Tonbandforum

Normale Version: Capstanproblem
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lomay

Tag zusammen, ich habe seit gestern ein Problem, das mich ziemlich in Staunen versetzt.
Also, habe gestern 3 Stunden aufgenommen und danach das Ganze abgehört, Aufnahmen top, doch dann wurde der Capstan immer langsamer und blieb stehen, also es kam am Capstan kein Saft an und somit verlor er an Schwung bis zum Stillstand. Gerät ausgeschaltet, wieder ein: läuft problemlos.

Heute, 2 Stunden gehört, alles bestens, auf einmal Capstan das Gleiche, anscheinend kein Saft, wird langsamer bis Stillstand. Aus- und wieder eingeschaltet, alles läuft.

Maschine ist eine russische Olymp MKP 005 S mit Capstandirektantrieb.

Was könnte das sein???
Hallo


also wenn es ausreicht, die Maschine nur einen kurzen
Moment auszuschalten um sie wieder zum Laufen zu
bewegen, dann tippe ich auf einen fehlerhaften Kondensator
im Steuerkreis des Antriebs.

Wenn Du einen Schaltplan hast und den relevanten
Teil einmal hier posten könntest, wäre vielleicht
die Einkreisung des Verdächtigen möglich.

Gruss

Peter

lomay

Ja, wirklich nur einfach aus und sofort wieder einschalten und alles ist ok.
Ich dachte mir auch schon, dass da wohl ein Elko nicht ganz ok sein könnte, denn wenn ich sie kalt einschalte, also nach einem Tag, dann muß ich ihr 3-4 Minuten Zeit zum warmwerden lassen, da sie sonst eben diese Zeit am Anfang etwas eiert.
Das Vertrackte ist, daß diese Mühle ansonsten in jeder Beziehung ein Traum ist.
Hallo,

wenn die Maschine ansonsten gut ist, lohnt doch
eine Rep. allemal. Ein wärmebedingtes Problem scheint
es der Beschr. nach wohl nicht zu sein.
Hast Du denn den Schaltplan von dem
Teil?

Gruss

lomay

Hallo Pe Zett,

einen Schaltplan in Kopie könnte ich Dir per Mail schicken, wenn auch alles russisch bezeichnet ist.
Hatte die Maschine vorhin eingeschaltet und wollte ein Band auflegen, der Capstan läuft jetzt nicht mehr an, mechanisch ist definitiv alles ok, lässt sich ganz leicht drehen. Diesmal nutzte auch kein ein- ausschalten mehr etwas. Habe sie aufgemacht und alle Sicherungen gewechselt, was aber nicht half.
Wenn ich Dir die Pläne schicken soll, gib eine mail an: lomay@arcor.de
Hallo Lothar (...war doch richtig, wenn ich mich recht
entsinne oder?)

Ich sende Dir per Mail meine Mailadresse wg. des Planes.
Ich schaue dann mal drauf, wenn es Dir weiter hift.

Gruss

Peter
Hallo,

Plan liegt vor - Fotos auch... ...ich bin über den
Aufbau dieser Maschine übrigens überrascht. Sieht auf
den ersten Blick gar nicht mal so schlecht aus. Ich werde
mich des Planes mal widmen - das ist natürl. wg. der
Sprachbarriere nicht ganz so einfach... ...es dauert
also ein wenig, bitte Geduld.

Nur um noch einmal auf Nr.-Sicher zu gehen: der schnelle
Vor/Rücklauf funktioniert aber, oder?


Gruss

P.

lomay

moin Peter,
Vor- und Rücklauf sind ok, auch der Bandzug in beide Richtungen geht, nur der Capstan läuft nicht.
Was den Aufbau angeht, ich finde den richtig gut übersichtlich und schätze mal, wenn einer mit Ahnung das Teil auf dem Tisch hat, findet er das Problemteil in 30 Minuten.Die Platinen sind gut zugänglich und wegen der Steckmodule eigentlich gut zu demontieren, man verrenkt sich jedenfalls nicht die Finger.
Ja, der Aufbau gefällt mir auch - die Maschine hat es in jedem
Falle verdient, hier mal näher vorgestellt zu werden.

Nun zum Problem: ich versuche mal die Kondensatoren
eindeutig zuzuordnen. Hier aber schon mal der Hinweis: das Teil
hat ein Logik-IC für die LW-Steuerung. Wenn in dessen Umfeld
irgendwas nicht i.O. ist, dann wird das nichts mit "30 Minuten".

Gruss

Peter

Araso

Moin, moin.

Ich sauge im Moment möglichst viel Infos über diese Maschine auf.
Obwohl ich keinen Bedarf für einen 2ten Großspuler habe, fasziniert mich dieses "Klingonenwerk" so sehr, daß ich mir bei Gelegenheit eine anschaffen möchte.

Von daher 2 Bitten an Lothar.
Zum einen würde ich auch gerne einen Satz Unterlagen bekommen mögen.
Zum anderen: Ja ja ja. Eine Geräte Vorstellung wäre traumhaft.

Viel Erfolg erstmal, Arnulf.

Ach ja. Ich bin leider nicht der Elektroniker, aber ich habe woanders gelesen, daß es z.B. mit dem Ersatz von ICs keine Probleme geben soll. Bezeichnung soll kompatibel sein und alle sollen noch erhältliche Standard Teile sein.

lomay

Hallo Arnulf,
gib mir Deine Mailadresse, dann schicke ich Dir alles Nötige rüber.

lomay@arcor.de
Hallo Lothar,

ich "liebe" das... ...Blockschaltbild gepaart mit Schaltplan, kein
Platinenlayout und dann alles in Russisch - auweia!

Trotzdem: M3 ist der Capstanmotor (wenn ich nicht irre), von dort
gehen lt. Plan 6 "Strippen" - 4 davon laufen auf einen Steckkontakt
XT5 (...das sind so schwarze Flachstecker mit weisser Beschriftung - so
zumindest ersichtlich auf Deinen Fotos). Diese 4 Adern musst Du verfolgen,
zwei davon gehen über eine Parallelschaltung zweier Kondensatoren C1 u.
C2 (1 uF und 4 uF, soweit ich das entziffern kann) - die würde ich einmal
aus dem Motorpfad ablöten (einfach in ihrer Position belassen, wenn
sie irgendwo festgeschraubt, geklebt oder gestrapst sind) und gegen
einen passenden C ersetzen (~ 4,7 uF ist ein käufl. Motorkondensator, d.
Spannungsfestigkeit sollte hoch sein! 250 V ist die Grössenordng.).
Das wird übrigens kein unipolarer Kondensator sein, die Unipolaren haben
im Schaltplan ja immer eine Polaritätsangabe, C1 u. C2 haben diese nicht.
Bei der "fliegenden" Verdrahtung des Ersatzkondensators darauf achten,
dass seine "nackten" Beinchen nirgendwo Kontakt kriegen! Und
Kondensatoren zur Vorsicht immer vorher entladen.

Bei allem, was Du da tust wie immer der Hinweis: alle Arbeiten
geschehen auf eigene Gefahr (...für Leib und Material!) Also - lieber
2 mal hingucken, bevor Du einschaltest.

EDIT: ....wenn Du d. Kondensatoren abgelötet hast, könntest Du
vielleicht bei der Gelegenheit einmal den Teil der Motorwicklung
durchmessen (ohmscher Widerstand!), wenn der gegen "Unendlich"
geht, hat der Antrieb eine Macke. Ein Durchmessen der Wicklungen (auch der
anderen Pakete) sollte nur erfolgen, nachdem man zu mindest eine
Seite (sprich eine Ader) von der Schaltung getrennt hat, sonst misst
man den "Rest" mit.

Meinst Du, das würdest Du mit Bordmitteln hinbekommen?

Gruss

P.
Mahlzeit,

Lothar hatte mir auf meinen Wunsch hin die Materialien ebenfalls geschickt.

M3 muss der Tonmotor sein, der allerdings mit einer Laufrichtungsumschaltung per Relais ebenso gesegnet ist wie mit einer eigenen Absicherung ("FU1", 1 A). Nachdem Lothar den Tonmotor ja anfänglich noch mit einem wiederholten Ein- und Ausschalten zum Leben erwecken konnte, sollte man auch hier einmal nachsehen, ob nicht vielleicht doch... Die Symptomatik deutet ja in solch eine Richtung. Die Hilfphasenkondensatoren habe auch ich im persönlichen Mail (und in Unkenntnis des inzwischen verlautbarten Postings von P.) seiner besonderen Aufmerksamkeit anempfohlen.

Dann gibt es eine Impulsformung nach OA2.2 auf Platine UUD rechts oben (Lothars Datei MPK05S_S06.JPG), von deren Ausgang aus ein 100-µ-Kondensator mit Serienwiderstand 910 Ohm gegen Signalmasse (hier +Ub) geführt ist. Wenn der zur Leitung mutiert wäre, bekommt OA4.1 kein verwertbares Signal mehr, was sich auf den Tonmotorsteuertransistor VT2 auswirken muss, weil der dann gesperrt bliebe: Tonmotorruhe.

Hans-Joachim

lomay

Hallo Peter,

komme gerade nach Hause (Familie d. Frau) und werede mich nachher mal daran machen, das nötgste Werkzeug und ein Multimeter, sowie diverses Kleinelektrzeug liegt im Keller, werde es dann mal holen.
Ich melde mich bei Fragen ect.

Danke erst mal und bis später, Lothar

lomay

So, nach 2 Stunden suchen und C1 + C2 ausbauen, den 100 µ Kondensator testen, alles ok, habe ich wieder alles eingebaut und zusammengebaut, Kabel rein und einschalten: läuft einwandfrei, beide Richtungen --ich vermute, da keine Teile getauscht wurden, eine kalte Lötstelle oder Wackler, den ich hiermit (unwissentlicher dämlicher Elektriklaie der ich bin) behoben habe.

Peter, Hans-Joachim und Arnulf, es sei euch gedankt, denn ohne die Hinweise hätte ich diese Bauteile nie gefunden und angefasst !!!

Mechanisch bin ich verdammt gut, doch Elektrik in Geräten: ohjeh ohjeh

Araso

Danke für das unverdiente Lob. Schließlich habe ich ja von dir profitiert.
Schön, daß sie wieder läuft. Hoffentlich war´s wirklich ´ne kalte Lötstelle.

Viel Spaß, Arnulf.

lomay

Was ich an der Olymp so toll finde, ist vor allem, dass sie nach einer minimalen Modifizierung durch mich weder vorwärts noch rückwärts die Gegenspur durchhören läßt, kann man gut bei Klavier und Rock bei hoher Lautstärke bei den Zwischenpassagen hören: nichts.
Ach ja, wickeln tut sie in alle Richtungen bei allen Geschwindigkeiten (auch Vor- + Rücklauf) glatt wie ein Kinderpopo, auch bei Band ohne Rückseitenbeschichtung. Und dann die 2 Schalter vorne für die Biasanhebung oder senkung bei Aufnahme,echt gut.

Ich bin wirklich froh, dass sie wieder läuft, jetzt auch wieder ohne daß die ersten 2-3 Minuten nach dem Einschalten eiert.
Hallo Lothar,

...na warum soll nicht auch mal Kommissar Zufall bei der
Lösung eines Problemes helfen. Immerhin habe ich mal
wieder eines gelernt: ...etliche Defekte haben kleine Ursachen - man
denkt nur manchmal zu kompliziert.
Und über die Olymp habe ich auch etwas gelernt - insofern
danke für die Erleuchtung und viel Spass noch beim
Rock hören (Led Zeppelin? ...ist guuuuut !!!)

Gruss

Peter

lomay

Den habe ich wirklich gerade, nach Led Zeppelin läuft dann Jethro Tull und dann Nirvana unpluged.
Aber mir fiel vorhin noch etwas ein, die Bauteile auf den Platinen und die beiden Kondensatoren C1 + C2 sehen stark nach militärischer Sonderfertigung aus, alles schön massiv aus Blech gefertigt, wie überhaupt die ganze Maschine, die 3 Motoren sind richtige Klötze (ala Papst) und der ganze Innenraum ist auf Basis einer ca 50mm dicken Aluplatte, aus der die Öffnungen und alles weitere rausgefräst sind, dadurch wohl auch der ruhige Lauf der Maschine, wirklich leise. An diese Platte sind seitlich, unten und oben noch Bleche für die Seitenteile und den oberen Deckel, wie auch die Bodenplatte angeschraubt, an denen wiederum die Platinen angeschraubt sind. Da die Platinen alle durch die, ihr habts auf den Fotos ja gesehen, Stecker verbunden sind, ist das Gerät selbst für Deppen wie mich sicher. Und doch hat auch diese Maschine einen Makel, die 3 Doppeldrehknöpfe für Kopfhörerlautstärke Line in und Mikro in sind aus Plastik, wo doch sonst alles richtig massiv ist, da lasse ich mir aber noch etwas einfallen, denn die Potis selbst sind sehr gut und fest.
Dann sind da noch Funktionen, wie zB der Suchlauf mit ca 10sekündigem Anspielen jedes Liedanfangs und dann vorspulen bis zum nächsten Titel via seperatem Kopf.
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig ein Bild von der Olymp machen.
Hallo Lothar,

danke f.d. Info ...den "ehernen" Aufbau der Maschine habe ich auch schon wohlwollend zur Kenntnis genommen. Dass die Motorkondensatoren im
Blechgehäuse sind, ist übrigens keine Seltenheit - schau Dir einmal
Kondensatoren in Waschmaschinen oder Leuchtstofflampen an.
Der Aufbau der Maschine scheint noch nicht so sehr auf "wegwerfen"
sondern mehr auf "manuell reparieren" getrimmt zu sein.

Da Du gestern einen längeren, ungetrübten Rock-Genuss hattest,
hast Du ja mit der kalten Lötstelle richtig gelegen. Weiterhin also
- toi toi toi !

Gruss

Peter

lomay

Danke Peter,

übrigens hatte ich noch eine Fernbedienung bei der Maschine dabei, seltsam aufgebaut, da unter das Gerät mit gleicher Breite und ca 7cm hoch ein Empfangsgerät gestellt wurde, der mittels einer Handfernbedienung alle Funktionen bedienen sollte. Hatte ich aber nie probiert, da kein Verbindungskabel und zu häßlich. Die Platinen mit den Bauteilen habe ich aber ausgebaut und behalten, da die ICs die gleichen Bezeichnungen trugen, wie die in der Bandmaschine, scheine also einiges an Ersatz zu haben für den Fall der Fälle.
Was mir gute gefällt, ist die Anzeige mit Levelmeter wie zB bei der RT909 und das Bandzählwerk, das Meter oder Zeit anzeigt, wie jeweils gewünscht.

hanns-d.pizonka

[Bild: OlimpMPK-005S_b.jpg]
OLIMP MPK-005 C
Ein Bild aus unserem Forum
und hier der Link zu den Schaltbildern/Anleitung/Unterlagen
http://wegavision.pytalhost.com/olimpMPK-005S/
und den "Technischen Daten"
http://www.hifi-wiki.de/index.php/Olimp_MPK-005
Ist doch alles ganz einfach zu finden
viele Grüsse
H A N N S -D.
lomay,'index.php?page=Thread&postID=93313#post93313 schrieb:Was ich an der Olymp so toll finde, ist vor allem, dass sie nach einer minimalen Modifizierung durch mich weder vorwärts noch rückwärts die Gegenspur durchhören läßt, kann man gut bei Klavier und Rock bei hoher Lautstärke bei den Zwischenpassagen hören: nichts.
Ach ja, wickeln tut sie in alle Richtungen bei allen Geschwindigkeiten (auch Vor- + Rücklauf) glatt wie ein Kinderpopo, auch bei Band ohne Rückseitenbeschichtung. Und dann die 2 Schalter vorne für die Biasanhebung oder senkung bei Aufnahme,echt gut.

Ich bin wirklich froh, dass sie wieder läuft, jetzt auch wieder ohne daß die ersten 2-3 Minuten nach dem Einschalten eiert.
Kann deine Ausführungen nur bestätigen. Ich habe mittlerweile einiges an Geräten durchgetestet. Was soll ich sagen. Von den ganzen Geräten sind zwei Olimp übrig geblieben. Eine 005C und eine 005C-1.
Alle anderen (die Akai`s usw. dieser Welt) haben den Weg zu anderen Besitzer über Ebay genommen. Das einzige was bei den Maschinen nicht so prall ist sind die großen Doppelregler. Hier hätte man bei Olimp mehr Wert auf Qualität legen sollen. Alles andere funktioniert auch in russischen Raumschiffen und Panzern und ist meines Erachtens für die Ewigkeit gebaut.
Da es für die Geräte eine Fernsteuerung mit Fernbedienung gibt ist die ganze Bedienung sehr bequem. Man wird ja nicht jünger. Wer bei der 005C fähig ist die Bedienung auf dem linken Tastenfeld zu steuern wird feststellen, dass diese Maschine alles kann was auch ein moderner CD-Player kann, als da z.B. wären Titelsuche, Titelprogrammierung, Titelwiederholung usw..
Ich hänge hier mal ein paar Fotos meiner 005C-1 Maschine an.
Und weil wir gerade dabei sind noch ein paar Fotos meiner Olimp 005C.
Schöne Maschine thumbup So modern wie sie aussieht, scheint sie jüngeren Baudatums zu sein?
Eher nicht wirklich. Die 005C ist von 1989 und die 005C-1 von 1992.
Die letzten Maschinen wurden wohl 1998 / 99 hergestellt.
Ersatzteile sind zumindest bis jetzt kein Problem.
Das teuerste ist meist der Transport aus Rußland.
Bin auch sehr von den Bildern angetan. Ein sehr schönes Gerät.
Vielen Dank an die Ehefrau für die Übersetzung des linken Tastaturblocks.

Viele Grüße
Volkmar
Was ist der Unterschied zwischen 005C und 005C-1?



Gruß luedre
Die Unterschiede zwischen der 005C und der 005C-1 sind zum einen die Tonköpfe und zum anderen die Funktionen. Die 005C-1 hat im Original Glas-Ferrite-Köpfe. Die 005C nicht. Bei mir haben beide Maschinen diese Köpfe, weil ich das umgebaut habe.
Zu den Funktionen ist zu sagen das alles was weiter oben beschrieben ist nur bei der 005C funktioniert. Bei der 005C-1 gibt es Autoreverse und die Titelprogrammierung, das wars.