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25.11.2023, 08:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.11.2023, 11:51 von timo.)
" Im kommenden Jahr 2024 kann ein besonderes Jubiläum gefeiert werden. Vor siebzig Jahren erblickte die Fender Stratocaster die Bühnenscheinwerfer der Welt. Seitdem hat sie die Herzen unzähliger Musiker auf der ganzen Welt erobert. Diese Gitarre ist mehr als nur ein Instrument aus Holz und Saiten; sie ist ein Symbol für Innovation, Kreativität und den Rhythmus der Musikgeschichte."
Hier geht es zum Artikel mit Ständchen für "die Strat". :-)
https://stompology.org/2023/11/25/die-st...-birthday/
Viele Grüße
Christian
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Und, ist sie nun wirklich so toll, oder ist alles nur Legende?
Ein Freund von mir zu Schulzeiten spielt(e) ziemlich gut Gitarre, hat damals in zwei lokal recht bekannten Bands gespielt und mit einer der Bands auch mal irgendwann professionell eine EP aufgenommen. Er besaß eine Strato- und eine Telecaster (beide auf Pump gebraucht gekauft). Als ich ihm die gleiche Frage gestellt habe, zuckte er nur grinsend mit den Schultern und fügte dann kleinlaut nach, es gebe wohl schon für weniger Geld gleichwertiges. Aber eine Strat zu besitzen, ist halt für Musiker etwas ganz besonders, da guckt man nicht auf die (damals noch) Mark.
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Hallo Timo,
vielen Dank für Deine Antwort!
Tatsächlich kann ich nicht beurteilen wie gut eine Fender Strat ist. Ich habe noch nie auf einer gespielt. Meine erste "Strat" habe ich erst vor zwei Jahren erworben. Für siebzig Euro oder noch weniger. Sie stammt aus dem Vertrieb von Lidl (Kaufland) und ich spiele gerne auf der Gurke, die schon mit den kopierten Kombinationen der 3 Tonabnehmer den typischen "Strat-Sound" erzeugen kann.
Die Gitarre aus dem Supermarkt:
https://stompology.org/2022/03/13/lidl-e...tellungen/
Meine erste Gitarre (mit 16 Jahren von meiner Mama geschenkt bekommen) war eine Framus Western Gitarre. Danach hatte ich Ibanez Gitarren; Kopien der Gibson Les Paul. Die rosteten damals noch schnell und hatten aber einen guten Klang.
Heute ist alles besser. Kopien werden per Computerprogramm angefertigt und die Elektronik aus Fernost ist inzwischen tadellos. Die Billig-Kopien sind nach ca. 3 Stunden Arbeit (Einstellen, Marken-Saiten drauf machen, Scharfe Kanten der Bünde entfernen usw.) bespielbar. Und wenn das Ding mal umfällt, dann ist es nicht schlimm. :-)
Liebe Grüße
Christian
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Nun, Timo,
die Strat - Serie beinhaltet ja nicht nur DIE EINE Strat, da gibt s ja zig Versionen. Was ich nur bestätigen kann, ist eine hervorragende Bespielbarkeit, die Anfängern schon entgegen kommt.
Damals hatten mein Kumpel und ich mit Klampfen angefangen, seine Eltern sponsorten ihm eine STRAT,1700 EUR, mir war eine gebrauchte Ibanez Flying V gegönnt.
Sound war ok, aber die Strat klang schon sauberer.
Auch die 3 Pickups lassen sich zu vielen Sounds kombinieren, schon ab Serie. Es gibt viele (z.B.Japan-) "Kopien", die seit eh und je als gleichwertig oder "besser" angesehen werden.
Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, eine ungespielte Gibson Les Paul Custom erwerben zu können. Die macht echt Spaß
Bin nur leider zu schissig, um vor Publikum zu spielen. Na ja, für mich klingt s fein.
LG
Mike
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25.11.2023, 16:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.11.2023, 16:32 von niels.)
Strat oder nicht Strat? Das ist die Frage, die die Gitarrenforschung niemals klären wird.
Denn "natürlich" ist die einzige Gitarre, die man unbedingt braucht, eine Telecaster. Äh, oder war es doch eine Les Paul? Auf jeden Fall eine mit P 90 Tonabnehmern! Oder ist es schnurz?
Schon bei Lessing gab es ja den Vater, der seinen Söhnen drei Gitarren gab. Oder wie war das damals?
Wie über vieles ("Hat außer Revox eine Firma ein ernstzunehmendes Tonbandgerät hergestellt?") lässt sich endlos streiten, alle beteiligten werden ihre Argumente haben.
Auf Youtube gibt es ein schönes Interview mit Jack Pearson, der eine rote Squier Strat dabei hat. Der Dialog mit dem Interviewer geht ungefähr so:
I: Und was ist das?
JP: Das ist meine billigste. Hat 80 $ beim Pfandleiher gekostet. Ich finde sie hat eine gute Resonanz. Ich mag das. Der Verkäufer sagte: "Nee, das ist das billigste!" Aber die wollte ich haben.
I: Hast du sie modifiziert.
JP: Ja, klar. Sie hatte hier einen Aufkleber. Das hat etwas gedauert, bis ich den runter hatte. - Gut und einen Draht habe ich umgelötet, damit der Stegtonabnehmer klangregelbar ist. Wer bracht schon eine Klangregelung am mittleren Tonabnehmer?
Hier, bei ca: 7:00
https://www.youtube.com/watch?v=ck8Gax7V6XY
niels
P. S.
Ich liebe meine weiße Fender Strat, auch wenn das Kleingedruckte sie als "Squier" ausweist. Und Made in Japan.
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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So ist es, Niels
Es gibt ja eine Menge hervorragender Gitarristen, möchte jetzt hier keine TOP 100 wiederholen, da sind die Genres und die Meinungen einfach zu verschieden.
Die meisten der Virtuosen haben allerdings ihr Lieblingsinstrument, das hat seinen Grund wohl weniger in der Bespielbarkeit als vielmehr im Sound, der am besten zum jeweiligen Musikstil paßt.
Hab eben mal etwas gesucht, es gibt tatsächlich Bilder vom jungen B.B.King mit Fender-Gitarren, aber ich verbinde ihn immer mit Gibson. Is halt so...
LG
Mike
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25.11.2023, 17:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.11.2023, 12:00 von R@lly.)
Na, ja die Fender Strat hat eben einen gewissen Kultfaktor. Wobei sie selbst ihre eigenen "Kopien" herstellen unter dem
Namen: "Squier" ""by Fender""... Die Diskussionen hier sind eine never ending story, ob gleichwertig zum Original
oder eben doch nicht... - Wobei Fender dem ""Kostendruck"" geschuldet (oder doch der Gewinnmaximierung der Aktionäre?)
von einem "Produktionsstandort" in den nächst "billigeren" zog, von U.S.A. nach Mexico, Japan... ich glaube heute werden
die in Indonesien oder Vietnam "zusammengetackert". - Ich pers. finde die älteren "Squier" besser, als die aktuellen 700€ "Fender"
von Thomann etc. - Vermutlich werde ich mit dieser Aussage Schnappatmung bei Besitzern dieser Gitarren auslösen....
Den Kultstatus der Fender, egal ob Srat oder Tele kann eigentlich nur die originale Gibson Les Paul toppen.
Ich pers. liebe meine Fender Strat (schwarz), der stilechte "Fender Sound" kommt bei mir (pers. Ansicht) erst wirklich
zu Geltung am Fender "FM" ( Frontman) dem 100W Koffer mit seinen 2x 12 Zoll hart aufgehängten speziellen Fender Breitband Speakern.
Ich würde meine Fender gegen keine andere Klampfe eintauschen wollen :-)
.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "
(Werner Heisenberg)
Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt
Gruß
Ralf
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Das sind interessante Gedanken in den Beiträgen!
Vor einer Woche habe ich mir noch eine Strat-Kopie gebraucht gekauft. Für 40 Euro. Das Ding kein Branding und wurde vor 10 Jahren von der Vorbesitzerin in der Ukraine gekauft. Die Musikerin hat die Gitarre dann von einem Gitarrenbauer einstellen lassen. Diese auffallend leichte Kopie ist fabelhaft. Jetzt habe ich eine „Strat“ für zu Hause und eine in meinem Büro. -)
Es gibt auch Gitarrenspieler und Spielerinnen die einen richtigen Schrott noch passabel zum Klingen bringen. Es ist schon beschämend, wenn mangelndes Vermögen und Unzufriedenheit mit der eigenen Technik auf die Gitarren-Kopie eines großen Herstellers geschoben wird.
Etwas anders ist es mit akustischen Gitarren. Da kann man dann nicht mehr viel retten, wenn das Holz und die Verarbeitung zu billig sind.
Viele Grüße
Christian
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(25.11.2023, 17:43)stompology schrieb: Es ist schon beschämend, wenn mangelndes Vermögen und Unzufriedenheit mit der eigenen Technik auf die Gitarren-Kopie eines großen Herstellers geschoben wird.
Du sprichst mir da aus der Seele, Christian. Ich habe mir einen E-Bass von Squier gekauft, der für ungefähr 400 € Neupreis über den Tresen ging (Modell "Jazz Bass", aber in einer eigenen Version von Squier mit "Keramik-Tonabnehmern" und aktiver Klangregelung). Er gefiel mir so gut im Laden, dass es tatsächlich kein Modell von Fender gab, dass mir genauso oder besser gefallen hätte - obwohl die Fender-Instrumente durch die Bank teurer bis sehr viel teurer sind.
Und dann gab's den einen Moment: ich war bei einem Blues-Konzert, der Bassist spielte auf einem Fender Precision-Bass (das einfachste, was Fender an Bässen gebaut hat) und ich war baff - was für ein Sound! Irre! Das will ich auch. Und die Gelegenheit bot sich: ich konnte am Ort einen gebrauchten Original Fender Precision-Bass kaufen. Im Proberaum angeschlossen... Ernüchterung: er klang genauso wie die im Laden... Nur: ich hatte ja gehört, wie er klingen KANN.
Manchmal müssen Instrument und Spieler zusammen klar kommen. Dann gibt es noch den Verstärker, der das Instrument zum Klingen bringen kann. Und manchmal soll es auch einfach nicht sein.
Ich höre immer noch gerne Jazz- und Precision-Bässe, wenn andere sie spielen. Ich schaffe es nicht, meinen so zum Klingen zu bringen und spiele daher auf dem viel billigeren Squier-Bass.
Es gibt sie, die Ikonen. Die Fender Stratocaster gehört mit Sicherheit dazu. Und die Jazz- und Precision-Bässe auch. Und die Telecaster. Es sind Ikonen wie der VW Käfer oder der Ur-Bulli. Keine Frage. Aber im Gegensatz zu den letzten beiden Fahrzeugen werden die Fender-Ikonen noch gefertigt - als "Original" und als Kopie. Und sind daher quicklebendige Ikonen, oder?
Liebe Grüße
Thomas
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26.11.2023, 11:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.11.2023, 12:01 von stompology.)
Hallo Thomas,
ähnlich ging es mir, als ich unbedingt nach Chuck Berry klingen wollte. Im Musikladen probierte ich eine Gibson ES für zu einen astronomischen Preis aus. Aber es klang nicht nach Chuck Berry, sondern immer noch nach einem Anfänger der wie Chuck Berry spielen will.
Später hatte ich mal eine echte USA Fender Telecaster aus den 80er Jahren. Das Ding war schlimm. Viel zu schwer und Klang sowie Spielbarkeit waren auch nicht besser als bei den vielen gelungenen Kopien.
Ein Bekannter schenkte mir 1975 in einem Anfall von Großzügigheit seinen "echten" Beatles Bass von Höfner aus den 60er Jahren. Heute werden die Dinger mit Preisen bis zu 12.000 Euro gehandelt. Sammlerstücke. Gut spielen konnte ich nie auf dem Bass und die Elektronik war störungsanfällig. Wenn es um das Musikmachen geht, würde ich eine gute Kopie gegenüber dem Original vorziehen.
Weiter viel Freude mit Deinem Bass und dem Blues wünscht
Christian
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Mit Gitarren Kopien ist es vielleicht ein bisschen so wie mit Plattenspielern.
Ich las `mal von einem Blindtest / Vergleichstest zwischen einem
Super-Duper Voodoo Bohrturm für um die 20K € und einem unrevidierten, alten Thorens TD 160.
Beide wurden hinter einem Vorhang stehend und gleichen Bedingungen abgespielt.
Die geladenen "Experten" aus der Scene tendierten dann eher (zur eigenen Überraschung) zum ollen Thorens.
Es gibt speziell bei Gitarren viele wirklich gute Kopien, aber eben auch noch mehr Waschbretter
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(Werner Heisenberg)
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Gruß
Ralf
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