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Entzerrerschaltung - Druckversion

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- repo - 17.01.2011

Hallo, ich gebe hier mal einen Auschnitt aus einem alten Funkschauartikel "Über die Tiefenanhebung bei der Schallplattenwiedergabe" wieder:

[Bild: 1024_6134343236653433.jpg]

Es geht mir um den Punkt 1. Also Die Tiefenanhebung durch das Resonanzglied. Versteh ich nicht. Klar, der Gitterwiderstand ist für die Resonanzfrequenz größer, aber ich versteh nicht, warum man da keinen Verstärkungsverlust haben soll. Und ich versteh auch die Kritik daran nicht. Werden nicht solche Glieder auch für die Höhenanhebung in Gegenkopplungen beim TB gern verwendet? Besteht da ein wesentlicher Unterschied, den ich nicht sehe? Ich bastle mir gerade ein TB zusammen und bin jetzt etwas verunsichert, eine Spule zu verwenden oder es nur mit Kondensatoren zu machen...


- McWangine - 17.01.2011

Hallo repo,
ich bin auch gerade am Basteln, und ich würde eine Tiefenanhebung auf keinen Fall mit einem Resonanzkreis bewerkstelligen, ich kann mir nicht vorstellen, dass das klanglich zufriedenstellende Ergebnisse liefert, rein intuitiv beurteilt. Es ist weit verbreitet, die Höhenanhebung mit Reihenschwingkreisen zu realisieren, aber im Bass? Von der Baugrösse ganz zu schweigen. Baust du in Röhrentechnik oder Halbleiter?

Gruß
Jochen


- repo - 18.01.2011

Hallo Jochen,
beim Lesen deiner Antwort kam mir der Gedanke, auch wenn du das so nicht direkt gesagt hast: Resonanzglieder klingen prinzipiell schlecht, aber im Falle der Höhenanhebung hört man die Verzerrungen nicht (so sehr) - kann man so sagen? Trotzdem versteh ich obige Schaltung nicht. Was nützt es wenn der Gitterwiderstand mit dem Resonanzglied für z.B. 50 Hz extrem hoch ist, es liegt ihm doch der Innenwiderstand der Vorröhre parallel; wo soll die zusätzliche Spannung herkommen??

Zu deiner Frage: ich bastle mit Röhren und einer Grundig TK20 Ruine. Ich nehme als Verstärker nur zwei EF86 in Triodenschaltung (statt ef86 Pentode und ECC81). Die Verstärkung ist natürlich wesentlich geringer, aber reicht, Mikro brauch ich ja nicht, Endstufe laß ich auch weg. Statt dem AÜ hab ich eine Netzdrossel eingebaut. Ich will jetzt dann noch einen Eingang für Schallplatte machen. Ich dachte mir, daß -wenn man von Platte aufnimmt, was ich v.a.vorhabe- es eigentlich unsinnig ist erst die Schallplatte in einem Phonovorverstärker zu entzerren und dann die Höhen im TB-Verstärker wieder anzuheben, statt die Höhenanhebung der Platte direkt zu verwerten. Wahrscheinlich werde ich aber trotzdem noch eine Vorröhre brauchen...

Gruß
Stefan


- uk64 - 18.01.2011

Zitat:repo postete
Was nützt es wenn der Gitterwiderstand mit dem Resonanzglied für z.B. 50 Hz extrem hoch ist, es liegt ihm doch der Innenwiderstand der Vorröhre parallel; wo soll die zusätzliche Spannung herkommen??
Der Innenwiderstand der Vorröhre liegt in Reihe und nicht Parallel.

Was das oben gezeigte Schaltbild aus der alten Zeitschrift betrifft, das ist nur ein Prinzipbild und würde in der Praxis so nicht funktionieren.

Wenn dir so was wie eine passive Entzerrung vorschwebt, ohne zusätzliche Verstärkung nicht zu machen. Einfach in eine vorhandene Schaltung einfügen kann nicht funktionieren.

Gruß Ulrich