Tonbandforum

Normale Version: Deep Purple zu heiß für Braun C301?
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[Bild: braundeck.jpg]

Habe heute dieses Kassettendeck bekommen. Natürlich habe ich es nicht gleich eingeschaltet, erstmal etwas Staub abgewischt und das gute Stück begutachtet. Es machte auch einen guten Eindruck und als es dann Zimmertemperatur angenommen hat. habe ich es eingeschaltet. Die Lichter leuchteten alle und als ich eine Kassette eingelegt habe, lief auch gleich der Motor an, denke mal, daß dies normal ist.
Nach dem Drücken der Start-Taste lief das Band normal an und ließ sich auch in allen Funktionen steuern.
Kurz vor Bandende hörte ich dann so ein ungewöhnliches Geräusch, das aber nicht vom Band kam, eher aus dem Gerät. Die mögliche Ursache für diese Unregelmäßigkeit brauchte ich auch nicht lange zu suchen, denn vor dem Gerät stand eine "weiße Wand".
Natürlich habe ich sofort den Netzstecker gezogen aber es qualmte immer noch. Bis ich dann die Digitalkamera zur Hand hatte um den obrigen Schnappschuß zu machen, hatte sich der größte Teil des weißen Qualms schon verzogen.
Ich vermute mal, daß da ein Elko hochgegangen ist, nur konnte ich nach Öffnen des Gerätes keinen verdächtigen Kandidaten finden. Das Gerät noch einmal einzuschalten, habe ich lieber gelassen.
Ist das gute Stück überhaupt noch zu retten oder jetzt Ersatzteilspender?

Lieber Gerald,

vermutlich hattest Du 'smoke ohne water' o.ä. abgespielt, anders ist das aus ReVox-Sicht nicht zu erklären!

Zum Glück kam ja weißer Rauch und nicht schwarzer (oder gar brauner), da wird das halt so'n RIFA (kleiner Blick in die Zukunft Wink) gewesen sein. Oder doch 'n Frako? Mal kurz Einschalten und 'lokalisieren' schadet nun wohl auch nicht mehr...

Wenn es dabei aus den Motoren raucht, ist's eh' bereits zu spät. Und: Fenster aufmachen!

Gruß Pit

©DK1TCP
Besagter Titel ist auf der zweiten Seite von dem Band und die Motoren sind ja noch gelaufen und die Musik war auch noch zu hören, bis ich den Stecker aus der Dose gezogen habe.
Wie schon gesagt, das war nur noch der Rest von dem Qualm, das meiste hatte sich schon verflüchtigt, bis ich die Kamera startklar hatte.

Falls Dich der Mut zur Strippe verlassen hat: Es gibt auch Spezialisten für Design-Recorder, etwa hier.

Gruß Pit

©DK1TCP
Moin, moin,

ein typischer Verdächtiger bei Braun-Geräten ist der Funkentstör-Kondensator. Selbst wenn der noch nicht hochgegangen sein sollte, lohnt es auf jeden Fall, ihn auszuwechseln, wenn Du sowieso am Basteln bist.

Bei einer PC-4000 und einem PDS-550 hatte ich das Vergnügen jedenfalls schon.

Tschüß, Matthias

Matze

Wie ist dieses Cassettendeck denn vom Laufwerk her?
3 Köpfe scheint es ja nicht zu haben, ist wenigstens alles Direktantrieb?
Viel Zeit zum Probieren blieb mir ja nicht. Also mit Hinterbandkontrolle ist da nichts.
Habe mal die obere Abdeckung abgebaut, das war ja schon ein Abenteuer, die versteckten Schrauben zu finden.
Das Laufwerk ist mit zwei Motoren ausgestattet, einer für den Capstan, der wird über einen Flachriemen getrieben. Und der zweite treibt über einen dünnen Vierkantriemen die Bandwickel an. Ein dritter Riemen treibt vom rechten Bandteller aus das dreistellige Zählwerk an.
Ich habe aber die Stelle, wo es gequalmt hat, nicht entdecken können. Müßte vielleicht auf der Platine sein, die hochkant hinter der Kassettenmechanik steht, da der weiße Nebel zu aus dem Kassettenfach kam.
Ich hoffe mal nicht, da es der Motor war, es hatte damals zwar nicht so gequalmt, aber ordenticher Schmormuffel, als der Regler im Motor meines Toshibadecks abgeschmort hatte. Das wars dann...
Habe mich nach dem gestrigen Gespräch im Voicechat nochmals an das Gerät gewagt um den vermeintlichen Elko zu suchen, der da wohl "abgedampft" ist. Den habe ich zwar nicht gefunden aber etwas anderes.
Als erstes habe ich festgestellt, daß am Zählwerk ein Treibriemen gefehlt hat. Wahrscheinlich war das die Ursache, daß am Gerät irgendwelche Basteleien durchgeführt worden sind.
Vermutlich gab es Fehlfunktionen da der sich drehende Magnet am Zählwerk den Reedkontakt darüber nicht mehr betätigt hatte. Am Rahmen des Zählwerkes fehlten zwei Schrauben und diese kleine Platine mit dem Reedkontakt hing lustlos irgendwo zwischen Laufwerk und Elektronikplatine.
Den fehlenden Treibriemen habe ich ergänzt und die Reedplatine wieder an ihren Platz befödert sowie die beiden Schrauben ersetzt.
Dann fiel mir noch ein loses Stück Draht entgegen, an einem Ende so eine Öse, daß man den Draht zum Beispiel unter einer Schraube am Chasis befestigen könnte, das andere Ende scheint irgendwo abgerissen zu sein.
Möglicherweist hat dieser einen Kurzschluß verursacht. Deshalb habe ich auch keine weitere Funktionsprobe mehr gemacht.
[Bild: kond.jpg]

Hier ist der "Rauchgenerator", jeder Modellbahner hätte wohl seine echte Freude dran.

Jedenfalls saß dieses Ding direkt an der Netztaste, die sich links neben dem Kassettenfach befindet, da konnte der Dampf ja garnicht wo anders raus. Habe es nun erstmal abgeknipst, ist ja sowieso kaputt.
Muß das Ding unbedingt sein oder geht es auch gefahrlos ohne?

esla

Hallo Gerald,

Glückwunsch zum Filden des RIFA-Rauchgenerators! Big Grin Erst einmal kannst Du den Kondensator draußenlassen, er dient nur zur Löschung von Funken beim Ein-/Ausschalten. Langfristig sollte man aber schon an einen Ersatz denken.

Gruß Jens
Ohne den Kondensator, leiden die Schaltkontakte des Netzschalter sehr und es verbleibt eine deutlich kürzere Standzeit.

Thomas

~Jogi

Genau das soll nicht passieren.
Das ist der Funkentstör-Kondensator und der soll so spezifiziert sein, daß er weder stinkt noch knallt.
Für die Funktion des Gerätes ist er in vielen Störumgebungen unnötig, aber er ist vorgeschrieben und seine Bauart ist auch vorgeschrieben.

Also heißt es über kurz oder lang einen dazu spezifizierten Funkentstör-Kondensator, selbstheilend, brandhemmend, selbstverlöschend der Spezifikation "X2" nach VDE 0565 zu besorgen und einzusetzen.

Etwas Populärwissen zum Thema hier:
Wiki

Da ist auch ein Bild einer modernen geeigneten Ausführung drin enthalten.

/bbcode scheint hier nicht zu gehen?!

<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator">Wiki</a>

...und xhtml geht auch nicht!

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Link korrigiert
23.03.2010 niels
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Glück im Unglück. Nimm einfach einen kleinen (~10 nF) 1000V Folienkondensator, dann ist der Funkenschutz wieder gewährleistet.

~Jogi

Zitat:Captn Difool postete
Glück im Unglück. Nimm einfach einen kleinen (~10 nF) 1000V Folienkondensator, dann ist der Funkenschutz wieder gewährleistet.
Würde ich nicht tun, es sei denn der real existierende Zufallskondensator würde die Spezifikation erfüllen. Das Ding liegt solange der Netzstecker in der Dose ist an Spannung, womöglich jahrzehntelang und irgendwann geht er kaputt und dann sollte man sicher sein über sein Sterbeverhalten.

Wer ältere Geräte sammelt kann berichten, daß dieses Teil eigentlich schon bei allen Altgeräten hin ist und auch oft bei erster Wiederinbetriebnahme abfackelt. Dumm wenn es dann noch zu allem Überfluß, wie oft bei Philips-Fernsehern der 50er Jahre, ein unter dem Tastensatz in der Frontleiste versteckter Tropydur ist.
Zitat:Würde ich nicht tun, es sei denn der real existierende Zufallskondensator würde die Spezifikation erfüllen. Das Ding liegt solange der Netzstecker in der Dose ist an Spannung, womöglich jahrzehntelang und irgendwann geht er kaputt und dann sollte man sicher sein über sein Sterbeverhalten.
Dies kann ich nur unterstreichen!!!!

Hier ist ein Kondensator Typ-Klasse X2 gefordert und nicht ohne Grund!
Es ist schon mehr als fraglich, die Netzzuleitung an alten Geräten zu belassen. Denn diese ist häufig auch nicht zweifachisoliert und stellt in Kombination mit dem Alter der Kunststoffisolierung durchaus ein nicht zu unterschätzende Gefahr nach außen dar.

Thomas
Das Gerät läuft ja soweit erstmal, ausschalten tue ich es zur Zeit über den Power-Manager vom blauen C.
Aufnahme und Wiedergabe funktionieren sehr gut. Nur beim schnellen Umspulen gibt es noch Probleme. Da sind die beiden Gummireifen auf den Kupplungen glattgefahren, bzw. ausgehärtet. Im Leerlauf, ohne Kassette, dreht sich allles. Aber wenn eine Kassette drin ist, reicht die Kraft nur etwa bis zur Hälfte.
Die originalen Kupplungsscheibe wird wohl nicht mehr geben, also irgendwas einfallen lassen.

~Jogi

Den Kondensator zur ersetzen hat also erstmal keine vorrangige Priorität, da der Kontaktabbrand am Schalter ja nur beim Ausschalten mit diesem allmählich auftritt.

Mit hart und glatt gewordenen Gummilaufreifen auf Zwischenkupplungen hab ich mir folgenden Trick angewöhnt, der auch bei Gummiandruckrollen manchmal noch gute Resultate bringt:
Ein glycerinhaltiges Reinigungsmittel mit einem Lappen bei drehender Kupplung/Rolle unter gemäßigtem Druck auftragen und das Objekt solange durch den Lappen laufen lassen, bis sich deutlicher schwarzer Abrieb zeigt.

Die Rolle/Kupplung wird dabei zuerst mal glitschiger und rutschiger.

Anschließend nach einer kleinen Ruhephase den Restabrieb der wieder flexibel gewordenen Gummifläche ganz normal mit Testbenzin reinigen.

Als Glycerinhaltiges Mittel haben sich bewährt:

Walzenreiniger - wird für Druckereien und für Industrie- und Bürodrucker als Zubehör angeboten.

Nigrin Gummipflege - Autozubehör und eigentlich dazu gedacht harte, klebrige, unflexible alte Türdichtungen wieder geschmeidig, dicht und winterfest zu machen.

Derzeit mach ich das am liebsten mit Nigrin, da das am wenigsten aggressiv einwirkt und am Kopf der Flasche gleich ein Schwämmchen zum bequemen gleichmäßigen Auftragen dran ist.
Wow..., hust..., röchel...

Jetzt hat es meinen gerade bei Ebay erworbenen C301 auch erwischt. Hat geknallt, gezischt und weißer Rauch stieg auf. Ich vermute mal, das war auch dieser Kondensator, denn ansonsten lief das Gerät weiter. Es reichte diesmal 'Non Stop Dancing' von James Last, muss nicht 'Deep Puple' sein. Wink

... vielleicht war das die musikalische Vorstufe von 'dirty dancing'? Dann passt das ja wieder alles naht- und rauchlos zusammen... tief purpurrot, Popel nochmal...

©DK1TCP
...bei James Last würden in meinen Decks wohl alle Elkos aufpoppen und ihre weißen Flocken verteilen....:teufel2:


...schneint wohl eine Braun-Macke zu sein.
Ach, nö ich würde nicht Braun beschuldigen. Das kann jeden Hersteller mal
erwischen...
Mir hat's am Samstag den Phasenschieber an der Standbohrmaschine
zerlegt. Billiger Baumarkt China Ramsch Sad
Zitat:David77 postete
...Mir hat's am Samstag den Phasenschieber an der Standbohrmaschine
zerlegt. Billiger Baumarkt China Ramsch... Sad
Na, da bin ich aber froh, dass mein Bohrgerät und manche andere Werkzeuge von der Allgemeinen Elektricitäts Gesellschaft kommen, die in Winnenden eine Kundendienstwerkstatt hat. Ansonsten zieren meine Maschinen der bekannte B.- Anker oder sind von der Marke, die Männer haben.

Schwäbische Ware ist teurer als Ping- Pong, hält aber länger
Da hast du durchaus Recht Frank, und im Allgemeinen halte ich es da genauso.
Aber rentiert sich eine Flotter Standquirl für den Privatgebrauch wirklich?
Ausreichend runde Löcher macht der Baumarktkram ja auch...
Ich darf hier nocheinmal meinen lieben Professor Künne zitieren:

Baumarktbohrmaschinen sind für eine Lebensdauer von 20 Minuten ausgelegt!

*Staunen der Studenten*

Seine Erklärung: Viele Löcher bohrt der durchschnittliche Mann im Jahr? Antwort 2!
Und wie lange braucht man, um 1 Loch zu bohren? Antwort 30 Sekunden! Wie lange hält also der Baumarktschrott? Antwort 20 Jahre!

Nun ist klar, warumsich so viele Leute von der Baumarktware blenden lassen.

Gruß
Martin
Wenn wir schon so weit in den Baumarkt abdriften....

...vielleicht kann man ja den Kondensator aus den süddeutschen Qualitätsprodukten in das Braungerät transplantieren....Big Grin

~Jogi

Auch die besten Kondensatoren zerreißt es irgendwann, wenn sie tagein, tagaus an der vollen Netzspannung verharren und ununterbrochen mit Transienten gequält werden.
Jeder Schaltvorgang am Netzschalter... Transienten.
Jede Funkstörung über Netz... Transienten.
Jeder Rundsteuerimpuls... Transienten.
Sogar jedes Kühlschrankthermostat-Schalten... Transienten.

Genau deshalb werden für diese Kondensatoren spezielle Anforderungen vorgeschrieben. Sie müssen dauerhaft schaltfest sein, impulsfest, spannungsfest bis zum Mehrfachen der Netzspannung, müssen bei Durchschlag die "Feuerstelle" selber ausheilen, müssen wenn sie eines Tages der Transienteritis überdrüssig und ihr Material endgültig ermüdet sind kontrolliert kaputt gehen ohne das die ganze Bude abbrennt.