Anschaffung einer Revox PR99 MK2
#1
Hallo liebe Tonbandfreunde,


in einiger Zeit habe ich vor, mir eine Revox PR99 MK2 zuzulegen.
Kann mir jemand sagen, wieviel ich investieren sollte und worauf zu achten ist!?

Vorab vielen Dank für Eure Hilfe!!!
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#2
Hallo Torsten,

die Fragen, die hier im Forum gestellt werden, die sind eigentlich immer einfach und auch problemlos zu beantworten. Wenn man sich die Fragen selber stellt, denn das Wenn und Aber bei der möglichen Antwort, das erkennt man selbst sofort. Für andere "Süchtige", die sich ihren"Altar" mit drehenden Spulen hinstellen wollen, kann auch ich nur meine Sicht als Basis für eine oder auch mehrere Antworten nehmen.

Wenn Du hier in diesen Link
http://www.on-off-hifi.de/ger/shop/tbg.shtml
(bei einem Händler) ab und zu hinein schaust, dann wirst Du vielleicht eine passende Maschine für Dich finden können. Aber wenn Du das Geld das Du ausgeben willst nur abgezählt in der Zigarrenkiste liegen hast, dann scheint der Weg zum bekannten Auktionshaus der günstigere zu sein. Damit will ich sagen, wenn Du nur 200 Euro ausgeben willst, dann kannst Du Dich bequem und schnell unglücklich durch Folgekosten wie neue Köpfe, Fehler an der Tonmotorsteuerung (kann extrem teuer werden), Bremsen mit ungewollter Stop- und Hängenbleib-Funktion und einige Kalamitäten mehr machen.

Wenn Du den Preisrahmen auf fünf bis siebenhundert Euro erweiterst, dann müsstest Du eine gut erhaltene Maschine, die vielleicht sogar gerade eine Revision beim Revox-Kundendienst erfahren hat, finden können. Dann kannst Du einfach damit spielen und Dich an der Musik oder an dem Hörspiel oder an was auch immer die Maschine einwandfrfei und ohne Makel wiedergibt erfreuen.

Nach meiner Erfahrung würde ich eine Revox PR99 (oder eine Studer xyz, wenn Du in diese Klasse willst) nur durch Abholung erwerben und beim Verkäufer auf Herz und Nieren prüfen. Der Versand durch einen unvorbelasteten Versender, der keinen Originalkarton mehr hat, und sich dann ein passendes Behältnis "zurecht schnitzt" endet nach der Erfahrung meist im Desaster mit grossen Problemen.

Die Wenn und Aber werden andere Tonbandliebhaber im Forum vielleicht nicht so sehen, wie ich sie sehe, aber ich bin mit drei Revoxen und zwei Otaris von diesen Wenn und aber verschont geblieben, denn Abholung und/oder bringen war immer angesagt - deshalb bei mir keine Probleme.

Wenn Du mit der Elektronik auf gutem Fuss stehst, den Gesellenbrief als Rundfunk- und Fernsehtechniker zwar vor Jahrzehnten erworben hast, in der Unterhaltungs-Elektronik Dich aber entsprechend der ablaufenden Zeit kontinuierlich weiter gebildet hast, immer auf dem Laufenden in Sachen ICs und Transistoren bist, dann ist die Hürde eines "günstigen" Fehlkaufs für Dich nur eine Feierabendbeschäftigung, die Dich bestenfalls für einige wenige Stunden nicht am Familienleben teilnehmen lässt.

MFG
H A N N S -D.
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#3
Hallo Hanns,

mit 200 Euro werde ich wohl nicht weit kommen und an Schrott habe ich kein Interesse!
Ich habe jetzt eine Auktion in ebay verfolgt. Da ist eine PR99 MKII für 1065 Euro weggegangen.
Ist natürlich heftig, aber laut Empfehlung ist die Qualität dem entsprechend.
Ich werde mir natürlich Zeit nehmen und vor dem Kauf gut ansehen.
Verschicken käme für mich auch nicht in frage, denn wir wissen ja wie teilweise mit den Paketen umgegangen wird!
Ich warte mal ab.
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#4
Hallo Torsten,

an diese Grössenördnung habe ich nicht gedacht. Aber bei dem Preis kann man ja bequem bei einem Händler (mit einem Jahr Gewährleistung) auch eine A67 (mit mechanischen Zählwerk) kaufen; deswegen hatte ich den Link eingebracht.
[Bild: A67_USED.JPG]
MFG
H A N N S -D.
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#5
Hallo Torsten,

für eine "spielfertige" PR 99 Mk II, die auch optisch einen ansprechenden Eindruck aufweist, musst Du etwa von ca. 700 € aufwärts ausgehen. Bei dem genannten Preis kann in aller Regel nicht von einem revidierten Zustand ausgegangen werden. Macht auch nichts, wenn sie problemlos läuft, kann man erst einmal zuwarten.

Abholung halte ich für unverzichtbar. Achte auf den Kopfspiegel, Bremsen ohne Schlaufenbildung, Laufgeräusche Capstan und Wickelmotoren, Locator funktionsfähig (Anzeige ohne Ausfälle) und evtl. Kontaktprobleme bei den Kippschaltern.

Eine schöne Maschine, in der Mk II-Variante auch die ingesamt wertigste.
Gruß
Dreizack
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#6
Zitat:MTB Soundfactory postete
Hallo liebe Tonbandfreunde,


in einiger Zeit habe ich vor, mir eine Revox PR99 MK2 zuzulegen.
Kann mir jemand sagen, wieviel ich investieren sollte und worauf zu achten ist!?

Vorab vielen Dank für Eure Hilfe!!!
Hallo Torsten,

auf die Gefahr hin, des Frevels beschuldigt zu werden: Falls Du keine passende PR99 findest - die Tascam BR20 hat ein ähnliches Format. Die hat highlander hier im Forum auch mal ausführlich vorgestellt...
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...hreadid=56?

Oder als Alternative die Telefunken M15 A...? Die kostet bei weitem nicht so viel wie die PR99, aber ich behaupte mal, daß die nicht schlechter klingt und noch mindestens ebenso lange läuft...

Michael
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#7
Zitat:mk1967 postete
auf die Gefahr hin, des Frevels beschuldigt zu werden: Falls Du keine passende PR99 findest - die Tascam BR20 hat ein ähnliches Format. ..........

Oder als Alternative die Telefunken M15 A...? Die kostet bei weitem nicht so viel wie die PR99, aber ich behaupte mal, daß die nicht schlechter klingt und noch mindestens ebenso lange läuft...
Warum nicht? Die Tascam BR20 ist eine reinrassige Studiomaschine im Heimgeräteformat aus den 90er Jahren. Die rangiert eher zwischen Revox C270 und Studer A807. Also ein ganz anderes Kaliber als eine PR99, welche konzeptmäßig noch aus den 70ern stammt. Die Tascam wurde bis vor ca. 2 Jahren noch offiziell verkauft. Preis knapp EUR 5000,--.Eine der modernsten Bandmaschinen überhaupt.
Das Gebrauchtpreisniveau ist eher moderat, da halt nicht so bekannt und liegt meist im Bereich einer PR99 MK2 oder nur leicht drüber. Meist zwischen 600,-- und 800,--. Also durchaus eine Alternative, wenn man nicht ausschließlich auf Revox steht.
Mit der M15A sieht es natürlich etwas anders aus. Die ist sehr groß und hat in der Regel keine VU-Meter. Ist daher als Alternative für´s Wohnzimmer nur bedingt geeignet. Außerdem sollte muß man sich dabei auf 50kg Gewicht einstellen. Also nichts für schwache Bandscheiben. Qualitativ ist die M15A natürlich vom Feinsten, da extrem robust gebaut. Vergleichbar mit der Studer A80. Also schon eine ganz andere Kategorie wie eine PR99.
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#8
Zitat:King-Louis postete
Die Tascam wurde bis vor ca. 2 Jahren noch offiziell verkauft. [...]
Das Gebrauchtpreisniveau ist eher moderat, da halt nicht so bekannt und liegt meist im Bereich einer PR99 MK2 oder nur leicht drüber. Meist zwischen 600,-- und 800,--.
:oah: Ich bin einigermaßen geplättet... meine Maschine kostete gebraucht und auf PER 528 eingemessen vor sechs Jahren 300 Mark...

Danke für diese erhebliche Aufbesserung meiner ohnehin schon guten Vormittagslaune :bier:

Deine Beschreibung der Einschränkungen bei der M15A stimmt natürlich vollkommen - man muß halt gucken, was im Wohnzimmer so machbar ist Wink, vielleicht kann man sie ja mitsamt kleinem Mischpult einigermaßen tarnen - häßlicher als ein zeitgenössischer Plastik-Fernseher ist die M15A auch nicht. (Ich würde meine Telefunkens nicht gegen eine PR99 eintauschen wollen...)

Michael
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#9
Zitat:mk1967 postete
Ich bin einigermaßen geplättet... meine Maschine kostete gebraucht und auf PER 528 eingemessen vor sechs Jahren 300 Mark...
Ja durch ebay haben sich die Preise ganz schön angeglichen. Da schaut schon mal das Enkelchen vorher dort nach, was Opa´s altes Tonbandgerät so bringt, bevor man es einem Schnäppchenjäger aus der Nachbarschaft quasi für umme mitgibt. Von daher sind die Zeiten der Extrem-Schnäppchen ziemlich vorbei.
Aber vor 6 Jahren eine Tascam BR20 für DM 300,--?
[Bild: smileeek.gif]

Die war auf jeden Fall nicht vom Opa, sondern aus irgend einem Studio oder womöglich sogar von einer öffentlichen Rundfunkanstalt.
Ist vermutlich erst vorher offiziell verschrottet worden, um dann später unter der Hand verscherbeln zu können. Das ist natürlich kein Maßstab für den aktuellen Marktpreis dieses Gerätes.

Zu der M15 kann ich dir auch nur zustimmen.
Bevor ich meine M15A mit original VU-Brücke abgebe, werde ich all meine Revoxgeräte auf Zeit und Ewigkeit verbannen.
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#10
Zitat:King-Louis postete
Aber vor 6 Jahren eine Tascam BR20 für DM 300,--?
Die war auf jeden Fall nicht vom Opa, sondern aus irgend einem Studio oder womöglich sogar von einer öffentlichen Rundfunkanstalt.
Ist vermutlich erst vorher offiziell verschrottet worden, um dann später unter der Hand verscherbeln zu können.
Irgendsowas muß es in der Tat gewesen sein - sie kam aus einem privaten Studio. Aus welchem, weiß ich allerdings nicht - jemand aus dem MDR hat sie mir vermittelt.
Bei der ARD hab ich nie eine Tascam gesehen, da war die PR99 bisher das kleinste, und auch die ist ziemlich selten. Der MDR selbst hatte immer Studer A807, Revox PR99 und ganz früher alte "Mechlabor"-Maschinen aus der Zeit vor 1989.

Wahrscheinlich hatte ich zusätzlich Glück, daß an meinem damaligen Hauptwohnsitz Leipzig damals zumindest ganz massiv die Digital-Manie grassierte. Im MDR wurde man für verrückt gehalten, wenn man sich noch mit den dortigen A807 abgab (Pech für die Hörer, wenn dann ab und an mal die schöne moderne Digital-Senderegie komplett abschmierte und sich minutenlang kein Beitrag mehr abfahren ließ - dafür konnten sie sich dann daran hochziehen, daß sie im "modernsten Funkhaus Europas" saßen). Deshalb hätte kein Mensch großartig Geld für Bandmaschinen gegeben, vermutlich hat das den Preis damals noch mal ganz kräftig gedrückt, wenn man sich in der Leipziger Gegend nach so was umguckte.
Ob die heute immer noch so manisch EDV-verliebt sind, weiß ich nicht. Würde aber tendenziell vermuten, daß sie längst vergessen haben, daß es mal so was wie Bandmaschinen gab. Glück für unsereins Wink

Michael
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