das Tonbandgerät konnte gerade bis 10kHz, das Mittelwellen-Radio nur bis 6kHz, das Einfach-Mikro wohl ebenso.
Und die, die sowas zu mehr als zum mal mit herum spielen benutzten nahmen es oft her um eine Dia-Show zu vertonen. Die wurde dann über einen Koffer-Lautsprecher mit einem Frequenzgang von 200Hz...8kHz abgespielt und hatte selber schon ein hohes Verzerrungs-Niveau. Dann relativieen sich dann solche Feinheiten wie erhöhte Verzerrungen und dumpfe angelöschte Hintergrund-Spur..

Die High-Ender und Puristen hielten sowas von jeher für "pfui-spinne" und ließen die Finger davon.

Zitat:Bei einer Mono-Saba, die in meinem Bastelzimmer rumliegt, wird meiner Erinerung nach tatsächlich nur mechanisch gearbeitet.
So´ne SABA geht mir ab, ich habe nur die größeren mit Dreikopf-System ohne Trick-Taste. Bei Grundig und Telefunken hingegen wurde das in den mir verfügbaren Geräten so gemacht wie zuvor beschrieben. Kann man auch in so manchem Grundig-Prospekt (Revue) nach lesen.
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#11
Hallo,

die einzige Grundig mit drei Köpfen und Tricktaste ist meines Wissens der TK 42.

Ich persönlich halte die Tricktaste nicht gerade für den wahren Jakob. War eine nette Spielerei, die irgendwie in den Sechzigern fast jeder Hersteller anbieten wollte (musste).

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#12
Danke Leute!

Um es weiter zu konkretisieren: es soll ein Tape Loop laufen, auf welches permanent aufgenommen wird, es also praktisch über Stunden zugeschichtet wird mit Klangereignissen, daher die Tricktaste. Das aufgenommene "Wirr-Warr" soll gleichzeitig wiedergegeben werden, daher Hinterbandkontrolle.

Ich weiß, dass es da technische Grenzen gibt, die später zurückliegenden Aufnahmen werden durch den Vormagnetisierungsstrom im Rec-Kopf ja vermutlich immer dumpfer und leiser und auch die Magnetschicht des Bandes wird sich mit der Zeit abnutzen. Da muss ich noch mal genau probieren, was, wie lange geht.
Es werden keine sehr komplexen Schallereignisse sein, hauptsächlich Sprache. Es geht dabei auch definitiv nicht um Hi-Fidelity.

Viel mehr suche ich nach einer, sagen wir mal, unkomplizierten Lösung und es wäre sogar von Vorteil, wenn die Maschine relativ klein und liegend betrieben werden kann. Die Bandschleife muss ja noch hier und da mit dem einen oder anderen Gegenzug versehen werden.

Es wäre schon gut, wenn das Gerät eine werksmäßige Abschaltung des Löschstromes einleiten täte. Die Kabelkontakte von meinen bisherigen drei Geräten (Report 4400, A77, M98) mit dem Brandeisen zu killen, ist mir ehrlichgesagt zu rabiat. Hölzchen oder dergleichen unter den Löschkopf zu klemmen wäre noch eine Idee, funktioniert aber wahrscheinlich nur etwas halbherzig?!

Viele Grüsse, Alex

Edit: zumal das Report ja wegen Kombikopf eh ausscheiden würde...
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#13
...eine nette Idee!

Sie wird zwar möglicherweise dazu führen, daß man nach ein paar Stunden
nur noch eine Art "Rauschen" hören wird aber was solls. Die stetige "Entwicklung"
des Sounds ist sicher ganz witzig.

Ich verstehe Dich richtig, daß Du ein Endlosband zusammenkleben willst,
oder wie hast Du das mit der Tape-Loop vor?

Zum "Abschatten" des Löschkopfes hätte ich ggf. eine einfache Idee... ...dazu
aber später. Jetzt erstmal bitte meine Frage beantworten.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#14
Hallo Peter,

ja, das Tape Loop klebe ich mir selbst zusammen. Ich habe mir für die klassischen Echo-Bandschleifen zum Echocord Mini immer selbst beholfen. Auf Empfehlung habe ich es immer mit PER 528 bzw. SM 911 zurechtgeschnippelt und der Belastung (die Schleife hat ja nur 51 cm Durchmesser) hat es recht gut standgehalten.
Die Länge des Loops für das Projekt müsste natürlich dem umliegenden Platz angepasst werden. Zu lang darf es natürlich nicht sein, sonst wird's mitunter instabil oder ein Besoffener bleibt darin hängen, zu kurz mindert die Lebensdauer.

Es ist auch nur eine Idee, die mir mal kam, als ich mit dem Echoband ein bisschen herumgespielt habe und unter den Löschkopf durchpurzeln liess.

Ob ich so eine Soundinstallation mal in einer Hinterhofgalerie zeigen kann, steht erstmal offen. Bei mir in der Straße gibt es allerdings eine WG, die ab und zu mal Ausstellungen macht und da gab es einmal totlangweilige Klangkunst, deswegen hab ich mal darüber nachgedacht.

Liebe Grüsse, Alex
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#15
OK - dann habe ich folgende Idee: besorge Dir etwas MuMetall (nur 1 mm stark)
und biege Dir daraus eine U-Förmige Abdeckung für den Löschkopf. Wenn Du etwas
geschickt bist, kannst Du Dir auch eine Art Abdeckkappe biegen, an der
natürl. zwei Seiten fehlen. Die stülpst Du dann dem Kopf über. Um die Kopffläche zu schonen,
klebst Du ihn innen einfach komplett mit Isolierband aus und um das Band nicht allzuschnell herunter-
zunudeln, klebst Du auch noch einen Isoband-Streifen aussen auf die Bandkontaktfläche.
edit eins noch - es ist vielleicht sinnvoll, den direkten metallischen
Kontakt zwischen Abdeckhäubchen und Kopf zu unterbinden.*
Damit müsste man das Löschfeld etwas im Zaum halten können. Du mußt allerdings darauf
achten, dass sich durch die Änderung der Bandführung unter Umständen der Kontaktabstand
zum Aufnahme- und Wiedergabekopf vergrössert - ggf. mußt Du da also noch einen Führungsstift
an die Abdeckhaube anbringen, der das Band wieder zurück in die Spur bringt. Das tut z.B. ein
entsprechend gebogenes Stück Bindedraht in ausreichendem Maße.

Wenn das Endlosband nach einer gewissen Zeit vollständig "gesättigt" ist, kannst Du die Kappe
leicht abnehmen, das Band schnell löschen und weiter geht die "Klangbrei-Sampelei".

Was meinst Du?

Die A77 ist dafür vielleicht nicht unbedingt die beste Partnerin, weil die Köpfe nicht
so gut zugänglich sind. Die Bandgeschwindigkeit für diese Installation ist m.E. zweit-
rangig, da das Aufgenommene schon nach einigen Durchläufen allein durch die Überlagerung
der Schallereignisse dermaßen "verschwommen" wird, daß es fast schon mit 4,75 cm/s kein
Problem würde. Aber das wird man ja dann noch feststellen.

Also - ist das ein gangbarer Weg? (Es darf gemeckert werden...)

Gruß
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#16
Klar, das ist eine gute Idee. Ich kann das ja mal probieren und gucken, on ich Mu-Metall bekomme. (ob es da auch schon mal zu Missverständnissen gekommen ist, weil jemand Nu-Metall geschrieben hat Wink)

Zitat:PeZett postete
edit eins noch - es ist vielleicht sinnvoll, den direkten metallischen
Kontakt zwischen Abdeckhäubchen und Kopf zu unterbinden.*
Du meinst die Lötpins nicht mit dem Metall berühren? Ok.

Ich probiere das mal. Kann man die Revox auch senkrecht betreiben? Naja wahrscheinlich schon...
Evtl. finde ich ja auch ein anderes 3-Kopf Gerät günstig, dann ist es, bei gegebenem Exponaten-Anlass auch nicht so dramatisch, wenn jemand auf Crystal Meth mit dem Gesicht auf die Maschine fällt oder daran rumfingert. Die Revox ist ja auch so ein Erbstück und mir für mögliche Verwüstungen durch Banausen auch etwas zu schade.
Ihr wisst ja, wie vorsichtig man mit den Maschinen umgeht.

Für den Feldversuch kann ich mit dem Häubchen ja mal experimentieren.

Gruß, Alex
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#17
Hallo,

mit "Kontakt unterbinden" meine ich den ganzen Kopf. Hinten an die
Lötpins darf die Abschirmung ohnehin nicht dran. Es sollte die
Fläche vorn und die Seiten, ggf. noch die Oberseite, ausreichen.
Aber Obacht: das der Kopf-Frontfläche zugewandte MuMetall (dem die
größte Aufgabe an Abschirmung zukommt) sollte nicht gebogen oder
sonstwie verformt werden - die Eigenschaften des Metalles ändern
sich unter starker Verformung. Und noch etwas - MuMetall ist nicht
ganz billig - wenn Du nicht eine A3-große Tafel oder eine Rolle mit MuMetall-
Folie kaufen willst, hälst Du nach einem kleinen Trafoabschirmgehäuse
ausschau. Evtl. lässt sich auch der Becher eines abgeschrimten Fernseh-
Lautsprechers umfunktionieren - solange man zwischen Band und Kopf
eine glatte, nicht weiter deformierte Fläche hat, müsste die Abschirmung
deutlich sein. Ob sie ausreicht, zeigt in der Tat der Versuch.

Gruß

Peter
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#18
@monauralex

Noch ein Nachtrag: überprüfe bei deinem Versuch, ob sich der
Löschkopf unzulässig erwärmt (oder gar heiß wird).

Gruß

!
Und ein Nachtrag für alle hier Mitlesenden (vor allem "Externe"):
wir diskutieren hier über ein Experiment! Das ist nicht der bestimmungs-
gemäße Gebrauch eines Magnetton-Aufzeichnungsgerätes.
!
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#19
Peter, wäre es nicht sinnvoller, einfacher, kostengünstiger [unzutreffendes bitte streichen] einen magnetischen Kurzschluß vor dem Löschkopf zu erzeugen statt das Magnetfeld abzuschirmen? Ein Stückchen Blech ließe sich vielleicht leichter besorgen?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#20
Zitat:niels postete
Peter, wäre es nicht sinnvoller, einfacher, kostengünstiger [unzutreffendes bitte streichen] einen magnetischen Kurzschluß vor dem Löschkopf zu erzeugen statt das Magnetfeld abzuschirmen? Ein Stückchen Blech ließe sich vielleicht leichter besorgen?

niels
Wenn ich das richtig sehe, macht MU-Metall ja genau das, einen magnetischen Kurzschluss, der zur Abschirmung führt, ist zwar teurer als ein einfaches Blech aber auch effektiver.

Aber was Anderes: warum nicht einfach einen el. Schalter in die Löschkopfzuführung einfügen? Ist sicher einfacher, als Mu-Metallabschirmung herzustellen und auch einfach wieder rückzubauen.

Viele Grüße
Lukas
Viele Grüße
Lukas
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#21
@Lukas, Niels

...in der Tat kommt die Abschirmung ja einem "magnet. Kurzschluß" recht
nahe - man muß halt nur fein beobachten, was mit der Energie "passiert"
(Thema: Wärme - aber das schrieb ich schon).
Deshalb würde ich auch nicht unbedingt ein schnödes Blech direkt auf den
Kopf pressen - zumal da sicher noch Feldlinien "durchkommen".

Der Schalter, lieber Lukas, ist ja schon vorgeschlagen worden - dem Alex
sind aber "elektr. Eingriffe" in seiner Masch. nicht so genehm, auch wenn
es sicher die effektivste und sicherste Methode zu sein scheint.

Die Abschirmhaube hat aber gerade den "Charme", daß man sie schnell und
rückstandsfrei entfernen kann. Und mit ein wenig Geschick kann man so
ein Häubchen bauen - man "schneidet" erstmal T-förmig die Grundfläche
und knickt dann vorsichtig 3 Seiten im 90°-Winkel ab (auf ein paar
1/10-mm kommt es doch nicht an). Die genaue Vorgehensweise muß
man ohnehin auf die Platzgegebenheiten der gewählten Maschine abstimmen.

Gruß

Peter
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#22
Wie würde ich das mit dem Schalter denn spaßeshalber anstellen?
Im Grunde genommen ist so eine Funktion ja schon ganz cool, wenn auch nicht unbedingt geeignet für Punch-Recording wegen dem Versatz der Köpfe.

Aber grundsätzlich würde ich darüber mal nachdenken.

Das Problem ist nur, siehe Fotos, dass die Revox ja drei Kabel und Lötanschlüsse hat, das Magnetophon 98 allerdings eine etwas kryptischere Beschaltungsoptik aufweist.

[Bild: a77_l%F6schkopf.jpg]

[Bild: m98_l%F6schkopf.jpg]


Ich überlege auch, falls ich mir dafür eine vierte Maschine besorge, gleich eine TK-42 zu nehmen, die ist ja recht verbreitet und im Moment bei den Kleinanzeigen für 30 Flocken VB und wurde als funktionstüchtig deklariert.
Die hat ja einen gesonderten Replay Head, drei Geschwindigkeiten und Trickfunktion. Ist zwar Viertelspur, aber das würde schon gehen.

Weiss denn zufällig jemand, ob diese Trickfunktion denn minimal anlöscht? Gibt es dafür sogar interne Trimmer? Würde mich mal interessieren. Vielleicht hat jemand damit Erfahrung gemacht, immerhin wurde ja schon die Aussage getroffen, dass dies "nicht der wahre Jakob ist".

Besten Dank und liebe Grüsse,
Alex
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#23
Hallo Alex,

in meinen Geräten mit Trickfunktion (davon habe ich einige) gibt es keine Trimmer zur Einstellung der "Trickstärke". Die bestehende Aufnahme wird deutlich angelöscht, ob das in deinem Sinne ist ?

Übrigens: Von einer mechanischen Lösung wie z.B. Saba sie anbot, halte ich nichts, da bei einer mechanischen Löschkopfausschaltung immer das Band abgehoben wird und damit den vorgeschriebenen Bandpfad verlässt, was grundsätzlich eine Verschlechterung der neuen Aufnahme mit sich bringt.

Also, wenn schon "Trick", dann den elektrischen. Angelöscht wird immer, der elektrische Weg ist dabei immer noch der bessere.

Kennt denn keiner eine Maschine, die wie der TK 42 drei Köpfe u n d Trickschaltung bot ? Bei dem damaligen Riesenangebot von Rostwicklern muss es doch noch mehr auf dem Markt gegeben haben, oder ?

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#24
Noch'n Gedanke: Müsste beim Abklemmen des Löschkopfes nicht eine Blindinduktivität angehängt werden, damit der Oszi arbeitet wie er soll?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#25
Niels, ein Ersatzwiderstand reicht, wenn der Generator stabil genug ist.
Bei Grundig kann man´s in den Schaltplänen sehen, der Schalter der das macht heißt meistens tt[xxx]
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#26
Hallo Boys,

wollte das Thema nochmal kurz aufgreifen: ich habe mir mal recht günstig (11,- € + Versand) eine TK-42 geschossen. Sie ist in einem sehr guten Zustand und alles funktioniert einwandfrei.
Nun noch mal zur Tricktaste: sie rastet ja leider nicht ein und ich habe überlegt, ob ich nicht doch zur Mu-Metall-Methode oder gleich zur Lötkolben/ Schalter nachrüsten-Methode greife. Die Trickfunktion löscht soweit ja schon etwas an.

Wie würde ich das denn mit dem Schalter bewerkstelligen? Wenn ich die Kabelverbindungen (auf dem Bild "empfängt" der Löschkopf linksseitig ein rotes und ein gelbes, rechtseitig ein schwarzes Kabel mit Verbindung einer Drahtbrücke, siehe Bild).

Welche Verbindung könnte ich denn trennen und mit einem Schalter brücken? Ist das überhaupt ohne Probleme möglich, da schon angemerkt wurde, dass der HF-Oszillator sonst evtl. nicht mehr mitmacht?
Kann mir das jemand noch mal erklären?

Danke!
Liebe Grüsse, Alex


[Bild: P1010133.jpg]
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#27
Hallo Alex,

an deinem gezeigten LK ist der rechte, schwarze Draht die gemeinsame Masse beider Spulensysteme, der gelbe ist das heiße Ende des oberen, der rote Draht das heiße Ende des unteren Systems. Wenn du nun etwa auf der oberen Spur deine Trickaufnahmen machen willst, müsstest du den gelben Draht ablöten und zwischen ihn und den Masseanschluss (schwarz) den Ersatzwiderstand löten, dessen Größe jenem entsprechen sollte, den Grundig in Verbindung mit der Tricktaste vorgesehen hat (siehe Schaltplan).

Wenn das unbedingt schaltbar sein soll (das mit dem Umlöten ist ja eigentlich nach Ende der Performance in einer Minute wieder rückgängig zu machen), dann müsstest du den gelben Draht über einen einpoligen Umschalter einmal an den Kopfanschluss und einmal an den Ersatzwiderstand gegen Masse schalten. Also: mittleren Pin des Schalters an Draht, einen der beiden anderen an den Kopf, den dritten über R an Masse.

Gruß Holgi
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#28
Hey Holgi!

wie geht es Dir? Meine Report erinnert sich noch gerne an Dich! Danke, gute Erklärung. Laut Schaltplan wäre der Widerstand bei 680 k. Ich tendiere da vielleicht wirklich zu einem Schalter, denn dann kann man lustige Punch-Aufnahmen-Collagen machen. Eine Frage hätte ich aber noch: gemäß dem Fall, ich will jetzt beide Spuren simultan mit einem Schalter switchen, nehme ich da einen zweipoligen? (ich hoffe, die Frage ist nicht zu blöd)

Schönen Sonntag,
Gruß Alex

EDIT: es sind natürlich 680 Ohm, nicht kOhm
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#29
Die Trick-Taste wird bei keinem Grundig-Gerät einrasten, weil es nur für kurze Überblendungen gedacht ist. Heutzutage würde man nicht mehr "Trick" zu dieser Funktion sagen, sondern "Talk over". Es gibt z.B. Mischpulte mit "Talk over"-Taste. Das ist im Prinzip genau dasselbe, was bei Grundig hinter der "Trickfunktion" steckt.

Alex, willst Du meine ehrliche Meinung hören?
Was Du vorhast, könntest Du sehr einfach mit einem PC und entsprechender Audiosoftware verwirklichen. Schnell, unkompliziert, betriebssicher, bei hervorragender Tonqualität.
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#30
Hi Manuel,

es ist schon klar, das was ich da mache ist Editing Old School. Man kann das locker mit 'nem Audioprogramm hinzaubern aber mir geht es ja eher um das Happening dabei. Die Idee ist ja nicht wirklich neu (seit Revolution Take 9) aber es würde ganz gut in so einen Ausstellungsrahmen passen, so eine Bandmaschine sieht irgendwie stylischer aus als ein Laptop.

Ich finde es ja auch ganz spannend, so umzudenken. Band ist einfach ein fantastisches Medium!
Es klingt ja auch ein bißchen dreckig, wenn das Tape langsam zurauscht. Ich hab's schon mal probiert. Ein Cent-Stück in die Tricktaste geklemmt, eins in die Syn-Taste. Sehr umständlich, ich weiß, aber es hat für mich mehr Charme.
Man hat, je nach Aufstellung und Richtcharakteristik des Mikrofones auch ein leichtes Speakerecho mit dabei.

Gruß, Alex
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#31
Mechanisch würde ich einfach eine Rastklinke an den Schalter fummeln, praktisch die Highend-Version eines den Schalter in gedrückter Position bockierenden Streichholzes.

Elektrisch - du sagst es ist dir egal wenn das Signal dadurch "schmutzig" wird, nimmst also technisch gesagt ein hohes Verzerrungs-Niveau in Kauf - würde ich einfach den Löschoszillator abschalten, schlicht seine Stromversorgungsleitung kappen und über einen Schalter führen. Das ist was den Eingriff anbelangt und hf-mäßig die "sauberste" Lösung, nichts was der Oszillator sonst womöglich verbrechen könnte kann mehr wild schwingen, nichts sich irgendwie hintenrum schädlich oder störend über parasitäre Pfade einmischen.

Bevor du dann den Lötkolben zur Hand nimmst, zieh einfach probeweise die Oszillator-Röhre, das ist leicht und folgenlos wieder rückgängig zu machen und du gewinnst schonmal einen Eindruck wie "dreckig" das Signal dadurch wird.
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