Staatsreform
#1
In der heutigen Ausgabe der Stuttgarter Zeitung (23.05.06) fand sich auf der Titelseite ein Artikel, über gescheiterte Parlamentsarbeit. Letzten Freitag galt es, wichtige Gesetze zur Haushaltskonsolidierung zu beschliessen, so zum Beispiel die Kürzung der Pendlerpauschale. Dummerweise waren am Freitag um 18.00 Uhr, als der Beschluss gefasst werden sollte, nur noch ca. 150 von über 600 Parlamentariern anwesend, so daß das Parlament weg. vorgezogenen Wochenendes beschlussunfähig war und der Griff in die Tasche des Bürgers vertagt werden musste. Heftig kritisiert wurden die Grünen, die diesen Mißstand angeprangert hatten und mangelnden Respekt der Parlamentarier vor ihrer Arbeit monierten. Das brachte ihnen prompt einenen Verweis der SPD wegen unkollegialen Verhaltens ein. Der neue Termin wurde auf einen Donnerstag gelegt, um das Wochenende nicht durch (moralische?) Anwesenheitspflicht zu gefährden.

Die Frage, die sich mir stellt ist die, ob es sich nicht lohnen würde, die Regierungsarbeit auf Internetbetrieb umzustellen. Der MichaelB hat sicher noch Platz für ein weiteres Forum auf seinem Server, eine URL www.brd-bundestag-forum.gov wird sich sicher noch finden lassen. Diskutiert wird in den verschiedenen boards, abgestimmt wird per Umfrage. Auf diese Weise wird die Freizeit unserer Volksvertreter kaum eingeschränkt, der Job kann locker "nebenher" erledigt werden was dazu führt, das ganz neue Kreise für die Regierungsarbeit begeistert werden könnten, denen der Weg an die Macht aus verschiedenen Gründen verwehrt war. Für manche forenerprobte Internet-Kampfsau öffnen sich Perspektiven, die Qualität der Repräsentanten kann dabei auf keinen Fall schlechter werden.

Ganz nebenbei könnte das vor kurzem errichtete und dann überflüssige Parlamentsgebäude einem sinnvollen Zweck zugeführt werden. Man könnte eine Modelleisenbahn dort aufbauen, ein Internetcafé einrichten oder einen Konzertsaal draus machen. "..... xxx live im Parlament ", das könnt eine zündende Konzertreihe werden.
Michael(F)
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#2
Zitat:Michael Franz postete
... Man könnte eine Modelleisenbahn dort aufbauen, ein Internetcafé einrichten oder einen Konzertsaal draus machen......
...und bestimmt fände sich noch ein Plätzchen für ein Tonbandgeräte-Museum...

Gruss
TSF
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#3
Zitat:TSF postete
Zitat:Michael Franz postete
... Man könnte eine Modelleisenbahn dort aufbauen, ein Internetcafé einrichten oder einen Konzertsaal draus machen......
...und bestimmt fände sich noch ein Plätzchen für ein Tonbandgeräte-Museum...

Gruss
TSF
...womöglich in ausgemusterten Waggons....
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
....

in Net las ich - zum Thema umsonst arbeiten: Urlaubsgeld goes Open Source -Es darf dann umsonst mitgemacht werden. (Mainstream)

Wäre doch mal was für die Diäten.

Ich würde den Bundestag privatisieren: Die Parlamentsrede wird gesponsert von Coca Cola .. Bitte waren Sie... nach der Pause geht es gleich weiter Wink

-------> Die ZYN Satiere ist schon ein wenig alt, ich glaube um 2004 (bei Paris könnte man meinen es sei jünger). <----------------

Quelle: von www.zyn.de

Streng marktwirtschaftlich:
Wie ein Manager Deutschland aus der Krise holte
Mecklenburg-Vorpommern als Atomtestgelände an die USA verkauft, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt an Polen abgetreten, die Arbeitslosenzahl massiv gesenkt und die Staatsverschuldung radikal reduziert: Heinrich von Pierer, der ehemalige Siemens-Chef, hat in den vier Jahren seiner Kanzlerschaft viel erreicht. ZYN! sprach mit dem Bundeskanzler über seine Erfolge und künftigen Pläne.

ZYN!: Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Kritiker werfen Ihnen vor, sie seien bei der Sanierung Deutschlands übertrieben brutal vorgegangen.

v. Pierer: Das sehe ich nicht so. Als mich das überparteiliche Bündnis fragte, ob ich Kanzler werden möchte, um Deutschland vor dem Konkurs zu retten, habe ich gleich erklärt, dass ich das Land so sanieren werde wie ich Siemens saniert habe: streng marktwirtschaftlich. Siemens und Deutschland gleichen sich in gewisser Weise: zwei Gemischtwarenläden mit sehr unterschiedlichen Komponenten, die einen leistungsfähig, die anderen weniger. Ich habe nur das gemacht, was ich auch bei Siemens gemacht habe: unproduktive Unternehmensteile abgestoßen.

ZYN!: Sie sprechen von den neuen Bundesländern?!

v. Pierer: Nicht von allen. Thüringen und Sachsen haben sich ja als sanierungsfähig erwiesen, die haben wir behalten. Für Mecklenburg-Vorpommern konnten wir nichts mehr tun, Totalverlust. Da kam uns das Angebot der Bush-Administration ganz recht, gegen die Übernahme der Landesschulden und für den symbolischen Kaufpreis von 1 € das Land als Atomtestgelände zu kaufen.

ZYN!: Polen hat Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sogar kostenlos bekommen.

v. Pierer: Richtig. Sie dürfen aber nicht vergessen, dass sich Polen im Gegenzug verpflichtete, drei Millionen der ärmsten deutschen Rentner dort anzusiedeln. Von 300 € Rente kann in Deutschland keiner leben, aber in Polen wegen der wesentlich geringeren Lebenshaltungskosten. Mit diesem Befreiungsschlag haben wir die Sozialhilfekosten massiv reduziert und den deutschen Kommunen wieder auf die Beine geholfen.

ZYN!: Den Bundeshaushalt haben Sie durch einen Verkauf der deutschen Schulden an US-Pensionsfonds saniert. Es gab durchaus Kritik daran, dass Sie als Sicherheit die Alpen, den Schwarzwald, den Kölner Dom, die Rüdesheimer Drosselgasse sowie Rothenburg o. d. Tauber und das Münchner Oktoberfest verpfändet haben.

v. Pierer: Verpfändet ist nicht verkauft. Die einheimische Bevölkerung kann diese Liegenschaften weiterhin ungehindert nutzen.

ZYN!: Bei den Arbeitslosen sind sie einen neuen Weg gegangen…

v. Pierer: …den am Anfang auch wieder keiner begriffen hat. Erst hieß es, es sei widersinnig, die Arbeitslosenzahl durch Entlassungen senken zu wollen. Aber das macht jeder Manager, der zu viele Leute hat, die zuviel Geld kosten. Er entlässt sie einfach! Wir haben zwei Millionen Arbeitslose aus der deutschen Staatsbürgerschaft entlassen und aus Deutschland ausgewiesen.

ZYN!: Wohin?

v. Pierer: Unterschiedlich. Nicht wenige sind mit einer "Blond Card" als Straßenkehrer in Indien untergekommen. Andere haben sich als Soldaten in diversen afrikanischen Bürgerkriegsländern verpflichtet.

ZYN!: Auch bei der Landesverteidigung konnten Sie massiv sparen.

v. Pierer: Das stimmt. Sie als Privatmann halten sich ja auch keinen persönlichen Polizisten. Warum sollten wir das als Staat tun?! Dem Trend zum Outsourcing können sich auch die öffentlichen Einrichtungen nicht entziehen. Also habe ich die Bundeswehr abgeschafft, die viel zu teuer ist. Im Bedarfsfall kaufen wir uns Sicherheitsleistungen zum Beispiel von US-Söldnerfirmen ein, die zudem auch noch das ganze Kriegsgerät vorrätig halten. So entfallen für uns Lager- und Wartungskosten. Just-in-time-Sicherheit sozusagen.

ZYN!: Sogar die Politiker haben Sie zu Gunsten der Staatskasse eingespannt.

v. Pierer: Es war schließlich einzusehen, dass solche hochkarätigen Entertainer kostenlos bei Vereinsfesten und Einweihungen auftreten. Seitdem wir Gebühren für die Anwesenheit von Politikern erheben, kommt Geld in die Staatskasse und die Terminflut für die Politiker nimmt ab, so dass sie endlich wieder in ihren Büros arbeiten können, statt bei irgendwelchen Karnickelzüchtern Grußworte zu sprechen. Die Deutschen müssen sich dran gewöhnen, dass es nichts kostenlos gibt, auch nicht Grußworte von Politikern. Roberto Blanco singt bei der Einweihung eines Baumarktes ja auch nicht kostenlos.

ZYN!: Aber ein Staatssekretär singt doch auch nicht.

v. Pierer: Gegen Aufpreis schon!

ZYN!: Was sind Ihre nächsten Pläne, Herr Bundeskanzler?

v. Pierer: Wir haben noch zirka 2,5 Millionen Arbeitslose in Deutschland. Ich beabsichtige, durch weitere Entlassungen endlich Vollbeschäftigung herzustellen. Außerdem müssen wir uns noch stärker auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Ich habe an den Universitäten unsinnige Studienfächer wie Sozialpädagogik streichen und deutsche Kernfächer wie Ingenieurwissenschaften stark ausbauen lassen.

ZYN!: Durchaus mit Erfolg.

v. Pierer: Das kann man wohl sagen. Deutschland ist heute
wieder Weltmarktführer im Maschinenbau, bei der Waffenproduktion sowie der Herstellung von Stacheldraht, Gas und Krematorien. Außerdem sind unsere Logistiker führend in der Welt, wenn es beispielsweise darum geht, große Menschenmassen in Zügen zu transportieren.

ZYN!: Wird Deutschland durch Zukäufe wachsen?

v. Pierer: Das halte ich nicht für ausgeschlossen. Wie Sie sicher wissen, befinden wir uns seit einigen Wochen in Verhandlungen mit Frankreich, weil wir das Elsass kaufen wollen. Obwohl wir den Franzosen einen fairen Preis gemacht haben, sträuben sie sich noch. Aber ich glaube nicht, dass sie diesen Kurs noch lange durchhalten können. Schließlich hat es Frankreich im Gegensatz zu Deutschland versäumt, 5 vor 12 mit einem streng marktwirtschaftlichen Kurs das Ruder doch noch herumzureißen. Das hat dazu geführt, dass Paris von marodierenden Afrikanern aus den ehemaligen Kolonien zur Hälfte niedergebrannt wurde und in Marseille jetzt ein islamischer Kalif regiert. Frankreich braucht Geld, es wird uns das Elsass verkaufen. Ich will nicht verhehlen, dass wir auch Interesse an der Champagne und dem Bordelais haben.

ZYN!: Duce Berlusconi, der Führer des weit gehend bankrotten Italiens, soll Deutschland Südtirol zum Kauf angeboten haben?

v. Pierer: Das stimmt. Südtirol würde durchaus in unser Produkt-Portfolio passen. Dort gibt es noch eine ausgeprägte Landwirtschaft und Landwirtschaft gehört zu den deutschen Kernkompetenzen: Der deutsche Bauer erzeugt auf deutscher Scholle deutsche Lebensmittel. Allerdings müssten die Italiener zunächst die Altlasten entsorgen.
ZYN!: Altlasten?

v. Pierer: Na, die in Südtirol lebenden Italiener. Die können wir natürlich nicht gebrauchen. Die müsste der Duce zurücknehmen.

ZYN!: Es gibt Gerüchte, Großbritannien habe Deutschland eine Fusion angeboten.

v. Pierer: Dazu möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nur sagen, dass Großbritannien wie wir gut am Markt positioniert ist. Eine Fusion könnte durchaus die Fantasie der Anleger wecken. Diese müsste allerdings auf gleicher Augenhöhe erfolgen. Eine feindliche Übernahme wird es nicht geben.

ZYN!: Herr Bundeskanzler, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

v. Pierer: Gern geschehen. Und vergessen Sie nicht, am Ausgang die Gebühren für das Interview in die Staatskasse einzuzahlen. Ach ja, bevor ich's vergesse: Dieses Interview was powered by Coca Cola.


Ende der Quelle Zyn.de

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Willi Studers Bastelkisten Wink
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