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Solidaritätszuschlag - Druckversion

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Solidaritätszuschlag - kaimex - 31.01.2023

Anläßlich des aktuellen Gerichtsurteils zur Erhebung des Solidaritätszuschlages
wird in den berichtenden Medien der Eindruck erweckt,
es handele sich dabei um eine Steuer, die nur "reiche" Leute mit hohem Einkommen betrifft.

[Korrigiert:]
Die Realität sah so aus:
Bis einschließlich 2020 wurden 5,5 % der ESt als Soli erhoben.

Ab 2021 gab es einen
Freibetrag in Höhe von
16.956 Euro bei Alleinstehenden und 33.912 Euro bei Verheirateten der ESt.

Die jährliche Freigrenze steigt im Jahr 2023 auf 17.543 Euro (für Paare 35.086 Euro)
und im Jahr 2024 auf 18.130 Euro (für Paare 36.260 Euro). 

Erst seit 2021 werden also die "Nicht-Reichen" vom Soli verschont (siehe Ulrichs Hinweis im folgenden Beitrag).

MfG Kai


RE: Solidaritätszuschlag - uk64 - 31.01.2023

Da bist du aber falsch informiert, der Soli wird erhoben wenn die Einkommenssteuer bei Alleinstehenden mehr als 16.956 €/Jahr beträgt und nicht das Bruttoeinkommen. Das wäre ein Bruttoeinkommen von ca. 6.250 € pro Monat, der Höchssatz soger erst bei ca. 9.000 €/ Monat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Solidarit%C3%A4tszuschlag#Aktuelle_Rechtslage

Gruß Ulrich


RE: Solidaritätszuschlag - kaimex - 31.01.2023

Hallo Ulrich,

danke für den Hinweis,
da bin ich offenbar auf eine Internet-Info reingefallen, in der nicht klar stand, daß mit der Grenze die Steuer und nicht das zu versteuernde Einkommen gemeint ist
2020 wurde mir bei einem zu versteuernden Einkommen von 17307 € noch Soli in Höhe von 87,45 € abgezogen.

Da werde ich mal den ersten Beitrag von meinem Mißverständnis "reinigen".

Danke
Kai


RE: Solidaritätszuschlag - Sonicman - 31.01.2023

Das Problem mit dem Soli ist, dass hier eine Steuer, die nun nur noch sogenannte Reiche trifft, sogenannt, weil die wirklich Reichen diese nicht zahlen, als Solidarität verkauft wird. Dabei handelt es sich um eine ganz profane Einkommensteuer. Eine Politik, die eine Einkommensteuer nicht als das bezeichnet, was sie ist, lügt! Und wer lügt versucht die Bevölkerung zu manipulieren. Das zeugt nicht von Respekt vor dem Souverän, sondern offenbart ein Staatsverständnis, wie es auch in jede Diktatur passt, in der Kriege als Spezialoperationen bezeichnet werden.
Gerhard


RE: Solidaritätszuschlag - 2245 - 31.01.2023

Zitat:was sie ist, lügt! Und wer lügt versucht die Bevölkerung zu manipulieren. Das zeugt nicht von Respekt vor dem Souverän, sondern offenbart ein Staatsverständnis, wie es auch in jede Diktatur passt, in der Kriege als Spezialoperationen bezeichnet werden.


Geht doch bestimmt auch ne Nummer kleiner oder?


RE: Solidaritätszuschlag - Sonicman - 31.01.2023

Nein, warum? Es ist die gleiche Denke dahinter, vielleicht sogar noch schlimmer. Während der Diktator durchaus weiß, warum er das macht, ist das Lügen bei den demokratischen Politikern inzwischen zur zweiten Natur geworden und wird als solches gar nicht mehr wahr genommen. Wir Deutsche neigen darüber hinaus dazu nur alles vom Ende her zu denken, also die Zahl der Toten in Relation zum Gewicht der Lüge zu stellen. Dabei übersehen wir, welcher Geist zum Ergebnis geführt hat und fragen später regelmäßig "wie konnte es nur dazu kommen?". Wehret den Anfängen!


RE: Solidaritätszuschlag - uk64 - 31.01.2023

Da wurde und wird doch nirgendwo "gelogen". Der Solidaritätszuschlag war von Anfang an ein Zuschlag auf die Einkommens und Körperschaftssteuer und wurde auch so Deklariert.
Gelogen und getrickst wird eher auf der Steuerzahlerseite, je mehr desto höher das Einkommen ist. Das liegt aber in der Natur der Sache.


Gruß Ulrich


RE: Solidaritätszuschlag - 2245 - 31.01.2023

Das ist meiner Meinung nach doch jetzt genauso überzogen, ich frage daher eneut, geht es nicht ne Nummer kleiner?

Zitat:Es ist die gleiche Denke dahinter, vielleicht sogar noch schlimmer...  Dabei übersehen wir, welcher Geist zum Ergebnis geführt hat und fragen später regelmäßig "wie konnte es nur dazu kommen?". Wehret den Anfängen!

Die "Denke" oder Haltung hinter einer verbrecherischen Dikatur ist doch eine grundlegend menschenverachtene, die keinerlei Respekt vor der Freiheit und vor allem Unversehrheit des einzelnen Individuums zeigt.  
Eine solche Haltung kann ich, bei allen charakterlichen Defiziten, die man vielen Politikern durchaus vorwerfen kann, zumindest bei den demokratischen Parteinen, die in den letzten 30 Jahren seit Einführung des Solis an den Regierungen beteiligt waren, nicht erkennen.

Zitat:Da wurde und wird doch nirgendwo "gelogen". Der Solidaritätszuschlag war von Anfang an ein Zuschlag auf die Einkommens und Körperschaftssteuer und wurde auch so Deklariert.


Das ist völlig richtig... Ergänzungsabgabe zur Einkommensteuer, das war immer die offizielle Lesart.
Das Problem für viele ist wohl die fehlende Zweckbindung, weshalb oftmals von einem Etiketteschwindel gesprochen wird.


RE: Solidaritätszuschlag - Sonicman - 31.01.2023

Gibt es denn eine Abstufung beim Lügen? Interessantes philosophisches Problem, welches wir hier nicht lösen werden. Lügen in der Politik sind immer zielgerichtet, auch wenn man sie als Etikettenschwindel verharmlosend bezeichnet. Die geistige Haltung dieses Lügens ist es, die ich anprangere. Eine ehrliche Politik erhöht die EKSt, ggf. die Progressionsgrenze oder was auch immer. Nur wer etwas verbergen will, appelliert an die "Solidarität", die natürlich keine ist, weil der "Soli" auch im Osten erhoben wurde. Wir zahlen heute auch noch Sektsteuer, die einst dem Bau der Deutschen Flotte zugute kommen sollte. Warum so etwas abschaffen, wenn sich selbst die Zahlungspflichtigen in Argumenten gegenseitig überbieten, warum das ganze weder schlimm noch unehrlich ist? Nein, es geht keine Nummer kleiner, sonst begreift man die Dimension dieser Art zu denken nicht!


RE: Solidaritätszuschlag - R@lly - 31.01.2023

(31.01.2023, 16:02)Sonicman schrieb: Gibt es denn eine Abstufung beim Lügen? Interessantes philosophisches Problem, welches wir hier nicht lösen werden. Lügen in der Politik sind immer zielgerichtet, auch wenn man sie als Etikettenschwindel verharmlosend bezeichnet. Die geistige Haltung dieses Lügens ist es, die ich anprangere. Eine ehrliche Politik erhöht die EKSt, ggf. die Progressionsgrenze oder was auch immer. Nur wer etwas verbergen will, appelliert an die "Solidarität", die natürlich keine ist, weil der "Soli" auch im Osten erhoben wurde. Wir zahlen heute auch noch Sektsteuer, die einst dem Bau der Deutschen Flotte zugute kommen sollte. Warum so etwas abschaffen, wenn sich selbst die Zahlungspflichtigen in Argumenten gegenseitig überbieten, warum das ganze weder schlimm noch unehrlich ist? Nein, es geht keine Nummer kleiner, sonst begreift man die Dimension dieser Art zu denken nicht!

Du lügst, ich lüge, wir lügen....

In der Politik sind das " alternative Wahrheiten " ( und das nicht erst seid Trump,- gab`s schon im antiken Athen )

Big Grin


RE: Solidaritätszuschlag - uhrjeckholgi - 01.02.2023

Man kann auch lügen weil der Großteil die Wahrheit nicht hören möchte.
( Gut trifft jetzt hier weniger zu )

Aber haben wir nicht genug andere Probleme wo es sich eher lohnen würde sich darüber auf zu regen.
Also mir fallen da schon welche ein.
Aber die haben in einem solchen Forum, meiner Meinung nach haben Themen über Politik in überhaupt keinem Forum was zu suchen,
nichts zu suchen.

Gruß
Holger