(Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? - Druckversion +- Tonbandforum (https://tonbandforum.de) +-- Forum: Tonbandgeräte (https://tonbandforum.de/forumdisplay.php?fid=26) +--- Forum: Fragen (https://tonbandforum.de/forumdisplay.php?fid=31) +--- Thema: (Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? (/showthread.php?tid=19652) |
(Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? - q-tip - 22.05.2019 Hallo, man findet ja z. B. bei Internetauktionshäusern immer mal wieder recht günstig alte Studiotonbänder auf Bobby. Wenn diese nicht gelöscht wurden, sind da zum Beispiel alte Radioprogramme drauf (wahrscheinlich die Sende-Bänder von damals) teils mit Interviews, Vorstellung neuer Alben oder Themenschwerpunkte mit Musik zwischendurch. Die klingen oft auch trotz ihres Alters erstaunlich gut, zumal diese ja meist in 38cm/sec bespielt sind. Ich frage mich aber schon manchmal, ob man sich da sorgen um die Tonköpfe machen muss, weil einige Bandtypen ja eine recht abschleifende Wirkung haben. Teils findet man dazu Infos hier im Forum und auf anderen Seiten, aber teils widersprechen sich die Angaben auch. Meine Liste sieht bisher so aus: Unproblematisch: Agfa PEM468 Agfa/BASF/EMTEC PER528 Und natürlich die noch erhältlichen SM900 und SM911 Schleifend: Agfa PER525 Und zu diesen habe ich widersprüchliche Angaben gefunden: BASF LGR30 BASF LGR30P BASF LGR50 Wo würdet ihr die letzten 3 einordnen? Welche weiter verbreiteten Typen gibt es sonst noch und wo sind die einzuordnen? Vielleicht könnte man ja so eine kleine Liste zusammenstellen... Gruß Robert - Peter Ruhrberg - 22.05.2019 Kurze Antwort... LGR 30(P): wie PER 525 LGR 50: wie PER 528 Grüße, Peter - Bandomatic1 - 22.05.2019 Und das LGR 40? - Peter Ruhrberg - 22.05.2019 Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=238641#post238641 schrieb:Und das LGR 40?Von dem gab's mindestens 2 Versionen, mit grüner und gelber RSM. Muss ich mal schauen, ob ich welche da habe. Ich denke die waren eher glatt, weil sie für 19 cm/s (Nagra) optimiert waren. - zlois - 23.05.2019 Es gab da noch das (eher selten anzutreffende) PER555, dieses war ein PER525 mit dickerer Magnetschicht für eine höhere Tiefenaussteuerbarkeit. Ist genau so ein Schleifband wie 525. PER368 findet man auch oft, das war das mobile Rundfunkband für Nagras und Reports, eine kompatible 35µ-Ausführung von PER528 und unbedenklich. - Peter Ruhrberg - 23.05.2019 zlois,'index.php?page=Thread&postID=238656#post238656 schrieb:Es gab da noch das (eher selten anzutreffende) PER555, dieses war ein PER525 mit dickerer Magnetschicht für eine höhere Tiefenaussteuerbarkeit. Ist genau so ein Schleifband wie 525.Stimmt, hatte ich vergessen. Das war der Vorläufer des PEM 468, aus dem zu BASF-Zeiten das SM 468 wurde. Ein Vergleich mit dem PER 525 liegt im Anhang, einige Exemplare habe ich hier. zlois,'index.php?page=Thread&postID=238656#post238656 schrieb:PER368 findet man auch oft, das war das mobile Rundfunkband für Nagras und Reports, eine kompatible 35µ-Ausführung von PER528 und unbedenklich.So isses. Grüße, Peter - q-tip - 23.05.2019 Danke für die Antworten! Zusammengefasst also: Unproblematisch: Agfa PEM468 BASF SM468 Agfa/BASF/EMTEC PER528 Agfa PER368 BASF LGR50 BASF LGR40 (wahrscheinlich) SM900 SM911 Schleifend: Agfa PER525 Agfa PER555 BASF LGR30 BASF LGR30P Kann man eigentlich eine ungefähre Aussage darüber treffen, um welchen Faktor die Schleif-Bänder die Köpfe schneller abnutzen? Also z. B. "1000m PER525 sorgen für so viel Abnutzung wie 5000m PER528"? Gruß Robert - Peter Ruhrberg - 23.05.2019 q-tip,'index.php?page=Thread&postID=238660#post238660 schrieb:Kann man eigentlich eine ungefähre Aussage darüber treffen, um welchen Faktor die Schleif-Bänder die Köpfe schneller abnutzen? Also z. B. "1000m PER525 sorgen für so viel Abnutzung wie 5000m PER528"?Darüber habe ich keine verlässlichen Daten vorliegen, aus der Erfahrung heraus würde ich auf den Faktor 3...4 tippen. Nicht vergessen, wir haben es mit Kopflebensdauern (je nach Kernmaterial) zwischen 10.000 und 30.0000 km zu tun. Da kommen schon ein paar Tage Spielzeit zusammen :whistling: Grüße, Peter RE: (Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? - bitbrain2101 - 22.11.2020 In diesem Dokument AGFA PER 525 stereo - PER 555 (1967).pdf ist ein schöner Tipp- oder Druckfehler: PER 525-Stereo ist eine Weiterentwicklung des bisherigen PER 525 für die Zwecke der Halbspur-Stereotechnik im Rundfunkstudio für 38 und 18 cm/s Bandgeschwindigkeit. Waren die Bobbys mit 3 Einfädelschlitzen damals Standard bei Agfa ? MfG, Tobias RE: - Kabelsalat - 23.11.2020 (22.05.2019, 23:01)Peter Ruhrberg schrieb:Bandomatic1 schrieb:Und das LGR 40?Von dem gab's mindestens 2 Versionen, mit grüner und gelber RSM. Moin Peter, LGR40 in gelb? ö.ö Ich kenne das nur in grün. Verwechselst du das evtl. mit dem PES40? Das wäre gelb und übrigens auch eher rauh. Wo wir bei gelb und rauh sind, möchte ich noch LR56 / LR56P erwähnen. LGR50 und 40 sind zwar recht glatt, aber meiner Erfahrung nach anfällig für Dropouts. Der oft vorhandene Geruch ist auch nicht grad angenehm, ein wenig nach Erbrochenem. Agfa PE22 ist auch ziemliches Schleifband. Grüßle, Kabelsalat. RE: (Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? - eudatux23 - 27.11.2020 Da ich hier gerade einige davon bekommen habe, stellt sich mir eine Frage: Wie schädlich sind eigentlich die frühen Consumerbänder für die Köpfe. Die Rede ist von so Kandidaten wie BASF Typ LGS, BASF LGS 35, BASF LGS 26 etc. Sind die ähnlich brutal zu den Köpfen wie ihre Studiokollegen? Danke schonmal! RE: - Peter Ruhrberg - 27.11.2020 (23.11.2020, 11:09)Kabelsalat schrieb: LGR40 in gelb? ö.ö Ich kenne das nur in grün. Hab nachgesehen, stimmt. Hatte bislang geglaubt, LGR 40 wäre anfangs mit senfgelber RSM geliefert worden. (23.11.2020, 11:09)Kabelsalat schrieb: Wo wir bei gelb und rauh sind, möchte ich noch LR56 / LR56P erwähnen. Und falls sie noch nicht erwähnt wurden, sämtliche Agfa-Bänder auf AC-Basis. Grüße Peter RE: (Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? - Kabelsalat - 28.11.2020 Moinmoin. :3 Laut "Zeitschichten" kam das LGR40 1981 raus, da war die gelbe RSM wohl schon seit Jahren obsolet. ö.ö Btw, ist die Tabelle in den späteren Ausgaben eigentlich korrigiert worden? Ich habe ja die Erstausgabe, in welcher so einige Schnitzer drin sind... PER555 ist mit gelber RSM aufgeführt und PE22 als "mit ohne", wobei beide Typen eine weiße Rückseite haben (beide in meinem Archiv vorhanden). Auch wird an anderer Stelle behauptet, dass LR56 nur in 1 Zoll Breite produziert/ angeboten wurde, was definitiv nicht stimmt. ("Viertes Band", -> Interimslösungen für Studio-Magnetonbänder). Was mit beim PER555 mit kleiner 1-zeiliger Bedruckung (ich nenne es "2. Ausführung") z.B. auch auffällt, sind die eher niedrigen Bahnnummern - keines meiner exemplare erreicht die 20, dafür sind teils Buchstaben nachgestellt (z.B. 17A). Waren die Rohbänder damals so schmal, oder wurden die Bahnnummern mehrfach aufgedruckt? Gruß, Kabelsalat. ^^ RE: (Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? - Peter Ruhrberg - 28.11.2020 (28.11.2020, 11:29)Kabelsalat schrieb: PER555 ist mit gelber RSM aufgeführt und PE22 als "mit ohne", wobei beide Typen eine weiße Rückseite haben (beide in meinem Archiv vorhanden). PER 555 wurde korrigiert (fiel mir auf, weil ich Muster habe), PE 22 nicht (ist mir bislang nicht begegnet). In ZS (IV: S. 438) wird LR 56 zum ersten Mal gemeinsam mit dem (Viertelzoll-)Rundfunkband LGR 30 aufgeführt und über die Umstellung beider Bandtypen auf PE-Folie berichtet. Unter Multitrack Recording (S. 460) steht: "LR 56 wurde seit Anfang 1961 und nur in 1 Zoll Breite angeboten (LGR in ½ Zoll und 1 Zoll)". Dies soll vermutlich im Kontext der Kapitelüberschrift aufzufassen sein. Zu den niedrigen Bahnnummern habe ich leider keine Infos, aber Datenblätter von PER 555, LGR, LGR 30 (P) und LR 56 (P). Grüße Peter RE: (Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? - niels - 28.11.2020 Peter, vor einigen Jahren mahnte Friedrich, zwischen Rauigkeit und Abrasivität zu unterscheiden. Welche Kenntnis hast du über einen höheren Kopfverschleiß als Resultat von raueren Bändern? niels RE: (Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? - Peter Ruhrberg - 28.11.2020 (28.11.2020, 17:10)niels schrieb: Peter, vor einigen Jahren mahnte Friedrich, zwischen Rauigkeit und Abrasivität zu unterscheiden. Welche Kenntnis hast du über einen höheren Kopfverschleiß als Resultat von raueren Bändern? Im Grunde nicht mehr als dass raue Bänder und früher Kopfverschleiß Hand in Hand gehen. Da in den Band-Datenblättern die Oberflächenhärte nicht angegeben wird, ist die Schleifwirkung unterschiedlicher Bandtypen nicht zuverlässig vorhersagbar. Grüße Peter RE: (Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? - t20 - 28.11.2020 Irgendwo hier muss ein Bild sein, wo Rauigkeitwerte für ältere Tonbänder in einer Tabelle aufgelistet sind... Gruß Nelson RE: (Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? - Kabelsalat - 29.11.2020 (28.11.2020, 15:00)Peter Ruhrberg schrieb: PER 555 wurde korrigiert (fiel mir auf, weil ich Muster habe), PE 22 nicht (ist mir bislang nicht begegnet). Moin :3 Stimmt, das PE22 taucht auch in der großen Bändervergleichsliste nicht auf ö.ö Ich könnte dir eins leihweise zusenden, wenn du magst - ich habe allerdings kein Exemplar mit durchgehend gleicher Chargennummer, da das alles Ex-Schnittbänder sind. Nebst einem Exemplar PER555 mit krassen Pegel- und Höhenschwankungen. Das Band wurde zehnmal gereinigt, die Schwankungen blieben jedoch bestehen. Das Band war noch originalverpackt, hat aber wohl die letzten Jahrzehnte etwas feucht gelegen. Die Periodendauer der Schwankungen passt aber nicht zum Wickeldurchmesser. (Es waren konkret die Chargen 1184 und 1188, die fast durchweg diese Ausfälle zeigten, habe das übelste Exemplar aufgehoben und die restlichen entsorgt.) Zum LR56: Ach so war das gemeint, ist etwas missverständlich formuliert. ^^ Gruß, Kabelsalat. :3 RE: (Alte) Studiobänder - welche "schleifen" die Tonköpfe? - Ragnar_AT - 05.12.2020 (27.11.2020, 21:53)eudatux23 schrieb: Da ich hier gerade einige davon bekommen habe, stellt sich mir eine Frage: Wie schädlich sind eigentlich die frühen Consumerbänder für die Köpfe. Die Rede ist von so Kandidaten wie BASF Typ LGS, BASF LGS 35, BASF LGS 26 etc. Sind die ähnlich brutal zu den Köpfen wie ihre Studiokollegen? Wäre mir noch nie zu Ohren gekommen! Die LGS gelten zwar als tendenziell trocken staubend, aber ansonsten völlig harmlos. |