Tonbandforum

Normale Version: Typ I besser als Typ II?
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'Namd!

wie einige wissen bin ich auch im Karneval aktiv. In unserem Wagen haben wir ein Autoradio mit Cassette. Also hab ich, wie jedes Jahr, die neuen Songs auf Cassette überspielt. Habe zum einen eine 98er Maxell UD-CD I und eine XL-II S genommen. Komischerweise gefällt mir das Ergebnis auf dem "Normalband" wesentlich besser. Die Cassette hab ich hier auch nie im Laden gesehen. Habe davon 30 Stück für 3 € in der Bucht bekommen. Kennt jemand das Band? Habe ich Glück gehabt? Ist das was besonderes?
Vielleicht ist gerade für "Karneval" das anspruchslose Band besser geeignet? (Tschuldigung, da spricht der Karneval-Allergiker.)

Im Ernst: Was heißt "gefällt"? Mehr Bass in der Aufzeichnung? Mehr Höhen? Oder doch "näher am Original"?

Die Zufriedenheit mit verschiedenen Bandtypen hängt von so vielem ab. Ist der Rekorder auf das Band eingemessen?
Was für ein Programm wurde aufgezeichnet?
Wie harmonisiert das Band mechanisch mit Kassettengehäuse und KassettendecK? Da mag es Unterschiede im Modulationsrauschen geben.

Wenn ich beispielsweise Rockmusik auf ein Band aufzeichne und anschließen auf dasselbe Band ein Stück für Piano, dies vielleicht sogar mit einer sehr zarten Dynamik, wird das Pianostück eher Schwächen offenbaren - Band- und Modulationsrauschen - als das Rockstück. Bei Rockmusik mag vielleicht im Gegenzug die begrenzte Höhenaussteuerbarkeit eines Bandes ins Gewicht fallen.

Wenn dein Band UD-CD I (kenne ich auch nicht) für den angestrebten Zweck die befriedigerenden Ergebnisse bringt, freue dich darüber. Das Wunder-Fe2O3-Band wird's nicht sein.

niels
Es soll ja auch schon vorgekommen sein, dass ein Marken-IEC-I-Band in der Tat besser war als ein No-Name-IEC II-Band - also da muss erst mal eine richtige Vergleichsbasis gesichert werden.

F.E.
Friedrich, Marke und Typ sind doch benannt und die Marke ist sehr bekannt. Oder meinst du mit "Vergleichsbasis" etwas anderes?

niels

Matze

Kann es sein, dass das Aufnahmegerät nicht für Chrom Cassetten geeignet ist?
Ausserdem, gefallen ist ja eine sehr subjektive Sache. Warum sollte es also nicht besser gefallen?
Ich habe erst kürzlich ein Hunderterpack Conrac Electron Typ I Cassetten für 36 EUR gekauft und bin auch zufrieden damit.
Hi
Rein eisenkassetten ferro , haben einen besseren klang , als ich noch kassette im auto hatte gefiehlen mir vom klang her die fe kassetten besser nachteil zwischen den titeln war grobes rauschen da kamen die CrO cassetten auch fasst der CD nahe.

cassettenfreund

Zitat:GRANADA ANDY 84 postete
Hi
Rein eisenkassetten ferro , haben einen besseren klang , als ich noch kassette im auto hatte gefiehlen mir vom klang her die fe kassetten besser nachteil zwischen den titeln war grobes rauschen da kamen die CrO cassetten auch fasst der CD nahe.
Moment, ich glaube, du würfelst hier einiges durcheinander. Reineisenbänder gehören zum Typ IV, hier ist aber von Eisenoxidbändern (Typ I) die Rede. Und die sind nüchtern betrachtet schlechter als Chromdioxidbänder (Typ II). Stärkeres Rauschen und geringere Höhenaussteuerbarkeit. Dafür benötigt man sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Wiedergabe ein Gerät mit Chromumschaltung (manuell oder automatisch), ansonsten klingt es selbstverständlich furchtbar. Das Blaupunkt-Radio im Skoda Felicia war beispielsweise fest auf Typ I eingestellt, Chromkassetten klangen damit fürchterlich schrill und hell. Viele Radios aus neuerer Produktion sind jedoch fest auf Typ II eingestellt, da klingen Eisenoxidbänder sehr dumpf. In meinem Autoradio kann ich sowohl Typ I als auch Typ II einstellen, und beim direkten Vergleich klingt Typ II etwas besser.

Dass für eine optimale Aufnahme das Deck auf das jeweilige Band eingemessen sein sollte, ist, denke ich, klar.

Liebe Grüße,
Mario
hi
ich nehme heute noch kassetten auf , zwar habe ich im auto mittlerweile vom werk her cd drin aber zum fahrradfahren und jogen benutze ich noch immer kassetten und nicht meinen mp3 player braucht zuviel batterien , aber egal. ich meine typI kassetten und da nehme ich immer noch die alten BASF LH oder LH E I bzw die alten ORWOs. Gut Chromcdassetten habe ich auch und das ich die Bandsorte erst einstellen muß das weiß ich sowiso. Aber egal ich meinte FE.
gruß andy
Daß Typ-I-Bänder grundsätzlich "schlechter" sein sollen als Typ II, halte ich für ein Märchen. Sie haben natürlich andere charakteristische Eigenschaften, wie Ihr schon erwähnt habt z.B. im Schnitt höheres Grundrauschen und geringere Höhendynamik, dafür aber meist bessere Tiefendynamik und verkraften in vielen Fällen höhere Spitzenpegel als Typ-II-Bänder. Das war jetzt aber nur eine starke Verallgemeinerung. Wenn wir jetzt noch Einschicht- und Zweischichtbänder beider Kategorien und Echtchrom und Substitute mit einbeziehen, wird es unübersichtlich.

Meine erste Frage an Tommy wäre, welche Serie XL II-S denn da zum Vergleich herangezogen wurde. Die älteren Sorten davon bis ca. 1989 waren nämlich Zweischichtbänder, die nicht ganz unkompliziert in der Einmessung sind. Auf einem einfachen Recorder ohne viel Einstellmöglichkeiten antworten die mit hörbar verbogenem Frequenzgang, wohingegen das Einschichtband der UD I völlig unkompliziert auch ohne Einmessen "natürlich", also weitgehend unverzerrt klingt. Bei den neueren XL II-S wurde auch Einschichtband verwendet, das allerdings eine erhöhte Empfindlichkeit in den hohen Frequenzen aufweist. Der läßt sich mit dem Bias-Regler leicht ausgleichen. Ohne diese Einstellung klingen neue XL II-S dann etwas spitz.

Wenn ich auf meinem Sony-Deck die genannten Cassetten einmesse und bespiele, bekomme ich mit der neuen Generation XL II-S das beste Ergebnis. Danach kommt die UD I(-CD). Beide klingen nach Einmessung unverzerrt, aber der Signal-/Rauschabstand ist bei der IIer in dem Fall hörbar größer. Die alte Generation XL II-S würde ich auf den letzten Platz verweisen, weil sich der Frequenzgang nicht wirklich ausgleichen läßt und die maximale Aussteuerbarkeit auch nicht so üppig ist. Das mag sich aber auf einem anderen Recorder wieder völlig anders anhören.

Wer mal gerne testen möchte, was man aus Typ-I-Cassetten wirklich herausholen kann, der suche sich ein paar der folgenden Modelle:

BASF LH maxima X I, Ferro Maxima I
Denon DX 4
Fuji FR I-S
Maxell XL I, XL I-S
Sony AHF, HF-X, HF-ES, HF-Pro
TDK AD-X, AR, AR-X
That's FX

Auch schon sehr gute Ergebnisse liefern diese:

BASF LH-M I, Ferro Super I
Maxell UD I(-CD), SX I
Sony HF-S
TDK AD, CDing 1

Und bestimmt noch eine ganze Menge, die ich nicht mit aufgezählt habe. Das Problem ist, daß "Typ I" vor allem in Deutschland zu 90 bis 95 % bedeutet, daß man da Standardbänder vom Schlage BASF Ferro Extra, Fuji DR, Maxell UR, Sony HF und TDK D meint. Die können natürlich nicht mit "normal guten" Typ-II-Cassetten mithalten.

Viele GRüße,
Martin
Zitat:GRANADA ANDY 84 postete
Rein eisenkassetten ferro , haben einen besseren klang , als ich noch kassette im auto hatte gefiehlen mir vom klang her die fe kassetten besser...
Die Ferros sind objektiv eindeutig die schlechteren CC! Wie mein Vorredner schon sagte, mag das ggf. an fehlender Kompatibilität in Deinem Gerät liegen, daß subjektiv die Chrom-CC schlechter klingen.

Aber sei es wie es ist, wenn Du damit zufriedener bist, hat das mindestens einen Vorteil: Ersatz-CC sind günstiger, weil nicht so beliebt ;-)

Gruß
Hi
bei den FE s meinte ich mit guten klang die alten AGFAs Ferrocolor BLAU , ROT , die ORWOs und BASF LH E I bzw LH S bzw die Magnas die mal hatte klangen auch gut , der Billige Rumpelmist reicht nur zum sammeln , sie haben so ein miesen verrauschten klang es klingt sehr be.... ;-) Sonst bezogt ich meisst immer Chromcassetten meisst die von BASF CM , CE oder CDExtra TDK und MAXELL
gruß andy und nochwas meine erste selbstgekaufte Kassette war 1988 da war ich vier und nahm musik vom Radio auf , sie wurde bei karstadt gekauft und war eine BASF METALL IV leider wusst ich damals noch nicht das sie dort schon 4jahre im lager lag , aber vom klang top und das DECK exestiert immer noch ein TELEFUNKEN RC 200.
Es kommt vor allem auf das Aufnahmegerät an. Ist es von außen einmeßbar oder hat es interne "Festeinstellung" die nur die Werkstatt machen kann? Ich mache mir selfmade immer letzteres bei meinem Yamaha K-560 und das Ergebnis entschädigt für alle Mühen. Auch hier würde ein Typ I besser klingen, wäre es dafür gut eingestellt als ein TypII-Band, was gar nicht zur Einstellung paßt.

@Martin
Ich dachte immer die alten XL-IIs wären Einschichter gewesen, also genau umgekehrt? Wie auch immer, die neueren XL-IIS können richtig eingemessen den zweischichtigen TDK SA-X ordentlich Konkurrenz machen. Die nehmen sich beide nicht viel. Mir gelinge damit sehr "feinsinnige" Aufnahmen, die praktisch alle Details von der Platte aufs Band rüberholen, ohne dabei nervig oder spitz zu klingen. Auch bei hoch ausgesteuerten Hochtonpegeln gibt es keine Verzerrungen, die bei gleichem Pegel bei einer Einschicht-SA schon mal vorkommen können, da muß der Pegel dann etwas runter.
Laut "Stereo" waren die Versionen ab ca. 1990, deren Bandmaterial als "Black Magnetite" bezeichnet wurde, Einschichtbänder. Das paßt auch zur Charakteristik mit gegenüber der Vorgängergeneration "Epitaxial" leicht erhöhtem Grundrauschen, dafür aber weniger kurvenreichem Frequenzgang.

Was den Vergleich neuere XL II-S gegen SA angeht, kann ich Dir nur zustimmen. Die SA hat eine deutlich geringere Dynamik (wie auch eine XL II).

Irgendwie gleicht sich das Entwicklungsschema der Typ-II-Bänder bei den großen Herstellern: Anfangs war da nur ein Einschichtband. Ab Ende der 70er gesellte sich ein Zweischichtband als "Super"-Variante dazu, das durch niedrigeren Rauschpegel und verbesserte Aussteuerbarkeit die Dynamik erweiterte, aber in Sachen Frequenzgang und Empfindlichkeit alle Normen sprengte, so daß es eigentlich nur auf eingemessenen Recordern vernünftige Ergebnisse brachte (Ausnahme war die BASF cr super II, die lief auch auf Recordern ordentlich, die ganz konventionell auf IEC II Referenzband eingemessen waren, wenn auch mit leichter Mittensenke).

Anfang der 90er Jahre war das Streben nach "natürlichem" Klang immer wichtiger, und die Hersteller gingen unterschiedliche Wege: Maxell warf die Zweischichttechnik über Bord, nachdem sich derselbe Dynamikumfang mit nur einer Schicht realisieren ließ. Sony fing erst jetzt bei den späten Ausgaben der UX-Pro mit Zweischichtbändern an (wenn man mal von FeCr absieht), kam damit aber auch nicht wirklich auf einen grünen Zweig. Die UX-S war die bessere und billigere Konkurrenz aus eigenem Haus (das vielleicht rauschärmste Einschicht-Chromsubstitut). TDK setzte die SA-XS obendrauf, deren dritte Schicht die Mittensenke ausgleichen sollte, während die SA-X weitgehend unverändert als nicht normkonformes Zweischichtband fortgesetzt wurde. Was aber auch ein kluger Zug war, weil gerade dieses Band von einer langjährigen Stammkundschaft lebte, die ihre Recorder darauf eingestellt hatte.

Viele Grüße,
Martin