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Bandriss / Bandende- Abschaltung bei Profi- Studiomaschinen- ab wann gab es sowas ? - Druckversion

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Bandriss / Bandende- Abschaltung bei Profi- Studiomaschinen- ab wann gab es sowas ? - GDR 22 - 22.10.2020

Liebe Forianer,

ich habe vor kurzem eine alte Studiobandmaschine vom DDR- Rundfunk erworben, eine Thurow T103b (Blaubuchbezeichnung R29b) von ca. 1964. Diese fehlte mir noch in meiner Sammlung. Außerdem hat dieser Kauf den Charme das ich dadurch endlich mein SJ103 (R29)- Laufwerk ausprobieren kann, welches seit rund 40 Jahren (!!) gut eingelagert im Keller steht.
Eine Ausführliche Vorstellung beider Maschinen und ihrer durchaus vorhandenen Unterschiede erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Beim Test der Funktionen des Laufwerks fiel auf, daß dort sowas (eigentlich selbstverständliches) wie eine automatische Band- Endabschaltung / Bandriss- Abschaltung offenbar von Hause aus nicht vorhanden ist. Meine bisher älteste, funktionsfähige Studiomaschine war eine T2221 von 1975, welche über diese Funktion natürlich verfügt. Deshalb hatte ich zu Beginn meiner Tests an der R29b ziemlich dumm geschaut... Es findet sich auch in der Schaltung kein Hinweis auf solch eine Funktion, es gibt nur einen rein mechanischen Bandspanner, sowie einen Bandzugregler, der die Wickelmotoren je nach Wickeldurchmesser nachregelt (über mehrere Widerstandsstufen).

Wie sah das denn an früheren Studiobandmaschinen von AEG bzw. Telefunken aus ? Also solche Geräte wie K8, T8, M5, M10 ? Hatten diese Maschinen schon immer eine solche Abschaltung und falls nicht- wann wurde diese eingeführt ?
Bin gespannt auf Eure diesbezüglichen Kenntnisse.

Grüße, Rainer


RE: Bandriss / Bandende- Abschaltung bei Profi- Studiomaschinen- ab wann gab es sowas ? - Peter Ruhrberg - 22.10.2020

Die M10 war m.W. die erste TFK-Maschine mit Bandendeschalter (im linken Filterhebel), M5/T9 hatten das noch nicht.


RE: Bandriss / Bandende- Abschaltung bei Profi- Studiomaschinen- ab wann gab es sowas ? - sensor - 22.10.2020

die Philips hat eine Lichtschranke, meine ist Baujahr 61


[Bild: dscf8253800svs3s.jpg]


RE: Bandriss / Bandende- Abschaltung bei Profi- Studiomaschinen- ab wann gab es sowas ? - GDR 22 - 22.10.2020

Ah, vielen Dank Euch beiden, das ist sehr interessant. Smile Also war so eine Abschaltung ab 1957 (Telefunken M10) verfügbar. Dann brauche ich mich nicht zu wundern, manche Innovationen setzen sich sehr langsam durch...
Und so hat es bei den Maschinen des DDR Rundfunks wohl auch etwas gedauert, die früheste Maschine die ich mit dieser Einrichtung finden konnte, war die R700 von 1968 (Entwicklung beim RFZ Berlin) und etwas später dann die T2211 (noch unter Thurow KG), 1971 gefertigt.
Im normalen Programmbetrieb kam man sicher auch sehr gut ohne Abschaltung klar, sobald der Programmbeitrag durch war, zog der Techniker den Regler runter und die Maschine ging auf Stop. Beim Rücklauf galt es dann aber aufzupassen...

Grüße, Rainer


RE: Bandriss / Bandende- Abschaltung bei Profi- Studiomaschinen- ab wann gab es sowas ? - Peter Ruhrberg - 22.10.2020

In "Zeitschichten" (2020) lese ich (S. 94), dass schon die K1 (1935) einen Bandendeschalter hatte  Rolleyes Idea


Zitat:Sicherheitshalt bei Bandriss oder Bandende. Die gegeneinander isolierten Stifte der beiden „Gabeln“ je links beziehungsweise rechts der Tonköpfe wurden mittels Federkraft aneinander gedrückt. So lange das Magnetband zwischen ihnen durchlief, berührten sie sich nicht; erst bei einem Bandriss oder am Bandende bekamen sie Kontakt, die Spannung am Magneten wurde dadurch (über den Vorwiderstand) kurzgeschlossen, der Magnet fiel ab, die Motoren waren stromlos, die Bremsmagneten zogen an: das Gerät kam also sofort und ordnungsgemäß zum Stillstand.

Das zugehörende DRP 655017 von 1936 heißt "Vorrichtung zum selbsttätigen Stillsetzen des Laufwerkes von Tonaufzeichnungsgeräten mit bandförmigem Aufzeichnungsträger."


RE: Bandriss / Bandende- Abschaltung bei Profi- Studiomaschinen- ab wann gab es sowas ? - ManiBo - 22.10.2020

Hallo 
Bei Studiomaschinen sehe ich eine Endabschaltung auch nicht als unbedingt notwendig an.
Es wird wohl im Betrieb immer jemand davor gesessen haben. 

Gruß Mani


RE: Bandriss / Bandende- Abschaltung bei Profi- Studiomaschinen- ab wann gab es sowas ? - GDR 22 - 23.10.2020

Hallo Mani,

ganz klar, das sehe ich genauso, wie weiter oben bereits angedeutet. Nur hatte ich eben die neueren Maschinengenerationen (welche über solch eine Abschaltung alle verfügen) schon vor längerer Zeit im privaten Umfeld kennengelernt und vor kurzem erst die Oldies. Da fragt man sich dann schon ob die Abschaltung defekt ist, oder ob das einfach so sein muss, weil nicht vorhanden. Weil diese Frage dann geklärt wurde war es pure Neugier, wie das die Erfinder der Magnetophone gelöst hatten... Smile

Dass diese Vorrichtung erstmals bereits 1935 angewendet wurde und das Patent dafür von 1936 stammt, finde ich total bemerkenswert. Das nenne ich mal Weitsicht ! Vor den damaligen Ingenieuren kann man nur den Hut ziehen. Rolleyes Rolleyes

Grüße Rainer


RE: Bandriss / Bandende- Abschaltung bei Profi- Studiomaschinen- ab wann gab es sowas ? - MatthiasB. - 23.10.2020

Bei meinem TB56-d-Laufwerk der PGH Elektroakustik Leipzig wurde die Bandabschaltung mittels des rechten Fühlhebels realisiert, der  auf einen Magneten elektrisch wirkt.
Prüfe mal ob bei Deinem Gerät evtl. nur ein Defekt vorliegt.

[attachment=37023]