27.03.2010, 16:54
Ich bin ´mal wieder rückfällig geworden: ich habe einem Sony TC-440, für das jemand in ebay 19.- Euro wollte, und für die niemand sonst geboten hat nicht widerstehen können und habe es für´s Mindestgebot gekauft.
Das Sony TC-440 ist Anfang der 70-iger Jahre gebaut worden: in der Sony Preisliste von 1971 ist sie gelistet, in der vom April nicht mehr: die TC 440 hat noch die Metallköpfe, der Nachfolger welche aus Ferrit.
Sie sollte 1971 1498 DM kosten, in der Schweiz 1450 Fränkli. Das war ein stolzer Preis, der in der Größenordung lag, zu dem manche Discounter ein bis zwei Jahre später die Revox A77 verramschten, und deutlich über dem, was vom Anspruch her vergleichbare Geräte deutscher Provenienz, wie z.B. das Uher RdL kostete.
In der Sony Hierarchie war sie über der TC-366 angeordnet, darüber standen die 3-Motorengeräte TC-640, TC-580, TC-651 und an der Spitze für stolze 3700.- DM die TC-850.
Also war der Preis für recht hoch für ein recht schlichtes Gerät.
Was bekam man dafür:
Nun, es ist ein Einmotorengerät. Auf den ersten Blick nichts Besonderes, auf den zweiten dann: "AUTO REVERSE / BI-DIRECTIONAL RECORDING SIX HEAD FUNCTION CLOSED LOOP DUAL CAPSTAN".
Das war 1971 doch einigermaßen verwirrend: Daß man ein Band zur Aufnahme und Wiedergabe nicht nur von links nach rechts, sondern auch von rechts nach links laufen lassen konnte, schien in Europa Anfang der 70-iger vergessen worden zu sein (Obwohl es ja in den 50-igern Geräte gab, bei denen das so war). Hinter diesem "bi-directional" und "dual capstan" verbarg sich zudem eine neue Form des Bandtransports:
Es gab 2 Tonwellen, die über einen servogesteuerten Wechselstrommotor mittels eines Riemens angetrieben wurden:
Bei Aufnahme/Wiedergabe in beiden Richtungen werden jeweils beide Gummiandruckrollen an die Tonwelle gedrückt, also "closed loop".
Die beiden Capstan treiben mittels Gummiriemen die Rutschkupplungen der Bandteller an.:
Die Bandzugregelung wir durch Fühlheben realisert, die auf die Trommeln der Bandteller wirken.
Da der Motor sowohl links- als auch rechtsherum drehen kann, genügt zum schnellen Umspulen jeweils ein Zwischenrad zwischen Motorwelle und Bandteller. Das Ganze ist so gebaut, daß auch heute das Umspulen für eine Einmotorengerät außerordentlich schnell vor sich geht.
Nachdem die TFK M5 meine Meinung, daß man für einen ordentlichen Bandtransport 3 Motore benötige, erheblich ins Wanken gebracht hat, neige ich nach der Inspektion und dem Probelauf der TC-440 zu der Ansicht, daß für Geräte bis 18 cm Spulendurchmesser ein Motor genügt (wenn das Gerät anständig aufgebaut ist, wie z.B. das TC-440).
Das Gerät, das jetzt bei mir steht, hat allerdings offenbar ein paar Mißhandlungen über sich ergehen lassen müssen: Das Holzgehäuse (noch mit Furnier, später wurde Kunststoff aufgeklebt) weist Sturzspuren auf, und beim Öffnen des Gerätes kamen mir ein paar Schrauben und abgebrochene Teile entgegen. Das Blechchassis war links unten verbogen, das habe ich wieder gerichtet. Ausch die Fühlhebel mußten wieder gerde gebogen werden (obwohl die sehr viel stabiler sind als die der TC-755 aus späteren Jahren). Das Gehäuse habe ich geleimt, daß es wenigsten wieder hält. Höheren ästhestischen Ansprüchen dürfte es nicht mehr genügen. Eien Riß in der Frontabdeckung aheb ich an der Rückseite mit einem Stück Alu wieder stabilisiert.
Die Wiedergabe bei meinem Gerät funktioniert prinzipiell: Leider stimmt aber die Geschwindigkeit nicht: die ist zu schnell. Ich befürchte, daß das ein Problem der Servosteuerung ist, deren Reparatur meine Möglichkeiten übersteigt.
Wer sich die Reparatur zutraut und wem die Sony gefällt, darf sie sich bei mir abholen..
Frank
Das Sony TC-440 ist Anfang der 70-iger Jahre gebaut worden: in der Sony Preisliste von 1971 ist sie gelistet, in der vom April nicht mehr: die TC 440 hat noch die Metallköpfe, der Nachfolger welche aus Ferrit.
Sie sollte 1971 1498 DM kosten, in der Schweiz 1450 Fränkli. Das war ein stolzer Preis, der in der Größenordung lag, zu dem manche Discounter ein bis zwei Jahre später die Revox A77 verramschten, und deutlich über dem, was vom Anspruch her vergleichbare Geräte deutscher Provenienz, wie z.B. das Uher RdL kostete.
In der Sony Hierarchie war sie über der TC-366 angeordnet, darüber standen die 3-Motorengeräte TC-640, TC-580, TC-651 und an der Spitze für stolze 3700.- DM die TC-850.
Also war der Preis für recht hoch für ein recht schlichtes Gerät.
Was bekam man dafür:
Nun, es ist ein Einmotorengerät. Auf den ersten Blick nichts Besonderes, auf den zweiten dann: "AUTO REVERSE / BI-DIRECTIONAL RECORDING SIX HEAD FUNCTION CLOSED LOOP DUAL CAPSTAN".
Das war 1971 doch einigermaßen verwirrend: Daß man ein Band zur Aufnahme und Wiedergabe nicht nur von links nach rechts, sondern auch von rechts nach links laufen lassen konnte, schien in Europa Anfang der 70-iger vergessen worden zu sein (Obwohl es ja in den 50-igern Geräte gab, bei denen das so war). Hinter diesem "bi-directional" und "dual capstan" verbarg sich zudem eine neue Form des Bandtransports:
Es gab 2 Tonwellen, die über einen servogesteuerten Wechselstrommotor mittels eines Riemens angetrieben wurden:
Bei Aufnahme/Wiedergabe in beiden Richtungen werden jeweils beide Gummiandruckrollen an die Tonwelle gedrückt, also "closed loop".
Die beiden Capstan treiben mittels Gummiriemen die Rutschkupplungen der Bandteller an.:
Die Bandzugregelung wir durch Fühlheben realisert, die auf die Trommeln der Bandteller wirken.
Da der Motor sowohl links- als auch rechtsherum drehen kann, genügt zum schnellen Umspulen jeweils ein Zwischenrad zwischen Motorwelle und Bandteller. Das Ganze ist so gebaut, daß auch heute das Umspulen für eine Einmotorengerät außerordentlich schnell vor sich geht.
Nachdem die TFK M5 meine Meinung, daß man für einen ordentlichen Bandtransport 3 Motore benötige, erheblich ins Wanken gebracht hat, neige ich nach der Inspektion und dem Probelauf der TC-440 zu der Ansicht, daß für Geräte bis 18 cm Spulendurchmesser ein Motor genügt (wenn das Gerät anständig aufgebaut ist, wie z.B. das TC-440).
Das Gerät, das jetzt bei mir steht, hat allerdings offenbar ein paar Mißhandlungen über sich ergehen lassen müssen: Das Holzgehäuse (noch mit Furnier, später wurde Kunststoff aufgeklebt) weist Sturzspuren auf, und beim Öffnen des Gerätes kamen mir ein paar Schrauben und abgebrochene Teile entgegen. Das Blechchassis war links unten verbogen, das habe ich wieder gerichtet. Ausch die Fühlhebel mußten wieder gerde gebogen werden (obwohl die sehr viel stabiler sind als die der TC-755 aus späteren Jahren). Das Gehäuse habe ich geleimt, daß es wenigsten wieder hält. Höheren ästhestischen Ansprüchen dürfte es nicht mehr genügen. Eien Riß in der Frontabdeckung aheb ich an der Rückseite mit einem Stück Alu wieder stabilisiert.
Die Wiedergabe bei meinem Gerät funktioniert prinzipiell: Leider stimmt aber die Geschwindigkeit nicht: die ist zu schnell. Ich befürchte, daß das ein Problem der Servosteuerung ist, deren Reparatur meine Möglichkeiten übersteigt.
Wer sich die Reparatur zutraut und wem die Sony gefällt, darf sie sich bei mir abholen..
Frank