Tonbandforum
Dolby aus Tapedeck für Bandmaschine nutzbar? - Druckversion

+- Tonbandforum (https://tonbandforum.de)
+-- Forum: Tonbandgeräte (https://tonbandforum.de/forumdisplay.php?fid=26)
+--- Forum: Fragen (https://tonbandforum.de/forumdisplay.php?fid=31)
+--- Thema: Dolby aus Tapedeck für Bandmaschine nutzbar? (/showthread.php?tid=13288)



Dolby aus Tapedeck für Bandmaschine nutzbar? - beutlin - 30.01.2013

Da ich noch einige Tapedecks herumstehen habe, die sich nicht versilbern lassen, kam ich auf die Idee, deren Dolbyschaltkreise für Bandmaschinen zu nutzen.

Das müsste doch prinzipiell möglich sein, oder?

Wie aber stellt man so etwas an?

Gruß Frank


- kaiman_215 - 06.02.2013

Prinzipiell sollte es möglich sein, Problem wird aber die Anpassung sein. Du mußt dem Dolby-Baustein die Spannungen und Ströme liefern, die er im ursprünglichen Gerät hatte. Auf der Ausgangsseite dann ebenfalls die Anpassung an die Aufnahme- und Wiedergabeverstärker, das kostet viel Geduld und Zeit.


- cisumgolana - 07.02.2013

Hallo Frank!

Besser wäre m. E. einen separate Dolby-Baustein zu verwenden, der einfach in den Signalweg (A/W) eingeschleift wird.
Das erspart Dir Dein Bandgerät zu "verbasteln" und Du bist nicht an ein Bandgerät gebunden.

Ich weiß wovon ich schreibe. Hatte ich doch selbst einen NAKA-CR, in dem eine andere NR einbebaut worden war. Als
der CR zur Reparatur mußte, gab es prompt Probleme. Als Folge davon endstand ein separater NR-Baustein mit 3 Analog-
eingängen, Hinterbandkontrolle und Mithörmöglichkeit.

[attachment=459]

Nun weiß ich nicht, ob es separate Dolby-C (B)-Geräte gegeben hat. Für Dolby-A gab es damals sündhaft teure Geräte.
Kein Wunder, denn Dolby-A war die Profi-Ausführung.
Selbstbau sollte bei fundierten Kenntnissen machbar sein. Oder gibt es CR, durch die man das Nutzsignal einfach über
den Dolby-Baustein durchschleifen kann? Falls ja, wäre das die einfachste Lösung.

Gruß
Wolfgang


- Zelluloid - 07.02.2013

Vergiss das mit Dolby B oder C aus einem Kassettendeck. Das funktioniert zwar theoretisch nach entsprechender Anpassung, ist aber weiß gott nicht kompatibel zu irgendwas.

Einzige machbare Lösung zum Thema Kassettendeck ist das umpflanzen eines Dolby S - Chips, welches einem emulierten Dolby SR entspricht.

Einfacher sollte es mit den von Cisumgolana angesprochenen professionellen Dolbys sein, denn die bekommt man heutzutage nunmal nachgeschmissen mit etwas Suche. Rechne etwa mit 40 Euro für zwei Dolby Cat 22 oder mit 100 Euro für zwei Cat 280. Brauchst Du nur noch die +15 / -15 Volt Versorgungsspannung und fertig. Dann "nur" noch den richtigen Pegel bereitstellen (wenn ich mich recht erinnere Dolbylevel = 6 dB unter Vollaussteuerung = 300 mV).

Bei der 280 mußt Du noch eine Drahtbrücke wieder einsetzten, die häufig im professionellen Einsatz entfernt wurde, da die Karten meißt nur als 280T liefen und daher nur dekodieren konnten.

Naja, ich seh schon, ist doch noch ganz schön Bastelarbeit....

Gruß
Martin


- beutlin - 07.02.2013

Danke für die ersten Antworten!

Ich habe von Technics eine externe dbx-Einheit, die ich nutzen kann. Der Vorteil einer NR ist, dass man reichlich unter Vollaussteuerung bleiben kann und sich somit der Frequenzgang weniger stark verbiegt.

Externe Dolby B- und C-Einheiten hat es gegeben, sind aber rar und recht teuer.

Mein Traum wäre es, beispielsweise aus meinem Aiwa-3Kopf-Deck, eine externe Dolby-Einheit zu basteln.

Gruß Frank


- pebrom - 07.02.2013

Da habe ich doch gleich mal eine Frage, die sich nach dem lesen dieses Themas aufgeworfen hat:

wenn ich auf Cassette mit Dolby B oder C aufnehme, muss ich dann die Aussteuerung anpassen (wie oben geschrieben), oder steuere ich aus wie immer: die Spitzen gehen ein bis zwei Balken (von sechs) in den roten Bereich.
Oder ist bei Dolby Aufnahme weniger eher mehr?

Gruß aus Bärlin,
Peter


- timo - 07.02.2013

cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=155348#post155348 schrieb:Nun weiß ich nicht, ob es separate Dolby-C (B)-Geräte gegeben hat.

Hat es, z.B. Nakamichi NR-200 (Dolby B und C) und TEAC AN-180 (Dolby B).

Das Nakamichi wollte ich zu meinen Bandmaschinen-Hochzeiten vor knapp 20 Jahren immer haben, es wurde auch ab und zu im Reviermarkt und Avis angeboten. Die verlangten Preise (von 400 DM aufwärts) waren mir aber damals zu deftig.


- DTC1000 - 06.05.2013

In Zeiten von DVD, CD, DAT, MD,... hat es das gute alte Tapedeck ja nicht gerade leicht, aber die Idee einem guten alten Gerät Dolby SR "beizubringen" hat was, finde ich wenigstens. Bei der Durchsicht der Postings dieses Thread habe ich richtig Lust bekommen auf den Zug aufzuspringen, wobei bei mir im Moment noch sehr viele Fragezeichen umher geistern. Erst einmal sind da die Einschübe Cat 22 Cat 280, welche ja wahrscheinlich die Schaltkreise für Dolby SR (A) enthalten. Ich denke mal, dass man für jeden Kanal einen dieser Eischübe benötigt, also insgesamt vier bei Tapedecks mit Hinterbandkontrolle, sonst kann man die Aufnahme ja nicht gleichzeitig überprüfen. Braucht man dann auch die entprechenden "Adapter" in welche diese Einschübe normalerweise eingebaut werden, oder baut man sich seine eigene Schnittstelle zwischen Tape und Einschübe, inkl. Pegelanpassung? Woher bekommt man die Schaltpläne, ohne diese dürfte es doch recht schwierig werden dieses Projekt vernünftig zu beginnen? Alles so Fragen, die auf anhieb auftauchen. Wahrscheinlich kommen noch andere, aber mit den Antworten zu diesen Fragen fällt der Einstig wahrscheinlich schon ein wenig leichter. Vielleicht kann sie ja jemand liefern.

Gruß DTC1000