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M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - Druckversion

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M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - Peter Ruhrberg - 03.02.2019

Während der vergangenen Tage habe ich zur maximalen Bandschonung ein bisschen mit Rollen auf den Bandführungshebeln einer M15A herumexperimentiert.

Die Idee kam mir beim Anblick einer mit M20-Umlenkrollen modifizierten M15A, die 2017 beim rbb zur Digitalisierung der 75 Jahre alten Originalbänder der RRG verwendet wurde und sämtliche erhaltenen Rundfunkaufnahmen des BPO unter Wilhelm Furtwängler umfasst:

[Bild: M15-A-38-76-rbb.jpg]

By the way, diese Edition wird ab dem 8.2. unter dem Label "Berliner Philharmoniker Recordings" auf 22 SACDs erhältlich sein. Hier der Ankündigungstext:

https://www.berliner-philharmoniker.de/news/detail/auf-22-cdsacd-rundfunkmitschnitte-mit-wilhelm-furtwaengler/

Mein experimenteller Umbau ist mangels M20-Reserve-Umlenkrollen bislang etwas provisorischer ausgefallen. Die Rollen sind schlichte 626-2Z/C3 mit so viel 0,1 mm Beilagscheiben, dass das Band gerade gut durchpasst:

[Bild: M15-A-Rollenf-hrung-4.jpg]

Hier das FFT-Gleichlaufspektrum bei 38 cm/s mit der Bandumlenkrolle Typ 626-2Z im Vergleich zur festen Bandführung (rot). Die Spitze bei 1000 Hz entspricht 0 dB, ich habe sie aus der Skala "hinausgeschoben", damit die interessanteren Details besser zu erkennen sind:

[attachment=23795]

Das FFT-Bild im Anhang sollte über "Grafik anzeigen" in voller Auflösung zu sehen sein.
Falls nicht, kann es alternativ hier heruntergeladen werden: https://postimg.cc/yDDZ1TZf

Bislang läuft soweit alles rund: Die Umlauffrequenz der Rolle (Durchmesser 19 mm ≙ 6,3 Hz bei 38,1 cm/s) ist praktisch nicht zu erkennen, und überraschenderweise ist sogar der Einfluss der Tonwelle (10 Hz) mit Rolle deutlich kleiner als mit fester Bandführung. Der größte Anteil stammt wie fast immer vom Vorratswickel (ca. 1 Hz). Beide Kurven sind bei Wiedergabe nach Rückspulen aufgezeichnet, um den ungünstigsten Fall zu demonstrieren.

Woher mit feststehender Bandführung die Spitze bei 14,5 Hz herkommt weiß ich leider nicht, sie passt zu keinem rotierenden Teil der M15A.

Das Umspulen geht reibungslos und geräuschlos vonstatten, selbst bei abriebfreudigen Bändern bleiben die Führungen praktisch blank thumbup

Grüße, Peter


- sensor - 03.02.2019

bei meiner übernehmen das im Moment Revox Bandführungen mit Kugellagern, man hat jetzt ein besseres Gefühl beim Umspulen, weil das Band nicht mehr die Führungsbolzen abschleifen muss

[Bild: img_23291600p2jka.jpg]


- kaimex - 03.02.2019

Sind das Alu-Scheiben aus der Bastelkiste oder Stahlblechscheiben wie bei der ZZ-Version der Kugellager?
Eine Führung durch die Scheiben erfolgt offensichtlich nicht.
Das Band muß immer gespannt anliegen, damit es nicht runterfällt.
Sind die Scheiben etwas nach außen weggewölbt oder sind nur die Kanten am Rand angeschliffen ?
Das obere Teil dient nur der Zusammenspannung der inneren Teile ?
Was ich mich immer bei Erwägung des Einsatzes solcher Kugellager frage ist, ob die Magnetisierung des Bandes durch das Anliegen an dem Stahl leidet.
Hätten Kugellager aus unmagnetischem bzw. unmagnetisierbarem Material Vorteile oder ist der Einwirkung des Stahls auf den Bandfluß unerheblich ?

Zu den Bändern mit den Aufnahmen der Berliner Philharmoniker aus den Jahren 1939 - 1945:
Wieviel Dynamik haben die ?
Auf der Internetseite ist vom Einsatz modernster Digitaltechnik mit 24 Bit die Rede. Braucht man die dazu oder ist das einfach die heute übliche Profi-Technik, egal ob nötig oder nicht ?

MfG Kai


- Peter Ruhrberg - 03.02.2019

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=232158#post232158 schrieb:Sind das Alu-Scheiben aus der Bastelkiste oder Stahlblechscheiben wie bei der ZZ-Version der Kugellager?
Falls du meine Version meinst: Stahlblech. Obgleich mir Sinterrubin lieber wäre, aber woher nehmen?

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=232158#post232158 schrieb:Eine Führung durch die Scheiben erfolgt offensichtlich nicht.

Doch, weil meine Scheiben ganz leicht nach außen gewölbt sind. Der "Durchlass" ist 6,35 mm, und entspricht damit dem Maß des originalen Bandführungsbolzens.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=232158#post232158 schrieb:Das Band muß immer gespannt anliegen, damit es nicht runterfällt.

Das war auch schon vorher so. Ist jetzt sogar besser als vorher, weil die Scheiben größeren Durchmesser haben, um das Band aufzufangen. Abgesehen davon gibt es bei einer gut justierten M15A konstruktionsbedingt keine Bandschlaufen, sogar dann nicht, wenn man bei voller Umspulgeschwindigkeit den Netzstecker zieht.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=232158#post232158 schrieb:Sind die Scheiben etwas nach außen weggewölbt oder sind nur die Kanten am Rand angeschliffen ?

Beides.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=232158#post232158 schrieb:Das obere Teil dient nur der Zusammenspannung der inneren Teile ?
So ist es. Die originale Befestigungsschraube wäre sonst auch zu lang.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=232158#post232158 schrieb:Was ich mich immer bei Erwägung des Einsatzes solcher Kugellager frage ist, ob die Magnetisierung des Bandes durch das Anliegen an dem Stahl leidet.

Nicht solange der Stahl unmagnetisch ist. Bandführungen aus Stahl sind sehr verbreitet, das Original ist auch aus (magnetisierbarem) Stahl

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=232158#post232158 schrieb:Hätten Kugellager aus unmagnetischem bzw. unmagnetisierbarem Material Vorteile oder ist der Einwirkung des Stahls auf den Bandfluß unerheblich ?
Dazu ist die Koerzitivfeldstärke des Bandmaterials einfach zu hoch. Im Gegensatz zu den meisten Stahlsorten ist Magnetpigment hartmagnetisch.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=232158#post232158 schrieb:Wieviel Dynamik haben die ?

Etwa 50 dB, wobei das Publikumsgeräusch oft lauter ist als das Bandrauschen. Die Systemdynamik des HF-Magnetofons wurde bei seiner Einführung mit ca. 60 dB angegeben, wobei das Bewertungsfilter und die Anzeigecharakteristik nicht exakt der DIN 45405 entsprechen, die es damals ja uch noch nicht gab.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=232158#post232158 schrieb:Auf der Internetseite ist vom Einsatz modernster Digitaltechnik mit 24 Bit die Rede. Braucht man die dazu oder ist das einfach die heute übliche Profi-Technik, egal ob nötig oder nicht ?
Von einigen wenigen Werken gab es bereits vorher Digitalisierungen auf 16 bit, teilweise sogar mehrere. Die neueste ist zweifellos die bislang beste, und man hat keine Mühen gescheut, für zukünftige Klangverbesserungen (Stichwort Künstliche Intelligenz) sich alle Optionen offenzuhalten. Deswegen wurde das Material original in 2496 (und selbstredend mit professionellen Wandlern) digitalisiert, zumal Speicherplatz heutzutage ja kein wirkliches Problem mehr darstellt.

Das Ganze dient zum einen der historischen Originaltreue, ist aber auch eine Art Prestigeprojekt für die Berliner Philharmoniker, und da spielte Geld keine übermäßig große Rolle.

Grüße, Peter


- MichaelB - 12.02.2019

Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=232161#post232161 schrieb:Obgleich mir Sinterrubin lieber wäre, aber woher nehmen?
Ich könnte dir sowas anbieten:

[attachment=24113] [attachment=24114]

Sind aber "nur" noch 2x 2" da ... Stammt von der EMTEC. Damit haben sie Bandführungen gebaut. Wäre ja passend ... Smile

Gruß
Michael


- Peter Ruhrberg - 12.02.2019

MichaelB,'index.php?page=Thread&postID=232855#post232855 schrieb:Stammt von der EMTEC. Damit haben sie Bandführungen gebaut. Wäre ja passend ... Smile
Das ist ein so unerwartetes wie großzügiges Angebot, nur gibt gibt es Probleme damit:
1) Sinterrubin ist m.W. extrem hart und darum schwer zu bearbeiten, vor allem mit der geforderten Genauigkeit.
2) Ich suche nicht nach den Distanzhülsen, denn erstens habe ich die bereits aus Hartmetall, und zweitens möchte ich ja gerade die rotierende Bandführung beibehalten, die sich bis jetzt sehr gut bewährt hat.
3) Tatsächlich suche ich Ersatz für die beiden Beilagscheiben ober- und unterhalb des Kugellagers, also das was auf meinem Bild in rot zu sehen ist, nur eben mit entsprechend großem Durchmesser. Genau das scheint aber nie hergestellt worden zu sein ;(

Grüße, Peter


- MichaelB - 12.02.2019

Oh, ich dachte, das wärs jetzt ... Wink


- Tondose - 13.02.2019

Mir ist jetzt nicht bewußt, in wie weit die Außenringe der Lager gehärtet sind, aber wenn man diese eine Nummer breiter nähme und eine Nut in Bandbreite einstäche? Muß kein Rubin sein, da mitlaufend.


Rollende Grüße

TSD


- Peter Ruhrberg - 13.02.2019

Tondose,'index.php?page=Thread&postID=232942#post232942 schrieb:Mir ist jetzt nicht bewußt, in wie weit die Außenringe der Lager gehärtet sind, aber wenn man diese eine Nummer breiter nähme und eine Nut in Bandbreite einstäche? Muß kein Rubin sein, da mitlaufend.
Der eigentliche Plan ist ja, Rollen wie die von der M20 zu verwenden, so wie es in meinem ersten Beitrag zu sehen ist:

[[Bild: M15-A-38-76-rbb.jpg]

Bis ich soweit bin, behelfe ich mir erstmal mit meinem Provisorium, das sich bis jetzt sehr bewährt hat.

Grüße, Peter


- Tondose - 13.02.2019

Ach so, ich dachte, die seien nicht aufzutreiben. (Bitte keine M20 nur dafür schlachten!)


Bewahrende Grüße

TSD


- Peter Ruhrberg - 13.02.2019

Tondose,'index.php?page=Thread&postID=232946#post232946 schrieb:(Bitte keine M20 nur dafür schlachten!)
Bin ich jeck, die brauche ich noch Big Grin

Aber da ist noch was in der Warteschleife - kommt Zeit, kommt Rolle.
Und wenn nicht, auch gut ...

Btw, so sieht's bei mir seit einer gestrigen nächtlichen Umräumaktion aus:

[Bild: 2019-02-13-Studio.jpg]

Die beiden Bildschirme standen zehn Jahre lang praktisch ungenutzt in der Gegend rum, ebenso wie die Lautsprecher (IQ 5, wie der Hersteller vor über 20 Jahren hieß, habe ich längst vergessen). Zusätzlich gibt's noch einen Subbass-Dipol, auf den ich mich fürs Bild draufgestellt hatte, der geht ganz entspannt runter bis 15 Hz :whistling:

Jetzt macht das Hören wieder soviel Spaß wie zu meiner besten Tonmeisterzeit, wo Analog und Digital einträchtig und gleichberechtigt einander zuarbeiteten thumbsup

Grüße, Peter


- Frank Stegmeier - 13.02.2019


die Idee mit den Umlenkrollen der M20 hat einen gewissen Charme, insbesondere, wenn man, wie ich, ab und an Schmierbändern eine Abfuhr erteilen und sie zu diesem Behufe auf einen alten Kern umspulen will. Bei internationaler Schichtlage hat man dann den ganzen Schmodder auf diesen Fühlhebeln. Von den Köpfen wird das Band beim Umspulen ja angehoben, so daß die Gefahr, daß man den Abrieb dann auf den Köpfen hat statt auf den Fühlhebeln relativ gering sein sollte.

Bei Hilbert kostet eine Umlenkrolle 70.- plus MWSt. Die Fühlhebelrolle hat er leider nicht gelistet. Sie hat die Sach-Nr.:

32 .5238.133-00

Zum Umbau bräuchte man "nur" jemanden, der in die Achse der M20-Rolle ein M3-Gewinde schneidet... Wenn man dann die Feder unter der Rolle entfernt, sollte es eigentlich passen:

Viele Grüße

Frank


- sensor - 13.02.2019

Schmierbänder umspulen sollte kein Problem sein


[Bild: img_24131600eek68.jpg]


- Peter Ruhrberg - 13.02.2019

Schau schau, jeder macht's anders thumbup

Bei deutscher Schichtlage kann man den Kopfträger ohne Ausbau elegant umgehen und dabei das Zählwerk weiterhin nutzen:

[Bild: M15-A-Umspulen.jpg]

Das schont auch die teuren und praktisch nicht mehr erhältlichen Mini-Kugellager im Bandabheber.

Die M20 Lager haben den Nachteil, dass sie nicht geräuschlos arbeiten. Mich persönlich stört es nicht, aber das charakteristische Schnarrgeräusch hört man noch zwei Türen weiter. Die M15A dagegen ist fast so geräuschlos wie die T9 8o

Grüße, Peter


- SoundBoss - 14.02.2019

Zitat: Bei deutscher Schichtlage kann man den Kopfträger ohne Ausbau elegant umgehen und dabei das Zählwerk weiterhin nutzen.

Das geht aber leider nur wenn keine Vorkopfschere montiert ist.

Viele Grüße
Friedhelm


- Peter Ruhrberg - 14.02.2019

Soundboss,'index.php?page=Thread&postID=232996#post232996 schrieb:Das geht aber leider nur wenn keine Vorkopfschere montiert ist.
Stimmt, hatte ich komplett vergessen, die ist bei mir auf einem anderen TK-Träger montiert thumbup
Dann muss er halt raus, wenn schon die Abdeckhaube runter ist.

Sensors Lösung ist nicht unelegant, nur verringert sich dadurch der Wickelzug auf 70 statt 130p, bedingt durch den steileren Umschlingungswinkel. Für freitragende Wickel nur bedingt zu empfehlen, für Lang- und Doppelspielband dagegen ideal thumbup

Und wie fast immer git es noch eine dritte Lösung, wo der Bandzug beim Vorspulen unverändert bleibt - praktisch für schichtinnen und "tail out" Archivierung:

[Bild: M15-A-Umspulen-2.jpg]


Grüße, Peter


- Tondose - 14.02.2019

Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=232978#post232978 schrieb:Das schont auch die teuren und praktisch nicht mehr erhältlichen Mini-Kugellager im Bandabheber.
Öhm, was ist da so besonderes dran? Gut, es ist jetzt zwanzig Jahre her, aber ich hatte mal das Bandabheberlager einer befreundeten M15A getauscht und war begeistert darüber, daß es praktisch ein Industrielager in gängiger Größe war. Das müßte es doch heute auch noch geben …?!


Lagermäßige Grüße

TSD


- Peter Ruhrberg - 14.02.2019

Tondose,'index.php?page=Thread&postID=233050#post233050 schrieb:Das müßte es doch heute auch noch geben …?!
Wenn du etwas Passendes findest, wäre ich dankbar.
Telefunken gibt als Typ "U3-2Z IP D C6/15G1" an, dazu gibt das Internet leider nichts her.

Hier die Montageanweisung, es gab allerdings verschiedene Ausführungen dieser Rolle.

[Bild: M15-A-Bandabheberrolle.jpg]

Grüße, Peter


- fostex - 15.02.2019

Hallo Peter,

könnte das ein 638er Lager sein, innen 3mm, aussen 7mm mit Höhe 3mm? Wenn das ein DIN-Lager ist sollte es das noch geben.

Evtl. mal hier nachsehen, ob etwas pasendes dabei ist:
https://www.skf.com/de/products/bearings-units-housings/ball-bearings/deep-groove-ball-bearings/deep-groove-ball-bearings/index.html

Viele Grüße
Volker


- Tondose - 15.02.2019

Schau mal hier. Gibt es auch in billiger, dann aber nicht von SKF.

Diese Ausführung ist in der Tat anders. Bei „meiner“ war nichts geklebt, sondern das Lager selbst bildete die Rolle.


Filigrane Grüße

TSD


- Peter Ruhrberg - 15.02.2019

fostex,'index.php?page=Thread&postID=233072#post233072 schrieb:könnte das ein 638er Lager sein, innen 3mm, aussen 7mm mit Höhe 3mm? Wenn das ein DIN-Lager ist sollte es das noch geben.
Danke für den Tipp! Die Maße passen, nur ist das Problem bei diesen Lagern, dass sie wie in der Fertigungsanweisung beschrieben in eine Aluhülse eingeklebt sind und deswegen nicht ohne Weiteres entfernt werden können. So sieht eine Version aus:

[Bild: M15-A-Bandabheberrolle-1.jpg]

[Bild: M15-A-Bandabheberrolle-2.jpg]

Eine zweite Version ist eine verchromte Hülse ohne Einstich, dafür mit zwei Sinterrubinscheiben als Bandführung. Die habe ich im Moment auf der Messbandmaschine, möchte sie aber nur ungern nur fürs Foto demontieren. Sie muss in der Höhe sehr genau justiert werden, weil sonst beim Umspulen die Bandkanten leiden (Abrieb).

Tondose,'index.php?page=Thread&postID=233108#post233108 schrieb:Diese Ausführung ist in der Tat anders. Bei „meiner“ war nichts geklebt, sondern das Lager selbst bildete die Rolle.
Sind das dann zwei Lager übereinander? Da müsste dann noch was mit Beilagscheiben angepasst werden, weil eine Bandführung mit 3 mm Höhe pro Lager zu klein ist, und Lager mit 6 mm Breite gibt es erst ab 17 mm Außendurchmesser.



Grüße, Peter


- Tondose - 15.02.2019

Vielleicht liege ich auch falsch, das ganze ist zwanzig Jahre her. *kinnkratz* Möglicherweise war doch noch eine Hülse beteiligt. Zwei Lager waren es beinahe sicher nicht. Geklebt war es auf keinen Fall, dann hätte ich die Finger davon gelassen. Hast Du auch eine Zeichnung von der/den anderen Version/en?


Verblaßte Grüße

TSD


- Peter Ruhrberg - 15.02.2019

Tondose,'index.php?page=Thread&postID=233117#post233117 schrieb:Hast Du auch eine Zeichnung von der/den anderen Version/en?
Leider nein, obwohl ich mittlerweile sämtliche Unterlagen besitze, die bei der TFK-Auflösung in der Bücklestraße noch gerettet werden konnten.

Grüße, Peter


- Tondose - 15.02.2019

Bei meiner eigenen (sehr späten) Maschine sieht es so aus:

[attachment=24242]

Und ich erinnere mich wieder ein wenig: In der Mitte ein 6 mm breites Lager, die roten Sinterrubinscheiben mit Distanzscheiben auf bandbreiten Abstand gehalten. Beim Zusammenbau nicht vertauschen/niesen.

Hui, dreckig ist sie, da muß ich wohl mal bei.


Schlampige Grüße

TSD


- Peter Ruhrberg - 15.02.2019

Tondose,'index.php?page=Thread&postID=233121#post233121 schrieb:Bei meiner eigenen (sehr späten) Maschine sieht es so aus:
Genauso sieht die Bandabheberrolle in meiner Messbandmaschine (#3016) auch aus, nur etwas sauberer :whistling:

Grüße, Peter


- Tondose - 15.02.2019

Da der Dreck ohnehin weg muß, habe ich das Teil auseinandergebaut, und siehe da:

[attachment=24243]

An die Erinnerung: Es ist natürlich eine Hülse, die auf das Rillenkugellager aufgeschoben ist. Abstand wird mit dicken (!) Distanzscheiben hergestellt, die absolute Höheneinstellung erfolgt mittels M4-Gewinde auf dem Dorn samt Kontermutter. Im Bild v. l. n. r. entspricht v. o. n. u.

Daß für dieses Lager eine Sonderkonstruktion verwendet worden sein sollte, wäre bei den geringen Stückzahlen betriebswirtschaftlich nicht zu rechtfertigen gewesen.


Dekonstruierte Grüße

TSD


- Peter Ruhrberg - 15.02.2019

Ja, jetzt erinnere ich mich, bei mir ist es dieselbe Konstruktion.
Hab's zum letzten mal vor einem jahr gereinigt.
Ist das wirklich M4? Bei mir ist es M3.
Und wie geht das Kugellager aus der Hülse raus?

Die Zeichnung dazu habe ich auch noch gefunden:

[Bild: M15-A-Bandabheberrolle-2.jpg]

Grüße,
Peter


- Tondose - 15.02.2019

Oben ist es M3, unten M4. Das Lager ging ziemlich leicht heraus, mit irgendeinem passenden Dorn. Wahrscheinlich geht sogar ein Bleistift. Es kann keine große Sache gewesen sein, denn ich tat das nebenher zu einer unsäglich langweiligen Sprachaufnahme, die ich hinterher noch nicht mal schneiden mußte. Während dieser drei Tage habe ich auch noch eine Vorkopfschere gangbar gemacht.


Reparierte Grüße

TSD


- JUM - 23.03.2019

Beim Lesen dieser - wieder mal klasse - Beiträge rieselt mir etwas aus dem Gebälk.
Es gab mal - ich meine in der Funkschau - einen Beitrag - ich meine eines Herrn Götz Corinth - der konvexe (oder konkave?) Umlenkrollenoberflächen propagierte.
Die sollten Längsschwingungen des Bandes wirksam minimieren.
Evtl. erinnert sich noch jemand ?
Grüße, Jürgen


- Peter Ruhrberg - 23.03.2019

JUM,'index.php?page=Thread&postID=235397#post235397 schrieb:Es gab mal - ich meine in der Funkschau - einen Beitrag - ich meine eines Herrn Götz Corinth - der konvexe (oder konkave?) Umlenkrollenoberflächen propagierte.
Die sollten Längsschwingungen des Bandes wirksam minimieren.
Evtl. erinnert sich noch jemand ?
Natürlich erinnere ich mich an Götz Corinth, jedoch nicht an diesen Artikel, den würde ich auch gerne lesen. Ich wette aber schon jetzt, dass er konvexe Oberflächen favorisierte, unter anderem weil auf diesen das Band auch selbstzentrierend wäre.

Bis jetzt allerdings kenne ich aus der Literatur und von praktischen Ausführungen her ausschließlich exakt zylinderförmige Beruhgungsrollen, die manchmal gegenüber der Senkrechten geringfügig geneigt sind (89'55" bei der M20/21). Das Gewicht einer solchen Rolle braucht nur wenige Gramm zu betragen. Ihre Rundlaufgenauigkeit spielt dafür eine umso größere Rolle, weswegen für sie nur relativ kleine Kugellager oder Gleitlager in Frage kommen.

Grüße, Peter


- Captn Difool - 23.03.2019

Leicht konvexe Flächen haben die meisten Pulleys für Riemenantriebe. Bei Bandrollen ist es m.M. etwas schwierig, die Mittellage stabil zu halten und verschiedene Bandtragersorten können da unterschiedlich reagieren.


- Peter Ruhrberg - 23.03.2019

Captn Difool,'index.php?page=Thread&postID=235409#post235409 schrieb:Bei Bandrollen ist es m.M. etwas schwierig, die Mittellage stabil zu halten und verschiedene Bandtragersorten können da unterschiedlich reagieren.
Durchaus möglich. In dem Zusammenhang kenne ich nur ballig geformte Andruckrollen, die zwischenheitlich aus dem gleichen Grund üblich waren, sich aber nicht dauerhaft durchgesetzt haben.

Grüße, Peter


- sensor - 19.01.2020

weil das Thema wieder im Open-Reel auf kam

an meiner Philips sind die balligen Rollen

[Bild: 20200119_115428w7kwk.jpg]

[Bild: dscf8891sia1u.jpg]


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - Magnettonmanni - 08.12.2020

Hallo Ulf,
hier sehen bzw. schreiben wir uns wieder.
Ich lese leider jetzt erst Deinen Beitrag hier. Bei einem alten Mann geht das mit dem Computer alles nicht so fix. Schnelligkeit kenne ich nur bei aufkommender Müdigkeit.
Ich finde es sehr stilvoll, wie dezent Du die Philips-Rolle auf der Telefunken-Maschine dargestellt hast. Sehr hübsch. Deine Photos haben was.
Als alter Philips-Mensch bin ich natürlich sehr neugierig auf Deine tolle EL 3501. Kennst Du etwas zur Historie. Mich würden Herstellungsort und -Jahr und natürlich auch der Konstrukteur interessieren.
Ich habe diese sehr schönen Maschinen leider nie im Original gesehen, weil die professionelle Musikabteilung zur Schallplattenproduktion von Philips in Hamburg so gut wie keine Technik des eigenen Konzerns benutzte. Und in der Welt herumgekommen bin ich auch nicht.
Ich bin sehr, sehr neugierig auf die konstruktiven Feinheiten und Deine Erfahrungen mit der Maschine, die ich dann ja auch sehr gut einordnen kann, weil ich M15 Laufwerke auch habe.

Nun warte ich schon mit Ungeduld auf Deine Antwort.

Mit den besten Grüßen
Manfred


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - sensor - 08.12.2020

Hallo Manfred,

hier mal zwei ältere Videos von der Philips, auf dem ersten Video sieht man wo sie gearbeitet hat, Baujahr laut Aufdruck auf dem Capstanmotor müsste 1961 sein. 

Gruß Ulf






RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - Peter Ruhrberg - 08.12.2020

Hallo Ulf,

Könntest du den Status des ersten YT-Videos auf "nicht gelistet" statt "privat" setzen?
Sonst kann man es hier nicht sehen ...

Edit: Danke!

Grüße
Peter


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - Magnettonmanni - 09.12.2020

Hallo Ulf,

vielen Dank für die Filme.
Das ist ja eine hochinteressante Sendemaschine.
Ich glaube, das Modell gab es auch schon einige Jahre früher. Dann könnten die Tasten die M10 Konstrukteure beeinflußt haben.
Weißt Du, wie sich der Bandzug einstellt, wenn der Wickel links ganz klein wird? Es sieht ja alles wie Bandzugregelung aus. Aber das tut es bei der M10 auch. Dort ist aber das Gegenteil der Fall. Die "Fühl"hebel (eigentlich nur Schlaufenfänger) haben lediglich eine (sehr aufwendige) Luftdämpfung und lösen Funktionen bei Bandende oder Bandriß aus.
Bitte entschuldige, aber ich weiß auch nicht, warum ich alter Mann so neugierig bin.
Mit den besten Grüßen
Manfred


RE: Philips 3501 - sensor - 09.12.2020

Hallo Manfred,

mit dem Bandzug werde ich mal untersuchen aber ich glaube das wird bei der elektrisch geregelt. Ich muss sie mal wieder in betrieb nehmen.

ein Auszug aus dem Manual 3564/30 was bei der Maschine dabei war, ich vermute das das Laufwerk der 3501 sehr ähnlich ist.

  [Bild: 20201209_120050sxj2c.jpg]

ich weis nicht ob Peter das lustig findet mit dem OT


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - Magnettonmanni - 09.12.2020

Hallo Ulf,
ich habe lange auf der Leitung gestanden bei OT. (kenne ich eigentlich nur als oberen Totpunkt...... hi, hi, hi )

Ho, ho,
Wir sind voll im Thema. Ich würde in erster Näherung vermuten, daß die Wölbung bei den Philipsrollen zu stark ist. Es sei denn, es ist eine optische Täuschung. Ein im normalen Betriebsalltag benutztes Band würde mit der Zeit einen, wenn auch mit dem unbewaffneten Auge kaum sichtbaren Flatterrand bekommen, und was ich da schon mit dem Zweistrahlröhrenmassengrab von Tektronix sehen konnte, sah nicht gut aus. Und das waren nur Flatterränder von Wickeln mit Höhenschlag die von einer feststenden Bandführung in kurzem Abstand zum Wickel erzeugt wurden, oder von nicht raumparallel stehende Andruckrollen. Dann ist immer der elastische Bereich des Bandträgermaterials gefordert und meistens überfordert Neue Bänder könnten das nur von stumpfen Schneidekanten haben. Der Schnittrand sähe dann aber nicht gut aus. Das riskiert kein ordentlicher Hersteller.
Ich glaube, daß bei der starken Wölbung bei hohen Bandzügen plastische Verformungen unvermeidlich sind und dann wird es flatterig. Aber die Bandzugregelung macht vom Text her einen guten Eindruckund hält das Problem klein. Möglicherweise hat Philips diese Rollen so gewählt, weil der ziemlich verschlungene und gedrungene Bandpfad Probleme beim Gegensteuern aus voller Geschwindigkeit gemacht hatte.
So what, wir kriegen es nicht so schnell raus.
Gibt es irgendwo einen Hinweis auf das Herstellungsland?

Mit den besten Grüßen
Manfred


RE: Philips 3501 - Peter Ruhrberg - 09.12.2020

(09.12.2020, 12:18)sensor schrieb: ich weis nicht ob Peter das lustig findet mit dem OT

Alles gut Cool

Grüße
Peter


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - Magnettonmanni - 09.12.2020

Hallo Peter,

Danke schön.

Mit den besten Grüßen
Manfred


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - sensor - 10.01.2021

habe mir mal spaßeshalber ein paar Rollen bestellt die eigentlich für Drucker bestimmt sind 

 [Bild: 20210109_091227b8jap.jpg]

[Bild: 20210109_0911390bj0f.jpg]

[Bild: 20210109_0913585hk9d.jpg]


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - Gyrator - 10.01.2021

Hi Ulf!

...was für Riemenscheiben sind diese (evt. Link?), Ausführung 6mm Riemen?

Vorab Danke und besten Gruß

Thomas


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - JUM - 10.01.2021

Hätte ich auch gerne...die Quelle...
VG Jürgen


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - sensor - 10.01.2021

https://www.ebay.de/itm/5stk-F%C3%BChrungsrolle-f%C3%BCr-GT2-16T-6mm-Zahnriemen-Umlenkrolle-3mm-Bohrung-3D-Drucker/313243570115?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649

Aber wenn man eine Schraube durch steckt wie auf den Bildern und verschraubt laufen die Lager nicht mehr richtig leicht. Wahrscheinlich sind die Lager noch nicht richtig eingepresst. Da müsste man noch ein wenig nacharbeiten, ich suche noch den passenden Einpressdorn.


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - Gyrator - 10.01.2021

..vielen Dank Ulf!


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - sensor - 10.01.2021

das der Riemen richtig auf die Orgel (Rolle) springt habe ich mir zwei Keile aus Plexi gefeilt

[Bild: 20210110_193502mbje8.jpg]

[Bild: 20210110_19341542k04.jpg]

gut, man könnte die Schnittkanten noch polieren  Rolleyes


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - Peter Ruhrberg - 10.01.2021

(10.01.2021, 19:56)sensor schrieb: das der Riemen richtig auf die Orgel (Rolle) springt habe ich mir zwei Keile aus Plexi gefeilt

Prima Lösung Idea Cool

Grüße
Peter


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - Magnettonmanni - 10.01.2021

[quote pid="273604" dateline="1610297997"]
Aber wenn man eine Schraube durch steckt wie auf den Bildern und verschraubt laufen die Lager nicht mehr richtig leicht. Wahrscheinlich sind die Lager noch nicht richtig eingepresst. Da müsste man noch ein wenig nacharbeiten, ich suche noch den passenden Einpressdorn.
[/quote]

Hallo Ulf,

das ist ja eine ganz tolle Lösung zum Neuen Jahr.

Möglicherweise fehlen nur jeweils eine dünne Scheibe oben und unten bei den Kugellagerinnenringen, deren Außendurchmesser nicht größer sein darf als der der Innenringe, sonst schleift es an den Staubschutzdeckeln der Lager. Telefunken verwendete da teilweise Scheiben mit nur einigen Zehntel mm Dicke.

Ich hatte zwischenzeitlich auch Rollen bei einem anderen Händler entdeckt und bestellt, aber bisher noch nicht bekommen. Wenn die hier sind, werde ich auch berichten.

Mit den besten Grüßen

Manfred


RE: M15A – Fühlhebel mit Rollen, ein Experiment - egon - 10.01.2021

Meine Lösung läuft nun auch schon seit Mitte 2019 und ich bin zufrieden damit.
[attachment=39147]
Ich habe zwei Kugellager 3x7x3 eingebaut. 
Die feste Rolle hatte eine Höhe von 6,4 mm, die wurde durch Scheibe 3x5x0,1
Lager 3x7x3
Scheibe 3x5x0,2
Lager 3x7x3
Scheibe 3x5x0,1
ersetzt.
Die Standardscheiben mit 6x3 mm sind für die Kugellager 3x7x3 einfach zu groß. Ich habe Passscheiben in der richtigen Größe gefunden, 5x3 gehen gut und liegen nur am inneren Ring des Kugellagers an.