Tonbandforum

Normale Version: Play-Funktion AS 3000
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2

Mario1

Hallo und einen schönen Abend zusammen.

Zunächst möchte ich mal diesem Forum ein großes Lob und Dankeschön aussprechen. Auf der Suche nach Informationen über o.g. Tape, bin ich auf dieses Forum gestoßen, wo einige der Nutzer mir auf Anfragen sehr hilfreich zur Seite gestanden sind. Jetzt möchte ich mal generell auf mein Problem mit dem mir kürzlich geschenkten AS 3000 eingehen und nachfragen, ob einem, nicht gerade mit zwei linken Händen ausgestattetem Techniker, die Reparatur des folgendem Fehlers möglich ist, oder ob eine Reparatur bei einem Fachmann unumgänglich scheint.

Die Vor- bzw. Rückspulfunktion funktioniert tadellos. Auch die Lichtschranken scheinen in Ordnung zu sein, den beim Wechsel der Kassette innerhalb einer bestimmten Zeit, wird der Bandtransport wieder automatisch aufgenommen.
Das Bandlaufwerk zählt sauber durch und sämtliche Tasten bzw. LED vertun ordnungsgemäß ihren Dienst. Nur die Play-Funktion ist etwas außer Kontrolle, soll heißen, das Band läuft viel zu schnell. Und zwar so schnell, dass zwischen Vorspulen und Abspielen nur unwesentliche Differenzen in der Geschwindigkeit bestehen.

Was meint Ihr hierzu?

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten

Gruß

Mario
Zieht die Andruckrolle an?

niels

Araso

Moin, moin.

Niels Frage muß zuerst beantwortet sein.

Wenn die Andruckrollen anziehen, ist die Frage wie weit?
Um die Kassette zu halten, gibt es ja diese beiden Kunststofffinger in der Nähe der Köpfe. Der mittlere Teil mit der Nase wird dabei von einem Federdraht unterstützt, der von unten gesehen im Finger liegt.
Ist der gerade und liegt richtig?

Ich habe selbst einmal gehabt, daß die Finger (beide) abgebrochen waren. Damit der Draht nicht das Einlegen der Kassette verhindert, wurde er von schlauen Füchsen leicht zur Seite gebogen, unter den Rest der Halterung geklemmt.

Dies hatte zur Folge, daß bei hochgefahrenen Köpfen die Andruckrollen nicht mit ihrer vorgesehenen Andruckkraft liefen. In diesem Fall kamen sie aber noch bis zum Capstan. Die Folge war, daß der Bandzug hauptsächlich vom Wickelteller übernommen wurde. Nachdem die Kassette halb gespielt war und der Bandwickel zu groß für den Drehmoment wurde, fing alles an zu leiern.
So bin ich in den Besitz eines fabrikneuen Laufwerks gekommen. (Es mußte ja kaputt sein, als Fachmann macht man ja keine Fehler, grins).
Wenn diese Federdrähte nur etwas mehr auf die Arme der Andruckrollen drücken, hat man den oben beschriebenen Effekt.

....Ein AS 3000...geschenkt....das müßte mir mal passieren. Herzlichen Glückwunsch, Mario.

Ansonsten möchte ich mal behaupten, daß du hier Leute findest, die dir bei diesen Geräten in jedem Fall weiterhelfen können.
Eigentlich sind die ASC extrem langlebig. Die ganzen Defekte, die mir persönlich, oder gelesen, über den Weg gelaufen sind, waren ausnahmslos selbstgemacht*. Vor allem im Werk gewartete Geräte machen Probleme (die man leicht beheben kann).

Erstmal viele Grüße, Arnulf.

edit* Außer die abfallenden Magnetscheiben, nachdem der Kleber überaltet war. Dies Problem zu lösen, ist aber kaum der Rede wert. Pattex.

Mario1

Vielen Dank ersmal für Eure Antworten. Leider bin ich momentan beruflich sehr viel unterwegs und kann deshalb erst Abends antworten.
Mittlerweile habe ich festgestellt, dass beim Betätigen der Play-Taste die beiden Gummirollen (denke das sind die von Euch genannten Andruckrollen) und die Köpfe, nicht weit genug nach oben fahren bzw. gezogen werden.
Mit etwas Glück, fahren sie nach vielen Versuchen einmal komplett hoch und das Band wird dann normal abgespielt. Danach folgen wieder viele Versuche wo es nicht funktioniert.

Gruß

Mario

Mario1

Die beiden Federn an den Fingern sind vorhanden und liegen auch in den dafür vorgesehenen Einkerbungen. Noch was habe ich gerade festgestellt. Wenn die komplette Einheit nicht ganz nach oben fährt, ist sie nicht stabilisiert, soll heißen, ich kann sie ganz leicht wieder nach unten drücken. Nur wenn sie komplett hochgefahren ist, rastet sie ein. Das Geräusch beim ganz hochfahren ist so, als ob ein Kniehebel einrastet.

Gruß

Mario
Hallo Mario!

Wie schon in meiner PM geschrieben, hatte ich diesen Fehler auch.
Aber das war ein temporärer Versandschaden (vermutlich fallen des
gut verpackten Gerätes aus größerer Höhe).

Hier liegt m. E. ein anderer Fehler vor.
Es sind (glaube ich) 2 Elektromagnete, die nacheinander den Kopf-
träger hochfahren. Wenn die erste Stufe nicht erreicht wird, kommt
es zu dem o. a. Fehlerbild. Die Ursache könnte eine Verharzung der
Mechanik sein. Oder der 1. E-Magnet wird nicht richtig angesteuert
(Spannungsversorgung?). Dann kann die 2. Stufe nicht greifen. Außer
man hilft per Hand nach (bei zurückgedrückter Staubabdeckung). Das
geht aber nur ohne Cassette. Vielleicht hilft es ja schon, diesen Vor-
gang so lange zu wiederholen, bis die Funktion wieder allein funktio-
niert.

Also mal probieren - Du kannst m. E. nichts kaputt machen, wenn Du
behutsam vorgehst und nur die Finger (oder etwas Gepolsteres) benutzt.
Viel Erfolg und berichte, wie es ausgegangen ist.

Grüße
Wolfgang

Araso

n´Abend.

Sorry Wolfgang, aber da kann sehr wohl was kaputtgehen.
Irgendwie hab ich genau diesen Fehler erwartet.

Also Fall 2, wenn die Andruckrollen hochgehen, aber kraftlos bleiben.
Mario, wenn du am linken Capstan, also an der dünnen Achse drehst (mit spitzen, nicht rutschigen Fingern), schabt dann was? Wenn ja, gut. Wenn nicht, kann es trotzdem sein. Man hat so nur begrenzt Gefühl.
Der linke Capstan ist der "blinde", vom Riemen des anderen angetriebene. An seiner Schwungmasse im Inneren des Laufwerks (LW) sitzt eine magnetische Scheibe. Sie ist nur aufgeklebt und der Kleber läßt im Alter gerne nach. Dies führt dazu, daß sich die Scheibe verrutschend zwischen LW-Rückwand und Schwungmasse setzt....und bremst. Das führt dazu, daß der Motor soviel Strom zieht, daß dem Hubmagneten die Kraft fehlt. Bevor man den mechanischen Fehler erahnt, sucht man vergeblich nach einem elektronischen.

Das LW muß raus und aufgeschraubt werden. Da die ASC sehr schrauberfreundlich sind, ist das kein Aufwand. Das heißt, Knöppe ab, Frontblende ab, Kassettenschacht-Teile ab, Stecker vom LW ab und dann die 4 Schrauben raus, die das LW halten (stichwortartig). Man kann dann schön die Einheit separat vom Gerät befummeln.

Von hinten sind dann 4 Schlitzschrauben (wie von der Carrera universal), die den Deckel halten. Wenn der ab ist, siehst du dann das Elend.
Mit der Scheibe sehr vorsichtig umgehen. Sie gibt bei Druck langsam nach und kann brechen. Das ist zwar nicht wirklich schlimm, aber je mehr Teile so´n Puzzle hat, desto ärgerlicher. Die Scheibe gehört original plan, nicht gewölbt.
Diese Scheibe klebst du dann am besten mit dem tropfenden, Fäden ziehenden, gelben Pattex wieder ein. Beim Fixieren zur Trocknung mit etwas beschweren, was die Scheibe nicht eindrücken kann (siehe 4 Zeilen weiter oben).

Alles wieder zusammen und Voilá, ich könnte wetten, daß ist es.

Dies nur kurz direkt auf den Fehler bezogen. Ich kann nur empfehlen, bei der Gelegenheit das ganze LW zu warten. Viel Arbeit ist es auch nicht.
Allerdings würde ich dann mit der Demontage der Wickeldome beginnen. Hier braucht man etwas mehr Feingefühl.
Aber erstmal Fehler beheben, bzw. testen, ob´s das schon war und dann LW nochmal zur Wartung raus. Das machen wir dann gerne auch zusammen Schritt für Schritt.

Bin ja schon gespannt, Arnulf.

P.S. Gleich schonmal angedacht. Wenn der hintere LW-Deckel abgenommen wird, stößt der angetriebene Capstan mit seiner Tachoscheibe gerne an die Hallsensoren. Das nervt. Die Halteschraube der Hallsensorplatine (ist von oben ins LW gesteckt) kann man aber erst nach dem Öffnen ganz rausschrauben. Ich würde sie soweit, wie geht rausdrehen und dann den LW-Deckel etwas anheben, um die Schraube mit Platine und Plastikbuchse (Abstandshalter) nach oben herausnehmen.
Dann nimmt man sich eine mittelgroße Lüsterklemme und beraubt sie um eine ihrer Klemmschrauben. Ich meine, das ist M3. Diese Schrauben haben einen kleineren Kopf. Dann kann man sie auch bei aufgesetztem LW-Deckel rein und rausdrehen.
Das wird bei der Einstellung (Biegen) der Hallsensoren Tobsuchtsanfälle vermeiden. Doch zu dem Punkt kommen wir erst später, oder mit Glück garnicht.

Araso

Hab mir erlaubt, dazu 2 Bilder von Matthias zu diebsen.

[Bild: ASC3000mario1.JPG]

Man sieht die von oben eingesetzte Hallsensor-Platine und die 4 Carrera-Schrauben.

[Bild: ASC3000mario2.JPG]

Hier das ganze in offen.

Wenn Mario das ganze Laufwerk überarbeiten möchte, würde ich vorschlagen, wir machen hier http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...age#bottom weiter, da es dort ja noch keine "Bauanleitung" dafür gibt. So bleibt es für andere Ratsuchende einfacher.

Mario1

Herzlichen Dank erst mal.
Der rechte Capstan lässt sich bei ausgeschaltetem Gerät ziemlich einfach in beide Richtungen drehen. Der linke verursacht zwar keine Geräusche, bleibt aber je nach Drehrichtung dann hängen, sprich, er lässt sich dann nur in die andere Richtung weiterdrehen.
Werde das Laufwerk wie vorgegeben mal ausbauen und auf den angegebenen Fehler hin untersuchen. Heute komme ich leider nicht mehr dazu, morgen Abend werde ich die Sache angehen und berichten. Gerne würde ich dann mit Eurer Hilfe die notwendigen Arbeiten zwecks Wartung des Laufwerks durchgehen.
Vielen Dank noch mal für Heute und einen schönen Abend noch.

Gruß

Mario

Mario1

Zwischenbericht.

Ok, das Laufwerk habe ich ausgebaut und den Deckel abgenommen. Doch hier ist nichts zu sehen bzgl. einer losen Magnetscheibe.
[Bild: bild1.jpg]

Gruß

Mario

Edit: Entschuldigung für die Größe des Bildes, bin etwas aufgeregt.

Araso

Moin.
Macht ja nix. In diesem Fall ist es gut so viel sehen zu können.

Schlecht, bzw. natürlich gut, daß ich daneben lag.
Ich sehe beim angetriebenen Capstan eine umlaufende Schleifspur. Beim passiven sieht es etwas so aus, als ob die Scheibe nicht senkrecht zur Achse steht und in einem Bereich auch etwas geschliffen hat.

Kannst du so jetzt an den Capstanen drehen, ohne irgendwas zu spüren?

Bei allen LW, die ich bisher hatte, war das Spiel aller Wellen falsch eingestellt, daß heißt zu lose. Dadurch kann das auch so an dem LW Deckel schleifen, wenn die Achse nicht auf die Gegenhalte-Einstellschraube (oder wie das Ding auch immer heißt) trifft. Außerdem werden bei den Motoren die Kontaktfedern unnötig belastet.

Mario, setze mal den Deckel wieder auf und ziehe dann mal von vorne an den Capstan wellen. 1 mm Spiel wäre schon mehr, als genug. Ansonsten drehe mal an den Madenschrauben im LW-Deckel, um das Spiel zu reduzieren.

Gut wäre es, wenn du vorher den Riemen abnimmst (einzeln fühlen) und die Hallsensor Platine auch, weil du den Wickelmotor-Anker wohl etwas ziehen mußt, um den Riemen abzunehmen.

edit: Ich hab mir das Bild nochmal angesehen. Beim passiven Capstan sieht es auch nicht so aus, als wenn der Achsstumpf auf der Gghlteschr. lief. Links sieht man, daß die Achse Kontakt hatte.

Mario1

Bevor ich den Deckel anbringe, folgende Ferststellung. Den rechten, angetriebenen Capstan, kann ich ca. 1 mm bewegen (nach vorne schieben). Der linke lässt sich nicht bewegen.

Araso

Mir ist da noch was anderes aufgefallen.
Auf dem Bild ganz rechts unten ist eine Feder zu sehen. Das sollte wohl die Feder sein, die die Kassettenklappe betätigt. Die gehört woanders hin.
Wo, sieht man auf den Bildern darüber sehr gut.
Sie ist in dem weiß/gelblichen Schlauch drin, der gleichzeitig durch seine Länge als Anschlag den Ausschwenkwinkel der Klappe bestimmt.
Jetzt ist sie auf dem Achsstumpf der linken Bandführung eingehängt. Das Messing 6-kant-teil dient zur Einstellung der Bandführung.
Das wird zwar mit unserem Fehler wohl nix zu tun haben, kann aber gleich schon den nächsten bedeuten.

Also erstmal...Arnulf.

Araso

Der linke läßt sich nicht bewegen. Nicht drehen? oder nicht schieben?
Der Sinn der Magnetscheibe ist, wenn der Deckel drauf sitzt, Den Capstan nach hinten an die gghschr. zu ziehen. Das heißt, wenn der Deckel ab ist, kann er nach vorne an das Lager rutschen. Bei den anderen handelt es sich ja um Motoranker. Die werden von den Ringmagneten an ihren Wicklungen gezogen. Wenn der LW-Deckel draufsitzt, werden die dann etwas in ihren Magnetfeldern nach vorne gedrückt.
Mein Gott schreibe ich umständlich....

Mario1

So, der Deckel sitzt jetzt wieder und das Spiel an beiden Wellen ist eingestellt.
Das mit der Feder ist mir beim Betrachten der anderen Bilder auch aufgefallen. Warum die Feder bei meinem Laufwerk anderst angebracht ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Es scheint hier eine andere Feder eingesetzt zu sein, die wesentlich länger ist, als die Originale. Der Schlauch fehlt ebenfalls. Das muss ich irgendwie ändern. Jetzt kann ich jedenfalls beide Capstane drehen.

Araso

Das heißt, ohne was zu fühlen, außer leichtem Lauf?

Mario1

Ja, genau. Beide Capstane drehen sich leicht ohne an einer Stelle stehen oder hängen zu bleiben.

Mario1

Jetzt muss ich aber erst wieder den gelben Draht von der Hallsensorplatine anlöten. Dieser ist durch die ständigen Bewegungen mittlerweile abgerissen.

Araso

Das mit dem Draht konnte man schon auf dem Bild vorhersagen. Die Platine kann auf ihre Art wirklich nerven.

Ich hab mal eine original Feder fotografiert. Die Wicklungslänge beträgt 24 mm. Der Schlauch ist etwas länger. Das kann man aber ermitteln, indem man guckt, wie weit die Klappe geht, wenn das LW soweit wieder drin ist.

[Bild: feder.jpg]

Wenn der Riemen noch drin ist, bzw. LW einsatzbereit, würde ich das jetzt erstmal testweise wieder einbauen. Die Schachtteile muß man wegen der Lichtschranke natürlich auch wieder soweit montieren. Bis auf die Kabel der Tonköpfe müssen alle wieder ran.

Entweder es geht dann, oder wir kommen zum Thema Betriebsspannungen.
Die werden von den 3 Transistoren oben am Kühlkörper des Netzteils bereitgestellt.

Mario1

Was würde ich ohne Deine Hilfe anstellen, ich wäre fast verloren.
Meine Lötstation habe ich, wie soll es auch anders sein, verliehen. Das merkt man aber erst dann, wenn man sie selbst wieder dringend benötigt. Mit meinem anderen Lötkolben möchte ich hier jetzt nicht drangehen, der ist eher etwas zum Schweißen. Werde die Geschichte morgen erledigen und das Laufwerk probeweise einbauen. Gleichzeitig werde ich mir eine passende Feder und den benötigten Gummischlauch besorgen.
Diese Teile bekomme ich alle im Dianawerk (Luftgewehrproduktion), bei denen ich Beruflich fast täglich Ein- und Ausgehe. Hier habe ich mir auch schon oft verschiedene Metallteile oder Kunstoffteile drehen oder fräßen lassen, die nicht mehr käuflich zu erwerben waren bzw. einen unverschämten Preis hatten. Falls ich Dir hierbei irgendwann behilflich sein könnte, kein Problem.
Würde mich freuen, wenn Du mich weiter unterstützen könntest.

Vielen Dank

Gruß

Mario

Araso

Nun mal lieber nicht soviel Lob. Murphy liest mit.

Ich bin seinerzeit auch ähnlich an dieses Forum geraten.
Da hat man mir entsprechend sehr geholfen. Nun versuche ich nur, meinen Beitrag zu leisten, da ich inzwischen so einige Erfahrungen gemacht habe.
Wenn es an eingemachte Elektronik geht, erreiche ich allerdings meine Grenzen. Da gibt es hier aber wieder andere, die da weiterhelfen.

Insgesamt geht es hier recht Problembezogen zu, ohne Profilierungsneurosen. Sowas verdient Unterstützung.

Ich hab gerade Urlaub, so daß ich immer zwischendurch reingucke.

Übrigens ist das kein Gummischlauch. Würde auch nicht so gut funktionieren. Ist eher eine Art Kunststoff, wie er oft auch als Reib-Schutz über Zugfedern gezogen ist.

Dann bis morgen, Arnulf.

Mario1

Zwischenbericht.

Habe während meiner Mittagspause das Laufwerk wieder eingebaut und alle Stecker angeklemmt. Die richtige Feder und das passende Kunstoffröhrchen für die Kasettenklappe habe ich ebenfalls montiert. Die Feder ist nun am Laufwerk an der richtigen Stelle eingehängt.
Aber, der Fehler der nicht ganz hochfahrenden Andruckrollen besteht weiterhin. Es scheint, dass es jetzt mit dem ganz hochfahren öfters klappt, jedoch immer nur sporadisch. Mal funktioniert es drei-vier mal hintereinander, mal nur jedes fünfte mal.

Gruß

Mario

Araso

Moin erstmal.

Hmmm. Der Zugmagnet dürfte jedenfalls in Ordnung sein.
Da es mal mehr oder schlechter geht; Gibt es einen Zusammenhang damit, wie schnell du hintereinander die Play-Taste drückst? Will heißen, geht es wenn du länger wartest, bzw. nicht, wenn du schneller hintereinander drückst?

Hast du mal geguckt, ob die Kabel des großen Steckers, der an die brückenartig montierte Platine geht alle drin sitzen? Sonst mal während des Drückens der Play Taste die Kabel etwas in den Stecker drücken.
Wenn bei dir der Stecker "von unten" an die Platine geht, kannst du diese auch andersherum drehen. Dann hat man es einfacher.

Ich werde dann schonmal das SM zücken, da das nächste die Betriebsspannungen sind, bzw einer der großen Kondensatoren auf der Netzteilplatine vielleicht hinüber ist.
Dazu gleich mal eine Frage. Wenn du "RALF" drückst, zieht der Hubmagnet der Entriegelung vernünftig an? Oder zuckt da nur was? Unabhängig davon, ob die Lade nun rauskommt, oder, wie gerne, mechanisch klemmt.

Araso

Überhaupt.
Was passiert, wenn du Pause drückst. Will der Schlitten nur hoch und fällt wieder ab. Oder fährt der Schlitten dahin, wo er Bei Play nicht weiter will, bleibt aber stabil stehen?

Mario1

Natürlich, erst mal servus.

Nein, einen direkten Zusammenhang bezogen auf die Zeitspanne zwischen dem Betätigen der Taste kann ich nicht feststellen. Alle Einzeladern sitzen auch richtig in den jeweiligen Steckern.
Eines stimmt mich jetzt aber nachdenklich. Es ist für mich verständlich, dass wenn beide oder auch nur ein Capstanantrieb etwas schwerer läuft, die Stromaufnahme des Motors vom angetriebenen Capstan erhöht wird. Dieser Motor wird an meinem Laufwerk jedoch erst dann angesteuert, wenn der Zugmagnet seine Arbeit beendet hat und zwar unabhängig davon, ob er ganz hochfährt oder nicht. Das habe ich jetzt mehrfach beobachtet.
Demnach dürfte doch eine evtl. schwergängige Antriebseinheit nichts mit dem Hubmagneten zu tun haben.

Mario1

Wenn ich die Pause-Taste betätige bleibt, bei nicht ganz hochgefahrenen Köpfen, die Einheit so stehen. Erst wenn ich es mal geschafft habe die Einheit ganz hochzufahren, geht sie beim Betätigen etwas zurück.
Egal ob nun die Einheit ganz hochfährt oder nicht, ist bei der Ansteuerung des Magneten ein klacken zu hören, welches beim Betätigen der Pause-Taste ebenfalls zu hören ist.

Araso

So ging es mir auch.(edit: zu post 024)
Dementsprechend habe ich nach elektronischen Fehlern gesucht, bzw.andere Platinen versucht, bis mein Latein am Ende war. Ich hab mich dann einfach erstmal um das LW gekümmert und es aufgearbeitet. Danach hab ich´s dann wieder eingebaut, weil´s ja sowieso wieder reinmußte. Siehe da, es funktioniert (mittlerweile schon recht lange). Ich hab dann rückgeschlossen, daß dort der Strom geklaut wird.
Obwohl der Hubmagnet ja nur anzieht, oder nicht, hat man das Gefühl, daß er in der Endlage "verriegelt" wird. Dies aber nicht mechanisch. Es ist recht einfach (mit dem Finger) den Hubmagnet an seiner Arbeit zu hindern. Ihn aus seiner Endlage herauszudrücken aber nicht. Man hat aber das Gefühl, daß er kraftlos wird, wenn er die Endlage verläßt.

Es wird immer interessanter.

Übrigens fährt der Hubmagnet erst auf die Pausenposition. Dann startet der Capstanmotor und dann erst fährt der Hubmagnet auf die Play Position.
Dies gewährleistet schnelle Reaktion auf Pause/Play und verhindert das "Anlaufjaulen".

Mario1

Denke auch, dass es an der Mechanik des Laufwerks liegt. Aber hier eher an den Elementen, die der Hubmagnet hochziehen muss. Doch wie heißt es so schön, glauben ist nicht wissen....

Araso

Wenn du den Kopfschlitten mit den Fingern bewegst, müßtest du merken, ob da was hakt o.ä.
Ich hab gerade gedacht, daß ich jetzt wohl auch erstmal das ganze LW warten würde, um danach weiter zu sehen.

Ich hab schonmal im SM geguckt. Dazu gleich wieder eine Frage. Es gibt 2 Versionen Der Netzteil Platine. Du findest darauf einen Akku. Es sind sozusagen 3 Knopfzellen übereinander eingeschrumpft. Sitzt der von vorne gesehen rechts auf mittlerer Höhe der Platine?

Mario1

Also, die Einheit fährt unterschiedlich weit, bleibt also nicht auf der Pause-Stellung hängen. Mal fährt sie nur wenige Milimeter weit, manchmal fast ganz hoch. Falls sie mal ganz oben angekommen ist und ich dann abwechselnd die Pause- /Playtaste betätige, funktioniert das ganze tadellos.

Mario1

Entschuldigung, manchmal überschneiden sich unsere Antworten etwas.
Nein, der Accu sitzt rechts unten auf der Platine.
Hallo!

"Wenn du den Kopfschlitten mit den Fingern bewegst, müßtest du merken, ob da was hakt o.ä."
Genau dazu meinte ich, daß man m. E. dabei nicht kaputt machen kann, wenn
man vorsichtig zu Werke geht. Bei mir hat die Mechanik nach vielen Fehlversuchen
"nachgegeben" und befleißigt sich seither einer tadellosen Arbeitsweise. Ich habe
das AS3000 in diesem Zusammenhang nicht geöffnet (hätte bei meinen Nicht-
kenntnissen eh nix genützt), somit auch nicht in die Elektronik eingegriffen. Es
war ein rein mechanisches Problem - und das vermute ich in diesem Fall auch.

Ein Gutes hat dieser Fehler aber für mich (und Andere). Ich lerne, dank Dir Arnulf
eine ganze Menge über die Tücken des Objekts. Dafür bin ich sehr dankbar.

Alle meine ASC-Dual-Capstan- Geräte (ok - es sind nur je 1x AS2001/AS3000),
sowie die Geräte anderer Forem-Mitglieder, hatten irgendwann diesen Fehler und
mußten (mangels Fachwissen) ins "Trockendock". Nur mein AS2000 (mit Single-
Capstan) das läuft, und läuft, und läuft...
Das Laufwerk ist viel robuster, und der Rest ist m E. nicht schlechter als beim
AS2001.

Zum Schluß wünsche ich Mario1 die baldige "Auferstehung" seines AS3000.

Grüße
Wolfgang

Mario1

Hallo Wolfgang, ich habe das ungute Gefühl, dass dies in meinem Falle nicht so einfach ist. Mittlerweile habe ich die Prozedur schon mindestens hundert mal durchgeführt. Von einer Verbesserung kann ich aber nicht gerade sprechen. Es hatte zwar den Eindruck erweckt, dass nach dem Aus- und anschließenden Wiedereinbau des Laufwerkes kurzfristig Besserung eingetreten sei, dies ist aber mittlerweile wieder Vergangenheit.
Trotzdem auch Dir ein Danke für die Mühe.

Araso

dann kannst du sonst noch erst die Spannungen messen. Es geht um die drei Spannungsregler rechts oben, die an den Kühlkörper geschraubt sind.
Von links nach rechts sollten das 7815, 78M06, 7824 sein.
Beim 7815 sollten zwischen dem rechten Beinchen und Masse 15V +/- 1V zu messen sein.
Beim 78M06 sollten zwischen dem rechten Beinchen und Masse 5,3 V, bzw. 6V +/- 0,5 V zu messen sein.
Beim 7824 sollten zwischen dem rechten Beinchen und Masse 24V +/- 1V zu messen sein.

Die SMs von ASC sind leider sehr grausig gestaltet. Ich hab sogar schon Fehler gefunden. Deshalb muß man da sehr genau hingucken. Und das dauert, bis man sich sicher ist.

Sollte aber so richtig sein.

Mario1

Vielen Dank mal bisher. Jetzt muss ich natürlich erst ein Messgerät besorgen. Hierzu muss ich heute Abend in der Firma vorbeischauen. Werde mich nach den Messungen wieder melden. Bis dann....

Gruß

Mario

Araso

Anmerkung zu Wolfgang. Am Schlitten geht wohl nichts kaputt. Ich wollte darauf hinaus, daß bei abgefallener Magnetscheibe das "Innere" leiden könnte. Ein abgebrochenes Stück, daß die Kontaktfedern malträtiert, wäre sehr ärgerlich.

Ich finde das ganze sehr spannend, da wir ja nur ambitionierte Laien sind, die etwas genauer hingucken, da wir unsere Zeit ja nicht bezahlen müssen.

Ansonsten wächst man ja mit der Aufgabe.

Ich bin auch der Meinung, daß es ein mechanisches Problem sein muß. Nur eine rationelle Erklärung habe ich nicht. Das geniale an diesen LW ist ja auch, daß da nichts verstecktes, kompliziertes ist. Eigentlich kann man alles überschauen.
Deshalb sollte auch hier gelten, wenn alles einzelne in Ordnung ist, muß auch das Ganze funzen. Scheinbar haben die Geräte aber eine Seele, die mal gestreichelt werden will. (letzteres nicht so ernst nehmen).

Mario1

Servus.

Endlich, das Wochenende für mich hat soeben angefangen. Jetzt erst habe ich die Messungen durchführen können. Die Spannungen liegen alle im angegebenen Bereich.
Jetzt ist mir etwas anderes aufgefallen: Rechts, unterhalb der linken Capstanwelle, befindet sich eine größere Schleifspur am Laufwerkgehäuse, die meines erachtens dort nicht hingehört. Des Weiteren sieht mir das Kunstoffteil, welches an der linken Andruckrolle befestigt ist (evtl. die Bandführung), im Unteren Bereich des Armes seltsam aus. Es greift in einen Bolzen, ist aber rechts offen.
Ich habe mal ein paar Photos gemacht, worauf zu erkennen ist, wie weit die
Andruckrollen in der Regel hochfahren und wo sich die Schleifspur befeindet.

[Bild: hochfahren.jpg]
[Bild: schleifen.jpg]
[Bild: offen.jpg]

Und jetzt das Allerbeste: Eine Brille brauche ich wohl auch noch. Wie kann es denn möglich sein, auf den Bildern ein derart verdrecktes Gerät zu sehen.
Bis jetzt war ich der Meinung es sei sauber....

Gruß

Mario

Araso

Hallo Mario.

Das war wohl Gedankenübertragung.
Sag mal, kannst du unter Umständen mal Detailbilder machen?

Das weiße Plastikteil ist die Bandführung. Es dreht sich um den Bolzen, der auf dem linken Arm sitzt. Der offene Gabelteil greift in einen Bolzen, der am rechten Arm sitzt. Durch die "scherenartige" Bewegung wird die Bandführung nicht einfach hochgedruckt, sondern regelrecht eingeschwenkt. Dadurch erfaßt sie natürlich präziser das Band, als man es sonst kennt.

Viele Grüße, Arnulf.

Mario1

Tatsächlich, mitten im Editieren hast Du geantwortet.

Araso

Ja, das läuft hier in Echtzeit, :-)

Ich hab die Bilder mal abgespeichert, um besser sehen zu können.
Beim Titel schleifen hab ich´s aber nicht begriffen, wo.

Ansonsten scheinen Andruckrollen und Köpfe noch topfit zu sein. Der Vorteil bei vorzeitig defekten Geräten ist immerhin die oft geringe Betriebsstunden Zahl.

Mario1

Die Schleifspur befindet sich hinter dem von Dir genannten offenen Gabelteil am Laufwerkgehäuse.

Araso

Du meinst die Schmier-Schleifspur oberhalb des weißen Kunststoffbalkens?
Ich hatte was drehendes gesucht.
Es kann natürlich hinter und zwischen die ganze Mimik irgendwas fusselieges mit "Fruchtstücken" geraten sein.
Da müßtest du sonst erstmal mit Pinsel und Puste zu Werke gehen.

Auf der anderen Seite kann das Gefummel dessen, der die Klappenfeder an der verkehrten Stelle eingehängt hat, dazu geführt haben, daß der linke Arm mit Andruckrolle zu sehr an das Gehäuse gezogen wurde.

Mario1

Habe jetzt versucht, mit einem Wattestäbchen die Stelle sauber zu bekommen. Es lässt sich aber nicht wegwischen, an dieser Stelle muss etwas geschliffen haben. Nicht dass ich mich falsch Ausdrücke und Du an der falschen Stelle suchst:
Rechts neben dem linken Capstan befindet sich feststehender, schwarzer Bolzen. Genau unterhalb dieses Bolzens, am Gußgehäuse befindet sich diese Spur. Auf Bild zwei gut zu erkennen.

Araso

Gut. Das hatte ich auch gemeint. Die Schleifspur hat aber nichts zu sagen. Die dürfte von der Bearbeitung des Gußteils kommen. Ich hab mir zwar nicht genau gemerkt, wo, aber solche Spuren sind mir hier und da auch schon aufgefallen.
Wenn die Kassettenklappe ab ist, kann man da sonst besser rückschließen.
Das dürfte jedenfalls nichts ausmachen. Die Mimik kommt damit nicht nennenswert in Berührung.

Auf jeden Fall müßtest du das LW jetzt doch wieder rausnehmen und zum Teil zerlegen und säubern, damit wir Schritt für Schritt sehen, was da überhaupt Sache ist. Zum Einen haben die im Werk sehr eigenartig mit Schmiermitteln gearbeitet, zum anderen können in die Räume, in denen die Motoren sitzen, auch Fremdkörper eingedrungen sein. Wirklich dicht ist das LW ja nicht.

Mario1

Oje, dass kann ja heiter werden. Ich habe zwar hiervor keine allzu großen Bedenken aber, es wird jetzt sicherlich ziemlich zeitaufwendig und nervenaufreibend.
Bin jetzt echt am Überlegen ob ich hier weitermachen soll oder das Gerät nicht doch lieber in gute Hände verkaufen sollte.
Das einzige was mich momentan daran stören würde, wäre die vergeudete Zeit für Deine Hilfe, die Du mir auf sehr freundliche und hilfsbereite Art geschenkt hast.

Araso

Ach. Zeitaufwendig ist das nicht.
Eigentlich reicht es, die Capstane zu ziehen und das ausgebaute LW in alle Richtungen zu drehen, um überall gesehen und soweit gereinigt zu haben.
Wie gesagt, da ist alles schön nebeneinander und überschaubar.
Die ganze Kopfschlittenmimik bleibt dabei zusammen. Auch anderweitig verstellst du nichts. Die Madenschrauben zum Einstellen des Wellenspiels sind ja nicht der Rede wert.
Vergeudete Zeit ist es nicht. Ich mache nebenher trotzdem andere Sachen, wie z.B den Zusammenbau meines selbstgefertigten TV / Video dreh-hänge-wand-arm.
Eben hab ich die Geräte noch aufgebaut, sodaß ich hier gerade Premiere feiere.
Fernsehen auf hohem Niveau.......jetzt steht er nämlich 20 cm höher.
Bringt alles Spaß und ist die Sache wert.
Hat den jemand von euch die Schaltung?
Eigentlich kommt doch gar nicht so viel in der Mechanik als Fehlerursache in frage.
Lässt sich der Kopfschlitten und damit der Hubmagnet mit der Hand leicht nach oben schieben?

Eventuell ist es doch ein Fehler in der Elektronik.
Normalerweise wird der Magnet mit einer Anzugspannung kurzeitig versorgt, danach nur noch mit einer Haltespannung.

Wie diese Spannungsumschaltung im ASC geregelt wird weiß ich leider nicht.
Im Telefunken RC300, mit ähnlichem Laufwerk, beträgt die Anzugspannung 34Volt und die Haltespannung 15Volt (abzüglich 3xDiode). Das ganze wird hier über eine Zeitkonstante (Elko) geregelt.

Wenn kein mechanischer Fehler vorliegt und die Netzteilspannungen stimmen würde ich hier anfangen zu suchen.

Gruß Ulrich

Mario1

So gesehen hast Du natürlich recht. Etwas selbst zu kreieren und das Ergebniss in Vollendung zu sehen, oder etwas defektes wieder zu Leben zu erwecken, kann schon Spaß bereiten.
Werde mal drüber schlafen und mich wieder melden.
Bis dato auf jeden Fall mal herzlichen Dank und einen schönen, restlichen Abend noch.

Gruß

Mario

Araso

Was Ulrich sagt, kommt auch noch in Betracht, trotz des "mechanischen" Bauchgefühls. Einer der großen Elkos auf der Netzteilplatine dürfte dafür da sein.
SMs liegen mir vor. Leider hat ASC die extrem einfach ausgeführt, sodaß man alles herauslesen muß. Geht aber.

Dann man auch scheun´Abend.
Gleich kommt auf N3 Schwarz-Rot-Gold. Für mich eine Sternstunde des Fernsehens.

Viele Grüße, Arnulf.

Mario1

Die Entscheidung ist gefallen. Werde an dieser Stelle die Reparaturversuche abrechen und das Gerät so wie es ist veräußern. Mir fehlt ganz einfach die hierfür notwendige Geduld.
Nochmals herzlichen Dank an alle, die mir hier mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind. Besonderen Dank an Dich Arnulf, ohne Deine Hilfe hätte ich erst gar keinen Versuch der Instandsetzung starten können.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag an alle.

Mario
Seiten: 1 2