Anfänge der Tricktechnik in der Musikindustrie - Druckversion +- Tonbandforum (https://tonbandforum.de) +-- Forum: Kulturelles (https://tonbandforum.de/forumdisplay.php?fid=44) +--- Forum: Oldies (https://tonbandforum.de/forumdisplay.php?fid=48) +--- Thema: Anfänge der Tricktechnik in der Musikindustrie (/showthread.php?tid=368) |
- Frank - 06.07.2004 gestern habe ich eine sehr schöne Radiosendung gehört. Götz Alsmann, nicht nur Moderator verschiedener Fernsehsendungen, sondern auch studierter Musikwissenschaftler und auch selbst Musiker, sprach über die Anfänge der Tricktechnik in der Musikindustrie. Zum Glück gab es damals noch keine Minidisk, so daß die Aufnahmen aus der Zeit vor dem Digitalwahn und der Schmierchargen erhalten geblieben sind. Mit anfänglich noch sehr bescheidenen Mitteln wurden seinerzeit die ersten Synchroplay und Multiplay- Aufnahmen gemacht. Halbierte und verdoppelte Geschwindigkeit waren ebenfalls beliebte technische Hilfsmittel der damaligen Musiker und Tontechniker. Wegbereiter dieser Technik war unter anderem der Amerikaner Les Paul. Viele schöne Beispiele der mittlerweile angestaubten Tricksereien machten diese Sendung sowohl für Tonbandler als auch für Musikinteressierte hörenswert. Man kann darüber diskutieren, ob solche technischen Veränderungen musikalisch wertvoll oder akustische Umweltverschmutzung sind. Fest steht aber, das das damals in die Studiotechnik einziehende Mehrspurverfahren die Kreativität oder zumindest den Einfallsreichtum der Musiker, Produzenten und Techniker zu neunen Höhenflügen reizte. Die Tonqualität der Musikbeispiele war nicht immer den heutigen Ansprüchen entsprechend, da das verlustfreie Kopieren ja nur mit der allein seeligmachenden Minidisk möglich ist, aber ich bin überzeugt, dass der Mitschnitt dieser Sendung auf einem Senkel mir noch manche Stunde Hörvergnügen bereiten wird. Frank ( darklab ) - ~MichaelB - 06.07.2004 Hallo Frank, hast du die Sendung zufällig mitgeschnitten? Wenn ja, könntest du mir das kopieren? Wenn nein, hat sonst jemand einen Mitschnitt? Zu diesem Thema gab es 1983 auf der High-End eine Vorführung, die genau das bestätigt, oder besser vorwegnahm , was Götz Alsmann in dieser Sendung gesagt hat. Das Masterband von dieser Vorführung liegt bei mir. Sollte jemand Interesse haben ... Viele Grüße Michael - TBS-47-Audioclub - 07.07.2004 Hallo "Tricktechnik-Freunde"! Habe selbst eine CD mit LES PAUL & MARY FORD... ja ich weiß, eine Bandmitschnitt von dieser CD wäre viel besser... darauf sind ihre größten Hits, u.a. auch "How high the moon". STAN FREBERG hat übrigens (mittels Tricktechnik) den Hit mit dem Titel: "The world ist waiting for the sunrise" herausgebracht... ich hoffe Ihr kennt ihn... aber Ihr seid ja Tonbandfans, da dürfte die Aufnahme jeder von Euch haben... ich habe sie leider nur auf DAT... das ist natürlich lange nicht so gut (weil digital) wie eine Bandaufnahme... ich weiß. Überhaupt hat dieser STAN FREBERG damals ausschließlich mit der Tricktechnik gearbeitet und tolle Songs produziert. (Tut mir leid für Euch, aber die gibt`s heute nur noch auf CD...) Unsere eigenen Erfahrungen mit der Tricktechnik gebe ich sicherheitshalber nicht preis... es könnten da möglicherwiese digitale Tonbeispiele dabei sein. Schöne Grüße und "Gut Ton!", Euer Gunther - wz1950 - 08.07.2004 Wo ich gerade Stan Freberg lese... hatte der nicht eine Persiflage auf den Banana Boat Song gemacht? Ich meine, davon mal eine Schellackplatte gehabt zu haben. Gruß, Wolfgang - TBS-47-Audioclub - 08.07.2004 Hallo Wolfgang, "Wo ich gerade Stan Freberg lese... hatte der nicht eine Persiflage auf den Banana Boat Song gemacht?" ==== Hat er!!! Auch diese Aufnahme habe ich auf DAT... sowie einige weitere von ihm. Gruß, Gunther - Markus Berzborn - 12.07.2005 Na ja, OK, nette Spielereien. Da gab es aber schon seit Anfang der 50er Jahre erheblich anspruchsvollere Dinge, die ohne Studio- bzw. Tonbandtechnik gar nicht möglich gewesen wären. Ich denke da z.B. an die ganze französische Musique Concrète-Schule. Gruß, Markus - Friedrich Engel - 12.07.2005 Während nun Pierre Schaeffer und seine "Schule" mit "originalem" Klangmaterial arbeiteten, hat sich z.B. beim WDR Köln (Eimert, Stockhausen und viele andere ) das "Studio für Elektronische Musik" etabliert; auch beim SWF Baden-Baden wurde in dieser Richtung gearbeitet (Stichwort Donaueschingen!). Literatur zum WDR-Studio (auch über dessen technische Einrichtung und ihren Ausbau): Marietta Morawska-Büngeler, Schwingende Elektronen, P. J. Tonger Musikverlag Köln-Rodenkirchen, 1987 (jede Stadtbibliothek beschafft das per Fernleihe). Natürlich gingen diese Arbeiten weit über das hinaus, was was unter "Tricks" versteht. F.E. - Markus Berzborn - 12.07.2005 Hallo Friedrich, Klar, das WDR-Studio ist mir sozusagen "heilig", da wurde Musikgeschichte geschrieben, deswegen habe ich das erst gar nicht erwähnt in dem Zusammenhang. Hast Du eigentlich eine Ahnung, was mit dem ganzen Equipment passiert ist, vor allem auch mit dem großen EMS 100-Synthesizer? Das Studio wurde doch irgendwann aufgelöst, oder? Oder gammelt das Zeug irgendwo vor sich hin in Köln? Gruß, Markus - Friedrich Engel - 12.07.2005 Markus, tut mir leid, über den Verbleib der Studioeinrichtungen weiß ich überhaupt nichts. Vielleicht liest ein Kölner Heinzelmännchen mit und erkundigt sich mal beim WDR? F.E. - Michael Franz - 12.07.2005 Im deutschen Museum in München steht ein Studio aufgebaut, mit dem elektronische Musik gemacht wurde, m. W. auch eines der elektronischen Elemente von Sala. Genaueres weiss ich nicht, müsste man im Deutschen Museum recherchieren. - TB-Dani - 12.07.2005 Also zu diesem Thema könnt ihr von mir gleich zwei Links bekommen: Ein Link Noch´n Link - PhonoMax - 12.07.2005 Im Deutschen Museum stehen die Reste des alten Siemens-Studios für Neue Musik, dessen Keimzelle ein Industriefilm über die Firma Siemens war und der natürlich nicht mit Musik Bachs, Schuberts oder Regers unterlegt werden konnte. Also musste ein elektronisches Studio mit entsprechendem Leiter her, das die neuzeitgemäße Musik beizusteuern hatte. Es dauerte Jahre bis der Film da war, wo man ihn haben wollte, weshalb das Studio inzwischen durchaus und primär eigene Wege ging, umzog (zunächst etwas außerhalb Münchens, dann im Semens-Haus in der Innenstadt, Oskar-von-Miller-Ring), bis es der Fa. Siemens zu bunt wurde ("wuidste Leit im Haus"), die ja mit Musikern einer etwas abgedrehten Kulturszene im Verwaltungsgebäude zunehmend weniger anzufangen wusste. Die Anlage wurde an die FHS Ulm verschenkt/verliehen, ich weiß es nicht ganz genau, könnte das aber en detail klären. Dort aber kam das Ding nicht mehr zum Einbau, wurde eingelagert und nurmehr einmal halbwegs 'adäquat' eingesetzt, als (ich glaube) E. Reitz für einen Film eine effektvoll "verbrennende Maschine" benötigte; dafür griff man dann auf 'Gelumpe' aus der Studioeinrichtung aus der Mitte der 1950er zurück, das man ja dankenswerterweise im Depot liegen hatte. Derlei Nutzungen führten natürlich zu Bestandsdezimierungen, bis irgendjemand auf die Idee kam, dieses sehr frühe, allein für elektronische Musik konziperte Studio der im Aufbau begriffenen Abteilung "Elektronische Musik" im Deutschen Museum München zu schenken. Dort nahm man die Reste der Anlage gerne und brachte sie zu Teilen sogar wieder dem Betrieb nahe. Es läuft also allerlei, wobei die Plexiriegel zum Schutz der durchwegs originalen V7X-Verstärker in ihren Gestellen auf meine Anregung zurückgehen, weil die Einschübe mit ihren vom 'Fachmann' leicht zu lösenden Schnellverschlüssen sonst schnell Beine bekämen. Offenbar wurde das selbst vom Haushaltsausschuss des Museums als glaubwürdig angesehen, denn die Riegel kamen recht bald. Das Deutsche Museum besitzt faszinierende Dokumente in seiner Schausammlung (darunter den teilelektronischen, kapazitiven Vierling-Flügel, der noch vom ollen Vierling selbst nach München gestiftet und gebracht wurde) und im Magazin, wo sich inzwischen die lange Jahre ausgestellte AEG-K2 (Ursprungszustand mit Vorverstärker und Wiedergabeeinheit) und eine Gleichstrom-K4 befinden. Die NF-ler und Nachrichtentechniker waren lange Jahre im Museum nicht unerheblich unter wirtschaftlichem Druck, verkörperten sie doch als wenig 'zukunftsträchtig' dspektierte Techniken (im Gegensatz zur Raumfahrt oder ähnlichen, heute ebenfalls obsoleten 'Spielereien'). Eine schöne Darstellung der Entwicklung der Medientechnik, des Mikrofons, der Schallspeichertechniken sucht man daher vergeblich. Ansätze, die mal da waren, sind längst wieder weg. Auch in Berlin (Rundfunkmuseum) setzen einschlägigen Unternehmungen die öffentlichen Sparvorgaben nicht nur Grenzen, sondern unterbinden sie. Sicher auf lange Zeit (dem Vernehmen nach...). Gerade finde ich auf meiner Festplatte einen Text Josef Anton Riedls (Orff-Schüler, 'aber' nicht unmerkwürdig) zum Siemensstudio, den ich nachfolgend in der originalen Orthografie zitiere, was man mir verzeihen möge: "Siemens-Studio für elektronische Musik von Josef Anton Riedl * siemens-equipment zur erzeugung und verarbeitung elektronischer klänge und geräusche gauting bei münchen 1956-59 * siemens-studio für elektronische musik und * studio für elektronische musik der geschwister-scholl-stiftung * jeweils (siemensgebäude) oskar-von-miller-ring münchen 1959-63 und 1963-66 * geschichtlicher bericht * 1994 ende 1955 beschloß die leitung der firma siemens auf empfehlung von carl orff, ihren abendfüllenden, in farbe und teilweise experimentell gehaltenen jubiläums- und dokumentarfilm "impuls unserer zeit" mit elektronischer musik auszustatten und für diesen zweck eine apparatur zur erzeugung und verarbeitung elektronischer klänge und geräusche entwickeln und erstellen zu lassen. oktober 1956 wurde eine arbeitsgruppe des zentrallaboratoriums unter leitung von alexander schaaf, unter mitarbeit von helmut klein, hans joachim neumann u. a. mit dem aufbau der apparatur im elektroakustischen labor von alexander schaaf in gauting bei münchen beauftragt und auf empfehlung von carl orff zur musikalischen beratung josef anton riedl herangezogen und mit der komposition der musik zum film betraut. zuvor befaßte sich alexander schaaf mit der entwicklung eines lautsprechersystems, helmut klein mit der entwicklung eines in der bundesrepublik ersten umfassenden gerätes zur herstellung synthetischer sprache (vocoder) bei siemens, hans joachim neumann theoretisch (promotionsarbeit) mit glockenspektren und josef anton riedl seit anfang der 50er jahre mit konkreter und elektronischer musik. nach verschiedenen musikalischen erprobungen der apparatur bereits seit 1956 und im zusammenhang mit vorläufig fertiggestellten abschnitten des filmes ab 1957 erfolgte von frühjahr 1959 an für den film die eigentliche komposition der musik - elektronische klanggestaltung - und ihre technische realisierung sowie im gleichen jahr oktober seine uraufführung. zur veröffentlichung kam nun (bezüglich der parameter dauer, tonhöhe, farbe und lautstärke) lochstreifengesteuerte elektronische musik, die bis zu diesem zeitpunkt noch nicht gehört werden konnte. die praktische bewährung der apparatur, der erfolg des filmes bei publikum und presse sowie durch die verleihung von auszeichnungen und preisen (drehbuch, regie, kamera, schnitt und musik) und das jetzt auftretende interesse von komponisten, insbesondere aber von film-, theater- und hörspielregisseuren, mit dieser apparatur hergestellte elektronische musik zu verwenden, sowie die anregung von carl orff, josef anton riedl, alexander schaaf, helmut klein u. a. bei der leitung von siemens, ein studio für elektronische musik zu gründen und zu unterhalten, veranlaßten die firma, dies noch 1959 zu tun. die apparatur verlegte man daher nach münchen, in räume des siemensgebäudes am oskar-von-miller-ring, wo sogleich produktionen elektronischer musik für film, theater u. a. begannen. bald wurde die anzahl der studiomitglieder und studioräume erhöht, nach und nach wurden neue geräte hinzugekauft und andere übernommen, erfahrungen aus der praktischen arbeit mit den komponisten in verbesserungen der vorhandenen apparatur und zu neuentwicklungen von geräten umgesetzt, und es entstanden auch verstärkt kompositionen autonomer musik und fanden klangexperimente statt. oktober 1963 übergab siemens das studio der geschwister-scholl-stiftung. später umfaßte das team des studios alexander schaaf (technischer leiter), helmut klein (entwicklungsingenieur), rudolf heinrich (technischer praktikant), hansjörg wicha (tonmeister), gerda sommerfeld (tontechnikerin), martin wöhr (tontechnischer praktikant), josef anton riedl (künstlerischer leiter) u. a., und die räumlichkeiten beliefen sich auf 8, regie-, maschinen-, büro- und entwicklungsraum, raum für sprachaufnahmen, raum für vokal- und instrumentalmusikaufnahmen sowie 2 räume zum lagern von geräten. ab april 1965 gehörte dem studio eine abteilung psychophysik des hörens an, in der volker rahlfs untersuchungen durchführte. ende 1966 geschah die auflösung der geschwister-scholl-stiftung, die ihren sitz in ulm hatte, und damit die einstellung der arbeit ihrer einrichtungen, hochschule für gestaltung/ulm (u. a. Ieitung max bill) und institut für industrielle formgebung/ulm (leitung gugelot) sowie studio für elektronische musik münchen. die zur stiftung ebenfalls gehörende abteilung für film/ulm (leitung alexander kluge und edgar reitz) konnte gerettet werden. es gelang, sie rechtzeitig in einen e. v. institut für filmgestaltung umzuwandeln. das institut übernahm die gerätschaft des studios, deren für filmarbeit geeignete teile dann kurze zeit noch in betrieb waren. außer produktionen autonomer musik (herbert brün, bengt hambraeus, mauricio kagel, milko kelemen, ernst krenek, josef anton riedl, dieter schnebel), klangstudien und -experimenten (boris blacher, pierre boulez, john cage, lejaren hiller, nicolaus a. huber, roland kayn, otto luening, nikos mamangakis, henri pousseur, makoto shinohara, david tudor, vladimir ussa- chevsky) und - da finanzielle einkünfte erreicht werden sollten - eine größere rolle spielende produktionen von musik für film (henri clouzot, sergei eisenstein, alexander kluge, vlado kristl, jan lenica, edgar reitz, jacques tati), theater (samuel beckett, georg büchner, living theatre, harold pinter), hörspiel (ferdinand kriwet, paul pörtner) u. a. wies die arbeit des studios auf: wiederholt lösung wissenschaftlicher aufgaben in zusammenarbeit mit dem institut für kommunikationsforschung und informationstheorie/universität bonn, institut für psychologie/universitäten münchen und strasbourg, max-planck-institut für verhaltensforschung/radolfszell, der abteilung für musikalische akustik beim staatlichen institut für musikforschung/stiftung preussischer kulturbesitz berlin sowie - besonders wesentlich geltend - immer wieder pädagogisches und informatorisches, nämlich eine reihe von kursen für elektronische musik (darunter mehrmals in zusammenarbeit mit den internationalen ferienkursen für neue musik darmstadt), zahlreiche sondervorführungen (bezüglich der gerätschaft des studios, von im studio hergestellter autonomer musik in verbindung mit film u. a. sowie von in anderen studios hergestellter musik u. a.) für komponisten (milton babitt, günter bialas, reiner bredemeyer, friedrich cerha, paul dessau, hans 9 helms, wlodzimierz kotonski, györgy ligeti, bruno maderna, hans otte, myron schafer, karlheinz stockhausen, christian wolff), dirigenten (rafael kubelik, andrzej markowski, karl richter, hermann scherchen), interpreten (christoph caskel, italo gomez, aloys kontarsky, walter levin), musiktheoretiker (theodor w. adorno, abraham moles, hans rudolf zeller) und -wissenschaftler (rudolf frisius, erich valentin, andre verchaly), musikabteilungsleiter und musikredakteure des hörfunks (siegfried goslich/bayerischer rundfunk; ulrich dibelius/bayerischer rundfunk, heinz enke/hessischer rundfunk, clytus gottwald/süddeutscher rundfunk, klaus hashagen/norddeutscher rundfunk - studio hannover, josef häusler/südwestfunk) und fernsehens (haffner/bayerischer rundfunk, hansjörg pauli/norddeutscher rundfunk), veranstalter neuer musik (klaus bernbacher, wolfgang fortner, karl amadeus hartmann, iris von kaschnitz, ernst thomas), leiter von studios für elektronische musik (józef patkowski, gerhard steincke und 9. schwalbe, knut wiggen), klangphysiker (werner meyer-eppler, gerold ungeheuer), akustiker (fritz winckel), regisseure für film (henri clouzot, alfred feussner, alexander kluge, edgar reitz, rüdiger syberberg, jacques tati), theater und hörspiel (heinz von cramer, ferdinand kriwet, paul pörtner), bildende künstler (mary bauermeister, gerhard von graevenitz), architekten (paolo nestler, richard neutra), kunstphotographen (stefan moses, wolfgang ramsbott, karsten de riese), schriftsteller (herbert w. franke, fred k. prieberg) und kunstkritiker (musik: helmut lohmüller, fritz muggler, reinhard oehlschlägel, karl heinz ruppel), viele vorträge über die gerätschaft des studios und seine produktionen auf tagungen und im rundfunk, in zusammenarbeit mit der veranstaltungsreihe NEUE MUSIK München konzerte mit elektronischer musik (teilweise schon über lautsprecherorchester) sowie in zusammenarbeit mit dem fernsehen des norddeutschen rundfunks die durchführung der abendfüllenden filmischen dokumentation "elektronische musik - möglichkeiten der klangsynthese, -analyse und -veränderung in den studios köln, münchen, paris, utrecht, beobachtet an arbeiten von francois bayle, luc ferrari, mauricio kagel, gottfried michael koenig, wlodzimierz kotonski, josef anton riedl, pierre schaeffer, iannis xenakis; beispiele autonomer und angewandter musik; interpretationen elektronisch-instrumentaler musik mit bayle, bernard parmegiani, karlheinz stockhausen; klangphysikalisches; geschichtliches.". nachdem das studio über 25 jahre unbenutzt und nahezu vergessen in ulm gestanden hatte, wurde es sommer 1993 vom institut für filmgestaltung dem deutschen museum/münchen übergeben und in seinen sammlungsbestand aufgenommen. die wichtigsten geräte, die des regie- und maschinenraumes, sind dort seit beginn mai 1994 als zusammenhängendes equipment in der neu gestalteten halle für elektronische musikinstrumente und musik-akustik jetzt stets zu sehen. Josef Anton Riedl, zur KlangForschung ´98" Oskar Sala in Berlin hatte seine eigene Anlage bzw. konnte auf das Studio an der TH (Fritz Winckel) zurückgreifen, da in Berlin ja die Techniker und die Tonmeister/Musiker recht nah zusammen dahinvegetieren (?). Hans-Joachim - Olivinyl - 06.01.2008 Hallo Zusammen Hier sind die Bilder von dem Studio im Deutschen Museum in München. MfG Oliver - Friedrich Engel - 06.01.2008 Hier eine aufschlußreiche Arbeit zur Entstehung der Mehrspurtechnik (die offensichtlich nicht ausschließlich Les Paul zum Erfinder hat): http://www.aes.org/aeshc/docs/sel-sync/snyder_sel-sync.pdf F.E. - The_Wayne - 07.01.2008 @Oliver Wo findet man denn dieses Studio? Ich war schon ein paar mal im Deutschen Museum, was derartiges ist mir aber noch nicht aufgefallen - das Ganze ist einfach so groß. - PhonoMax - 07.01.2008 Um ins Schlaraffenland zu gelangen, muss man sich durch den Grießbrei fressen... Das heißt im Deutschen Museum, München die überaus bedeutende, schöne, Musikinstrumentenschausammlung des Museums zu durchmessen, die mechanischen Musikinstrumente (mit dem Hupfeld-Piano) links liegen zu lassen, die Glastüre zu öffnen, hindurchzutreten, sich links zu halten, am Vierlingschen Elektrochord (der Elektroakustikpionier Oskar Vierling, später Ebermannstadt konstruierte in Berlin die erste elektronische Orgel) vorbeigehen, und steht vor den Resten des Siemensstudios, dessen Fotos oben sowohl den Nachhallerzeuger und den Lochstreifen-Sequencer rechts liegen lassen. Wenn man Frau Clara lieb und anständig fragt, bekommt man auch eine Aufnahme zu hören, in der einer der Alttonmeister jenes Studios sich seiner Tage dort erinnert. Er tauchte nicht nur igrendwann und zufällig aus der bayerischen versenkung auf, sondern war dann auch in der Lage, ein Gerät im Magazin des Deutschen Museums als dem Siemensstudio zugehörig zu identifizieren und seine Aufgabe zu beschreiben. Alles steht also nicht in der Schausammlung. Am Sonntag, 13.1.2008 um 11:15 Uhr stellt Stefan Schenk, München das Studio vor, das man dabei auch versuchsweise in Betrieb setzt. Schenk schreibt eine Dissertation über dieses Studio. Ach ja: Die entstellenden Sicherungsriegel vor den V72-Verstärkereinschüben im Mischpultgestell (im Foto oben fehlen sie noch) gehen auf meine dringliche Empfehlung zurück.... Es gibt noch andere Wege ans Ziel, die sind aber komplizierter.... Die originale K2 (Geschenk der AEG von 1937) und K4 des Deutschen Museums stehen mit vielen anderen Geräten aber nur im Magazin. Hans-Joachim - MichaelB - 07.01.2008 Hallo, ich habe auch was: das Studio für elektronische Musik des WDR, Wirkungskreis von Karlheinz Stockhausen. Da wurde auch "getrickst" Gruß Michael - PhonoMax - 07.01.2008 Man beachte das in Profikreisen gerne unbeachtete Firmenzeichen der Firma Maihak, die sich ihre Sporen -sichtlich- (später wurden solche kulturellen Untiefen stillschwiegend getilgt) nicht mit tragbaren Bandgeräten, Lichtzeigermesserksbriketts und Messverstärkern und sowas profanem erwarb, sondern mit Messeinrichtungen zum Indizieren von ..., na , was wohl, --- Dampflokomotiven. Passt doch wieder alles. Stockhausen und die Dampflok (S10 Vierling, aber nicht Oskar, sondern Robert Garbes Großtat ab Köln Hbf; und der sandte vor der Messfahrt regelmäßig ein Stoßgebet gen Himmel). Nun aber dreht sich der (Stockhausen) im Grabe. Irgendwie stelle ich heute noch die ganze die Welt auf den Kopf. Und weil ich meine bösen Tage habe: Hat eigentlich jemand Stockhausen mal bei der Arbeit (in seiner Glanzzeit schiebenderweise am Pult) beobachtet? Mir wurde es dabei anders. (Irgendwannn büße ich alles, ich weiß.) Von musikalisch qualifizierter Seite wurde mir schon der Ziegelstein Bruckners und der Celibidaches aus dem Jenseits angedroht. Ich sehe mich mal vor, denn ich bin dran. Hans-Joachim Schon gewußt? - kaiman_215 - 20.03.2014 Heute unter "Schon gewußt?" in der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Siemens-Studio_f%C3%BCr_elektronische_Musik |