Tonbandforum

Normale Version: Band zurechtschneiden- Wie?
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Mahlzeit,

ich stehe hier vor einem kleinen Problem. Ich brauche eine Cassette mit 40 Sekunden Spielzeit pro Seite. Wie schneide ich das am besten?

Die kleinste Cassette die ich bislang entdeckt habe, hat 5 Minuten pro Seite, ist also viel zu lang!

Kann mir jemand helfen?

Danke & Gruß
Tommy
Bandlänge in cm = Zeit in s * Bandtransportgeschwindigkeit

also

Bandlänge in cm = 40s * 4,7625 cm/s

plus der Länge zwischen Tonkopf und Wickelkern * 2

Gruß

Thomas


PS: Das Band lässt sich meist über eine Klemme am Wickelkern befestigen bzw. lösen.
Alternativ kannst Du auch eine Spendercassette nehmen, 40 Sekunden laufenlassen, ausschalten und genau an der Stelle schneiden.

Wenn die Frage eher auf die Technik des Schneidens abzielt: Falls kein Vorspannband dran sein soll, kannst Du so vorgehen wie von Thomas beschrieben, also einfach das Magnetband in den Wickelkernen festklemmen. Am besten eignen sich dazu Kerne mit großen Klammern (wie bei den meisten japanischen Cassetten). Die Kerne mit kleinen Haltestiften, wie sie vor allem bei europäischen und amerikanischen Herstellern populär waren, sind schon wesentlich trickreicher in der Handhabung. Bandmaterial, das dünner als C-60 ist, würde ich allerdings eher nicht direkt am Kern festklemmen. Das reißt einem nach mehrmaligem Abspielen und Umspulen nämlich gerne an der Knickstelle ab.

Die sicherere Methode ist das Befestigen mit Vorspannband. Auf einer Seite brauchst Du ja nichts zu ändern. Aber wie kommt nun an der anderen Seite das Vorspannband ans gekürzte Magnetband?

Als elegante Lösung kann ich da die BASF-Hobbybox empfehlen (neueres Modell), darin sind eine paßgenaue Montageschiene und artgerechtes Klebeband enthalten. Nun wachsen diese Boxen nicht gerade auf Bäumen und werden in der Bucht mitunter teuer gehandelt, haben allerdings auch original schon 21,60 DM im Werksverkauf gekostet.

Es geht mit etwas Gefühl in den Fingern aber auch ohne Spezialzubehör: Die beiden Bandenden überlappen lassen, einen schrägen Schnitt mit einer scharfen Schere setzen (die Scheren in Schweizer Taschenmesern eignen sich prima), dann die Enden mit Hilfe eines normalen Papierblatts gerade und lückenlos aneinander legen. Vorher die Bandenden vielleicht etwas von unten anfeuchten, damit sie sich nicht aufrollen oder vom Klebeband statisch anziehen lassen. Zum Kleben tut's auch Klebeband in Tonbandbreite, das am besten parallel zum Schnitt angebracht wird. Nur bitte kein Tesafilm! Jetzt müssen noch die seitlich überstehenden Klebebandreste mit Cutter und Lineal möglichst genau entlang der Bandkanten abgeschnitten werden.

Probiere einfach mal mit ein paar Bandschnipseln aus einer abgenudelten Cassette herum Viel Erfolg!

Martin

Araso

Moin, moin.

Ich habe da neulich meinen Ohren nicht getraut, aber es war glaubhaft, ernst gemeint.

So erzählte mir eine 42 jährige Mutter, daß sie die gerissenen Höspielcassetten ihrer Kinder mit Gummibärchen klebt.
Das heißt man nimmt ein Bärchen, lutscht es an und benutzt es als Klebestift. Die Bandenden werden dabei überlappend geklebt.

Ich konnte es kaum glauben. Wieso?, fragte sie, das habe ich früher bei meinen auch schon so gemacht. Kennst du das nicht? Und meine alten Tapes halten noch immer, ich habe gerade wieder welche davon abgehört.

Wow!

Gut ich will das jetzt mal nicht als fachgerecht empfehlen. Ich benutze, wie Martin schon empfahl, besagtes Klebeset.
Ich finde es aber enorm, daß auf diesem Gebiet solche Tricks von der "Großmutter" existieren. Und ausprobieren müßte man das ja eigentlich mal.

Viel Spaß, Arnulf.

GXNet

Hallo in die Runde,

in einem anderen Forum gefunden:

>>> Die Gummibären bestehen hauptsächlich aus Gelatine und aus Zucker.

Wie schon gesagt, ist Gelatine ein Protein und besteht aus langen Ketten von miteinander verbundenen Aminosäuren. Da gibt es also keinen "Stoff" darin, der klebrig ist; es sind die Gelatinemoleküle selbst.
Mit Gelatine und ähnlichen Produkten (Knochenleim, Fischleim) wurde früher sehr viel geklebt (Holz z. B.). Die Klebfestigkeit ist sehr hoch; allerdings sind die Verklebungen feuchtigkeitsempfindlich und außerdem anfällig gegen Mikroorganismen (gutes Futter...). <<<

VG
Michael
Das ist ja (fast) wie das Naßkleben von Acetatbändern. Für das richtige Retro-Feeling.

niels
Ich liebe solche Tips.... Smile
GuteNABend

eine kurze Frage zu dem Thema des Splicens: was hat das eigentlich mit den "entmagnetisierten" Klingen auf sich? Ist das echt wichtig, oder zu vernachlässigen?

Ich hab zwar so' ne HobbyBox und die ist toll, aber die eine Klinge ist langsam so stumpf, wie 'n Pantoffel. Naja man kann sich ja auch 'nen Teppichmesser mit der Drossel entmagnetisieren...

Gruß Alex
Naja, sooo wichtig ist das mit den antimagnetischen Schneidewerkzeugen nicht. Man holt sich halt an der Schnittstelle einen deutlich hörbaren "Plopp" aufs Band. Beim Neubespielen wird der aber wieder vom Löschkopf beseitigt.

Besonders vorsichtige Naturen mögen jetzt ein Übertragen der Magnetisierung vom punktuell gesättigten Band auf die Mechanik des Recorders befürchten - aber mal ehrlich, das sind doch homöopathische Dosen...

Viele Grüße,
Martin
... und es ist ja noch nicht einmal sicher, dass die Schere das Band bis zur Sättigung magnetisiert.

Wichtig ist das unmagnetische Schnittwerkzeug bei der Montage, wenn also eine Aufzeichnung, gekürzt, umgruppiert oder sonstig mechanisch verhackstückt und also bearbeitet werden soll.
Geht es indes darum, Reste zu einem neuen Band zusammenzustückeln und wird über die Schnittstelle neu aufgenommen, bin ich recht unverkrampft, was den magnetischen Zustand meines Werkzeuges angeht. (Wobei ich keine Schere nehmen würde, über die mein Kind gerade einen Hufeisenmagneten gezogen hat.)

niels