Tonbandforum

Normale Version: Lack für Uher Geräte
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Hallo,

ich würde gern wissen, ob es irgendwo von irgend einem Hersteller noch heute einen Lack gibt, der demjenigen entspricht, der seinerzeit von Uher für die Gehäuselackierungen etwa der Reports oder auch der älteren "Heim"-Geräte verwendet wurde. Es ist ja ein Material, das entfernt an Hammerschlaglack erinnert, aber wesentlich matter ist. Der Hammerschlag-Effekt ist auch nicht sehr ausgeprägt und recht fein. Außerdem hat es offenbar nur wenige metallische Pigmente, bei der Lackierung etwa des Royal de Luxe etc. noch weniger. Die Oberfläche ist matter als "seidenmatt" und der Farbton ist dunkelgrau/anthrazit, ähnlich RAL 7024 (graphitgrau).

Schön öfter hätte ich gern unansehnliche Gehäuse der alten Reportserie neu lackiert. Jetzt ist ein Kopfträger für die RdL hinzu gekommen, der zahlreiche Lackfehlstellen aufweist und so gar nicht zu meiner optisch neuwertigen RdL passen will...

Hat jemand von euch eine Ahnung, wo man solches Zeug bekommen könnte? :undnun:

LG Holgi
Hallo Holgi,

setze Dich mit einer guten Autolackiererei in Verbindung. Dort kann man Dir bestimmt weiterhelfen. Habe meinen Technics-Farbton auch in einer Lackiererei anmischen lassen.

Viele Grüsse
Stefan
Nun ja, Stefan, wenn es nur um den Farbton ginge... Aber eine Autolackiererei wird sich kaum mit Hammerschlag-Strukturlacken auskennen. Nur wenige lassen ihr Vehikel so lackieren Wink!

Gruß Holgi
Zitat:hannoholgi postete
Nun ja, Stefan, wenn es nur um den Farbton ginge... Aber eine Autolackiererei wird sich kaum mit Hammerschlag-Strukturlacken auskennen. Nur wenige lassen ihr Vehikel so lackieren Wink!

Gruß Holgi
Auskennen schon. Aber ob sie den Job auch machen, ist eine andere Frage:
Auf meine Anfragen bei der Suche nach jemanden, der M5 hammerschlaglackieren könnte, habe ich wiederholt diese Auskunft bekommen:
Für eine Hammerschlag-Lackierung müsse dem Lack ein Zusatz beigemischt werden (Silikon?), bzw. sei ein Zusatz im Lack enthalten, der nach der Lackierung die Maschinen verunreinige und sehr sorgfältig entfernt werden müsse, bevor man wieder eine saubere "normale" Lackierung mit diesen Geräten machen könne.
Das sei ihnen zu aufwändig...

Ich bin also immer noch auf der Suche und für Tips dankbar....

Vielleicht kann Jürgen Heiliger dazu Stellung nehmen???

Frank
Hallo zusammen, hallo Frank,

hast Du inzwischen den hellgrauen Farbton der UHER RdL herausgefunden?
Oder passt RAL 7024? Bei meiner 4200 Report STEREO IC sollten ein paar
Schadstellen (Lackabplatzer) an der Rück- und Unterseite ausgebessert werden. Gibt es in den einschägigen Baumärkten eventuell Stukturlack in
Spraydosen.

Gruß Bernd
Hallo!

Mit geht es genau so, wie Euch und vielen anderen UHER-TB-Besitzern.
Am meisten haben natürlich die Report-Modelle gelitten. Sind sie doch
teilweise ohne Schonung im (z. T. professionellen) Einsatz gewesen.

Nun wäre es ja einfach, wenn es nur einen Farbton bei den UHER-TB
gäbe. Dummerweise gibt es mindestens 6 unterschiedliche Farbtöne
(die mir bekannt sind).
Da ist zuerst die Kombination dunkelgrau/hellgrau für die 4000/4000-S
Dann folgt dunkelgrau Hammerschlag(?) für 4000-L/4200/4400 (auch für
RdL benutzt)
Für das Sondermodell 1000 Pilot 1. Serie wurde silbergrau metallic verwendet
Die Modelle der IC-Serie (4000/4200/4400) sind hellgrau Hammerschlag(?)
Für die Sondermodelle 1000 Pilot 3. Serie/1200 Synchro wurde auch hell-
grau Hammerschlag(?) verwendet - aber es weicht erheblich von der "IC-Farbe"
ab. Ein (z. B.) Deckeltausch sieht scheußlich aus, weil haarscharf daneben...

Selbst innerhalb der einzelnen Serien gibt es erheblich Farbabweichungen,
was das Chaos perfekt macht.

Versuche mit verschiedenen (z. T: gemischten) "Hammerit"-Farben aus dem
Baumarkt haben nicht wirklich geholfen (getupft oder gestrichen). Die Struktur
sieht einfach anders aus - und stört mich!

Ich habe (nicht ganz freiwillig) meinen Hang zur Perfektion überdacht. Geräte,
die viel im Einsatz waren, denen soll man die Patina ruhig ansehen. Es ist
wenig authentisch, wenn z. B. ein 1000 Pilot jahrelang beim ZDF im Aus-
landseinsatz war, und es ist dann so hergerichtet, als wäre es quasi neu.
Aber das ist meine ganz persönliche Meinung, die ich bei meinen Oldtimern
schon immer hatte. Ich muß mich nur fragen lassen, wieso ich bei TB erst
jetzt darauf komme...

Viel Erfolg bei der Suche nach einem guten Kompromiß.

Grüße
Wolfgang
Hallo!

Mit Genehmigung eines Sammlers (Mitglied bei "radio-museum.org")
darf ich Euch an dem Ergebnis der Neulackierung seines grauen
UHER 4000 Report in Wort und Bild teilhaben lassen.

Auf diesem Wege nochmals "Vielen Dank" an Günter K.

>>>
Hallo Herr W.....,
sie können die Erkenntnisse im Bandmaschinenforum veröffentlichen.

Mein Uher 4000 report, um dessen Farbe es geht, hat die Kenn-Nr.: 139475

[attachment=19656]

[attachment=19657]

[attachment=19658]

Das Projekt ist erfolgreich abgeschlossen (siehe Bilder).

[attachment=19660]

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[attachment=19669]


Die Farben habe ich mittels einer RAL-Farbtafel ermittelt.
Die RAL-Nrn. lauten:
RAL 7023 (Betongrau) für das Chassis
RAL 7038 (Achatgrau) für Haube und Deckel
Sprühfarbe, beide Farben seidenmatt, Grundierung hellgrau
Bei der nachfolgenden Variante kommt für Haube und Deckel
die RAL-Farbe 7032 (Kieselgrau) dem Original sehr nahe (noch nicht getestet!).
Nachteilig ist die Schnelltrocknung der Farben, man hat keine Zeit, um mit einer
Schaumrolle eine Struktur auf die Oberfläche zu bringen.
Die Farben auf einer anderen Basis?

Noch ein Hinweis zum Bild P1310588_2, dort kann man die Original-Lackierung ( Steg Bandeinfädelung) mit der Neu-Lackierung vergleichen.
[attachment=19659]

<<<

Die Bilder geben nur unvollständig wieder, wieviel Arbeit und Mühe es gekostet haben muß,
so eine nahezu perfekte Neulackierung hinzubekommen. Dieses erfolgreich abgeschlossene
Projekt bekommt meinen uneingeschränkten Respekt.

Vielleicht motiviert diese Beschreibung andere Bandgerätesammler, optisch völlig herunterge-
kommenen Geräten wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Ausnahmen sind natürlich Geräte, die
eine bekannte Historie haben, oder selbst damals neu erworben wurden. Die dürfen und sollten
ihre Patina behalten...

Gruß
Wolfgang
Ob mir das nun aber so wirklich gefallen will? :|
Natürlich ist die Lackierung "einbandfrei", aber nun fallen die abgegrabbelten/vergilbten Teile wie Kopfabdeckung, Drehknöpfe und Tasten umso mehr ins Auge!

Eine Ganzlackierung ist immer ein sehr großer Aufwand, weil man das halbe Innenleben rausnehmen (und hinterher wieder einbauen) muss. Ich habe einmal das Chassis eines Lenco L75 Plattendrehers neu lackiert und dafür alles, vom Tonarm bis zum Motor und den Zierblechen, aus- und abgebaut. Das Ergebnis war zwar die Mühe wert, aber oft möchte ich das nicht machen.
Dem habe ich dann übrigens noch einen neuen Tonarm gebaut, weil es nicht möglich war, dessen Innenverkabelung zerstörungsfrei zu erneuern.

[attachment=19671]

Gruß
Holgi
Hallo Holger!

Jeder soll bekanntlich nach seiner Fasson selig werden.
Dir "muß" an Vorgehensweise und Ergebnis überhaupt nichts
gefallen.
Möglicherweise sind andere Forianer abweichender Meinung.
Und finden diese Beschreibung hilfreich?

Wo aber sind die von Dir aufgezählten Teile, die jetzt "negativ" auffallen?

1) Die Kopfabdeckung ist so ausgeliefert worden. Da ist nichts "vergilbt".
Erst ab dem 4000-S ist diese Abdeckung so dunkel, wie die Meisten sie kennen.
2) Die Farbabweichungen auf den Tasten sind Schattenwurf des Fotografen.
Auch hier gibt´s keine "Vergilbung", die bei der späteren 4000-Variante
und dem 4000-S leider üblich ist.
3) Frontplatte und Geschwindigkeitskulisse sind sauber, und es sind kaum
(die unvermeidlichen) Gebrauchsspuren zu sehen.
4) Die Drehknöpfe sind genau so vom Werk ausgeliefert worden. Aluminium
läuft in laufe der Jahre etwas an, wenn es, wie hier, unbehandelt ist.
Siehe Bildbeispiel meines grauen 4000, was mit seiner SN nahe bei liegt:
[attachment=19672]

5) Der Farbunterschied zwischen Altlack (Tastenabdeckung) und Neulack
(Gehäuse) ist minimal (zumindest auf dem Foto)

Gruß
Wolfgang
cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=217300#post217300 schrieb:Dir "muß" an Vorgehensweise und Ergebnis überhaupt nichts
gefallen.
Wo habe ich das denn geschrieben?
Natürlich sind andere Forianer anderer Meinung, so wie du. Das dürfen sie ja auch, oder habe ich irgendwo behauptet, dass meine Meinung maßgeblich sei?
Dass die Kopfabdeckung so ausgeliefert wurde, kannst du behaupten. Beweisen wird sicher schwierig. Oder hast du ein Foto von 1962 oder wann diese Apparatur das Werk verlassen hat? Fast alle Kunststoffe vergilben im Lauf der Zeit durch UV-Strahlung oder andere Einflüsse.

Ist aber auch völlig wurscht. Die Lackierung ist super geworden, darauf kam es hier ja an. thumbup

Gruß
Holgi
Schon mal über Folieren nachgedacht? Da gibt es ja heute die tollsten Folien mit und ohne Struktur in allen Farbtönen, zB.bei div. Autofolieren