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Lohnt es noch mit Spulenmaschienen anzufangen - Druckversion

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- Matze - 16.05.2004

Moin

Eigentlich bin ich ein Kind der Cassettengeneration und ausserdem längst auf CDR umgestigen.
Allerdings regt sich neuerdings der Gedanke in mir wieder eine Spulenmaschiene anzuschaffen.
Der Grund ist einfach: Die Computer und Urheberrechts -Industrie führt immer mehr Dinge ein, die den Verbraucher in seinen Rechten beschneiden. Seit Jahr(zehnt)en etablierte Standards werden missachtet und der Verbraucher bekommt fuer sein Geld keinen Gegenwert mehr.

Nun könnte es also sein, das mein derzeit favorisiertes Aufnahmesystem CDR irgendwann nicht mehr brauchbar sein wird. Und nun Stelle ich mir natuerlich die Frage, wie nehme ich, als Musikliebhaber, in Zukunft Musik auf. Da kamen meine Gedanken auf meine "erste Liebe" zurueck.

Ich hatte schon mal eine A77 und eine B77. Allerdings brachten mich die hohen Unterhaltungskosten dazu das System letztendlich aufzugeben.

Nun kann die Lage sich allerdings ändern, denn ein systembedingt kopierschutzfreies System ist wieder von nöten.
Was wuerdet ihr sagen, hat man bei einer Spulenmaschiene auch heute noch Investitionssicherheit?

mfg Matthias


- Frank - 16.05.2004

Hallo Matze,

es sind da zwei Sachen, die Du vermischt: einmal das Urheberecht / Kopierschutz und die Tonqualität der Bandmaschinen.

Jeder Kopierschutz wird früher oder später geknackt, da kann man recht sicher von ausgehen. Das allein ist m. E. kein Grund, auf eine Bandmaschine umzusteigen.

Aber der analoge Sound hat klangliche Vorteile, dass ist nicht nur meine Meinung. Sogar eine CD gewinnt über Band an Klang. Eine Investition im wirtschaftlichen Sinne ist es sicher nicht, wenn man seine Euros in eine Bandmaschine steckt. Aber ist es denn nicht ein Hobby, die Freude an der Technik und an guter Wiedergabe, die entscheidet?

Ich bin Tonbandler, und sage darum JA zum Senkel.

Frank (darklab)


- Matze - 16.05.2004

Zitat:Frank postete

Jeder Kopierschutz wird früher oder später geknackt, da kann man recht sicher von ausgehen. Das allein ist m. E. kein Grund, auf eine Bandmaschine umzusteigen.
Das Problem ist, das eben gerade das Umgehen von Kopierschutzen (Ja, die Mehrzahl soll angeblich wirklich so heissen) nach dem neuen Urheberrecht verboten ist. Sogar eine Anleitung dazu.

Zitat:Aber der analoge Sound hat klangliche Vorteile, dass ist nicht nur meine Meinung. Sogar eine CD gewinnt über Band an Klang.
In diesem Punkt bin ich der Meinung dasz das auch ein Teil Gewöhnungssache ist.
Ich bin aber auch kein Higender.
Ich habe den Umstieg auf CD schon als Verbesserung empfunden.
Wobei der Hauptvorteil der CD allerdings in der verschleisfreien Abtastung liegt.
Das Faszinierende an älterer Technik ist halt, das man sie versteht ohne studiert zu haben.
An einem Computer kann ich nicht viel reparieren.
Das ist für mich aber ein wichtiger Punkt. Ich suche meine Stereoanlage danach aus ob ich sie selber reparieren kann. Und hier hat die Spule die Nase weit vorn. Moderne Geräte interessieren mich nicht. Ich ehre lieber das bewährte. (:


- Michael Franz - 16.05.2004

Beim Systemvergleich Senkel - CDR fällt mir spontan ein:

a) Kopierschutz
============
Zwar wird zuverlässig jeder Schutz geknackt werden, aber es ist nervig, auf die Hacker angewiesen zu sein und zu warten, bis die einem wieder die Probleme gelöst haben. Daß der Senkel systembedingt keinen Kopierschutz kennt ist für mich ein dickes Argument pro Tonband, oder besser gesagt: Pro analoge Aufnahme. Denn auch auf CDR kann man das Analoge Signal kopieren - und dann quält auch kein Kopierschutz mehr. Es sei denn, er ist so beschaffen, daß er den Klang versaut. Dann hilft auch kein Bandgerät mehr.

Was die rechtliche Seite angeht: Weil jeder die Analogtechnik für tot hält, gibt es vielleicht noch keine Kopierverbote für die analoge Technik oder man verfolgt deren Überschreitung nicht - aber das wird sicher noch kommen.

b) Handling
=========
Wer sich an den Komfort der CD gewöhnt hat (Titel-Infos, schneller Zugriff..) wird sich mit dem Senkel schwer tun.

c) Klang
======
Ich gehöre nicht zu denen, die dem Analogklang grundsätzlich den Vorzug geben. Ein audiophiler CD-Player (NAD, Creek, auch Marantz CD17) klingt in meinen Ohren so, daß ich mich nicht gezwungen sehe, den Klang einer guten Aufnahme zu verbessern, indem ich sie auf Band kopiere. So denke ich seit ca. 5-10 Jahren. In dieser Zeit haben die Fortschritte in der CD-Technik den Weg in die bezahlbaren Preisregionen gefunden. Die CDs der ersten Generation auf den Playern der ersten Generation klingen zum Teil fürchterlich. Trotzdem habe ich das damals als Fortschritt angesehen. Das muß ich ehrlicherweise zugeben.

d) Betriebskosten
=============
Auch bei 4-Spur und 9,5 cm/sec werden die Betriebskosten wesentlich höher sein als bei CDR, ohne deren Klangniveau zu erreichen.

e) Langlebigkeit
============
Wenn man mal davon ausgeht, daß sich ein Supergau wie der mit den klebenden Bändern nicht wiederholt, so wird die analoge Bandaufnahme im Laufe der Jahre zwar schleichend schlechter werden, aber man wird sie noch in vielen Jahren mit Freude anhören können. Das beweisen die vielen alten Bänder, die heute noch zufriedenstellend klingen. Selbst bei deutlich hörbaren Qualtitätsverlusten kann man die Aufnahme "im Prinzip" noch hören, sie ist nicht ganz verloren.
Was ich in 10 - 20 Jahren noch von meinen CDRs abspielen kann, daran mag ich gar nicht denken. Aus diesem, und vor allem aus diesem Grund denke ich darüber nach, von meinen CDRs eine Sicherheitskopie auf Senkel zu ziehen!

Fazit:
====
Wer mit Klang und Komfort des Analogbands zufrieden ist und nur den Kopierschutz umgehen will, braucht nicht umzusteigen, er kann den Analogweg auf CDR gehen (oder DAT oder MD). Der Umstieg auf Senkel erscheint mir angesichts der evtl. nicht langzeitstabilen CDRs sinnvoll.

Mal ganz abgesehen davon, daß das Liebhaberei ist. Ein Bandgerät hat man, ob man es nun braucht oder nicht. Wink

- Michael -


- spule - 16.05.2004

Hallo Michael,

du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Prima Statement.Vor allem dein letzter Satz gefällt mir.

In diesem Sinne

Band ab- Band läuft


Gruß

Robert


- heinz - 17.05.2004

Auch mich hat Michaels letzter Satz sehr gefreut; das sage ich auch immer, wenn ich gefragt werde, wozu ich ein Dutzend Tonbandgeräte 'brauche'.
Entscheidend ist der Spieltrieb, der bei CDR zu kurz kommt. Deshalb habe ich auch noch Plattenspieler. Ich bin zwar der Meinung, daß CD und CDR klanglich dem Tonband überlegen ist (Rauschen!), aber die Überlegung, wie viele Arbeitsstunden in meiner Tonbandsammlung steckt, hat mich davon abgehalten, nur der Kosten wegen auf digitale Medien umzusteigen. Jetzt mache ich beides und muß sagen, daß ich mehr Probleme mit den CDRs habe als mit den Tonbändern. Die 'Schmierer' sind schon lange in der Mülltonne, und die restlichen Bänder werden mich wohl bis an mein Lebensende erfreuen.
Im Gegensatz dazu habe ich bereits 100 Prozent der ersten Generation meiner Selbstgebrannten kopieren müssen; die Probleme mit den grünen Rückseiten sind ja jetzt bekannt, aber was werden wohl die Silberlinge von heute in einigen Jahren bringen? Ich bin jedenfalls froh, daß meine Bänder, die z.T.
25 Jahre alt sind, immer noch laufen und gut klingen. (ein wenig Kopiereffekt ist schon da)
Mein Fazit: Wenn man ein verspielter Typ ist, dann ist das Tonband richtig.
Nüchternen Typen würde ich abraten; man investiert viel Zeit in das Hobby.
Gruß
Heinz
Die Idee mit den Sicherungskopien auf Tonband werde ich aufgreifen, da ich noch gut mit Bandmaterial bevorratet bin. Ein Tonband mitlaufen zu lassen, während meine CD spielt, ist ja nicht so arg zeitaufwändig.


- highlander - 17.05.2004

So schön das Tonbandeln auch sein mag, woher kommt die Musik? Von den raubkopierten CDs? Aus dem Radio? Hm, da stellt sich mir die Frage, gegen alle Euphorie, ob der gute Matze nicht doch besser bei einem CD-Rekorder aufgehoben ist?!?

Irgendwie finde ich es nach wie vor pervers, CDs mit dem Tonband aufzunehmen. Da müssen analoge Quellen her (Platte, Mikro).

Wenn eine CD auf Band kopiert besser klingt, dann hat man die 2. Stufe der Verfälschung des Originals... Nichts gegen Klangverfälschungen, aber erst der Musik Gehalt entziehen und das bisschen, was übrig bleibt aufpumpen, also ehrlich...


- heinz - 17.05.2004

Hi, ich bin auch so ein Perverser!
Tonbandaufnahmen von CDs machen sich wirklich gut, auch wenn ich nicht glaube, daß die Aufnahme besser als die CD klingt (Rauschen, Klirr kommen da ja dazu). Aber man kann eine schöne Mischung von Lieblingsstücken erstellen, die dann 3 Stunden am Stück laufen, und das ist ja auch was. Ich möchte meine Musiksammlung auch noch in 20 Jahren hören, und wenn ich Bedenken habe, ob Digitalkopien wohl eine so lange Standzeit haben, dann ist es doch nur folgerichtig, auf ein bewährtes analoges Tonband auszuweichen, das mir die gewünschte Sicherheit gibt. Und was die 'Raubkopiererei' betrifft, so hat das bei mir dazu geführt, daß ich mehr gekauft habe als vorher, denn durch Ausleihen und Kopieren lernt man viel Neues und Unbekanntes kennen und erweitert so seinen musikalischen Horizont.
Gruß
Heinz


- Frank - 17.05.2004

Nur gut dass jeder seinen Vogel hat und wir sie in dieser Voliere namens Bandmaschinenforum fliegen lasssen können ohne das man Angst haben muß ein Auge, oder besser ein Ohr ausgehackt zu bekommen.

Meine Theorie ist, dass die letzten feinen digitalen Treppchen im Signal vom TB verrundet werden und so den Sound weicher machen.

Und was das Aufpumpen angeht, es gibt wohl keine Produktion, auch nicht live, wo das originale Signal so auf den Tonträger aufgezeichnet wird, wie es vom Mikrofon kommt. Klangkorrektur, Hall, etc. Sonst bräuchte ein Mischpult ja nicht die vielen Knöpfe.

Frank ( darklab)


- highlander - 17.05.2004

Ganz sicher wird verrundet, schliesslich ist es analog. Das meine ich mit 'aufpumpen': es kommt etwas hinzu, dass die bit-'Lücken' auffüllt, aber nie dagewesen ist. Das Ergebnis klingt dann subjektiv oder vielleicht auch nur zufällig 'besser'. Aber das kann es doch nicht sein... Das zu akzeptieren und darauf zu verweisen, wie lange die Mogel- und Verlustkette bei der Musikproduktion ist, heisst, das ganze Highend zu verteufeln. Dann müsste demnach auch ein alter Grundigkoffer ausreichen, der verrundet mit seinen Röhren noch ein bißerl mehr... Wink

@Heinz: stimme mit dir völlig überein. Ich kaufe jetzt immer wieder Bänder mit Inhaltsverzeichnis und bilde mich in der Vergangenheit weiter Big Grin


- Michael Franz - 17.05.2004

Eine CD, die auf Band kopiert wird, klingt von dort abgehört sicher weicher, runder und harmonischer als im Original. Das liegt auch mit daran, daß ein Schleier aus Rauschen über das Musiksignal gelegt wird, das dem Klangbild die Schärfe nimmt, ähnlich wie Nebel eine Aussicht unscharf machen kann, ohne daß das einen stören würde. Man findet diesen Weichzeichner-Effekt vielleicht sogar besonders reizvoll, in der Foto- und Filmtechnik wird er deshalb bewußt eingesetzt.

Der akustische Weichzeichner-Effekt muß speziell mit dem Band zu tun haben, nicht mit der Analogtechnik im Allgemeinen, denn ein CD-Signal durchläuft ja auch analoge Verstärkerstufen bevor es ans Ohr gelangt. Das Signal durch ein TB zu schleifen ohne es auf Band aufzuzeichnen hilft nicht beim "entschärfen".

Will man den Weichzeichner-Effekt bewußt nutzen, so braucht man nicht viel in Bänder zu investieren: Ein Endlosband wird auf eine Maschine gelegt und alles, was vom CD-Player kommt wird zunächst aufgezeichnet und direkt Hinterband abgehört. Da man keine Bänder mehr wechseln muss, kann man das hässliche Dingens hinter dem Sofa verstauen, so daß es im Wohnzimmer nicht mehr stört. Gestartet wird automatisch oder per FB, und in gewissen Intervallen wird im Rahmen der Wartung das Band gewechselt. Da dieses und auch das Reinigen der Tonköpfe mit Arbeit verbunden ist, erfindet jemand einen Tape-Emulator, der bald Standardausrüstung jeder HiFi-Anlage sein wird. Stufenlos regelbar sind Pegelschwankungen, Knitterstellen und sonstige Dropouts Wink. Und das ganz ohne Senkel!

Zu diskutieren wäre, ob diese Art der TB-Nutzung in unserem Sinne ist. Wink

Dieser Klangbeeinflussung stehe ich kritisch gegenüber, ich halte sie eher für einen Schwachpunkt denn für eine Stärke. Es ist für mich eine Manipulation die den persönlichen Geschmack befriedigt und auf diese Weise auch seine Berechtigung hat, aber ich finde nicht, daß damit unbedingt dem HiFi-Gedanken genüge getan wird.

Wer eine Geige nur von Bandkonserve kennt, wird, wenn er eine Geige live hört, erstaunt sein darüber, wie hart und harsch das klingen kann! Es gibt durchaus ernstzunehmende Meinungen von Musikern, die die CD näher am Original sehen als die Analogtechnik! Ob einem das "Original" besser gefällt oder ob man die gesoftete Version bevorzugt, dies ist eine andere Frage.

Eine ähnliche Debatte gab es in der Klassik-Szene, als es Mode wurde, mit originalen Instrumenten zu musizieren. "Das ist die Wahrheit!", riefen die Einen und "Klingt Scheiße, ich hab's lieber wie gewohnt!" schallte es aus dem anderen Lager. Derzeit koexistieren beide Meinung friedlich nebeneinander her und jeder hört, was er will.

Wenn man davon ausgeht, daß die diversen Aufzeichnugsverfahren auf hohem Niveau ganz nahe an das Original (das fast niemand kennt!) herankommen, so ist es letzlich eine Frage des Geschmacks, ob man die unvermeidliche Unvollkommenheit in Form von Schärfe bevorzugt oder in Form von Verrundungen. Hält man sich vor Augen, welchen gavierend verschiedenen Klangidealen man im Laufe der Jahre hinterhergehechelt ist (Stichwort: Taunussound) so ist die Debatte anlog oder digital, Tape oder CDR überflüssig, wenn man sich nur auf den Klang beschränken will!

- Michael -


- gxakai2002 - 18.05.2004

Ja ist es den Möglich!!!

Lieber Matthias,

da werden unsere und andere Hobby's einfach so über den Haufen weck gedacht.
Wenn Du ein Kassetten Kind bist,wo hast Du den die Aufnahmen auf den Kassetten her?
Auch habe ich das Gefühl, keiner ist mit Schallplatten groß geworden,sondern schon mit
CDs getauft worden. Meine Tonbandgeräte,leider alle nur von AKAI,laufen alle einmal in
der Woche.Wenn einer wie ich,so viel Musik der 50er-60er und 70er hat,steigt jetzt langsam
um seine Schätze auf CD zu brennen, den das Band-Material wird auch nicht jünger.
Wenn CDR balb auch nicht mehr da sein sollten? haben wir, noch immer unsere Tonbandmaschinen
mit unendlichem Bandmaterial zum Hören und Aufnehmen.
Außerdem hat jedes Hobby eine Wertsteigerung,ob Auto-Münzen-Briefmarken u.s w.
Wenn keine Investition, in nichts getätigt wird,hat man auch keine Investitionssicherheit.
Bei eBay könnte man dann alles um sonst Ordern.
Ich brauche mir auf jeden Fall,keine Gedanken um Urheberechte und Kopierschutz zu machen.
Gruß Hermann


- Michael Franz - 18.05.2004

=> Hermann,

mit CDs bin ich nicht getauft worden, aber dafür mit Schallplatten groß geworden. Daß ich mir, gleich nach Erscheinen der CDs, solche gekauft habe noch bevor ich mir einen Player leisten konnte hatte einen ganz simplen Grund. Springsteens "Nebraska" habe ich 2 oder 3 mal umtauschen müssen, und dann knisterte und knackte sie immer noch an den intimsten Stellen. Der schnöselige Verkäufer, eher klassikorientiert, guckte mich blasiert an und meinte: "...bei deeer Musik ist das doch nicht soooo wichtig!" Soll heißen: Die LP war zur Massenramschware verkommen, die Pressqualität saumäßig und das Medium hatte aufgehört Spaß zu machen.

Also bin ich mit fliegenden Fahnen zur CD übergelaufen, bei der ja alles besser sein sollte und hatte mein erstes langes-Gesicht-Erlebnis, als ich Who's next in den später frisch erworbenen Player schob. Das hatte ich mir irgendwie fulminanter vorgestellt, mußte ich mir eingestehen aber: Wenigstens kein Rauschen, kein Knistern, kein Knacksen. Es hat dann etliche Jahre gedauert bis ich mir eingestehen musste: Es fehlt was. Das Erlebnis Vinylplatte ist auch durch die unangenehmen Begleiterscheinungen nicht tot zu kriegen. Aber die Würfel sind nun mal gefallen: Neue Musik - ich will nicht nur in Oldies baden - erscheint in nur kleinem Anteil als Vinyl. Kleiner Trost: Die CDs sind erheblich besser geworden, und zumindest der Klang macht heute mehr Spaß als früher. Das Vinyl, das erscheint, ist mit Liebe und hoher Qualtiät gefertigt. Und so fahre ich zweigleisig, oder besser gesagt dreigleisig. Neben CDs und Vinyl, die ich bewußt und geplant kaufe, sorgen Tonbänder, möglichst kartonweise als Überraschungspaket gekauft, für die ungeplanten und deshalb um so reizvolleren Erweiterungen des Horizonts und für das Füllen mancher Lücke, deren man sich gar nicht bewusst war. Sich durch zufällig ins Haus geschneite Musik treiben zu lassen kann ich jedem empfehlen, und auch das wäre ein Grund, wieder mit dem Medium Band, sei es Senkel oder MC, anzufangen.

Eine Wertsteigerung kann ich nicht erkennen. Da müsste ich schon genau darauf achten, was ich zu welchem Preis kaufe und wie die mögliche Kursentwicklung ist. Dazu macht mir das Ganze aber zu viel Spaß. Wenn ich ins Kino oder zum Essen gehe oder in ein Konzert habe ich auch keine Wertsteigerung sondern Gegenwert zum Geld in Form von Genuß - so sehe ich mein Hobby.

- Michael -


- highlander - 19.05.2004

Wertsteigerung
Ein Sammler aus Hannover sagte mal zu mir "Warum gibst du soviel Geld aus für so ein Gerät? Warte ab, in 10 Jahren hat sich das beruhigt und du bekommst die Sachen für 10 oder 20 Euro!". Ob er tatsächlich unrecht hatte? Seitdem sind m.E. die Preise wieder gefallen. Wer 1958 dachte, ein TB sei eine Wertanlage, der wird heute ein langes Gesicht machen, wenn es entweder gar nicht oder für höchstens 5 Euro weggeht...

CD-Steinzeit
Als ich mir meinen ersten CD-Player kaufte, einer der zweiten Generation so Mitte/Ende der 80er, hatte ich mir auch eine CD dazu gekauft. Ganz bewusst modernste Musik, schwarz und extrem. Ich war nicht enttäuscht, aber ich konnte damals keine eigene Meinung bilden. Die Zeitschriften kurvten um die Wolke 7 und CDing war das beste. Aber der Klang war tatsächlich unheimlich, da fehlte einiges, dennoch konnte man damit die Boxen kitzeln und nie für möglich gehaltene Bässe und Höhen herausholen.
Wenn ich heute CDs kaufe - und ich tue das aus verweigerungstaktischen Gründen derzeit nicht, dann moderne Sachen, die es nicht auf Vinyl gibt. Ansonsten decke ich mich nur allzugerne mit alten vorbespielten Bändern und alten Platten ein, also wie Michael. Leider ist es jetzt zu einem grösseren Stau geworden und ich sehne mich nach dem Rentenalter, wo ich das alles endlich abhören kann Wink


- Matze - 20.05.2004

Ui, jetzt habe ich so loange nicht gekuckt, das ich so viele Beiträge auf einmal beantworten muss.

Also:

Wertsteigerung: Ich meinte mit Investitionssicherheit nicht Wertsteigerung, sondern, ob man noch Lange Bänder und Ersatzteile bekommt. Das Elekteonik nicht im Wert steigt ist klar.

Kopierschutz: Auf Hacker ist man nur angewiesen wenn die CD garnicht gelesen werden kann.
Sobald sie aber in einem normalen CD-Player abgespielt werden kann und dieser einen Digitalausgang hat, kann man sie mit dem richtigen Gerät auch aufnehmen.

CDR: Das Problem mit der CDR ist, das es heute so ein Massenmarkt geworden ist und fast nur noch mist an Rohlingen und Geräten auf den Markt geworfen wird.
Meine ersten CDRs von 1997 sind alle noch Fehlerfrei. Aber die neuen Rohlinge sind einfach schlechter, weil billiger Produziert. Ausserdem haben sich die meisten "Amtlichen" Hersteller aus dem Geschäft zurückgezogen weil die Masse billige Rohlinge will und keine die mehrere Jahre halten.
Ausserdem währe es Technisch möglich Computer CD Brenner so zu verändern das sie keine Audio CDs mehr Brennen können. (Die Blockgrösse ist eine andere. Wenn man die nicht vorsieht gehen nurnoch Daten CDs). Und wer weis was die Lobbyisten sich noch einfallen lassen

Raubkopie: Eine Raubkopie ist eine Kopie dier zur unrechtmässigen Profitmaximierung erstellt und verkauft wird.
Wenn ich mir von einem Arbeitskollegen eine CD unentgeldlich ausleihe und diese Kopiere ist das eine Privatkopie. Und auch wenn es sogar in den Nachrichten schon anders erzählt wird, die Privatkopie war ueber 30 Jahre lang erlaubt!

Wo kamen die Cassetten her:

Die Cassetten wurden natürlich aus dem Radio aufgenommen oder von anderen Cassetten.
Zu meiner Zeit hat man Cassetten auf dem Schulhof getauscht. Das war halt DAS System.
(Es hat übrigens niemanden interessiert, und weder ich noch irgendjemand anders ist damals wegen Urheberrechts Bla verklagt worden. Wieso auch? Es gab und gibt die Leercassettenabgabe.)

Schallplatten fand ich schon immer doof. Sie sind extrem empfindlich, rumpeln und knistern, gehen durch den Abspielvorgang schneller kaputt als alles andere und man kann nicht mal drauf aufnehmen. (für mich das Hammer Argument gegen die Schalplatte.)
Auch CDs waren für mich nicht so interessant bis CD Brenner bezahlbar wurden.


- TBS-47-Audioclub - 03.06.2004

Hallo Freunde des "braunen Bandes"!

Auch ich muß Highlander völlig recht geben... warum mit Bandgeräten (und all ihren vielen Nachteilen) arbeiten, wenn doch ohnehin heute alles von digitalen Quellen kommt!?

Klar ist so eine (REVOX-) Bandmaschine ein Klasse-Gerät... doch wer Wert auf sehr gute Tonqualität legt, kommt an heutigen DIGITALEN Aufnahme-Systemen nicht vorbei.

Das haben auch wir vom TBS-47-AUDIOCLUB vor über 5 Jahren erkannt und benutzen fleißig das MINI-Disc-System, kann man doch damit als Tonamateur wundervoll arbeiten.

Also... weiterhin "Gut Ton!", Euer Gunther Janns


- misterfestus - 22.06.2004

Hallo "Freunde" des Tapes !

hätte da eine TEAC X1000R mit ca. 10 Tapes zu verkaufen - sie ist eine Schönheit in dunklem Echtholz mit Bandklarsichthaube und läuft super.
Was wird denn so dafür geboten ?

Gruß

misterfestus


- TBS-47-Audioclub - 23.06.2004

Hallo...

ergänzend zu meiner Meldung vom 3.6.2004 begebe ich bei dem Tonbandhobby noch zu bedenken: Schon jetzt muß man entweder einen gewissen Reichtum haben, um Bandgeräte reparieren/warten zu lassen, oder man muß ein Experte sein um die Reparaturen selbst ausführen zu können.

Doch wie lange geht das noch??? - Ist es nicht so, daß es bereits heutzutage kaum noch Ersatzteile/Tonköpfe gibt?

Ich stelle mal ganz provokativ die Frage: Habt Ihr Euch mal überlegt, ob und wo Ihr in 10 Jahren noch (neue) Tonköpfe herbekommt? - Denn mit einem "abgegurkten" Tonkopf seine alten wertvollen Bänder anzuhören, soll ja wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein...

Gruß, Euer Gunther


- highlander - 23.06.2004

Gebe es nur noch MD-Recorder auf der Welt, also das Paradies für TBS-47-Audioclub, würde ich spontan 20.000 Euro für die Teac bieten. Da es aber gottlob noch sehr viele Tonbandler gibt, die die Qualität der Aufnahmen zu schätzen wissen, liegt der Marktpreis etwas tiefer, ich schätze ihn mal bei rund 400 bis 600 Euro.


- Frank - 24.06.2004

.
Ja, wir wissen, nicht zuletzt wegen des missionarischen Eifers und der mormonenhaft- emsigen Aufklärungsarbeit der Propheten der MD- Götter, nunmehr endlich Bescheid:
Die MD ist das Maß aller Dinge, und du sollst keine anderen Maße haben neben ihr. Punkt.

Nun könnte es immerhin sein, dass der Eine oder Andere immer noch nicht von der MD überzeugt ist und dem analogen Band endgültig abschwört. Ich zum Beispiel. Trotz etlicher digitaler Inseln in meiner Audiokette benutze ich meine Bandmaschinen, baue ihren Bestand sogar noch aus. Meine Maschinen stammen vom gleichen Hersteller die Typenvielfalt hält sich in Grenzen. Wenn ich ein Gerät oder Einzelteile bekommen kann, kaufe ich diese auf, um für zukünftige Bedarfsfälle gerüstet zu sein.

Fernöstliche Hersteller, ich glaube MD´s werden ausschließlich von diesen gefertigt, haben sich was Reparaturfreundlichkeit und Ersatzteilversorgung angeht, in der Vergangenheit nicht immer Meriten erworben. Das werden mir andere Tonbandfreunde bestätigen. Von daher wage ich zu bezweifeln, dass in einem Jahrzehnt noch Ersatzteile für die heutigen Geräte der Lustelektronik lieferbar sein werden.

Man kann natürlich, wenn zwischen dem Anfertigen von Sicherheitskopien noch Zeit bleibt. Gebrauchtgeräte zerlegen und als Ersatzteilspender nutzen. Man muß nur die Dimensionen berücksichtigen, die einer Reparatur oft im Wege stehen werden. Oder gibt es mittlerweile schon die Generation n+x der MD´s im -zigsten, nicht kompatiblen Format? Dann lohnt es sich wohl gar nicht, und seien die Finger noch so zierlich und sei die Lupe noch so stark, überhaupt den Versuch einer Instandsetzung zu wagen.

Gut, Bandmaschinen sind immer noch nicht moderner geworden, lassen sich aber mit einiger Wahrscheinlichkeit auch in 10 oder noch mehr Jahren am Leben erhalten. Die Hersteller hochwertiger Geräte haben eventuell noch Neuteile vorrätig, und da der vorausschauende Sammler seinen Ersatzteilvorrat angelegt hat, kann man immer noch eine leider abnehmende Zahl an Geräten funktionstüchtig erhalten. Vermutlich wird das Problem des Funktionierens der Bandgeräte auf unsere Nachkommen verlagert. Denn auch unsere Nachkommen werden die riesigen analogen Archive hüten und nutzen wollen.

Wir haben Bandgeräte, weil sie uns begeistern, nicht weil wir andere Aufzeichnungsmedien verteufeln oder uns keine neuzeitlichen Geräte erlauben können. Wir akzeptieren das Rauschen, uns fehlt nicht die Möglichkeit, die Titel auf einem Musikband ständig durcheinander zu wirbeln. Obwohl, wenn es sein müßte, mit Schere und Klebeband können wir das auch. wir lieben unsere analogen Dinosaurier nicht trotz ihre Schwächen, sondern wegen ihrer Schwächen. Und es sind auch keine Schwächen, sondern Eigenheiten.

Ja, wir sind voreingenommen gegenüber unseren Schätzchen, deshalb sicher auch kritisch gegenüber anderen Formaten.

Und daran wird kein noch so bemühter Propagandist etwas ändern, die Senkelorgeln bleiben in unseren Wohnzimmern und in unseren Herzen.

Frank ( darklab )

Wer es nicht bemerkt hat, es sollte eine Glosse werden....


- TBS-47-Audioclub - 24.06.2004

Hallo, "Frank",

hat mir gut gefallen, Dein Beitrag.

(nochmal zur Erinnerung: auch ich war vor wenigen Jahren noch begeisterter TONBAND-Fan!)

Einer der wichtigsten Gründe für meinen Umstieg auf das MINI-Disc-System war aber die Tatsache, daß ich meine wertvollen Aufnahmen bis zu 30 (!) Jahre lang ohne die geringste Tonqualitätsveränderung speichern kann. Nach dieser Zeit widerum digital diese Aufahmen "retten" kann... was schon rein rechnerisch 60 Jahre ausmacht.

Weiterhin "Gut Ton!"... Euer Gunther


- Michael Franz - 24.06.2004

Hallo Gunther,

vielleicht könntest Du in Deinem Thread "Was ist ein Tonamateur" anhand eines konkreten Beispiels eure Arbeitsweise erklären. Was mir nicht klar ist:

Wenn ihr irgendwas produziert, so macht ihr Aufnahmen per Mikro. Das ist analog. Dann werden die Aufnahmen zusammengeschnitten, natürlich nicht wie beim Senkel mit der Schere sondern durch verlustfreies digitales Kopieren. Aber danach greift doch schon der Kopierschutz, oder? Oder verwendet ihr Profigeräte. Gibt's die für die MD? Es wäre natürlich höchst verwerflich wenn man den Kopierschutz umginge und ich kann mir nicht vorstellen, daß der größte Berliner Club seiner Art diese Praktiken betreiben würde.

- Michael -


- highlander - 24.06.2004

Ich glaube längst nicht mehr an alles, was die Werbung der HiFi-Unternehmen verspricht. Wenn die Jungs von 30 Jahre Haltbarkeit reden, sind es vielleicht deren 5 bei guter Führung. Erinnert mich an die ewig haltbare CD, 30 Jahre Ersatzteilgara bei Teac, lebenslange Tonkopfgara bei Akai und andere Märchen.
Die Bänder indes haben ihre Langlebigkeit bereits unter Beweis gestellt, 30 und mehr Jahre sind abgelaufen und halbwegs ordentlich gelagerte Bänder haben's überlebt oder können ohne viel Probleme wieder gangbar gemacht werden. Ausnahmen bestätigen die Regel Wink


- TBS-47-Audioclub - 25.06.2004

Hallo "Michael Franz" u. "Highlander",

ich freue mich das Du dieses Thema selbst angesprochen hast, lieber Michael. Kann ich doch so über die tollen Editiermöglichkeiten der MINI-Disc sprechen...

Wenn wir einen Tonbeitrag aufnehmen wird natürlich erst der reine Text aufgenommen - von mehreren Sprechern auf ein und die selbe MINI-Disc. Da bei diesen Mikrofonaufnahmen (mit 2 SENNHEISER MD 421 N-Mikros aufgenommen) viele Versprecher u.ä. dabei sind, werden diese Stellen immer noch auf der gleichen (!) MINI-Disc editiert u. weggelöscht, sodaß am Ende der reine perfekte Text übrigbleibt. MERKE: Bis hierher hat es keinerlei Tonqualitätsverlust gegeben u. es war keine Kopie nötig!

Anschließend findet die Abmischung des Tonbeitrages (mit der Zuspielung von Geräuschen usw.) über ein analoges Mischpult auf eine zweite MD statt. Fertig ist der Tonbeitrag! - Man kann diese Abmischung natürlich auch über ein digitales Mischpult vornehmen, dann hätte man widerum keinen Tonqualitätsverlust. (Leider kann sich unser Klub z.Z. kein solches Mischpult leisten, deshalb müssen wir ein einziges Mal analog abmischen. Was aber über unser rauschfreies Mischpult sehr gut geht)

Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch einen Vorteil von digitalen Recordern nennen: Selbst in der Wiedergabe/Pause-Stellung und voll aufgezogenen Mischpultreglern ist kein Brummen/Rauschen o.ä. zu hören!

Hinzu kommt für uns ein weiterer sehr wichtiger Vorteil: Die Wiedergabe/Pause-Funktion läßt sich durch einen einzigen Druck auf die entsprechende Taste anwählen und der Start danach erfolgt absolut sofort beim Druck auf die entsprechende Taste!!! - Also ein zeitraubendes Eincueen wie früher bei Bandmaschinen entfällt.

Und, lieber "Highlander"... wir haben bereits MDs die im Jahre 1996 aufgenommen wurden und deren Aufnahmen sich heute noch so anhören, als hätte man sie eben aufgezeichnet.

Weiter Fragen beantworte ich gerne... (weiß ich doch das viele TONBAND-Fans garnicht wissen, was man alles mit der MD machen kann)

Viele Grüße, Euer Gunther


- Lebensfroh - 25.06.2004

Zitat:TBS-47-Audioclub postete
Hallo...

ergänzend zu meiner Meldung vom 3.6.2004 begebe ich bei dem Tonbandhobby noch zu bedenken: Schon jetzt muß man entweder einen gewissen Reichtum haben, um Bandgeräte reparieren/warten zu lassen, oder man muß ein Experte sein um die Reparaturen selbst ausführen zu können.

Doch wie lange geht das noch??? - Ist es nicht so, daß es bereits heutzutage kaum noch Ersatzteile/Tonköpfe gibt?

Ich stelle mal ganz provokativ die Frage: Habt Ihr Euch mal überlegt, ob und wo Ihr in 10 Jahren noch (neue) Tonköpfe herbekommt? - Denn mit einem "abgegurkten" Tonkopf seine alten wertvollen Bänder anzuhören, soll ja wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein...

Gruß, Euer Gunther
Auch ich finde, daß deine Überlegung die wichtigste ist.


- Michael Franz - 25.06.2004

Diese Thema wurde schon öfter besprochen:

Es gibt noch eine breite Basis an hochwertigen TB-Geräten die auch in Jahren noch in Betrieb sein werden. Tonköpfe werden noch produziert, Vorsichtige könne sich einen oder mehrere Reserve-Satz zur Seite legen. Auch mit Hilfe des Gebrauchtmarktes kann man eine Bandmaschine über Wasser halten oder ersetzen. Bei unseren Kollegen von der Automobil- und Kraftradabteilung funktioniert das ja auch.

Ich bin mir sehr sicher, daß ich auch in 20 Jahren noch Bänder in hoher Qualität werde hören können. Ich werde sogar mehrere Maschinen zur Auswahl haben.

Letztendlich: Die meißten hier versammelten dürften nicht mehr so lange leben wie sie bereits gelebt haben. Sooo viele Bänder sind das auch nicht mehr, die wir noch über den Tonkopf nudeln werden - das muß man ganz pragmatisch sehen. Der Geräte-Sammler kauft ja laufend Geräte, da verteilt sich der Verschleiß. Und die Senkel-Power-User haben sich längst anderen Medien zugewandt. Dafür daß entnervte Enkel und sonstige Angehörige den ganzen Plunder in den Container schmeissen, braucht man sich nicht so viele Gedanken zu machn Big Grin

- Michael -


- Supremo - 25.06.2004

Ich werde immer ganz kribbelig, wenn ich vor meinen niedlichen Uher Report-Monitormaschinen sitze, die Alu-Spulen sich drehen, die Lampen der Aussteuerungsinstrumente ihr geheimnisvolles Licht verbreiten und ich richtig Musik h ö r e. Das ist es, warum ich noch Tonbandgeräte habe. Einfach ein herrliches Stück Lebensgefühl, auf das ich nicht verzichten möchte !


- highlander - 25.06.2004

Würden wir umsatteln auf MD...das ginge nicht lange gut: Stromversorgung umgestellt auf WindRAD, im Garten eine restaurierte Mühle, Im Yachthafen liegt das eigene Riverboat...das kann (noch mehr) Ärger mit der Alten geben. So gesehen sind die drehenden Spulen unserer Bandgeräte das kleinere Übel für alle Wink

Ps.: ich fahre einen 23 Jahre alten Wagen... und einen 2jährigen. 3mal dürft ihr raten, mit welcher Kiste ich lieber herumfahre Big Grin


- Lebensfroh - 25.06.2004

Zitat:Michael Franz postete
Diese Thema wurde schon öfter besprochen:

Es gibt noch eine breite Basis an hochwertigen TB-Geräten die auch in Jahren noch in Betrieb sein werden. Tonköpfe werden noch produziert, Vorsichtige könne sich einen oder mehrere Reserve-Satz zur Seite legen. Auch mit Hilfe des Gebrauchtmarktes kann man eine Bandmaschine über Wasser halten oder ersetzen. Bei unseren Kollegen von der Automobil- und Kraftradabteilung funktioniert das ja auch.

Ich bin mir sehr sicher, daß ich auch in 20 Jahren noch Bänder in hoher Qualität werde hören können. Ich werde sogar mehrere Maschinen zur Auswahl haben.

Letztendlich: Die meißten hier versammelten dürften nicht mehr so lange leben wie sie bereits gelebt haben. Sooo viele Bänder sind das auch nicht mehr, die wir noch über den Tonkopf nudeln werden - das muß man ganz pragmatisch sehen. Der Geräte-Sammler kauft ja laufend Geräte, da verteilt sich der Verschleiß. Und die Senkel-Power-User haben sich längst anderen Medien zugewandt. Dafür daß entnervte Enkel und sonstige Angehörige den ganzen Plunder in den Container schmeissen, braucht man sich nicht so viele Gedanken zu machn Big Grin

- Michael -
Hallo Michael

Also ich sehe das einerseits pragmatisch. Aber mein Augenmerk liegt mehr noch darauf, daß ich unabhängig sein will , die Technik kaufen zu müssen, die am Markt gerade angeboten wird, nur weil man sich den meisten Profit davon verspricht. Und dazu müssen die Nutzer ihre Kräfte bündeln und ihren EInfluß geltend machen. Denn sie haben meiner Meinung nach Möglichkeiten, deren sie sich nicht immer bewußt sind. Und so kam ich dann auf die in meinen Augen keineswegs verrückte Idee, die ich im selben Forum unter dem Thema "Ersatzteile und Medien" unterbreitet habe.

Dabei geht es nicht nur um eine bestimmte Kategorie von Geräten. Ich habe einfach die Nase voll von der -ja nenne wir es ruhig so - Verarschung, die mit dem Käufer betrieben wird. Bei GRUNDIG bekam ich auf die Frage, ob ich einen Schaltplan für meinen 20 Jahre alten Receiver bekommen kann, einen Link zu einer Antik-Radio-Seite. Heute werden für Consumer-Geräte schätzungsweise für 5 Jahre Ersatzteile vorgehalten und Service angeboten. Ich bekam auf eine Reparaturanfrage bei einem Händler mal die Auskunft , ich solle das 20 Jahre alte Gerät "entsorgen". Als ich dies meinem örtlichen Radiohändler mitteilte, sagte er: "Ok, machen Sie das. Aber sagen Sie mir bitte, auf welchem Müllplatz Sie das Gerät abgestellt haben."

Der Druckmaschinenhersteller HEIDELBERG sagte mir, daß man für eine alte 100.000 DM Druckmaschinenanlage "eventuell" auch noch mal ein Ersatzteil anfertigen würde.

Wenn die Industrie nur an die eigene Kasse denkt und der Verbraucher sich selber ohnmächtig erklärt, dann ist das Resultat dieser absurde Werteverfall, den wir hier seit Jahren erleben. Dabei zeigen doch die Preise für HiFi-Klassiker in Auktionshäusern wie ebay, daß in der Bevölkerung ein Wertebewußtsein exisitiert.

Man muß nur mal konsequent weiterdenken........

"Wo ein Wille ist, ist ein Weg" sagt der Volksmund. Und auch eine Minderheit besteht nicht nur aus einer Person. Und Mehrheitsverhältnisse können sich ja schnell ändern, wie man zum Beispiel in der Politik sieht.


- Lebensfroh - 25.06.2004

Apropos Sammler. Ich bin kein Sammler. Ich bin ganz normaler Nutzer. Wenn ich eine Bandmaschine kaufe, dann läuft sie bei mir genauso wie ein Fernseher oder ein Auto.

Oder bin ich Sammler, wenn ich meinen 20 Jahre alten Receiver heute wie am ersten Tag betreibe?

Ich haeb nur ein gesünderes Wertebewußtsein und das lasse ich mir von keinem Kosten-Nutzen-,Markt und Rentabilitätsgeschwafel kaputtmachen.

Wo Bedürfnisse sind, da gibt es Lösungen. Das war immer so. Nur, man muß sie äußern, denn im stillen Kämmerlein sieht sie niemand.

So eine Seite wie diese hier ist da ganz wichtig. Und ich war auch erstaunt, als ich sah, daß ich nicht der einzige bin, der die Analogtechnik liebhat.

Nein, ich bin kein Sammler, ich bin rebellischer Techniknutzer mit Anspruch auf Bedürfnisbefriedigung. :-)


- Michael Franz - 26.06.2004

Thema dieses Threads ist: "Lohnt es sich noch, mit Spulentonbandgeräten anzufangen?"

Gemessen an den derzeit üblichen Maßstäben bezüglich Preis-Leistungs-Verhältnis, Zuverlässigkeit und Klangqualität ist die Antwort ganz klar: Nein! Aber wer sagt denn, daß Maßstäbe, die z. Zt. en vogue sind, für alle gelten?

Wer
a) der Meinung ist, daß ein Ton, der ja analog erzeugt wurde und auch analog wahrgenommen wird eben auch analog konserviert und verarbeitet werden soll,

b) dies begeistert mit einer Technik tun will, die durchschaubar und zum anfassen ist, wer also glänzende Augen am Anblick von leuchtenden VU-Metern bekommt,

c) konservativ ist in dem Sinne, daß er eine Technik, die vor 20 Jahren State of the art war, heute nicht zwangsläufig für untauglich hält,

für den führt am Senkel kein Weg vorbei, ob er nun will oder nicht!

Es gibt Anforderungsprofile, da heisst die Lösung ganz klar: MP3, MD, CD-R, kurzum: digital.

Es gibt aber Anforderungsprofile die genauso ernst zu nehmen sind, und da heißt die Lösung immer noch: Senkel! Das dies nur bei einer Minderheit der Fall ist, stört nicht weiter.

=> lebensfroh:
Man muß nicht Sammler sein. Wer Vintage-Technik ganz selbstverständlich und bewusst nutzt beweist deren Alltagstauglichkeit und tut mitunter mehr für den Erhalt dieser Technik als die Museumswärter. Diese wiederum tummeln sich in Bereichen, in die der pragmatische User evtl. gar nicht hinkommt. Beide Gruppen ergänzen sich.

=> supremo:
Exact darauf kommt es an, daß man etwas gerne und mit Begeisterung tut, weil es unverzichtbarer Bestandteil des Lebensgefühls ist.

- Michael -


- Reelfreak60 - 17.08.2004

Hallo Tonbandler,

vielen Dank für die interessanten Beiträge, die mir zum Teil wirklich aus der Seele gesprochen haben. Auch ich bin eingefleischter Senkel-Fan, mein Pseudonym ist mein Programm! Infiziert wurde ich Anfang der 60 er im Säuglingsalter durch meinen Opa mit einem Grundig Reporter (500 - ?). Erstes eigenes Gerät war ein TK 125 deLuxe. Angelangt bin ich nun bei einer TD-20 A (seit 1982), GX-630 DB, Report 4200 Stereo IC, Telefunken M3002L – die Fühler sind schon ausgestreckt nach einer RdL. Die TD-20 hat mich mit ihrem Klang durch all die Wirren verschiedener Digitalsysteme geführt (CD-R, MD, DAT). Mögen sie alle irgendwo ihre Stärken haben – beim Klang sicherlich nicht. Ich höre mit den Ohren und nicht mit Meßgeräten und dem PC, und da ist die Authentizität – ja, und auch die analoge „Gnade“ -, die eine Bandmaschine über so manche digitale Härte legt, für mich ein Segen. Unter diesem Aspekt ist das Veredeln digitaler Tonquellen durch Überspielen auf den Senkel voll und ganz legitim. Ob ich mich damit nun als wie weit auch immer neben dem Zeitgeist liegend oute oder nicht, ist mir herzlich egal. Ich bin ein Amateur und kein Profi, kann mir das also leisten. Aber selbst die Profis werden ja wieder zunehmend analog.....
Und noch etwas: Das Auge hat bei mir großen Anteil am Tonbandhobby. Und was ist eine dubiose Blackbox (egal ob ´ne CD oder MD oder sonst etwas drinliegt) gegen den Auftritt einer Bandmaschine! Neulinge und Wiedereinsteiger, habt den Mut und bekennt Euch zum Senkel, ihr werdet nicht enttäuscht!
Zur Ersatzteilbeschaffung wurde hier auch alles gesagt. Tonbandeln ist ein kreatives, aktives Hobby, man muß ´was tun – auch, um alles im Fluß zu halten, aber es geht. Und dann ist es ein super Gefühl für mich, der geldgierigen Industrie mit meinen analogen Bollwerken (es werden in Zukunft bestimmt noch mehr) den Stinkefinger zu zeigen! Auch in 20, 30 Jahren.........

It don´t mean a thing if it ain´t got that swing........

73 - Uli


- The_Wayne - 17.08.2004

Ich weiß nicht ob es schon hier erwähnt wurde, da ich keine Zeit habe um mir alle Beiträge anzusehen, aber ich würde schon noch umsteigen. Gut ich bin nicht ganz unparteiisch, weil ich nicht unbedingt ein Freund digitaler Medien bin. Denn ich hab' es schon mal erwähnt, Band ist abgesehen von der Schallplatte und der HDD ein sehr sicheres Speichermedium. Außerdem macht so eine auch optisch was her, was aber bei den Meisten nebensächlich sein wird.


- gxakai2002 - 22.08.2004

Zitat:Lebensfroh postete
Zitat:TBS-47-Audioclub postete
Hallo...

ergänzend zu meiner Meldung vom 3.6.2004 begebe ich bei dem Tonbandhobby noch zu bedenken: Schon jetzt muß man entweder einen gewissen Reichtum haben, um Bandgeräte reparieren/warten zu lassen, oder man muß ein Experte sein um die Reparaturen selbst ausführen zu können.

Doch wie lange geht das noch??? - Ist es nicht so, daß es bereits heutzutage kaum noch Ersatzteile/Tonköpfe gibt?

Ich stelle mal ganz provokativ die Frage: Habt Ihr Euch mal überlegt, ob und wo Ihr in 10 Jahren noch (neue) Tonköpfe herbekommt? - Denn mit einem "abgegurkten" Tonkopf seine alten wertvollen Bänder anzuhören, soll ja wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein...

Gruß, Euer Gunther
Auch ich finde, daß deine Überlegung die wichtigste ist.



- highlander - 22.08.2004

Wenn die Lebensdauer von Tonköpfen besserer Maschinchen rund 5 bis 10 Jahre beträgt, Akai u.ä. mal ausgenommen, benötige ich in 10 Jahren lediglich eine Ersatzmaschine. Betreibe ich mehrere Maschinen parallel, so halten sie sehr viel länger und durch die regelmäßige Benutzung kommen sie auch gut um Reparaturen herum - nichts ist schlimmer für eine Maschine als rumzustehen. Da nahezu jeder Tonbandler mehr als 1 Gerät hat, durchschnittlich eher mehr als 10 Stück, könnte man einen Tonkopfausfall verkraften.

Ich selbst fürchte den Tonkopfausfall überhaupt nicht, habe sowas noch nie miterlebt. Was ich kenne, sie geschundene Tonköpfe, die man aber durchaus weiter versklaven kann Wink Schlimmer ist der Ausfall von Teilen, die nicht mehr beschafft werden können: Capstanmotoren, Kippschalter, bestimmte IC usw.

Ja, wir sind schon ein verrücktes Volk Wink Und wir wissen auch, dass wir es sind. Aber würden wir deswegen aufgeben???


- niels - 23.08.2004

Nein, wir werden nicht Aufgeben, wir Don Quichottes der Aufnahmetechnik mit unseren Windmühlen. Smile
Ein weiteres Problem bei der Verwendung mehrerer Maschinen ist die Geschwindigkeit. Meine Variocord läuft langsamer als meine X-2000 läuft langsamer als meine TC-366. Dadurch wird das muntere kreuz-und-quer-tauschen der Bänder leider etwas erschwert. Aber die Widrigkeiten machen das Unterfangen ja auch durchaus reizvoll.

niels


- Michael Franz - 23.08.2004

=> niels,

der Don Quichotte ist doch eher Gunther, wir sind die Windmühlen. Wer gewonnen hat, ist nachzulesen Wink

Was die Geschwindigkeiten anbelangt: Wenn sie deutlich hörbar sind, ist etwas faul an den Geräten. Abhilfe würden Geräte mit einer variablen Geschwindigkeit schaffen, aber dazu müsste erstmal ein Pegelton aufs Band, um die Original-Aufzeichnungsgeschwindigkeit wieder zu finden. Aber lieber zu langsam als gar keine Daten Wink

Michael


- Knisterknaster - 23.08.2004

"Lohnt es sich noch, mit Spulentonbandgeräten anzufangen?"

Nein, eigentlich "lohnt" sich das nicht mehr. Es entspringt doch eher einem Wunschdenken der Sammler neue Sammler anzuwerben und sich selbst vorzumachen, daß die Tonbandwelt noch nicht den Bach hinunter gegangen ist. Ist man zu sich ehrlich, kann man festhalten

es gibt nur noch einen Bänderproduzenten
es gibt keine "normalen", neuen Tonbandgeräte mehr
es gibt Ersatzteilprobleme
es fehlen Werkstätten

"Anfangen" also nicht. Aber "Aufgeben" würde dem Kämpferherz des Sammlers widersprechen. Oder?


- Michael Franz - 23.08.2004

Es gibt auch kein modernes Aufnahmemedium, von PC-basierenden Systemen abgesehen, mit dem man 6 Stunden am Stück aufzeichnen kann...


Aber es stimmt schon, die Gründe für den Senkel finden sich immer mehr auf der emotionalen denn auf der sachlichen Seite.

Michael


- niels - 23.08.2004

Nun, mit DAT (wenn wir es noch als modern bezeichnen wollen) lassen sich auch 6 Stunden-Nonstop-Aufnahmen machen. Senkel mag auf 9,5 zwar mehr rauschen, klingt aber dennoch besser, denn 12 Bit/32kHz sind dammich wenig Daten für Musik.
Leider gibt es selten einen Grund so lange am Stück aufzunehmen.
niels


- Enno - 23.08.2004

Mit einem Hifi- Videorekorder lassen sich sogar noch mehr als 6 Stunden am Stück aufzeichenen. Die Tonqualität ist ausgesprochen gut. Dennoch nutze ich diese Möglichkeit nicht, weil dabei das Auge zu kurz kommt.
In dieser Hinsicht ist das Spulentonband eben nicht zu ersetzen.


- Michael Franz - 23.08.2004

Stimmt, den HiFi-Video-recorder habe ich vergessen zu erwähnen, so wie ich (fast) vergessen habe, daß ich einen solchen besitze.

Michael


- highlander - 23.08.2004

Mit meinem USB-Stick bin ich so PC-basierend nicht. Ich kann von der Anlage aufnehmen und über sie widergeben. Nach meinen Berechnungen dürften rund 2 bis 3 Stunden MP3 in max. Quali draufpassen. Es gibt natürlich auch noch grössere Sticks, wo dann 6 Stunden Platz hätten. Die Sticks, die nicht aufnehmen können, liegen derzeit schon bei wesentlich mehr...


- TBS-47-Audioclub - 23.08.2004

Hey, Jungs,
Zitat:Knisterknaster postete
"Lohnt es sich noch, mit Spulentonbandgeräten anzufangen?"

Nein, eigentlich "lohnt" sich das nicht mehr.

es gibt nur noch einen Bänderproduzenten
es gibt keine "normalen", neuen Tonbandgeräte mehr
es gibt Ersatzteilprobleme
es fehlen Werkstätten

"Anfangen" also nicht. Aber "Aufgeben" würde dem Kämpferherz des Sammlers widersprechen. Oder?
diese Eintragung gefällt mir, denn: irgendwann repariert mir auch keiner mehr meine MD-Recorder... und dann hätte ich eigentlich die selben Probleme wie Ihr mit den Bandmaschinen.
Allerdings habe ich dann vorher die Möglichkeit meine wichtigen MDs digital auf eine neues Aufnahmesystem zu kopieren... und zwar VERLUSTFREI!!!

Aber ich hoffe, bis dahin fließt noch viel Wasser die Spree herunter... Euer Gunther


- highlander - 23.08.2004

@Knisterknaster ... laß mich raten: du bist Plattendreher-Fan Big Grin

Es lohnt sich für uns, wenn andere mit der Sache beginnen: um so mehr Maschinen werden vor der Schrottpresse bewahrt, um so mehr Austausch ist da und Quantegy stellt die Produktion nicht so schnell ein.


- Supremo - 23.08.2004

Gunther, Du bist echt 'ne Zecke !!! Deine ständige Anwesenheit in diesem Forum zeigt mir aber, daß du - auch wenn das sticheln anscheinend Dein Vergnügen ist - insgeheim eigentlich auch gerne zu unserer Fraktion gehören würdest. Kauf' Dir doch endlich ein schönes TB-Gerät und plaudere mit uns ganz entspannt über die vielen Vorteile unseres Hobbys. Du wirst sehen, nach kurzer Zeit geht es Dir viiel besser. (Das mit der "Zecke" bitte nicht so ernst nehmen !!!)
Gruß Supremo


- highlander - 23.08.2004

Genau, Zecken können ihre Krankheiten übertragen...z.B. die Minidiscus digitalis Big Grin


- TBS-47-Audioclub - 24.08.2004

Guten Morgen, Ihr Fans!
Zitat:Supremo postete
Gunther, Du bist echt 'ne Zecke !!! Deine ständige Anwesenheit in diesem Forum zeigt mir aber, daß du - auch wenn das sticheln anscheinend Dein Vergnügen ist - insgeheim eigentlich auch gerne zu unserer Fraktion gehören würdest. Kauf' Dir doch endlich ein schönes TB-Gerät und plaudere mit uns ganz entspannt über die vielen Vorteile unseres Hobbys. Du wirst sehen, nach kurzer Zeit geht es Dir viiel besser. (Das mit der "Zecke" bitte nicht so ernst nehmen !!!)
Gruß Supremo
...mal ganz abgesehen davon, daß ich in meinem Leben schon 10 verschiedene Bandmaschinen hatte (davon 4 REVOX-Geräte), und immer noch eine A 77 habe, sollte man doch eines bei all diesen Diskussionen nicht vergessen: WIR LEBEN IM DIGITALEN ZEITALTER ...und daran wird sich auch nichts ändern!
Also glaube ich schon bei diesem Thema mitreden zu können, denn immerhin habe ich mit allen Macken der Bandmaschinen (meine Tonbandära ging von 1957 - 1997) leben müssen... bis ich die tollen Vorzüge des MINI-Disc-Systems kennen lernte.

Und das mit der "Zecke", lieber "Supremo" hat mich amüsiert und ich nehme es natürlich nicht Ernst; habe die nötige Portion Humor.

Grüße an Alle, Euer Gunther


- Tom - 24.08.2004

Hallo Gunther,

nun, im Schneidebetrieb hat die MD auf jeden Fall seine Vorteile - die ganzen äh, öhh und was sonst noch rauszuschneiden ist, kann digital einfacher bewerkstelligt werden.
Dieses ersetzt jedoch nicht die Wiedergabequalität.
MD sagst Du währe verlustfrei - bis auf die Stellen wo dann gesampelt wird oder im Frequenzbereich eindeutige Abfälle kommen.
Gut, Bandmaschinen sind nicht zuletzt auch deswegen in den Profilagern dem Rotstift zum Opfer gefallen, weil sich digital in andern Kostenregionen rechnen läßt.
Die ein oder anderen (Musik) Produzenten schwören jedoch heute noch darauf, ihre Master damit zu produzieren.
Nix gegen eine A 77, selbst in HS läßt sich diese aber nicht mit Profimaschinen in der Produktion , Bearbeitung und Wiedergabequalität vergleichen.
Auch die MD hat ihre Fehler, und sei es nur in der Langlebigkeit, Frequenzspektrum bzw. in der Verfügbarkeit zu suchen.
Man munkelt, das MD über das Jahresende nicht hinauskommt und genau so stirbt wie manch andere schon dagewesenen digitalen Speichermedien.
Die Wiedergabequalität des Bandes ist ungemein gut, wenn man dann auf eine adäquate Aufnahme wie z.B. der Kopie eines Master auf 38 cm/s zurückgreifen kann, ist sie durch digitale Medien nicht zu toppen.
Bei den heutigen Radiosendern - wenn überhaupt noch was vernünftiges gesendet wird (bin nicht unbedingt der Klassikhörer) - reicht eigentlich die Qualität der MD, DAT oder auch nur 9,5 cm/s, um das komprimierte Signal, das dem Limiter zum Opfer gefallen ist festzuhalten.
Auch andere analoge Medien waren totgesagt, und haben doch allen Unkenrufe zum Trotz überlebt.


- Michael Franz - 24.08.2004

Toms Aussage über die Qualität von gut aufgezeichneten Bändern kann ich nur unterstreichen. Ich hatte vor kurzem das Vergnügen eine fast 40 Jahre alte Aufnahme aus dem Bereich Klassik zu hören und zwar G. F. Händel, Cocerto Grosso A-Dur, dto. F-Dur. Nicht unbedingt die Musik, die ich mir aus einer Plattensammlung von selber herausgesucht hätte, aber eine Musik, die mich einfach ergriffen hat, als ich sie hörte. Das war eine ziemlich Masterbandnahe Copie. Die Wiedergabekette war nix besonderes: Eine PR99 geht eher als Consumer- denn als Profimaschine durch und unterscheidet sich nicht wesentlich zur A77, ein Verstärker Yamaha AX 500, nicht schlecht aber vom High-End-Segment Lichtjahre entfernt und Schuhkartongroße Boxen Mini-Lady von IQ. Das ganze mehr oder weniger zufällig zusammengewürfelt, deswegen trotzdem passend und stimmig.

Ich komme in solchen Momenten zu der Ansicht: Die CD (und mit ihr die ganze Digitaltechnik??) ist ein Irrweg. Man muss ihn gehen, denn manche Musik findet man nur auf ihm. Aber das kannst Du mit einem Mastertape nicht vergleichen.

Michael(F)