Tonbandforum

Normale Version: Amtliches Vorgehen Azimut Justage
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Matze

Hallo Ihr,

ich hatte von einem Forenmitglied eine original BASF Justagecassette erworben.
Nun wüsste ich gerne das amtliche Vorgehen um damit ein Cassettendeck zu justieren.
Ich möchte mit der Justagecassette nur die Revoxe justieren, alles andere wäre ja Perlen vor die Säue, und dann mit den Revoxen wiederum Testcassetten machen um meine anderen Geräte optimalstens aufeinander abzustimmen.

Was muss man bei der Nutzung einer Justagecassette beachten?
Hallo Matthias
Mich wundert etwas das du die Frage stellst.
Die Einstellung funktioniert doch im Prinzip wie immer.
Als Voraussetzung müssen die andern mechanischen Parameter wie Kopfhöhe, Eintauchtiefe des Kopfes, Andruckrollen Justage, Bandzug usw. stimmen.
Der Bandlauf muss einwandfrei und sauber und sein, sollte vorher noch mal entmagnetisiert werden.
Der Rest funktioniert auch wie immer, Azimutkassette (evtl. vorher Grobeinstellung mit einer anderen Kassette) einlegen und abspielen, erst auf maximalen Pegel und danach auf minimalen Phasenfehler abgleichen.
Kassette Stoppen, ein Stück spulen, neu starten und Einstellung nochmals kontrollieren.

Wenn man es ganz genau nimmt sollte für ein B215 eine Einstellehre, Federwagen und eine Bandlaufkassette zusätzlich vorhanden sein.

Gruß Ulrich

Matze

Zitat:uk64 postete
Hallo Matthias
Mich wundert etwas das du die Frage stellst.
Nunja, das hat damit zu tun, das ich mich schon mal an der Justage versucht hatte und dann die beiden B215 ganz leicht voneinander abwichen. Das wunderte mich, weshalb ich nun die Frage stelle ob ich irgendwas vergessen habe.
Hallo, Matthias,

lässt sich das "ganz leicht" etwas präzisieren - anders gefragt, wie und wieviel hast Du (das) festgestellt?

Ich muss immer wieder darauf hinweisen, dass die Compact-Cassette nicht in der Lage ist, derart stabile Ergebnisse zu liefern wie professionelles "equipment" oder gar digitale Systeme - es war halt immer ein "Endverbrauchersystem", und so sehr man sich seitens aller Hersteller auch bemühte: es gab immer ein paar restliche Unsicherheiten. Abgesehen davon ist das System, von uns Unermüdlichen abgesehen, seit einem Halbdutzend Jahren tot, und ewige Betriebssicherheit hat ihm auch niemand versprochen.

Bitte einmal bildlich klarmachen: auf einer Strecke von Streichholzlänge (4,76 cm) sollen 14.000 bis 18.000 Schwingungen untergebracht werden, d.h., die Wellenlängen liegen im Bereich um 2 µm (oder, wie der früher beliebte Vergleich war, bei ca 1/30 des Durchmessers eines "menschlichen" Haares - was bei mir immer die Frage nach der Dicke einer Schweinsborste provozierte ...)

F.E.

Matze

Zitat:Friedrich Engel postete
lässt sich das "ganz leicht" etwas präzisieren - anders gefragt, wie und wieviel hast Du (das) festgestellt?
Ich konte es nach Gehör feststellen, weil es Dolby Aufnahmen waren. Da fällt das ja sofort auf.
Zitat:...es war halt immer ein "Endverbrauchersystem", und so sehr man sich seitens aller Hersteller auch bemühte: es gab immer ein paar restliche Unsicherheiten.
Ja, ihr (Profis) habt ja schon erläutert das alleine der beweglich angeordnete Tonkopfträger an sich und andere Kleinigkeiten etwas ist das man so nicht machen darf.

Zitat:Bitte einmal bildlich klarmachen: auf einer Strecke von Streichholzlänge (4,76 cm) sollen 14.000 bis 18.000 Schwingungen untergebracht werden, d.h., die Wellenlängen liegen im Bereich um 2 µm
Ja, so gesehen ist das in der Tat extrem. Welches Verhältnis muss denn der Kopfspalt zur Wellenlänge haben?
Zitat:Matze postete
Welches Verhältnis muss denn der Kopfspalt zur Wellenlänge haben?
Bei Wiedergabeköpfen wird der Spalt möglichst schmal gemacht, um Spaltdämpfungsverluste zu vermeiden.
Gewöhnlich wählt man die Spaltbreite so, daß sich bei der kleinsten zu übertragenden Wellenlänge ein Spaltverlust von 4dB ergibt.
Dann entspricht die Spaltbreite genau der halben Wellenlänge.
Entspricht die Spaltbreite genau der Wellenlänge so ist die Wiedergabespannung theoretisch Null.
Wird dies auch in der Praxis erreicht, ist die Spaltgeometrie, also die Parallelität der Spaltbegrenzungsflächen, die Exaktheit der Kanten usw., einwandfrei.
Andernfalls ergibt sich ein mehr oder weniger verwaschenes Minimum.
Wegen der besseren Bearbeitbarkeit ist der Spalt gewöhnlich von einer Einlage ausgefüllt, etwa Berylliumbronze, Glas, Chrom usw..
Die Empfindlichkeit des Wiedergabekopfes sinkt allerdings mit abnehmender Spaltbreite wegen des anwachsenden magnetischen Nebenschlusses über den Spalt.
Zwischen beiden Größen ist also ein Kompromiss zu finden.

Gruß

Bernd
Hallo Matthias,
der Vergleich der Dolby-Aufnahmen auf 2 verschiedenen Maschinen hat aber aber nicht nur den Tonkopf als Variable.Woher weiß man dann woher der klangliche Unterschied kommt ?Die insgesamt beteiligten vier Dolby-Schaltungen sind in ihrer Wirkung sicher nicht identisch und der Frequenzgang der beiden Maschinen muß auch nicht übereinstimmen.Und das hört man mit Dolby "doppelt" deutlich.Der senkrechte Spalt schafft nur das Maximum in Bezug auf einen einzelnen Parameter,deswegen müssen die beiden Maschinen noch längst nicht identisch aufnehmen oder wiedergeben.
Gruß
Reinhard

Matze

Es waren 2 Revox B215 die technisch in Ordnung und gereinigt waren.
Von Geräten dieser Preisklasse erwarte ich das sie nach der Justage mit der selben Justagecassette auch mit Dolby gut klingen.
Hallo Matthias,

das werden sie auch, wenn sie zudem mit dem selben Frequenzbezugsband und Pegeltonband eingemessen wurden und die Köpfe beider Geräte noch gut sind.

Band ab - Band läuft,

Rainer