Tonbandforum

Normale Version: Nakamichi BX-300E nach Stillstand defekt
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Nun hat es mich auch mit etwas üblem erwischt.

Nachdem das Nakamichi lange Zeit nicht benutzt wurde, habe ich es angeschlossen und es hat sich gleich ein übler Fehler bemerkbar gemacht:
Es ist ein grober Fehler im Signal weg. Im Wiedergabemodus schlagen die LED-Ketten alle 2-3 Sekunden voll aus. Im Ausgang ist aber nur ein Knacken zu hören.
Im Vorbandmodus schlägt die Aussteuerung scheinbar so wie es sein soll aus. Bei höherer Aussteuereung überschägt sich ein Quietschen. Eine Aufzeichnung ist auf der Cassette allerdings nicht zu hören.

Ich hoffe dass mir jemand helfen kann. Nach meinem Kenwood KX-1100, welches ebenfalls im Koma ist, ist das Nakamichi nun auch nicht mehr zu gebrauchen:-(

Leider kann ich nicht messen. Sollte es sich um bestimmte Bauteile auszutauschen sein, traue ich mir das doch zu.

[Bild: Nakamichi%20BX300E_%20001.jpg]
Hallo Rüdiger,

...."getaktetes" Zucken lässt für mich den Schluss auf einen gestorbenen Kondensator zu. Aber so ganz präzise vermag ich das aus Deiner Schilderung nicht zu
ersehen.
Sollte das Gerät vor der Einlagerung aber klaglos gearbeitet haben, dann wäre das eine naheliegende Ursache. Das einzig mir bekannte, das sich in elektr. Kreisen mit der Zeit durch Nicht-Benutzen "kaputtsteht", sind Elkos.
Natürlich kann es auch ein Kontaktproblem sein aber dazu passt eigentl. das zykliche Ausschlagen der Aussteuerungsanz. nicht.

Zur weiterführenden Diagnose solltest Du Dir das SM besorgen. Meines Wissens ist es auf der hifiengine verfügbar.

Gruß
Vielen Dank für deinen Hinweis,

ich hatte schon mal den "Fönversuch" gemacht, indem ich die Elkos damit erwärmt hatte. Wahrscheinlich ist aber kein Erfolg zu verzeichnen, wenn einer komplett tot ist?

Leider habe ich keine Ausbildung in Richtung Elektrotechnik. Mir würde als einziges eine Radikalkur in Richtung Elkotausch vorschweben. Oder kann ich bei Bereiche wie z.B. das Netzteil weglasssen?
Vielleicht kannst du das Schadensbild noch etwas konkretisieren. (Schrift)sprache ist immer so fürchterlich ungenau. Wer einmal ein Interview transkribiert hat, fragt sich dabei bisweilen, wieso er während des Gesprächs den Eindruck hatte, den Gesprächspartner zu verstehen.

Also:


Zitat:mx1000 postete
Im Wiedergabemodus schlagen die LED-Ketten alle 2-3 Sekunden voll aus. Im Ausgang ist aber nur ein Knacken zu hören.
Es ist ausschließlich das Knacken zu hören? Auch wenn eine bespielte Kassette wiedergegeben werden soll?

Zitat:mx1000 postete
Im Vorbandmodus schlägt die Aussteuerung scheinbar so wie es sein soll aus. Bei höherer Aussteuereung überschägt (überträgt?) sich ein Quietschen.
Ein Pfeifton? Ein Rückkopplungspfeifen? Das Deck ist ordnungsgemäß angeschlossen? Nicht das versehentlich über die Ein-/Ausgänge ein Kurzschluss gesteckt wurde.

Zitat:mx1000 postete
Eine Aufzeichnung ist auf der Cassette allerdings nicht zu hören.
Es wird überhaupt nichts aufgezeichnet? Oder wird das Quietschen nicht aufgezeichnet?

Wird denn eine bespielte Kassette gelöscht?

niels
Du hast Recht Niels,

ich bin bei der Beschreibung etwas trottelig gewesen:

Wiedergabe:
Es ist nichts vom Inhalt der bespielten Cassette zu hören.

Bei Stellung Outputregler unter 7: nichts zu hören, alle zwei Sekunden schlagen beide Aussteuerungsanzeigen voll aus und reglen sich dann wieder auf minus 30db um dann wieder voll auszuschlagen

Bei Stellung Outputregler um die 7:zusaätzliches Rauschen und Zirpen im Takt der ausschlagenden LED-Ketten

Outputregler über 7: kein Ton, Aussteuerung bleibt bei minus 30db stehen, kein weiterer Ausschlag.

Habe ich den Outputregler aus Max stehen bevor ich auf Wiedergabe gehe, bleibt die Cassette nach wenigen Umdrehungen stehen. Stelle ich den Regler auf ca. Mitte läuft die Cassette weiter. Es scheint als ob damit dem Capstanmotor für den Transport die Kraft genommen wird . Anmerkung: Leistung des Idlers und die Kraft und die Übertragung auf die Wickeldorne sind in Ordnung. Der Capstanmotor scheint nicht genug Kraft zu haben. Bei leichtem Druck auf die rechte Andruckrolle / Capstan bleibt er schon stehen.

Aufnahme:
bespielte Aufnahme wird gelöscht, aber kein neues Signal aufs Band gebracht.

Schalter auf Vorband:

LED-Ketten schlagen im Takt der Musik aus, es ist kein Signal über Kopfhörer oder Cinch Ausgang zu hören. Merkwürdig: jeweils ein Regler der Eingangskanäle steuert beide Kanäle aus, sprich: Kanalgetrennt kann die Musik nicht ausgesteuert werden.
Zitat:mx1000 postete
.... Oder kann ich bei Bereiche wie z.B. das Netzteil weglasssen?
Eher noch würde ich am NT anfangen.

Aber gundsätzlich: ohne Schaltplan (SM), ohne gewisse Kenntnisse vom
Lesen einer Schaltung sowie ohne einer gewissen Messpraxis ist eine Rep.
ein "wackeliges" Unterfangen, zumal im BX300 schon eine erkleckliche
Anzahl IC's verbaut wurden. Der "Abschuss" eines solchen macht
das Gerät u.U. zum Objekt für die Tonne (= Schlachtgerät).

Bitte also keine überhasteten Aktionen.

Gruß

P.
Vorhersage (nicht von Kachelmann):

Ich nehme an, dass es nicht an den Elkos liegt. 95% sind getauscht, ca. 4 Stück habe ich noch vor mir, aber überhaupt keine Lust mehr.
Die werde ich natürlich noch tauschen, um die kleinste Möglichkeit auszuschließen, aber irgenwie glaub ich nicht mehr dran.

PeZett, es stimmt was du sagst. Aber wie soll ich mir sonst helfen? Fachkenntnis hab ich nun mal keine um einen Schaltplan lesen zu können oder ein Meßgerät zu bedienen etc.
Hallo Rüdiger,

ohje - Du hast die Elkos fast alle gewechselt? Na, ich weis nicht, ob ich
das gemacht hätte... wieviele waren's denn?

Aber egal - ein Elko nimmt ja u.U. andere Bauteile mit ins
Grab, es kann also sein, dass genau das passiert ist.

Wenn Du Dir nun schon die Mühe des Elkotausches gemacht hast - wobei
ich inbrünstig hoffe, dass Du die Polarität bei den unipolaren Typen beachtet
hast - kannst Du die letzten 4 auch noch wechseln. Aber wenn es danach
immer noch nicht tut, was es soll und die Symptome unverändert
die Selben
sind, gehört es in fachkundige Hände oder auf den
Markt für Bastelgeräte. Leider kann ich Dir keine anderen Tips geben...
denn weiterhin auf blauen Dunst hin Bauteile wechseln, ist sinnlos und
zudem teuer.

**

edit: - wo ist das Gerät (resp. Du) denn zuhause? /Antw. ggf. per PM

**
Gruß

Peter
Hallo Peter,

so ca. 60 Elkos waren es:

[Bild: Elkos%20Nak%20BX300E%20002.jpg]

Teilweise war es elend überhaupt dran zu kommen. Ich habe über 4 Stunden gebraucht.

Die Elkos habe ich von der Polarität, wie die Ausgelöteten eingesetzt. Die Polarität war zusätzlich auf der Platine gekennzeichnet.
Bitte kläre mich auf wegen den unipolaren Typen. Ich habe nur ein Bauteil im Netzbereich gefunden, welches ohne Polarität war. Diesen Elko (?) habe ich aus Unkenntnis nicht getauscht.

Alle anderen Elkos hatten eine gekennzeichnete Polarität.

Ich hatte heute keine Lust mehr die letzten vier zu tauschen.

Vielleicht morgen, ich komme übrigens aus der Nähe aus Frankfurt.
Hi,

...ok - das auf Deinem Foto sind die Unipolaren. Da hast Du dann
ja drauf geachtet. (Wahnsinn - was für ein Aufwand....).

Der Kondensator im Netzbereich ist, wenn er primärseitig auf der
nicht-gleichgerichteten Seite sitzt, wohl ein bipolarer. Der hätte dann
keine zu beachtende Polarität.

Ich muss mich nochmal in Ruhe in den Schaltplan hineinvertiefen.
Vielleicht lässt sich durch Trennung einzelner Baugruppen das
Problem zumindest einkreisen (ist ja wohl Vieles über Steckverb.
verbunden...) aber grosse Hoffnung habe ich da nicht. Stutzig macht
mich ja der Stillstand des Capstans, wenn Du hoch aussteuerst.
Da "gräbt" irgendwas dem Motor den Strom ab (sprich: seine
Versorgungsspanng. bricht zusammen). Ist denn der Fehler
EXAKT der Alte geblieben?

Leider steht Dein BX nicht gerade "um die Ecke"... ...also mit
"mal eben reinsehen..." ist da nichts.

Gruß
...was mir noch eingefallen ist...

Vielleicht hast Du das ja auch schon (hoffentlich) vorher getestet:
ist das zyklische "Zucken" und die Verzerrungen in allen Betriebsarten
(also mit/ohne Dolby, mit/ohne MPX-Filter, Fe-/CrO2/Metall-Entzerrg.,
120/70 ) vernehmbar?

Gruß
10.22 Uhr und ca. 6 Elkos später:

Ich glaub ja nicht dran, dass es ausgerechnet an den letzten sechs zu ersetzenden Elkos liegen soll. Aber manchmal ist es eben nicht so wie man denkt.

ES LÄUFT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Es sind wieder alle Funktionen gegeben, der Capstan läuft wieder kräftig, Vor- und Rücklauf sind um einiges schneller geworden, die alte Kraft ist wieder da. Aufnahme und Wiedergabe sind einwandfrei.
Daran hätte ich nicht mehr geglaubt.

Vielen Dank an dich Peter! Natürlich war das was ich gemacht habe von fachlicher Seite unvernünftig und es hätte mir wohl auch leicht passieren können das BX zu schrotten. Zum Glück hat es geklappt.

Der größte Fehler war es aber das Gerät lange Zeit nicht zu benutzen. Das wird mir aber nicht mehr passieren...
Hi Rüdiger,

...dann klopfe Dir mal selber auf die Schulter für Deine Beharrlichkeit
(und denke dran: "Wege enstehen dadurch, dass man sie geht." / Franz Kafka)

Für das Forum wäre es nett, wenn Du schreiben kannst, welche
Kondensatoren zuletzt getauscht wurden. Spätere Fehlersuchende mit
ähnlichen Problemen könnten davon profitieren. Zur Benennung der
Kondensatoren empfehle ich Dir den Download des Servicemanuals
von der "hifiengine".

Viele Grüße & weiterhin viel Spass mit dem BX.

Peter
Ich versuche das nachfolgende nochmal mit ein, zwei Bildern zu hinterlegen.
Vorab meine Information, welche Kondensatoren ich zuletzt getauscht hatte.

Die wahrscheinlich verantwortlichen waren die beiden 25V / 100 uF im Netzteilbereich, die direkt unter dem 16V/10.000 uF liegen. Diese hatte ich, mangels Vorrätigkeit, erst zum Schluß getauscht.

Leider bin ich unfähig, die Ausgelöteten zu messen. Sonst könnte ich es definitiv bestimmen. Die letzten vier Getauschten liegen noch separat.