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Alle Bänder 2-seitig bespielbar ?? - Druckversion

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- G.J.Body - 04.10.2006

Wolte wissen ob es Bänder gibt die nur von einer Seite bespielbar sind oder ob jedes Band 2-Seitig bespielbar ist sofern man eine 4-Spur-Maschiene hat ?


- TB-Dani - 04.10.2006

Hallo G.J.Body,

Bänder sind nur einseitig bespielbar! Nur eine 4-Spur Maschine unterteilt das Band in 4 Spuren, 2 werden in einer Richtung bespielt, die anderen beiden in die andere Richtung, dafür wird das Band "umgedreht", bzw. eher die Spulen.
Hier mal die Spurlagen:
https://tonbandforum.de/bildupload/Spurlagen_Viertelzoll.gif


Gruß
Dani

Edit: Bild zu groß...


- G.J.Body - 04.10.2006

Gut, das ist doch schon mal was, aber wofür ist dann bitte die Unterteilung in LP, DP und was es sonst noch so alle gibt gemacht ??


- TB-Dani - 04.10.2006

Hi,
das ist die Banddicke. LP= Langspielband, DP= Doppelspielband,
Normalband ist ~50µ dick, Langspielband ~35µ, Doppelspielband ~25µ, Dreifach(oder Triple-)band ~18-20µ.
Je länger das Band, desto mehr passt drauf- logisch.

Schöne Grüße
Dani


- G.J.Body - 04.10.2006

DAS ist logisch, ok, aber wie ist der Schluß bei er Dicke zu ziehen ??

Je dicker deso besser die Aufnahmequalität oder einfach nur haltbarer / strapazierfähiger ??


- TB-Dani - 04.10.2006

Hi,
zum einen geht es, natürlich, um die Haltbarkeit und Strapazierfähigkeit,
zum Anderen kann es bei dünnem Band zum durchkopieren zwischen den Wickelungen kommen, so dass Vor- oder Nachechos entstehen. Der absolute Overkill ist beispielsweise, ein Trippleband auf einer Studiomaschine mit dementsprechendem Pegel zu bespielen....das kann sich durch mehrere Lagen im Wickel durchkopieren.
Gruß
Dani


- G.J.Body - 04.10.2006

Also sollte ein DP das dünnste der Gefühle sein um sicher zu gehen ?


- TB-Dani - 04.10.2006

Hi,
liegt an der Maschine! Was für ein Gerät benutzt Du? Auf fast allen Heimgeräten würde ich auch bis zum Trippleband runtergehen, sollte kein Problem sein- vorrausgesetzt, Du steuerst bei eben diesem mit etwas Sicherheitsabstand zum roten Bereich aus Wink
Gruß
Dani


- G.J.Body - 04.10.2006

Dies hier:

[Bild: Philips_3.jpg]

...ne N4520

Durch meine "Tape-Deck-Zeit" neige ich jedoch schon bis zur 3 im Peak auszusteuern, hatte mit meinem LPR35 BASF bislang noch keine Probleme (habe aber auch erst 2 Aufnahmen gemacht Sad )


- TB-Dani - 04.10.2006

Hi,
bei LPR35 und den meisten LP Bändern sollte es da auch keine Probleme geben, höchstens mal Schwächen im Hochton Rolleyes Aber wie gesagt, bei Dreifachspielband ein bissl aufpassen.
Gruß
Dani


- G.J.Body - 04.10.2006

Wieso Schwächen im Hochton ?


- TB-Dani - 04.10.2006

Hi,
jedes Band kommt mal in die Sättigung. Wenns ganz hart kommt, übersteuert, verzerrt die Aufnahme.
Dani


- G.J.Body - 04.10.2006

Naja, die Bedienungsanleitung meines Gerätes gibt für das LPR35 einen Peak von 5,5 an und damit sollte ich genügend Spielraum haben.

Für die DP/LP 26 sind es 3 bzw. 5 db, insofern auch ne Menge Spielraum würde ich mal sagen.


- TB-Dani - 04.10.2006

Hängt immer davon ab, wie/worauf das Gerät eingemessen ist. Wenn Du diese Vorgaben für die Peakwerte kennst, ist ja gut.


- DB - 04.10.2006

Zitat:TB-Dani postete
Der absolute Overkill ist beispielsweise, ein Trippleband auf einer Studiomaschine mit dementsprechendem Pegel zu bespielen....das kann sich durch mehrere Lagen im Wickel durchkopieren.
Viel interessanter ist es, zu beobachten, was beim Anlaufen/Bremsen/Umspulen damit passiert... Wink

MfG

DB


- TB-Dani - 04.10.2006

Hi DB,
ich wollt´s jetzt mal extra nicht sagen Big Grin
Das letzte Tripple, dass ich versehentlich mit vollem Bandzug angefahren habe, passt in ein Diktiergerät Smile
Gruß
Dani


- Michael Franz - 04.10.2006

Die Philips ist ein Großspuler und frisst 1100 m LP-band auf 26er-Spule.
DP-Band gibt es in aller Regel nur auf 18er-Spule in 760 m. Du hast also mit dem LP-Band die längste Laufzeit, es sei denn, Du konfektionierst 2 DP-Bänder auf eine 26er.

Das richtige Band für Deine Philips ist LP-Band, das würde ich verwenden, es ist der beste Kompromiss zwischen Laufzeit, und Betriebsicherheit. Von den sonstigen Eigenschaften sehe ich zwischen LP- und DP-Band gleichen Typs keine großen Unterschiede.

Ach ja, und verwende bitte Kunststoffspulen. Die Metallspulen kannst Du im Stand zu Deco-Zwecken aufsetzen, aber bitte nicht im Betrieb!


- G.J.Body - 04.10.2006

Warum bitte das um alles in der Welt ?


- Michael Franz - 05.10.2006

Metallspulen sind schwerer, belasten Motoren und Lager stärker als leichtere Kunststoffspulen. Die Motoren müssen die Massen beschleunigen, sie müssen auch wieder gebremst werden. Zudem wirken sich geometrische Unrundheiten ("Schlag") bei Metallspulen aufgrund des Gewichts stärker aus. Eine Metallspule mag im Neuzustand "runder" sein als eine K-Spule, aber eine K-Spule federt, wenn sie verbogen wird, leichter wieder zurück und irgendwann "schlägt" die M-Spule mehr als eine K-Spule. Zudem werden M-Spulen mit diesem NAB-Adapter befestigt, wodurch die Schnittstelle Spule-Mascine nicht gerade verbessert wird. Es gibt für Metallspulen keinen technischen Grund. Es ist lediglich eine Frage der Optik.

Ich gehe natürlich von gut gefertigten K-Spulen aus, wie sie von Posso für BASF, EMTEC und auch Revox geliefert wurden. In der Praxis kommt man an M-Spulen nicht vorbei, weil es viel Bestände gibt, die man nicht umwickelt oder wegschmeisst, aber wenn Du den Einsatz von M-Spulen so gut es geht vermeidest, dann tust Du Deiner Maschine etwas Gutes.


- G.J.Body - 05.10.2006

Hm, das ist also in etwa wie "leg Dein Auto nicht tiefer, dadurch wird es härter und jede Bodenwelle schadet der Karosserie, dem Motor etc."

Also eine reine Prophylaxe, es kann schaden, muß es nicht, helfen tut es aber auch nicht wirklich, richtig ? (Ich frage jetzt mal nicht ob Du rauchst Wink - Das wäre in etwa das gleiche)

Nehme den Tip und Rat zur Kenntnis, jedoch schmeisse ich jetzt sicher nicht alle meine Aluspulen weg, denn irgendwie sollte / muß so eine Maschine ja auch irgendwas "abkönnen"

Bei diesen Geräten ist man ja leider eh auf "Schlachtobjekte" angewiesen die als Ersatzteilespender herhalten müssen dann, meine ist ursprünglich auch als ebensolche als voll funktionstüchtiges 2.Gerät angeschafft worden, aber da das 1.Gerät des Besitzers partout nicht kaputtgehen wollte Smile war ihm dieses hier dann doch zu schade dafür und er hat es über Umwege dann mir vermacht.

Weißt Du, ich betreibe dann ein paar Jahre das Teil schonend mit Kunststoff statt mit Metall und dann geht irgendein blödes anderes Teil kaputt, shit happens wie der Eskimo sagt, oder um es mit meinem Biolehrer zu sagen "Try & error"

Vielen dank allen, die mir in diesem Thread so viele nützliche Antworten gegeben haben, damit auch ich Ex-Tape-Deck-User ein besserer Tonband-Nutzer werde.

Grüße

Guido


- Michael Franz - 05.10.2006

Bei Philips bist Du leider auf Schlachtobjekte angewiesen oder auf besonders findige Reparateure. Leider zählt "solide Mechanik" nicht gerade zu den Stärken dieser Geräte, da gibt es bessere.

Letztendlich sind aber die Zeiten des Heavy-Duty-Betriebs vorbei, und die paar Stunden, die so eine Maschine läuft muss sie auch mit Metallspulen zurechtkommen. Mit den längeren Bremswegen musst Du zurecht kommen Wink mit eventuell höheren Vibrationen (Regalbrett) beim Spulen auch.

Rauchen tue ich nicht, aber wenn ich rauchen würde, dann wüsste ich was ich tue und wäre mir im Klaren darüber, daß das der Gesundheit nicht förderlich ist, gehe aber bewusst dieses Risiko ein. Das ist letzlich der Sinn meiner Einlassung gewesen: Jemanden die Möglichkeit zu geben zu wissen was er tut.


- RS1500 - 05.10.2006

Kleine Ergänzung zu Michael F.:

Von Philips wie von BASF gab es seinerzeit natürlich auch DP-Band auf 26er-Metallspulen. Ich habe noch einige davon da.

Richtig ist natürlich, daß mit der Verwendung von DP auf Metallspulen eine gewisse Vorsicht bei Umspulvorgängen einhergehen sollte. Nun bietet die N4520 da schon einige Möglichkeiten, denn sie arbeitet mit einer per Drehknopf regelbaren Umspulgeschwindigkeit. So läßt sich Manches recht sanft gestalten. DP 26 ist in der BDA der Maschine übrigens ausdrücklich zugelassen.

Was die Solidität der Maschine anbetrifft, hält sie gewiß keinen Vergleich mit einer Profi-Maschine oder einer aus Profi-Ware abgeleiteten aus. Im Vergleich zu so mancher Akai, Tandberg TD 20 (hatte bzw. habe ich) usw. muß sie sich aber nicht verstecken. (Guidos Maschine kenne ich übrigens. An der ist mit Ausnahme des Netzschalters nichts austauschreif gewesen. Das kann man nicht von jeder Maschine dieses Alters sagen.)

Ich würde im Ergebnis auch LPR35 oder dergleichen auf der Maschine einsetzen, dies aber vornehmlich zwecks Ausgleich zwischen Aussteuereung einerseits und Kopiereffekt andererseits.

Gruß
Gerd