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Bitte (k)ein DAB - Druckversion

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- Olllafff - 23.05.2016

Dieser thread trägt die Überschrift "Bitte (k)ein DAB". In dessen Verlauf wurde mehrfach dargelegt, warum DAB keine Zukunft hat. Zeitungsartikel wurden zitiert, die scheinbar nicht gelesen wurden. Antworten wurden geschrieben, die scheinbar ignoriet werden. ...

Dabei geht es hier und heute nur noch um die Frage, welche Zukunft DAB haben kann. Und diese Antwort ist vollkommen klar gegeben. Keine! Das hat nichts damit zutun, welche Präferenzen man hat. Es ist ein Faktum: Alle Aktivitäten werden ins Internet verlagert! Nichts wird diese Entwicklung aufhalten. Das gilt auch für den Rundfunk. Das haben im Gegensatz zu einigen, die hier schreiben, auch die Rundfunkanstalten schon lange verstanden. Der "klassische" Rundfunk, ob TV oder Radio, hat keine Zukunft - erinnert sei in diesem Zusammenhang an den alten thread über die Deutsche Welle, die ihre Radofrequenzen seinerzeit abschaltete. Man versucht sich zur Zeit mit der sogenannten "Trimedialität" zu retten. Kann man vergessen. Online-Redaktionen erlangen eine immer größere Bedeutung. Die Web-Präsenz von TV- und Radiosendern im Internet steigt, mit all den Möglichkeiten, die das Internet bietet. Und hier heißt das Zauberwort "Interaktivität". Der Nutzer stellt sich sein Programm selbst zusammen. Hört und sieht,was und wann er will. Holt sich ein "Radioprogramm" aus Berlin nach Cuxhaven oder Köln. Oder sonst wo in der Welt. Ich bin mein eigener Programmchef. Dabei habe ich Möglichkeiten, von denen ich früher nur geträumt habe.

Alle öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, Landesmedienanstalten und private TV-Sender fokusieren sich auf diese Entwicklung. An allen Hochschulen wird in diesem Sinne gelehrt. Es gibt sogenannte Medieninnovationszentren der Landesmedienanstalten (wie z.B. von der MABB), wo man schaut, wie sich Rundfunk unter den Prämissen der neuen interaktiven Möglichkeiten entwickeln kann oder entwickeln wird. DAB spielt dabei keinerlei Rolle! Weil es altmodisch ist. Radio von gestern. Einbahnstraßen-Kommunikation.

Die Jugend weiß das schon lange. Wer hört schon noch Radio? Wer schaut noch klassisches Fernsehen? Radio hört man nicht mehr. TV wird durch YouTube ersetzt. Mobil auf dem Smartphone, was oftmals das einizige technische Kommunikationsmedium ist. Was anderes besitzt man nicht mehr ...

Diese Entwicklung kann man bedauern. Es geht etwas verloren. Das bedauere ich. Um mich geht es aber nicht ... Und natürlich gilt, was Ulrich (UK46) in Beitrag 386 schrieb: Im Internet ist man kontrollierbar. Das muß man nicht gut finden.

Alle Argumente für DAB, die hier vorgetragen werden, halte ich für Scheinargumente. So gibt es z.B. keine "fehlende Bandbreite im Mobilfunk für Internetradio" wie es 96k schreibt. Woher weißt Du das? Die Mobilfunknetze werden ständig ausgebaut, werden immer leistungsfähiger. Hier verorten Wirtschaft und Politik die Investionen in die Zukunft. ... Ich merke von dieser "fehlenden Bandbreite" nichts. Es ist müßig an dieser Stelle zu belegen, was junge Menschen heute im mobilen Internet alles machen. ...

Ich nutze Radio und TV, also klassischen Rundfunk, nur noch via Internet. Stationär und mobil. So fuhr ich Freitag um 14:00 Uhr von Cuxhaven nach Köln. 430 km. Viel Verkehr. Wochenende. Dabei hörte ich wieder einmal Radio via Internet. 4 Stunden ununterbrochen. Keine Störung. Natürlich RBB. Fehlende Bandbreite? ... und überhaupt: Welche Bandbreite wird denn für "Internetradio" bei 128 kbit/s benötigt? Das ist doch lächerlich. Jeden Tag lade ich mir auf mein smartphone diverse Tageszeitungen herunter. Eine Wochentagsausgabe der FAZ z.B. hat ein Volumen von ca. 15 - 30 MB, eine Wochenendausgabe liegt bei über 80 MB. Wie lange höre ich dafür Radio via mobilem Internet?


- Rauschabstand - 23.05.2016

Komisch. Jetzt habe ich es endlich am Wochenende mal geschafft, das TechniSoundPad mit einem DVB-T-USB-Stick und einer kleinen Software vom IRT zum DAB+-Empfänger aufzurüsten. Hab nicht einmal WLAN und die App von DVB-T-Stick benötigt und das Ding funzt... und das Schlimme, das Ding begeistert mich auch noch. Und ich kanns mir nicht erklären, weil besonders viel bietet die IRT-App auf dieser Android-Plattform nicht.

[attachment=11174]

Viele Grüße
Sebastian


- 96k - 24.05.2016

Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190310#post190310 schrieb:Alle Aktivitäten werden ins Internet verlagert! Nichts wird diese Entwicklung aufhalten. Das gilt auch für den Rundfunk. Das haben im Gegensatz zu einigen, die hier schreiben, auch die Rundfunkanstalten schon lange verstanden.
Das sind klassische Totschlagargumente wie "das weiß doch jeder ..." usw.


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190310#post190310 schrieb:Die Jugend weiß das schon lange. Wer hört schon noch Radio? Wer schaut noch klassisches Fernsehen? Radio hört man nicht mehr. TV wird durch YouTube ersetzt. Mobil auf dem Smartphone, was oftmals das einizige technische Kommunikationsmedium ist. Was anderes besitzt man nicht mehr ...
Hast Du zu diesen Aussagen eine Quelle? Weder sieht es bei jungen Leuten in meinem beruflichen und privaten Umfeld wie von Dir beschrieben aus, noch finde ich im Internet irgendwelche Informationen, die Deine Aussagen bestätigen. Auch die Jugend schaut noch TV und hört Radio. YouTube ist einfach ein zusätzlicher Dienst, der genutzt wird.
Hier wird suggeriert, die Jugend entscheidet sich für das Internet und damit gegen alles andere. Die Welt ist aber nicht so schwarz/weiß, wie Du sie hier darstellst.

http://de.statista.com/themen/101/medien/

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/2913/umfrage/fernsehkonsum-der-deutschen-in-minuten-nach-altersgruppen/


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190310#post190310 schrieb:Alle Argumente für DAB, die hier vorgetragen werden, halte ich für Scheinargumente. So gibt es z.B. keine "fehlende Bandbreite im Mobilfunk für Internetradio" wie es 96k schreibt. Woher weißt Du das? Die Mobilfunknetze werden ständig ausgebaut, werden immer leistungsfähiger.
Wenn wir z.B. mal das Rhein-Main-Gebiet und die Strecke entlang der A5 nach Kassel betrachten, so wird dieser Bereich durch 5 Senderstandorte mit DAB+ versorgt. Mobilfunknetze benötigen aber möglichst kleine Funkzellen, da sonst nur wenige die Dienste gleichzeitig nutzen können.
Kleine Zellen bedeuten aber hohe Kosten. Irgendwie dreht sich die Diskussion im Kreis, am 7.9.2011 waren wir schon einmal genau an diesem Punkt:

### Diskussion 2011 ###

96k,'index.php?page=Thread&postID=133847#post133847 schrieb:
Zitat:Olllafff postete
Hallo 96k,

Deine vorsichtige Einschätzung ist ja nicht fehl am Platze, aber mich überrascht es immer wieder, was in den letzten 20 Jahren möglich wurde. Natürlich sind allen Entwicklungen auch Grenzen gesetzt ...
Hallo Olaf,

DSL ist so ein Beispiel, da wundere ich mich heute noch.
Ein bidirektionales universelles Funknetz (z.B. für mobiles Internet) braucht viel mehr Bandbreite als DAB+, die auf den niedrigen Freqeunzbereichen nicht vorhanden ist.
Mit dem ehemaligen VHF-Band 3 kann man mit viel weniger Sendeanlagen eine viel bessere Flächendeckung erreichen als dies mit Mobilfunk (UMTS und LTE) möglich wäre.
Durch Gleichwellennetze wäre sogar eine bessere Versorgung als beim analogen UKW-Rundfunk möglich.
Nach Abschaltung des analogen UKW-Rundfunks (z.B. 2020) könnte man diesen Bereich auch noch für DAB+ verwenden.


Zitat:Olllafff postete
Zitat:Olllafff postete
Ein Empfangsgerät was keinen eigenen Sender benötigt ist dabei immer im Vorteil.
Aber leider auch etwas altmodisch, da ja jeder zum Sender werden soll. :-)
Wenn das DAB-Radio nicht nach 4 Stunden ans Laderegrät muß wie mein PDA bin ich sehr gern "altmodisch". ;-)


Gruß

96k

uk64,'index.php?page=Thread&postID=133853#post133853 schrieb:
Zitat:96k postete
Mit dem ehemaligen VHF-Band 3 kann man mit viel weniger Sendeanlagen eine viel bessere Flächendeckung erreichen als dies mit Mobilfunk (UMTS und LTE) möglich wäre.
Vodafone hatte 2009 ca. 13000 UMTS Basisstationen im Betrieb, bei den anderen Anbietern sind es ähnliche Zahlen.
Für eine flächendeckende DAB+ Versorgung Deutschlands werden ca. 100 Sender benötigt.

Gruß Ulrich

### /Diskussion 2011 ###


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190310#post190310 schrieb:Ich nutze Radio und TV, also klassischen Rundfunk, nur noch via Internet. Stationär und mobil. So fuhr ich Freitag um 14:00 Uhr von Cuxhaven nach Köln. 430 km. Viel Verkehr. Wochenende. Dabei hörte ich wieder einmal Radio via Internet. 4 Stunden ununterbrochen. Keine Störung. Natürlich RBB. Fehlende Bandbreite? ... und überhaupt: Welche Bandbreite wird denn für "Internetradio" bei 128 kbit/s benötigt? Das ist doch lächerlich. Jeden Tag lade ich mir auf mein smartphone diverse Tageszeitungen herunter. Eine Wochentagsausgabe der FAZ z.B. hat ein Volumen von ca. 15 - 30 MB, eine Wochenendausgabe liegt bei über 80 MB. Wie lange höre ich dafür Radio via mobilem Internet?
Schön, daß Du nur noch das Internet nutzt. Ich kennen niemanden, wirklich niemanden, der in seinem Leben solche "digitalen" Entscheidungen trifft. Auch kenne ich außer Dir niemanden mit einem solchen Nutzungsverhalten, weil schon die maximalen Datenvolumen in bezahlbaren Mobilfunktarifen das nicht hergeben.
Allein eine Stunde Internetradio schlägt mit fast 60 MB zu Buche. Das wären bei mir bei 8 Bürostunden schon fast ca. 480 MB am Tag und damit über 10 GB im Monat. Hinzu kommt, daß das Smartphone dann dauernd ans Ladegerät müsste und die unnötige Belastung mit elektromagnetischen Feldern für einen protokollbedingten Rückkanal, den ich aber bei Radio gar nicht brauche.
Manchmal ist es besser, für ein gewünschtes Ergebnis ein spezielles Werkzeug zu verwenden, als mit einem Taschenmesser einen Durchbruch an einer Betonwand zu versuchen.


Grüße

96k


- 96k - 24.05.2016

Rauschabstand,'index.php?page=Thread&postID=190312#post190312 schrieb:Komisch. Jetzt habe ich es endlich am Wochenende mal geschafft, das TechniSoundPad mit einem DVB-T-USB-Stick und einer kleinen Software vom IRT zum DAB+-Empfänger aufzurüsten. Hab nicht einmal WLAN und die App von DVB-T-Stick benötigt und das Ding funzt... und das Schlimme, das Ding begeistert mich auch noch. Und ich kanns mir nicht erklären, weil besonders viel bietet die IRT-App auf dieser Android-Plattform nicht.
Und schon wieder ein neuer Nutzer von DAB+. Wenn das so weitergeht, dann hat DAB+ vielleicht doch noch eine Zukunft. ;-)


Grüße

96k


- Heribert W - 24.05.2016

Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190310#post190310 schrieb:Wer hört schon noch Radio? Wer schaut noch klassisches Fernsehen?
Ich z. Beispiel, und dies jeden Tag. DAB+ spielt allerdings für mich dabei keine Rolle, weil ich TV und Rundfunk über DVB-C empfange, die von unserer W.B.-Genossenschaft vertraglich mit einem lokalen Netzanbieter angeboten wird. Die Qualität des digitalen Empfangs ist für mich ausreichend - mindestens so gut wie UKW, eher besser. Auch über die HD-Qualität der ÖR - TV-Sender kann ich nun wirklich nicht klagen.

Heribert


- timo - 24.05.2016

96k,'index.php?page=Thread&postID=190318#post190318 schrieb:Allein eine Stunde Internetradio schlägt mit fast 60 MB zu Buche. Das wären bei mir bei 8 Bürostunden schon fast ca. 480 MB am Tag und damit über 10 GB im Monat.

Das Argument ist im Moment sicher nicht von der Hand zu weisen, wird aber vermutlich immer mehr an Gewicht verlieren. Je mehr an Audio und Video über das Netz gestreamt wird, um so verfügbarer und billiger wird Leitungskapazität werden. Und so vehement, wie mir mein (inzwischen ehemaliger) Telefon- und Internet-Anbieter sein IP-TV-Paket auf's Auge drücken wollte. bin ich mir sicher, daß der Bedarf da in den nächsten Jahren noch immens wachsen wird.


- EN1RZ - 25.05.2016

Und irgendwann frueher oder spaeter passiert es, das Internetradio ist stumm geworden, UKW und DAB+ spielen noch !
Nur warum ist es so ?


- kaimex - 25.05.2016

Um dem Meinungsspektrum einen weiteren Tupfer hinzuzufügen, berichte ich mal aus meiner Hörpraxis:

Ich höre zu Hause viel Radio, eigentlich rund um die Uhr, selbst nachts als beruhigenden Geräuschteppich.
Hauptsächlich Musik, morgens und am frühen Abend die aktuellen Nachrichten/Informationssendungen auf NDR Info und DLF.
Vornehmlich über Analog-UKW und Digital-Radio aus der Steckdose von Vodafone/KD.
Bis vor einigen Monaten noch habe ich in der Radio-Beilage der Hörzu alle Jazz-, Rock- und Ethno-Musik-Sendungen der auf diesem Wege hörbaren Programme rot markiert und dann jeweils das vermeintlich Beste ausgewählt.
Einen DVB-T-Stick habe ich auch, um bei Bedarf mal mit dem PC fernsehen zu können. Das beschränkt sich aber im Wesentlichen auf eine wöchentliche Gesundheitsendung im NDR3.
Mit dem Stick kann man auch DAB+ empfangen. Hab ich natürlich aus Neugier ausprobiert. Dort gibt es aber gar keine anderen seriösen Programme als die, die ich ohnehin schon in ausreichender Qualität empfangen kann. Die dort zusätzlich vorhandenen Musikprogramme sind für mich von unerträglicher inhaltlicher (Nicht-)Qualität. Das Interesse an DAB(+) ist deshalb völlig erloschen.
Die Hörgewohnheiten haben sich in den letzten Monaten etwas geändert, seit auf Radio Bremen und beim DLF nach dem Ausscheiden zweier Mitarbeiter in den Ruhestand die Blues-Sendungen (meine Lieblingsmusik neben Blues-Rock) eingestellt wurden. Ich höre jetzt diese Musik viele Stunden am Tag über zwei Internet-"Radio"-Kanäle, ohne Werbung, fast ohne Gequatsche.
Nebeneffekt ist, daß ich jetzt viele der vorher markierten und verfolgten Jazz(etc)-Sendungen auf den klassischen Kanälen aus Bequemlichkeit "sausen lasse". (So hat sich das der Programm-Direktor des DLF sicher nicht vorgestellt, der bezüglich der Einstellung der Sendung gesagt haben soll, Blues sei eine vorher überbewertet gewesene Musikrichtung).
Mit den 60 MB pro Stunde oder 720 MB pro 12-Stunden-Tag oder 22 GB in 30 Tagen hab ich gar kein Problem. Das ist alles noch im billigsten Internet&Phone 10 Basis-Tarif (knapp 20 €/Monat) von KD enthalten. Fast genausoviel hab ich vorher bei der Telekom nur für das klassische Festnetz-Telefon bezahlt. Es gibt ja sogar einige Internet-Musik-Kanäle, die mit 256kbit/s streamen. Selbst mit dem doppelten Datenvolumen hätte ich wohl keine zusätzlichen Kosten.
Insofern betrachte ich die Musik-Angebote der "Internet-Radios" als willkommene Bereicherung des Medienspektrums. Sie erlauben mir, mich von der Programm-Willkür der etablierten Programme zu lösen und zu hören, was mir gefällt.

MfG Kai


- Olllafff - 26.05.2016

... auch wenn 96k etwas anderes behauptet, hat die Aussage bzgl. DAB weiterhin Bestand: Es hat keine Zukunft! Das Internet hingegen schon. Alle Vorteile des Internet wurden schon vor sechs Jahren aufgezählt und vielfältig dargestellt - auch in diesem thread. Es steht zu lesen, nicht zuletzt in den Zeitungsartikeln, die hier in den letzten Wochen verlinkt wurden. DAB bringt keinen Mehrwert. Es ist klassicher Rundfunk, eine Einbahnstraße. Perspektivlos. Von gestern.

Woher ich das alles weiß? Ich bin einfach ein aufmerksamer Zeitgenosse, der Augen und Ohren nicht verschließt und über einen "freien", durchaus kritischen und der Reflekton befähigten Verstand verfügt. Unabhängig von meinen eigenen Vorlieben. Da bin ich vollkommen unemotional. Ich arbeite in der "Medienbranche", bin mit ihrer Entwicklung und Perspektivplanung zumindest am Rande befaßt. Mein Freundeskreis besteht aus "Medienschaffenden" (Redakteure, Regisseure, Ingenieure). Ich kenne die politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Diskussionen. Eine Freundin leitet eines der sogenannten Medieninnovationszentren. Darüber hinaus bin ich als Dozent/Referent/Trainer weltweit unterwegs und arbeite hier vor allem mit jungen Menschen. Diese haben ein smartphone. Immer und überall. Das ist ihr Werkzeug ... Der "Deutsche" zeigt sich erstaunt über "Flüchtlinge", die teuere smartphones besitzen, aber so wird in diesen Ländern kommuniziert. So erhalten sie ihre Informationen ... Was soll ich sagen? Ich mache meine Erahrungen. Diese finden sich in meinen hiesigen Beiträgen wieder. Mal mehr, mal weniger gut erklärt. Es bedarf an dieser Stelle keiner weiteren Belege. Meine Erfahrungen sind natürlich nicht in Stein gemeißelt. Und das sollte in einem Forum wie diesem genügen.

Mindestens zwei Diskussionsteilnehmer haben ihre Erfahrungen mit mobilem Rundfunk via Internet dargelegt. Positiv. Dabei wurde immer wieder angemerkt, dass es Probleme geben kann. Gibt es diese bei DAB oder UKW nicht auch?

Eine nicht nur von 96k behauptete fehlende Bandbreite ist tatsächlich ein "Todschlagargument". Wo macht sich diese wie und wo bemerkbar? Ich bemerke davon nichts. Es mag manchmal Engpässe geben. Sie betreffen mich nicht. Weder in Deutschland noch im Ausland. Der Ausbau dieser Netze, mobil und stationär, hat weltweit oberste Priorität - nicht, um darüber Radio zu hören, sondern weil dieses Netz ein unverselles Netzwerk ist. Es ist der Garant, das Wirtschaft wächst und Fortschritt möglich ist. Das ist allgemeiner Konsens. So tönt es auf allen Kommunikationskanälen. ... Das Abrufen von Internetradio verursacht dabei den geringsten Traffic.

Nur ein weiteres Beispiel zur Leistungsfähigkeit der Internet. Live-Schalten der Korrespondenten für TV-Anstalten werden zunehmend z.B. mit LiveU via mobilem Internet gemacht. Die teuere Anmietung von Satelliten-Übertragungsstrecken mit entsprechender Technik ist nicht mehr nötig. Mittlerweile können diese Schalten sogar mittels einer App auf einem smartphone geleistet werden. Weltweit. Die Übertragung von Bild- und Tonbeiträgen erfolgt natürlich ebenfalls via Internet. Im In- und Ausland.

Mein Vertrag bei der Telekom gewährleistet mir ein mobiles Datenvolumen von 6 GB. Dafür bezahle ich inkl. Endgerät (iPhone 6S) ca. 50€. Bei Bedarf jederzeit um weitere GBs erweiterbar. Ein Zeitungsabo der FAZ kostete mich in der Druckversion ca. 60 Euro im Monat. Für die digitale Ausgabe bezahle ich 40€. Da ich mehrere Abos von weiteren Zeitungen beziehe, reduzieren sich meine Kosten bereits an dieser Stelle ganz erheblich. Da ich ständig unterwegs bin, halte ich Kontakt zu meinen Freundeskreis (vor allem zur Freundin) via facetime oder skype. Hier werden gewaltige Datenmengen erzeugt und abgerufen ...

Meine 6 GB verbrauche ich nie, denn zuhause, im Büro, im Hotel etc. habe ich natürlich einen stationären Internet-Zugang (überall gibt es WLAN) mit einem unbegrenzten Volumen. Mein IP-TV verbraucht ein riesige Datenmenge. ... Mobiles Internet beziehe ich nur, wenn ich unterwegs bin. Im Auto. Im Zug. Im Ausland kaufe ich via Prepaid ein Gigabyte um ein vielfaches günstiger, als in Deutschland. Ich bin viel im Ausland. Meine gesamte Kommunikation wird da mobil getätigt, u.a. auch das hören von "Rundfunk". ... Es gibt keine fehlende Bandbreite! Dabei kann sie durchaus an einigen Stellen nicht immer ausreichend sein ... Wen interessieren die Kosten? Warum bringt 96k dieses Argument? Es ist keines, weil es keine Kosten sind. Es ist eine Investition in die Zukunft ...

Ach ja, mein smartphone hat nach vier Stunden Radiohörens via Internet lediglich 40% seiner Batteriekapazität verbraucht. Außerdem wäre es bei Bedarf jederzeit mit der Bordelekrtik meines Autos wieder aufladbar.

Die Diskussion im Forum dreht sich tatsächlich im Kreis, aber nicht in dem Sinne, wie es 96k meint. Seine Argumentation ist rückwärtsgewand und nicht zielführend. Er kennt niemanden, der so rigoros "digitale Entscheidungen" trifft. Da frage ich mich, in was für einer Welt er lebt. Mit meinem "old-hifi" bin ich die Ausnahme. Selbst in meiner Altersgruppe ...


- arricchito - 26.05.2016

Bei mir brauche ich nur wenige km abseits der Autobahnen zu fahren, und habe in der Anzeige "kein Netz". Überhaupt ist bei mir hier in Österreich im Wienerwald größtenteils nur 2G (GSM, Edge) verfügbar. Da kann ich mir Internetz-Radio irgendwohin stecken. Aber UKW und DAB+ funktionieren auch in diesen Gebieten.
Bin oft Mountainbiken und da bemerke ich dass ich meist im "mobilfunklosen" Gebiet unterwegs bin. Nur in der Nähe von Siedlungen habe ich wieder Empfang.
Für das Musikhören im Auto ist Internetzradio, abseits der Autobahnen, völlig ungeeignet.
Hab hier stationär einen 4G-Zugang mit ~110Mbps down und ~45Mbps up, der aber nur mit großem Aufwand wie 2 großen externen log-per-Yagi-Dachantennen realisiert wurde.
Am Handy oder Tablet habe ich indoor als auch outdoor nur max 2G-Empfang mit "2 Stricherln" = -105dbm Signalstärke.
Wie soll da mobiles Radio-Streamen funktionieren?


- Olllafff - 26.05.2016

... die Täler der Ahnungslosen. Ja, sie gibt es. Nicht nur beim mobilen Internet. Auch bei DAB. Waren bzw. sind auch meine Erfahrungen in Schottland. DAB ist hier nur bedingt einsatzfähig, so das man meist UKW hört. Mit den typischen Störungen, aber immerhin unterbrechungsfrei. Allerdings war mobiles Internet hier eher möglich. Bei dieser Technik gibt es wesentlich mehr Ambitionen, die Menschheit mit ihr zu "beglücken". Hier geht es um Kommunikation in all ihren Formen. Und um Geld. Man denke nur an die Bestrebungen von google, facebook etc., selbst die entlegensten Landstriche der Welt mit mobilem Internet zu versorgen. Der Ausbau der Netze ist nicht perfekt. Da gibt es noch viel zu tun. Gerade in der Fläche. Nun bin ich eher im Norden Deutschlands unterwegs. In der Fläche ist mobiles Internet kein wirklich großes Problem. Selbst mit 2G ist der Empfang von Internetradio möglich.

Apropo: Es ist ja auch nicht so, daß ich in Permanenz mobil Radio höre. Wenn ich unterwegs bin, freue ich mich darüber, Teil einer realen Welt zu sein und diese auch zu hören. Ich bin also nicht immer "empfangsbereit". Außerdem interessieren mich im ausschließlich gehörten öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der natürlich auch im Internet stattfindet, nur spezielle Sendungen, die ich nicht verpassen möchte. Egal, wo ich bin. In einer globalisierten Welt ist das Internet die einzige Möglichkeit für mich, mit meiner "Heimat" Kontakt zu halten. Zu meiner Heimat gehören die Radiosendungen des RBB und des WDR. Schön, daß diese überall von mir empfangen werden können. Auch wenn es des öfteren Einschränkungen gibt. In diesem nicht nur von mir so empfundenen Kontext spielt DAB keinerlei Rolle.


- uk64 - 26.05.2016

Der springende Punkt ist doch, wenn ich meine Mobilfunk/Festnetzrechnung nicht bezahle (oder bezahlen kann) bin ich von der Information abgeschnitten.
Missbrauchsmöglichkeiten kommen dann ja auch noch hinzu.
Das ist nicht im Sinne des Rundfunks, der in meinen Augen in den Grundzügen auch passiv und linear bleiben sollte.
Das gilt natürlich nicht für jeden Sender, z.B. Beispiel für den Deutschlandfunk mit seiner speziellen Funktion.
Interaktive Zusatzangebote kann es zudem ja trotzdem geben.

DAB+ hat auch in meinen Augen keine Zukunft, das liegt aber an Fehlern die in der Vergangenheit gemacht wurden.

Gruß Ulrich


- 96k - 27.05.2016

Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190377#post190377 schrieb:Eine nicht nur von 96k behauptete fehlende Bandbreite ist tatsächlich ein "Todschlagargument". Wo macht sich diese wie und wo bemerkbar? Ich bemerke davon nichts. Es mag manchmal Engpässe geben. Sie betreffen mich nicht.
Die fehlende Bandbreite macht sich in den "Engpässen" bemerkbar, die es im Mobilfunknetz immer wieder gibt. Ein Mitglied dieses Forums war z.B. auf dem Japan-Tag in Düsseldorf. Selbst das Abrufen von E-Mails war nicht möglich aufgrund fehlender Bandbreite für alle Nutzer, die das Fest besucht hatten und Daten austauschen wollten.


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190377#post190377 schrieb:Nur ein weiteres Beispiel zur Leistungsfähigkeit der Internet. Live-Schalten der Korrespondenten für TV-Anstalten werden zunehmend z.B. mit LiveU via mobilem Internet gemacht. Die teuere Anmietung von Satelliten-Übertragungsstrecken mit entsprechender Technik ist nicht mehr nötig. Mittlerweile können diese Schalten sogar mittels einer App auf einem smartphone geleistet werden. Weltweit. Die Übertragung von Bild- und Tonbeiträgen erfolgt natürlich ebenfalls via Internet. Im In- und Ausland.
Es ging doch gar nicht um die Leistungsfähigkeit des Internets, sondern um die fehlende Bandbreite bei den Mobilfunkzugängen.


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190377#post190377 schrieb:Meine 6 GB verbrauche ich nie, denn zuhause, im Büro, im Hotel etc. habe ich natürlich einen stationären Internet-Zugang (überall gibt es WLAN) mit einem unbegrenzten Volumen.
Es ist schön für Dich, daß Du im Büro einen stationären Internetzugang hast, den Du auch privat unbegrenzt nutzen darfst. Viele dürfen am Arbeitsplatz den Internetzugang gar nicht privat nutzen oder nur eingeschränkt nutzen.
Bei uns in der Firma ist z.B. privates Audio-/Video-Streaming untersagt und Dienste wie Spotify gesperrt. Warum?
Wir haben ca. 1000 Mitarbeiter im Innendienst. Wenn jetzt nur jeder zweite Mitarbeiter für Internetradio 500 MB am Tag zusätzlich verbraucht, wären das ca. 250 GB am Tag zusätzlicher Traffic. In der Woche wären das ca. 1,2 TB, im Monat dann über 5 TB "zusätzlich" zu dem betrieblichen Datenvolumen, für das unser ISP Geld haben möchte.
Natürlich können die 500 Mitarbeiter aus dem o.g. Beispiel jetzt versuchen, diese 250 GB am Tag für ihr Internetradio aus dem Mobilfunknetz zu holen. Jedoch sind die dort nicht allein, da in anderen Firmengebäuden hier in der Straße auch viele Mitarbeiter sitzen.

All diese Probleme gibt es bei DAB+ nicht. Wenn es darum geht ein Rundfunkprogramm zu verteilen, ist klassischer Rundfunk weder rückständig noch überflüssig.


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190377#post190377 schrieb:ein Vertrag bei der Telekom gewährleistet mir ein mobiles Datenvolumen von 6 GB. Dafür bezahle ich inkl. Endgerät (iPhone 6S) ca. 50€. Bei Bedarf jederzeit um weitere GBs erweiterbar. Ein Zeitungsabo der FAZ kostete mich in der Druckversion ca. 60 Euro im Monat. Für die digitale Ausgabe bezahle ich 40€. Da ich mehrere Abos von weiteren Zeitungen beziehe, reduzieren sich meine Kosten bereits an dieser Stelle ganz erheblich.
Ich, ich, ich ...

Schau mal über Deinen Tellerrand hinaus und denke mal an die Menschen, die keine 6GB Datenvolumen in ihren Mobilfunktarifen haben. Z.B. weil sie keine 6 GB brauchen (außer Du befiehlst ihnen in Zukunft die Nutzung von Internetradio per Mobilfunk), oder weil sie sich das schlicht und einfach nicht leisten können. Die haben auch kein Geld für mehrere Zeitungsabos und damit auch keine Refinanzierung über gesparte Abo-Kosten, die haben ganz andere Probleme.

Ich verstehe einfach nicht, wie man so massiv gegen DAB+ wettern kann, nur weil man es selber nicht braucht.
DAB+ und das Internet können friedlich nebenher existieren.


96k,'index.php?page=Thread&postID=190318#post190318 schrieb:
Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190310#post190310 schrieb:Ich nutze Radio und TV, also klassischen Rundfunk, nur noch via Internet.
Schön, daß Du nur noch das Internet nutzt. Ich kennen niemanden, wirklich niemanden, der in seinem Leben solche "digitalen" Entscheidungen trifft.
Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190377#post190377 schrieb:Die Diskussion im Forum dreht sich tatsächlich im Kreis, aber nicht in dem Sinne, wie es 96k meint. Seine Argumentation ist rückwärtsgewand und nicht zielführend. Er kennt niemanden, der so rigoros "digitale Entscheidungen" trifft. Da frage ich mich, in was für einer Welt er lebt. Mit meinem "old-hifi" bin ich die Ausnahme. Selbst in meiner Altersgruppe ...
Nicht nur, daß Du Dich durch die Ansprache in der dritten Person jetzt völlig zum Affen machst. Du hast offentsichtlich auch Probleme, Texte im Kontext zu erfassen und zu verstehen. Meine Aussage, "Ich kennen niemanden, wirklich niemanden, der in seinem Leben solche "digitalen" Entscheidungen trifft", bezieht sich auf Deine "digitale" entweder/oder Einstellung zum hier diskutierten Thema.
Aus diesem Grund war das Wort "digitalen" auch in Anführungszeichen gesetzt und nicht die Wörter "digitale Entscheidungen", wie Du es oben falsch verstanden und zitiert hast.


Grüße

96k


- timo - 27.05.2016

96k,'index.php?page=Thread&postID=190456#post190456 schrieb:Ein Mitglied dieses Forums war z.B. auf dem Japan-Tag in Düsseldorf. Selbst das Abrufen von E-Mails war nicht möglich aufgrund fehlender Bandbreite für alle Nutzer, die das Fest besucht hatten und Daten austauschen wollten..

Der Japan-Tag ist aber in Sachen Menschendichte ein eher seltener Extremfall.

[attachment=11226]


- Anselm Rapp - 27.05.2016

Bitte löschen.


- 96k - 27.05.2016

Anselm Rapp,'index.php?page=Thread&postID=190459#post190459 schrieb:Bitte löschen.
Warum? Ich fand Deinen Beitrag mit dem Foto gut.


Grüße

96k


- Anselm Rapp - 27.05.2016

96k,'index.php?page=Thread&postID=190460#post190460 schrieb:Warum? Ich fand Deinen Beitrag mit dem Foto gut.
Ich habe keine Möglichkeit gefunden, verlinkte Bilder zu skalieren. Runter- und hochladen mit Vorschau war mir zu viel Arbeit.

Vor allem aber: Über diesem Thread schwebt ein Damoklesschwert. Hier hat mal jemand ein Foto einer Flasche DAB Pilsener veröffentlicht. Zeitzeugen erinnern sich noch an das Erdbeben ...

Schon wieder zu viel geschrieben. Gruß, Anselm


- EN1RZ - 27.05.2016

Prost Tongue

Bis jetzt hat nur einer mein Beitrag 388 verstanden worauf ich hinaus wollte, Glueckwunsch....


- arricchito - 28.05.2016

Ohne mobiler "flacher Ratte" wird Internetzradio ein Nischenprodukt für Home-User bleiben.


- Olllafff - 28.05.2016

Hallo Ulrich (uk64 in Beitrag 412)

Zitat:Der springende Punkt ist doch, wenn ich meine Mobilfunk/Festnetzrechnung nicht bezahle (oder bezahlen kann) bin ich von der Information abgeschnitten.
Dein Einwand mag berechtigt sein, aber: Wer sagt, daß Rundfunk umsonst sein muß! Wir leben in einer kapitalisierten Welt. Alles hat seinen Preis. Die im Grundgesetz garantierte Pressefreiheit bedeutet nicht, diese als Bürger umsonst zu bekommen. Wer nicht bezahlen kann, der ist nicht dabei und somit auch von der Information abgeschnitten. Man wird bedürftig und ein Fall für das Sozialamt …

Zeitungen, Zeitschriften etc. genießen den Schutz des Grundgesetzes. Mehr oder weniger können sie veröffentlichen, was sie wollen. Aber: Ihre Publikationen werden verkauft. Jeder Bürger bezahlt für die von anderen erstellte veröffentlichte Meinung, indem er das Produkt der Verlage erwirbt. Wenn es umsonst sein sollte, bezahlt ein anderer die Rechunung, z. B. die werbende Industrie.

Das ist im Rundfunk nicht anders. Man bezahlt für den Empfang, durch Rundfunkgebühr, mit dem Erdulden von Werbung, oder manchmal auch beidem. Selbst die Privaten erheben mittlerweile eine „Gebühr“ für ihr HD-Programm. Darüber hinaus entstanden und entstehen weitere Kosten für den Empfang, für die Infrastruktur. Die Kosten für die Gemeinschaftsantennen und deren Wartung werden als laufende Kosten auf die Miete umgelegt, gleiches gilt für den Anschluss an eine Kabelanlage. Die Geräte für den Empfang kauft der Empfänger. Ein gewaltiger Markt.

Zitat:Das ist nicht im Sinne des Rundfunks, der in meinen Augen in den Grundzügen auch passiv und linear bleiben sollte.
Nun entsteht ein weiterer Distributionsweg. Das Internet. Natürlich kann man darüber auch passiven, linearen Rundfunk verbreiten. Internetradio ist ja in weiten Teilen passiv. Alles wird möglich. Dieser neue Vertriebsweg wird irgendwann die alten ersetzen. Das ist tatsächlich ein Fakt. Nennen wir es Fortschritt. Die Kutsche wurde ja schließlich auch durch das Automobil ersetzt. Pferde- und Kutschenfreunde waren entsetzt. Es hat nicht geholfen.

Übrigens: Unsere aktuelle Rundfunkgesetzgebung basiert auf einer Mangelverwaltung. Es gab nicht genügend Rundfunkfrequenzen, um einen privaten Betrieb zur Produktion von Radio und TV zu ermöglichen, und damit eine Vielfalt von Meinungen zu publizieren. Ein grundsätzlicher Unterschied zum Print-Bereich, wo theoretisch jeder eine Zeitung publizieren kann (sofern er das Geld hat). Deshalb kam es zum aktuellen Modell, dessen Basis der binnenpluralistisch organisierte öffentlich-rechtliche Rundfunk bildet.

Heute hat sich diese Situation dramatisch verändert. Es begann mit der Freigabe von neuen Frequenzen für den Privatfunk Mitte der 80er Jahre. Heute gibt es das Internet. Je nach Betrachtungsweise kann man nun sagen, es bedarf keines öffentlich-rechtlichen Rundfunks mehr. Das Internet bietet eine Außenpluralität und damit eine Vielfalt von Programmangeboten und Meinungen, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk obsolet erscheinen läßt. Das wissen auch die Sender, die nun ihre Existenzberechtigung nachweisen müssen. Das Internet hat in ihren Bestrebungen nun größte Priorität.

Könnte es nun nicht aber auch nicht sein, daß DAB lediglich eine Fortschreibung des Mangels ist und damit ein weiterer Grund für die Existenz öffentlich-rechtlicher Angebote, also ganz im Sinne seiner Anbieter? Ein verzweifeltes letztes Aufbäumen ... und ein böser Gedanke von mir, den ich nicht wirklich ernst meine. Aber heute glauben ja alle irgendwie an irgendwelchen Verschwörungen Smile

... und auch das noch: Warum beläßt man es nicht einfach bei UKW? Eine etablierte und bewährte Technik. Natürlich mit Schwächen. Es gibt Unmengen von Geräten. Die Distribution ist gesichert. Keine Neuinvestionen müssen getätigt werden. Der neue Weg wird dann ohne weoterem Zwischenschritt auf ein teueres DAB den alten ersetzen. Wir werden sehen. Letzendlich spekulieren wir hier alle.


- Olllafff - 28.05.2016

Hallo 96k,

es wäre hilfreich, wenn verstanden würde, was geschrieben wurde. Ein sorgfältiges Lesen wäre ein erster Schritt. Möglichst emotionslos der zweite. Dann kann es auch eine Annäherung geben. Es kommt zu einem Austausch von Argumenten. Im besten Fall. Also versuchen wir es noch einmal:

Zitat:Olaf schrieb:
Eine nicht nur von 96k behauptete fehlende Bandbreite ist tatsächlich ein "Todschlagargument". Wo macht sich diese wie und wo bemerkbar? Ich bemerke davon nichts. Es mag manchmal Engpässe geben. Sie betreffen mich nicht.

96k antwortete:
Die fehlende Bandbreite macht sich in den "Engpässen" bemerkbar, die es im Mobilfunknetz immer wieder gibt. Ein Mitglied dieses Forums war z.B. auf dem Japan-Tag in Düsseldorf. Selbst das Abrufen von E-Mails war nicht möglich aufgrund fehlender Bandbreite für alle Nutzer, die das Fest besucht hatten und Daten austauschen wollten.
Was Engpässe sind, wissen wir wohl alle. Diese gibt es aktuell im Internet, aber auch bei DAB. Selbst bei der Versorgung mit UKW gibt es Engpässe, weil kein Empfang möglich ist. Als Beleg nun eine Massenveranstaltung wie den Japan-Tag in Düsseldorf zu zitieren ist schwach. Wer hört da Radio? Aber zur Sache. Wenn es verstärkt Engpässe gäbe, weil z.B. alle gleichzeitig Internet-Radio hören würden, dann wird der Daten-Highway einfach ausgebaut. Mobil und stationär. Daran haben wirklich alle gesellschaftlichen Kräfte Interesse - ganz im Gegensatz zu DAB+, welches ja zumindest in der Diskussion stark umstritten ist.

Zitat:Olaf schrieb:
Nur ein weiteres Beispiel zur Leistungsfähigkeit der Internet. Live-Schalten der Korrespondenten für TV-Anstalten werden zunehmend z.B. mit LiveU via mobilem Internet gemacht. Die teuere Anmietung von Satelliten-Übertragungsstrecken mit entsprechender Technik ist nicht mehr nötig. Mittlerweile können diese Schalten sogar mittels einer App auf einem smartphone geleistet werden. Weltweit. Die Übertragung von Bild- und Tonbeiträgen erfolgt natürlich ebenfalls via Internet. Im In- und Ausland.

96k antwortete:
Es ging doch gar nicht um die Leistungsfähigkeit des Internets, sondern um die fehlende Bandbreite bei den Mobilfunkzugängen.
Darum schrieb ich ja auch vom „mobilem Internet“ und von „App auf dem smartphone“. Man könnte etwas mitdenken und dabei erkennen, was gemeint war.

Zitat:Olaf schrieb:
Meine 6 GB verbrauche ich nie, denn zuhause, im Büro, im Hotel etc. habe ich natürlich einen stationären Internet-Zugang (überall gibt es WLAN) mit einem unbegrenzten Volumen.

96k antwortete:
Es ist schön für Dich, daß Du im Büro einen stationären Internetzugang hast, den Du auch privat unbegrenzt nutzen darfst. Viele dürfen am Arbeitsplatz den Internetzugang gar nicht privat nutzen oder nur eingeschränkt nutzen. …Wir haben ca. 1000 Mitarbeiter im Innendienst. Wenn jetzt nur jeder zweite Mitarbeiter für Internetradio 500 MB am Tag zusätzlich verbraucht, wären das ca. 250 GB am Tag zusätzlicher Traffic. In der Woche wären das ca. 1,2 TB, im Monat dann über 5 TB "zusätzlich" zu dem betrieblichen Datenvolumen, für das unser ISP Geld haben möchte.
Natürlich können die 500 Mitarbeiter aus dem o.g. Beispiel jetzt versuchen, diese 250 GB am Tag für ihr Internetradio aus dem Mobilfunknetz zu holen. Jedoch sind die dort nicht allein, da in anderen Firmengebäuden hier in der Straße auch viele Mitarbeiter sitzen. All diese Probleme gibt es bei DAB+ nicht. Wenn es darum geht ein Rundfunkprogramm zu verteilen, ist klassischer Rundfunk weder rückständig noch überflüssig.
Wie viele hören denn an diesem Arbeitsplatz Radio? Das habe ich ja noch nie erlebt! Dudelfunk als Dauerberieselung? Dafür bedarf es mMn keiner öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Nun gut … Wenn der traffic ein Problem darstellen sollte, kann man ja UKW hören, der für klassischen Rundfunk ausreichend wäre. Das wird ja (noch) nicht abgeschaltet. Für eine Dauerberieselung bedarf es vielleicht keiner DAB-Versorgung, die ca. 600 Millionen Euro für die Erstellung der Sender kosten wird. Zuzüglich all der dann nötigen Endgeräte. Vielleicht verbieten dann aber auch die Arbeitgeber das Hören von Radio und die Mitarbeiter konzentrieren sich wieder mehr auf die Arbeit Smile

Zitat:Olaf schrieb:
ein Vertrag bei der Telekom gewährleistet mir ein mobiles Datenvolumen von 6 GB. Dafür bezahle ich inkl. Endgerät (iPhone 6S) ca. 50€. Bei Bedarf jederzeit um weitere GBs erweiterbar. Ein Zeitungsabo der FAZ kostete mich in der Druckversion ca. 60 Euro im Monat. Für die digitale Ausgabe bezahle ich 40€. Da ich mehrere Abos von weiteren Zeitungen beziehe, reduzieren sich meine Kosten bereits an dieser Stelle ganz erheblich.

96k antwortete:
Ich, ich, ich ...

Schau mal über Deinen Tellerrand hinaus und denke mal an die Menschen, die keine 6GB Datenvolumen in ihren Mobilfunktarifen haben. Z.B. weil sie keine 6 GB brauchen (außer Du befiehlst ihnen in Zukunft die Nutzung von Internetradio per Mobilfunk), oder weil sie sich das schlicht und einfach nicht leisten können. Die haben auch kein Geld für mehrere Zeitungsabos und damit auch keine Refinanzierung über gesparte Abo-Kosten, die haben ganz andere Probleme. Ich verstehe einfach nicht, wie man so massiv gegen DAB+ wettern kann, nur weil man es selber nicht braucht. DAB+ und das Internet können friedlich nebenher existieren.
Starke Worte, die unangebracht sind. Ich benenne mich als Beispiel, um zu zeigen, wie das (auch mobile) Internet letztendlich alles verbilligt. Das ist an anderer Stelle ein Fluch, aber kaum noch einer kauft im klassischen Sinn Musik. Oder Bücher, Zeitungen. Der Einzelhandel darbt und geht zugrunde, weil alle im Internet bestellen etc.

Wenn Du genauer lesen würdest, hättest Du festgestellt, daß ich an keiner Stelle „massiv gegen DAB+ wetter(e)“, wie Du behauptest. Neben anderen versuche ich in diesem thread zu belegen, warum es dessen vielleicht nicht mehr bedarf. Hier wettert eigentlich nur einer. Und das bist leider Du!

Zitat:Olaf schrieb:
Ich nutze Radio und TV, also klassischen Rundfunk, nur noch via Internet.

96k antwortete:
Schön, daß Du nur noch das Internet nutzt. Ich kennen niemanden, wirklich niemanden, der in seinem Leben solche "digitalen" Entscheidungen trifft.

Olaf schrieb:
… (96k) kennt niemanden, der so rigoros "digitale Entscheidungen" trifft.

96k antwortete:
Nicht nur, daß Du Dich durch die Ansprache in der dritten Person jetzt völlig zum Affen machst. Du hast offentsichtlich auch Probleme, Texte im Kontext zu erfassen und zu verstehen. Meine Aussage, "Ich kennen niemanden, wirklich niemanden, der in seinem Leben solche "digitalen" Entscheidungen trifft", bezieht sich auf Deine "digitale" entweder/oder Einstellung zum hier diskutierten Thema.
Aus diesem Grund war das Wort "digitalen" auch in Anführungszeichen gesetzt und nicht die Wörter "digitale Entscheidungen", wie Du es oben falsch verstanden und zitiert hast.
Deine sprachliche Ausdrucksweise ist mindestens grenzwertig - nein, sie ist beleidigend! Um Deine Worte zu nutzen: Zum Affen machst Du Dich hier. Wo bitte rede ich von mir in der „dritten Person“? Und natürlich traf ich, um Deine Worte ein weiteres Mal zu nutzen, eine digitale Entscheidung. Wo ist da eine Unklarheit, daß Du Dich so ereifern mußt? Schaum vor dem Mund ist nicht hilfreich. In diesem Sinne ...

Olaf


- 96k - 28.05.2016

Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190499#post190499 schrieb:Hallo 96k,

es wäre hilfreich, wenn verstanden würde, was geschrieben wurde. Ein sorgfältiges Lesen wäre ein erster Schritt. Möglichst emotionslos der zweite.
Gut, daß Du das erkannt hast. Ich bin mal gespannt. ;-)


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190499#post190499 schrieb:Was Engpässe sind, wissen wir wohl alle. Diese gibt es aktuell im Internet, aber auch bei DAB. Selbst bei der Versorgung mit UKW gibt es Engpässe, weil kein Empfang möglich ist.
Möglichst emotionslos der zweite.
Offensichtlich wissen nicht alle, was Engpässe sind. Das was Du meinst, sind keine Engpässe, es sind nicht versorgte Gebiete, die es im Mobilfunknetz auch gibt.


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190499#post190499 schrieb:Als Beleg nun eine Massenveranstaltung wie den Japan-Tag in Düsseldorf zu zitieren ist schwach. Wer hört da Radio?
Busfahrer, Taxifahrer, Autofahrer usw., die in der Stadt unterwegs sind.


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190499#post190499 schrieb:Aber zur Sache. Wenn es verstärkt Engpässe gäbe, weil z.B. alle gleichzeitig Internet-Radio hören würden, dann wird der Daten-Highway einfach ausgebaut. Mobil und stationär. Daran haben wirklich alle gesellschaftlichen Kräfte Interesse - ganz im Gegensatz zu DAB+, welches ja zumindest in der Diskussion stark umstritten ist.
Und diesem Ausbau stehen beim Mobilfunk physikalische und wirtschaftliche Grenzen entgegen. Wenn mal jemand wegen Überlastung seine Mails nicht abrufen kann, ist das kein Problem. Rundfunk müsste aber immer zur Verfügung stehen. Ein solcher Ausbau rechnet sich aber im Mobilfunk nicht.
Du erinnerst Dich noch an den Beitrag von Ulrich?

Zitat: Vodafone hatte 2009 ca. 13000 UMTS Basisstationen im Betrieb, bei den anderen Anbietern sind es ähnliche Zahlen.
Für eine flächendeckende DAB+ Versorgung Deutschlands werden ca. 100 Sender benötigt.

Fällt Dir was auf?


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190499#post190499 schrieb:Wie viele hören denn an diesem Arbeitsplatz Radio? Das habe ich ja noch nie erlebt!
Du hast offensichtlich einiges noch nicht erlebt.


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190499#post190499 schrieb:Dudelfunk als Dauerberieselung? Dafür bedarf es mMn keiner öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Nun gut … Wenn der traffic ein Problem darstellen sollte, kann man ja UKW hören, der für klassischen Rundfunk ausreichend wäre. Das wird ja (noch) nicht abgeschaltet.
Und Du entscheidest, was ausreichend wäre? Geht's noch?
DLF und Deutschlandradio Berlin bekomme ich im Büro nur per DAB+, nicht per UKW. Auch im Auto kann ich hier diese Sender über DAB+ ohne Störungen empfangen, was auf UKW nicht geht. Das ist für mich ein deutlicher Mehrwert.
Andere Menschen freuen sich vielleicht über eins der anderen Programme, die nur über DAB+ ausgestrahlt werden.


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190499#post190499 schrieb:Für eine Dauerberieselung bedarf es vielleicht keiner DAB-Versorgung, die ca. 600 Millionen Euro für die Erstellung der Sender kosten wird.
Wie setzen sich die von Dir genannten 600 Millionen Euro zusammen?


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190499#post190499 schrieb:Zuzüglich all der dann nötigen Endgeräte.
Die gibt es ab EUR 30,- aufwärts, ohne laufende Zugangskosten zum DAB-Netz.


Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190499#post190499 schrieb:Deine sprachliche Ausdrucksweise ist mindestens grenzwertig - nein, sie ist beleidigend!
Beleidigend wäre, wenn ich Dich als Affen bezeichnet hätte, was ich nicht habe. Daß Du Dich hier im Thread zum Affen machst, ist meine Einschätzung beim Lesen Deiner Postings.
Und ich würde wetten, daß bei Deinen Aussagen wie z.B. ...
Olllafff,'index.php?page=Thread&postID=190488#post190488 schrieb:Wer sagt, daß Rundfunk umsonst sein muß! Wir leben in einer kapitalisierten Welt. Alles hat seinen Preis. Die im Grundgesetz garantierte Pressefreiheit bedeutet nicht, diese als Bürger umsonst zu bekommen. Wer nicht bezahlen kann, der ist nicht dabei und somit auch von der Information abgeschnitten. Man wird bedürftig und ein Fall für das Sozialamt
... andere dies auch so sehen.
Auf der einen Seite beschwerst Du Dich über die Ausbaukosten für das DAB-Netz, auf der anderen Seite möchtest Du jeden, der sich Deine Zukunftslösung Internetradio nicht leisten kann, zum Sozialamt schicken.
Was glaubst Du denn, wie weit Du mit diesem Betrag kommen würdest? Nein, bitte nicht antworten, es war eine rhetorische Frage.


Grüße

96k


- McWangine - 12.10.2016

Nun soll DAB+ doch mit politischer Willkür durchgesetzt werden:

https://forum.digitalfernsehen.de/threads/bundesrat-ab-2019-nur-noch-radios-mit-dab-plus.368779/

Ich fürchte nur, bei der "Sendeleistung" dieser Digitalfunzeln würde es viele "Täler der Ahnungslosen" geben, wenn es kein Internetradio gäbe.

Gruß
Jochen


- kaimex - 12.10.2016

Das dürfte ein Mißverständnis sein.
Es ist nicht die Rede davon, daß die Geräte kein UKW mehr haben,
sondern nur davon, daß sie auch DAB+ können müssen.
Billig-Radios werden ohnehin von der Regelung ausgenommen.
Man könnte auf die Idee kommen, daß es sich um eine Zwangskundenbeschaffung für DAB-Modul-Hersteller handelt.

MfG Kai


- maddin2 - 13.10.2016

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=194954#post194954 schrieb:Man könnte auf die Idee kommen, daß es sich um eine Zwangskundenbeschaffung für DAB-Modul-Hersteller handelt.
So ist es.
Hast Du Lobby in der Politik, kommt es zu solch sonderbaren Dingen.
Da ich Zwänge nicht mag, verzichte ich nun auch prinzipiell auf DAB+. Scheixxe, schiefgegangen... Big Grin


- nick_riviera - 13.10.2016

da geht es nicht hauptsächlich um die Modulhersteller. Es geht vielmehr darum, mit aller Gewalt einen Staatsrundfunk aufrecht zu halten, bei dem wenige zentral kontrollierte Sender ihren Sülz über das Volk auskippen können. Wenn ich mir unser DAB+ Angebot hier im Ruhrgebiet so anhöre, kriege ich zunehmend das Gefühl, dass unser Rundfunk von Leuten gesteuert wird, die gar nicht mehr kapieren, was in der Welt so abläuft, und die mit diesem weltfremden rückwärts gerichteten Blick versuchen, modern zu sein. DAB+ erinnert ein wenig an den Lipsi, den Tanz, den die DDR-Regierung erfunden hat, um das Volk vom bösen westlichen Twist fernzuhalten.

Worauf will man denn so ein Gesetz juristisch gründen ? Es fängt schon mit dem Begriff Radio an. Das Radio als Geräteart gibt es doch kaum noch. Ist ein Satellitenreceiver, mit dem man auch Audioprogramme hören kann, ein Radio, und muss der jetzt neben DVB-S auch DAB+ haben ? Oder ist ein netzwerkfähiger Lautsprecher ein Radio ? Ein PC, mit dem man auch Radio hören kann, braucht der jetzt ein DAB+ Modul ? Da werden sich wieder zahllose gut bezahlte Fachleute auf Steuerzahlers Kosten lang und intensiv dran abarbeiten, und am Ende wird es so viele Ausnahmeregelungen geben, dass man es auch gleich hätte lassen können.

Gruß Frank


- kaimex - 13.10.2016

Meine Vermutung ist, daß es vor allem darum geht, den Hang von großen Teilen der Bevölkerung zum Festhalten am UKW-Rundfunk abzubauen. Ich beziehe das monatliche Programmheft vom Deutschlandradio für die drei Programme Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen. Darin wird gelegentlich im Editorial sehr für DAB+ getrommelt. Da werden immer nur die Vorteile genannt, nie die Nachteile. Ich höre die Nachtigall folgendes trappsen: Wenn die Versorgungsbasis mit Sendern und Empfängern per DAB+ groß genug ist, wird man die Verbreitung per UKW beenden, um allerlei Kosten einzusparen. Im Moment traut man sich das noch nicht, um sich nicht große Teile der Hörerbasis unter den Füßen wegzuziehen.

MfG Kai


- Houseverwalter - 15.10.2016

DAB und DAB+ sind meiner Meinung nach keine wirklichen Alternativen zum UKW-Rundfunk, wenn man Wert auf hohe Qualität legt. Die extreme Komprimierung der Audiodaten wird sicher für den "Dudelfunk" ausreichend sein, wer allerdings höhere Ansprüche stellt hat die A....-Karte. Der ahnungslose Hörer, welcher sich nicht mit der Materie Auskennt, glaubt natürlich dass Digital immer besser ist als Analog.


- leserpost - 15.10.2016

Also ich kann den Albrecht DR 52 im A/B Vergleich mit meinem kabel gespeisten Kirksaeter RTX 700 hören und merke da keinen signifikanten Unterschied im Klang. DAB ist mit der Titel/Interpreten Anzeige und dem Drum und dran schon auch praktisch. Man sollte die UKW Qualität auch nicht überschätzen. Es ist überall der gleiche Kit der über den Äther geht....

VG Martin


- kaimex - 15.10.2016

leserpost,'index.php?page=Thread&postID=195052#post195052 schrieb:Man sollte die UKW Qualität auch nicht überschätzen.
Genau.
Erstens kommt vieles beim Rundfunk auch schon aus komprimierten Quellen und nicht direkt von Plattenspieler, CD oder Mastertape Rundfunk-eigener Aufnahmen.
Zweitens werden auf den Verbreitungswegen vom Programm-Provider zu den tatsächlichen Sendern wohl auch komprimierende digitale Übertragungsverfahren/standards verwendet, weil es billiger und effizienter ist als die alten Analog-Leitungen oder gar Ball-Empfänger.
Drittens ist UKW auch nicht gleich UKW, was man schon an dem großen Laufzeit-Unterschied zwischen UKW über Antenne und UKW aus dem Kabel festmachen kann. Der beruht natürlich auf digitaler Block-Signalverarbeitung.
Zwischen DAB+ und klassischem MPEG gibt es dann meines Wissens noch den Unterschied, daß DAB+ mit SBR (Spectral Band Replication) arbeitet, um bei der Übertragung der obersten Oktave Bits/Übertragungsrate einzusparen und trotzdem Scheinhöhen zu Gehör bringen zu können.

MfG Kai


- Houseverwalter - 15.10.2016

Bei UKW gibt es doch RDS, mit welchen sich ebenfalls die Titel- und Interpretenanzeige realisieren läßt. Ich halte absolut nichts von diesem komprimierten Digitalmüll.
Sobald die Moblifunkanbieter eine "echte" Flatrate im Programm haben werden die Karten ohnehin neu gemischt. Dann wird das Internetradio vermutlich die ganze DAB-Diskussion beenden. O2 bietet für 5€ Aufpreis schon so etwas in der Art an. Dabei wird wird nach Aufbrauchen des High-Speed Volumens nicht wie bei anderen Anbietern auf 64K oder gar 32K gedrosselt sondern auf 1024K, was für Internet-Radio völlig ausreichend ist. Während man beim Fernsehen in der Bild- und Tonqualität immer höhere Maßstäbe setzt, wird der Rundfunk immer weiter verschlimmbessert. Dass schon das Quellmaterial in den Sendeanstalten in komprimierter Form vorliegt kann ich im Zeitalter von Breitband-Vernetzung und Terabyte-Festplatten überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn man bedenkt, dass in den 80ern fast ausschließlich Schallplatten - wegen der besseren Qualität meist sogar die "Radio-Version" von der Maxi-Single - oder Bänder mit 38,1cm/s verwendet wurden und hierbei hochwertigste Technik zum Einsatz kam (z.B. EMT 948, Studer A67) muß ich hier leider von einem technischen Rückschritt sprechen.


- kaimex - 15.10.2016

Wenn man den LAME-Encoder für mp3 mit höchster Qualitätsstufe und variabler Bitrate auf Quellen bester Qualität (aus demPop/Rock-Genre) anwendet, kommt eine mittlere Bitrate um 224 kBit/sek dabei heraus. Dabei darf er blockweise entscheiden, welche Bitrate zwischen 32 und 320 kBit/sek er tatsächlich verwendet, um die gewünschte Qualität zu erreichen., Ich weiß nicht, ob es bei klassicher Musik anders ist.
Die wenigsten Menschen sind in der Lage, zwischen dem Ergebnis und dem Original einen Unterschied auszumachen.
Eine Bitrate von 1024 kBit/sek erscheint mir maßlos übertrieben.
Die qualitativ besten Internet-Radios streamen meines Wissens mit 256 kBit/sek. Die meisten allerdings mit weniger.
Viele setzen dabei auch AAC und SBR ein.

MfG Kai


- Houseverwalter - 15.10.2016

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=195060#post195060 schrieb:Eine Bitrate von 1024 kBit/sek erscheint mir maßlos übertrieben.
Die qualitativ besten Internet-Radios streamen meines Wissens mit 256 kBit/sek. Die meisten allerdings mit weniger.
Viele setzen dabei auch AAC und SBR ein.
1024kBit/s entspricht einem unkomprimierten Signal in CD-Qualität. Es gibt aber auch noch die verlustfreie Komprimierung wie FLAC, welche etwa mit der Hälfte auskommt.
Aber selbst mit 256kBit/s ist Internet-Radio immer noch besser als DAB/DAB+ mit 160kBit/s


- kaimex - 15.10.2016

Meine Aussage über 1024 kBit/sek bezog sich auf den Kontext von komprimierenden Übertragungs/Speicher-Verfahren.

MfG Kai


- uk64 - 15.10.2016

Zitat:1024kBit/s entspricht einem unkomprimierten Signal in CD-Qualität.

44100*16*2=?

Gruß Ulrich


- Houseverwalter - 15.10.2016

Stimmt. CD-Qualität benötigt noch mehr.


- leserpost - 15.10.2016

Das einem irgendwo oder irgendwann über welches Medium auch immer einmal CD Streams in Haus flattern halte ich für ein Gerücht. Da könnt ihr lange warten. Eher kommt der Weihnnachtsmann an Ostern.

Spotify bietet 320 kbit, Apple 256 kbit und DAB 96-160 kbit. Über UKW wirst du heute leider im Allgemeinen auch nichts anderes zu hören bekommen als über DAB. Hängt alles auch ein wenig von den Sendungen ab.

VG Martin


- nick_riviera - 18.10.2016

ich glaube, die Qualitätsdebatte ist eigentlich überflüssig, weil alle momentan existierenden Übertragungsverfahren für Radio qualitativ ausreichend sind.

Was meiner Meinung nach viel wichtiger ist, ist die Veränderung der Nutzung, die sich durch die neuen technischen Möglichkeiten ergeben:

Der terrestrische Rundfunk, egal, ob analog oder digital, hat eine eng begrenzte Zahl von Kanälen, auf denen Programm in eine Richtung übertragen werden kann. Die Begrenztheit der Kanäle sorgt dafür, dass es eine im Vergleich zur Menge der Empfänger winzige Zahl von Sendern gibt, die Ein-Richtungs-Technik sorgt dafür, dass die Empfänger keinen Einfluss auf das haben, was die Sender tun. Hinzu kommt noch, dass der terrestrische Rundfunk so konzipiert ist, dass das gesendete Programm auch sofort konsumiert werden soll - sprich, der Empfänger ist von der Sendezeit abhängig. Diese Abhängigkeit wurde durch Aufzeichnungsgeräte zwar etwas abgemildert, es ist aber kompliziert. Und last but not least ist der Hörer örtlich abhängig, verlässt er das Sendegebiet, ist auch der Sender nicht mehr zu empfangen.

Beim netzwerkbasierten Rundfunk sind alle Teilnehmer technisch gleichberechtigt, und das Netz ist grundsätzlich weltweit verfügbar. Dadurch fallen die Grenzen zwischen Sender und Empfänger weg. Jeder, der will, kann selber ein Programm ins Netz stellen, und wenn er nicht will, kann er seinen "Sender" dazu benutzen, die Radiostationen zu steuern. Hierdurch entstehen viele neue Möglichkeiten wie z.B. Audio On Demand - man kann die Sendung dann hören, wenn man Lust und Zeit hat, und man kann sie weltweit hören, was ein großer Vorteil ist, wenn man geschäftlich viel unterwegs ist. Wenn z.B. eine mehrstündige interessante Kultursendung auf WDR5 läuft, kann ich sie mit terrestrischem Radio nur hören, wenn sie gerade ausgestrahlt wird, und solange ich mich im Auto befinde und durch das Sendegebiet fahre. Beim netzwerkbasierten Rundfunk rufe ich die Sendung aus der Mediathek ab, kann sie während der ganzen Fahrt hören, und wenn ich einen Termin habe, schalte ich auf Pause, um danach weiterhören zu können.

Ein entscheidender Faktor kommt beim netzwerkbasierten Rundfunk noch dazu - er nutzt eine Übertragungstechnologie, die gleichzeitig auch für alle anderen Kommunikationsbedürfnisse genutzt werden kann. Ein Kommunikationsbedürfnis, das durch die Autoindustrie in den letzten Jahren massiv vorangetrieben wird, ist die Kommunikation der Autos untereinander, die für das autonome Fahren gebraucht wird. Seit die Autoindustrie hier aktiv ist, geht der Ausbau des mobilen Internet massiv vorwärts, langsam kommen die ersten echten Mobil-Flatrates in Sicht, und der Rundfunk wird in einigen Jahren eine von vielen Internet Applikationen sein, die man so mitlaufen lassen kann. Der terrestrische Rundfunk wird nur noch so lange eine Rolle spielen, bis diese Entwicklung abgeschlossen ist. Wer glaubt, das würde alles nicht kommen, der sollte sich mal die Entwicklung der letzten 20 Jahre ansehen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit einem als Modem zweckentfrendeten Handy und einem PDA mit Infrarotschnittstelle in Dänemark gesessen habe, und wir uns wie die totalen Pioniere vorkamen, als wir nach etwa vier Minuten und 3 Mark Telefongebühren auf dem PDA meinen Kontostand bei der Sparkasse sehen konnten. Das ist noch keine 20 Jahre her.

DAB+ ist deshalb eine Totgeburt, weil es die Nachteile des terrestrischen Rundfunks 1:1 übernimmt. Hierzu gehört auch noch die technische Unflexibilität - wenn beim Netzwerkrundfunk ein neuer besserer Übertragungsstandard kommt, reicht es, eine neue App zu installieren. DAB+ ist dagegen wie DVB-T auf einen Standard festgenagelt, und wenn der Fortschritt neue Standards etabliert, muss neue Technik angeschafft werden. Das kann man momentan sehr gut bei DVB-T beobachten. Als DVB-T kam, war PAL-Fernsehen auf 4:3 Bildschirmen Standard. Heute ist Full-HD-Fernsehen auf 16:9 Bildschirmen Standard, und um das terrestrisch übertragen zu können, muss neue Technik her, Umbauten an den Sendern und neue Receiver bei den Empfängern. Und wenn DVB-T2 dann in vielen Jahren endlich durchgesetzt ist, guckt die Welt schon in UHD fern, oder dreidimensional im Holodeck, oder was weiß ich.

DAB+ ist eine Geburt von Leuten, die die neue Zeit nicht verstehen, und die glauben, dass es reichen würde, den alten Rundfunk einfach nur zu digitalisieren. Die eindirektionale Technik des Rundfunks scheint auch eine eindimensionale Haltung der Entscheider zu bewirken. Die Macher von DAB+ sehen die mögliche Kostenersparnis, und denen gar nicht daran, dass man sich heute stärker als früher mit dem kleinen Mann am anderen Ende und dessen Bdürfnissen auseinandersetzen muss. Sie merken seit Jahren nicht, dass ihnen die jüngere Generation mittlerweile komplett die lange Nase zeigt, und sich anarchischen Lösungen wie YouTube zuwendet, die das Vakuum schamlos ausnutzen. Sobald das mobile Internet so ausgebaut ist, dass es wirklich überall und kostengünstig genutzt werden kann, wird der terrestrische Rundfunk im freien Fall in der Versenkung verschwinden, da bin ich mir sicher. Man kann es heute schon beobachten - seit es die Gebührenpauschale bei der ehemaligen GEZ gibt, stehen in den Büros keine Radios mehr rum, sondern in der oberen Ecke im Computerbildschirm befindet sich eine App wie Winamp, die Radio über die PC-Lautsprecher streamt. Ob uns das gefällt oder nicht, aber so sieht die nähere Zukunft aus, und ich finde es absolut übel, wenn eine Hand voll Entscheider eine teure digitale Totgeburt nach der anderen produzieren, nur weil sie sich einfach nicht von den alten Zöpfen trennen wollen, und auf der anderen Seite fehlt genau das Geld, um in ländlichen Regionen das mobile Internet weiter auszubauen.

Man muss immer überlegen - wenn die Leute früher so eine starrsinnige Verweigerungshaltung gegenüber dem Fortschritt gehabt hätten wie ein großer Teil der Leute von heute, dann hätten wir in den zwanzigern kein Radio bekommen, und in den fünfzigern kein UKW. Wahrscheinlich hätte es auch keine Schallplatte und kein Tonband gegeben.

Gruß Frank


- nick_riviera - 18.10.2016

uk64,'index.php?page=Thread&postID=195065#post195065 schrieb:
Zitat:1024kBit/s entspricht einem unkomprimierten Signal in CD-Qualität.

44100*16*2=?

Gruß Ulrich
wenn wir es schon ganz genau nehmen: Das, was nach Deiner Formel ausgerechnet wird, ist der Wert in Bit/sek. Wenn Du den Wert in kBit/sek haben willst, musst Du das ganze noch durch 1024 teilen, und dann kommst Du schon in die Nähe von 1024 kBit/sek Wink .

Gruß Frank


- uk64 - 18.10.2016

Der Einwand würde nur für "Bytes" und nicht für "Bits" gelten.

Gruß Ulrich


- nick_riviera - 18.10.2016

wieso das denn ? Ein Kilobit sind 1024 Bit, oder habe ich in der Ausbildung nicht richtig aufgepasst ? Ein Byte sind 8Bit, ein Kilobyte sind 1024 Byte, schon alleine daraus ergibt sich im Umkehrschluss, dass 1KBit 1024Bit sind.

Gruß Frank


- mash - 18.10.2016

nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=195202#post195202 schrieb:wieso das denn ? Ein Kilobit sind 1024 Bit, oder habe ich in der Ausbildung nicht richtig aufgepasst ? Ein Byte sind 8Bit, ein Kilobyte sind 1024 Byte, schon alleine daraus ergibt sich im Umkehrschluss, dass 1KBit 1024Bit sind.

Gruß Frank
Hallo Frank,

Dein Beispiel gilt nur für ein Vielfaches von 8 Bit, welches bei z.B. Speichergrößenangaben benutzt wird. Bei der Bitrate gilt das nicht. Da ist 1k gleich 1000.


- timo - 18.10.2016

Ist doch eh inzwischen alles Mumpitz mit den 1.000 oder 1.024. Ursprünglich wurde mal das kleine k für 1.000 und das große K für 1.024 verwendet, aber weil es keine akzeptierten Entsprechungen für die heute viel wichtigeren "Giga", "Mega" und "Tera" gibt ("MiB", "GiB" und "TiB" sieht man in der Praxis so gut wie nie), macht es jeder so, wie es ihm gerade in den Kram passt. Die Marketing-Abteilung bei Speichermedienherstellern favorisiert die 1.000, weil man dann größere Kapazitäten angeben kann, aber die Software geht dann wieder von 1.024 aus. Aussitzen müssen das der unbedarfte Konsument, der seinen USB-Stick zurück zum Laden bringt, weil er mutmaßlich zu wenig Kapazität hat, und der gebeutelte Verkäufer, der ihm erklären muss, warum das so ist.


- leserpost - 18.10.2016

Also meine Töchter hören schon auch Radio. Häufig auch im Auto. Ob DAB+ wirklich nur ein Trepppenwitz des Jahrhunderts bleibt ist fraglich. Bei aller Interaktion benötige ich für DAB+ eben auch nur einen Empfänger und gerade keine kostenintensive Flatrate...

VG Martin
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- Houseverwalter - 18.10.2016

Gab es nicht schon einmal eine Totgeburt beim digitalen Rundfunk? Um die Jahrtausendwende waren die zum Teil sehr teuren DSR-Empfänger von einen Tag auf den anderen nur noch Elektroschrott. Im Gegensatz zu DAB lieferte dieses System allerdings HiFi-Qualität (14Bit/32kHZ).


- Anselm Rapp - 18.10.2016

Das da also? Ich kann mich gar nicht erinnern.

Gruß, Anselm


- leserpost - 18.10.2016

DSR war eben nicht das was der Markt brauchte. Sicherlich zulasten der Verbraucher. An mir ist DSR aber ehrlich gesagt vollkommen vorbei gegangen.

DAB+ (das + ist wichtig) wird sich m. E. durchsetzen. Es erreicht mit 72-80 kbit/s eine Qualität vergleichbar 128-160 kbit/s wie wikipedia schreibt ohne Rauschen oder blubbern (DAB) bei niedrigen Datenraten und das bereits ab 10-15% Empfangsstärke. Also befriedigende Qualität bei vertretbaren Kosten. Damit passt es in die Landschaft. Mehr liefern die Bezahldienste 256-320 kbit/s (Spotify, Apple etc) oder darüber halt dann digitale Medien bzw. Vinyl.

VG Martin


- Houseverwalter - 22.10.2016

leserpost,'index.php?page=Thread&postID=195209#post195209 schrieb:DAB+ (das + ist wichtig) wird sich m. E. durchsetzen.
Ich denke, dass DAB+ genau wie DVB-T2 aus den von User nick_riviera im Beitrag weiter oben genannten Gründen wieder ein Flop wird, der uns allen teuer zu stehen kommt.
Internetradio ist voll auf dem Vormarsch und ich kann z.B. in Leipzig "Antenne Bayern" in Top-Qualität hören, was mit DAB(+) praktisch unmöglich ist.


- leserpost - 22.10.2016

Ich benutze wie schon gesagt den Albrecht DR52 Adapter sowie ein Dual DAB+ Radio. Ich kann zumindest bezogen auf den Großraum Nürnberg, falls das denn regional abhängig ist, nichts Negatives daran entdecken. Ob Radio zukünftig nur noch im "Bezahl Flatrate Modus" verfügbar sein soll darf m. E. stark bezweifelt werden...

Mag sicherlich auch ein wenig von dem zukünftigen Verhalten der Nutzer abhängen. Ich nutze z.B. kein Internetradio. Der öffentliche Programmauftrag darf dabei jedoch nicht außer Acht gelassen werden.

VG Martin


- nick_riviera - 24.10.2016

man muss sich nur mal mit offenen Augen ansehen, wie Leute unter 30 heutzutage Medien nutzen, um zu erkennen, dass das unidirektionale Radio mit wenigen Stationen keine Zukunft mehr hat. Ich denke, auch die Entscheider beim Rundfunk wissen, dass das konventionelle Radio, egal, ob analog oder digital, nur noch eine Zwischenlösung ist.

Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr glaube ich, dass die Betriebskostenersparnis von DAB+ gegenüber UKW analog so hoch ist, dass sie die ganzen bisherigen Aufwendungen in kurzer Zeit kompensieren würden, und sich die Sache auch für wenige Jahre lohnen würde - wenn denn alle mitmachen würden. Die Realität sieht aber so aus, dass die Hörer in DAB+ mehrheitlich keinen echten Fortschritt sehen, und der private Rundfunk nur sieht, dass sich beim DAB+ Einstieg die Kosten erstmal fast verdoppeln würden, ohne dass es einen einzigen Hörer mehr bringt. Das Internet ist dagegen eine Option, weil es a) fast nichts kostet, und b) überwiegend von Hörern genutzt wird, die UKW den Rücken gekehrt haben. Wenn UKW aber nicht abgeschaltet werden kann, ist DAB+ kein Sparmodell mehr, sondern ein zusätzlicher Kostenfaktor, der den DAB+ Befürwortern zunehmend Probleme macht. Deshalb wurde zuerst immer wieder die UKW-Abschaltung per Gesetz gefordert, und nachdem man endlich eingesehen hat, dass hier niemand mitmacht, versucht man jetzt, die Hersteller per Gesetz zu zwingen, DAB+ Empfänger zu verkaufen. Und im Schatten dieses ganzen Kasperltheaters entwickelt sich still und leise das mobile Internet immer weiter.

Irgendwie erinnert mich das Ganze an das mp3-Desaster in den neunzigern und im ersten Jahrzehnt nach 2000. Da haben es die "Offiziellen" auch in vielen Jahren nicht geschafft, sich auf einen kundenorientierten herstellerübergreifenden Standard zur digitalen Audio-Aufzeichnung zu einigen, und dabei völlig übersehen, dass die PC- und Internetgemeinden die Sache selber in die Hand genommen und anarchische Lösungen geschaffen haben.

Der öffentliche Programmauftrag verlangt lediglich, dass jeder, der will, Zugang zu einer per Gesetz definierten Art von Programm hat. Nirgendwo steht geschrieben, dass man sich hierfür keiner Standardtechnik bedienen darf, sondern immer wieder eine exklusive Lösung für die Erfüllung dieses Auftrages bauen muss. DVB-T und DVB-T2 ist ein weiteres Ärgernis, das in diese Richtung geht.

Gruß Frank