AS 5000 Bandführungsgabel am Löschkopf und Bremsspannung
#1
Hallo an alle,

nachdem nun die nötigsten Reparaturen durchgeführt wurden, läuft meine ASC AS 5004 nun schon soweit ganz gut. Es sind nur noch zwei Fragen aufgetaucht, die mich beschäftigen und bei denen ich gerne Eure Meinung wüsste:


1.) Bandführungsgabel am Löschkopf
Diese zweizinkigen Gabeln kenne ich eigentlich nur von den Tonköpfen in Kassettenrekordern. Sie sind fest am Tonkopf befestigt und dienen zur Bandführung oder fixierung der Kassette. Bei meiner AS 5004 befand sich eine an der rechten Seite des Löschkopfes (wenn man von vorne draufsieht). Ihr Zinkenabstand entspricht dem Viertelzoll des normalen Tonbandes. Sie war mittels Kontaktkleber angeklebt und mit schwarzem Siegellack versehen. Bei der Reinigung der Köpfe habe ich sie mit dem Wattestäbchen nur leicht berührt und schon war sie ab.

Auf diesem Bild ist die betreffende Gabel zu sehen:
https://magnetofon.de/galerie/displayima...t=0&pos=25

Anscheinend hat sie nicht wirklich eine Funktion erfüllt, da sich an ihr keinerlei Schleifspuren befinden und auch eine Hör- und Aufnahmeprobe keine nachteiligen Effekte offenlegte. Auch das Band macht keinerlei Querschwingungen.

Daher nun meine Frage: Was meint Ihr, soll ich mir die Mühe machen und das Teil wieder festkleben? Es dürfte sehr schwierig werden, da ja das Band nachher gerade durchlaufen muss. Oder ist das ohnehin ein Teil, das bei späteren Ausführungen der AS 5000 weggelassen wurde?


2.) Bremsspannung nach Betätigung der Stopp-Taste
Hier geht es um die Spannung, die der Motor der abwickelnden Spule für eine kurze Zeitspanne nach Betätigung der Stopp-Taste bekommt. Die Regelspannung wird von dem abwickelnden Motor abgetrennt und er erhält eine feste Bremsspannung zur Vermeidung von Bandschlaufen.

(Diese Spannung kommt an der Laufwerkssteuerung an Buchse 902, Pin 2 raus. Sie wird über das Relais Z geschaltet. Die Zeitspanne wird anscheinend unter anderem durch C911 an T908 vorgegeben.)

Wie lange ist die Zeitspanne bei Euch in der Praxis in etwa? 0,1 Sekunde (grob überschlagener, rechnerischer Wert) oder viel mehr? Bei mir ist sie sehr kurz, eigentlich nicht zu bemerken. Ist das in Ordnung?


Vielen dank schon mal vorab für Eure Hilfe.

Viele Grüße,

Roland.
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#2
Hallo an alle,

zum Thema Bandführungsgabel habe ich Neuigkeiten: Sie ist wichtig, aber kein KO-Kritierium.

ich habe mir ein Herz gefasst und sie mit ganz normalem Klebstoff wieder befestigt. Dies gelang sehr zuverlässig und genau, da die Seiten des Löschkopfes maßhaltig eingebuchtet sind.

Die Funktion der Bandführungsgabel ist zum einen die Vermeidung von Querschwingungen und damit Phasendifferenzen zwischen den beiden Kanälen. Da das Band so jedoch schon gut geführt wird, können solche Querschwingungen nur in extremen Fällen auftreten, zum Beispiel bei einer schlecht gewickelten, linken Spule.

Allerdings beeinflusst die Gabel auch die Azimuteinstellung des Aufsprech- und Hörkopfes. Die Remontage der Gabel machte eine leichte Neujustage nötig.

Wegen der 2. Frage (Bremsspannung am abwickelnden Motor) habe ich noch keine Ergebnisse. Ich bin nach wie vor für Eure Eindrücke dankbar.

Viele Grüße,

Roland.
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#3
Hallo Roland,

zur Bremsspannung: Wenn ich aus schnellem Vorlauf die Stopp-Taste drücke, dann klickt nach etwa 2,5 Sekunden (laut Stoppuhr, grob gemittelt) ein Relais hörbar, und der Motor hört auf, sich in Bremsrichtung zu drehen. Das Verhalten und die Zeitspanne sind für das Anhalten aus schnellem Rücklauf heruaus gleich. Ist das die Bremsspannung, die Du meintest, und auch die richtige Zeitspanne?

Mein Gerät ist eine alte AS 5004, DIN-Buchsen, mechanisches Zählwerk, weiße Tasten.

Anscheinend sind wir gerade an ähnlichen Stellen im Gleichen Gerät zu Gange. Vom Variocord kommend finde ich es immernoch ziemlich faszinierend. Ein paar Fragen dazu werde ich aber demnächst noch stellen müssen...

Viele Grüße
Andreas
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#4
Hallo Andreas,

vielen Dank für Deine Nachricht.

Ja, das ist die Bremsspannung, die ich meine. Mit etwa 2,5 Sekunden "Nachlaufzeit" liegt sie auch richtig. Das weiß ich allerdings erst seit gestern abend, da habe ich nämlich meine Laufwerksteuerung nochmal unter die Lupe genommen und einen durchgeschlagenen Tantal-Elko ausgetauscht.

Ich hatte die Maschine ohnehin auseinander, um einen Fehler zu suchen, der den Capstanantrieb zum schaben und rasseln bringt (anderer Thread).

Falls der abwickelnde Teller also nicht nach antippen der Stop-Taste noch etwa 2 bis 2,5 Sekunden nachläuft, so deutet das auf einen defekten C911 hin.

Ganz nebenbei: Es gibt noch einen anderen, gemeinen Tantalelko: C518. Dieser sitzt im Wiedergabeverstärker in der Stummschaltung. Wenn der Durchgang hat, dann fällt der Bremsmagnet bei Stop nicht mehr ab und die Bremsbänder bremsen nicht mehr. Die Folge: Bandsalat (ohne Essig, Öl oder Zwiebeln).

Viele Grüße,

Roland.
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