Tonbandforum

Normale Version: Nakamichi CR-7 - Revox B-215?
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Nikoma

Hallo Leute,

weiss einer von euch ob ich Kassetten die auf einem CR-7 aufgenommen worden sind, auf einem Revox B-215 abspielen kann und umgekehrt? Es greht mir dabei um die Kompatibilität der Höhen- Entzerrung. Nicht das mir ein großer Teil der Höhen deswegen gekappt werden!

Dank im Voraus!

Gruß
Nikoma
Ich sehe hier für den Normalverbraucher kein Problem.
Vorausgesetzt das sich beide Geräte im gewarteten Zustand befinden und mit der selben Messcassette justiert wurden.
An der genormten Wiedergabeentzerrung (70/120µs) lässt sich bei Cassette- Decks nichts verstellen.
Differenzen treten häufiger durch Azimut- (Phase) und Geschwindigkeitstoleranzen auf.
Der Qualitäts- Fetischist benutzt wegen der sensiblen Technik natürlich nur ein Deck für optimalste Ergebnisse.

Gruß

Bernd

Matze

War denn dieses Nakamichi Gerät eines ohne normkompatible Entzerrung?
Wenn ja, was hatten die anders gemacht?
Wenn die Aufnahmen ohne Dolby gemacht wurden könnte man evtl. noch Entzerrglieder Ausgangsseitig einschleifen.
Moin, moin,

letztlich hilft nur Ausprobieren!

Letzte Woche holte ich je einen AS2001 und AS3000 aus der Werkstatt ab und probierte sie aus: Beide reproduzierten das selbe fremdbespielte Band deutlich hörbar unterschiedlich! Obwohl sie von der selben Werkstatt am selben Tag überholt und (hoffentlich) korrekt eingestellt worden waren.

Tschüß, Matthias
Zitat:Matthias M postete

Beide reproduzierten das selbe fremdbespielte Band deutlich hörbar unterschiedlich! Obwohl sie von der selben Werkstatt am selben Tag überholt und (hoffentlich) korrekt eingestellt worden waren.

Tschüß, Matthias
Ich kenne Werkstätten.
Wenn kein ausdrücklicher Auftrag für eine Einmessung vorliegt, wird da auch nichts gemacht.
Mit einer sorgfältigen Einmessung kann man unter Umständen viele Stunden verbringen.
Es wird nur repariert was vom Kunden bemängelt wird.
Beim "mal nachsehen" wird gereinigt (Bandlauf, Schalter, Potis) und Aufnahme und Wiedergabe nach Gehör getestet und konkret vorhandene Fehler beseitigt.
Eventuell Andruckrolle und Peese gewechselt.
Wenn das Teil wieder spielt ist die Reparatur beendet.
Ist es keine spezielle Tonband- Kassette- Audio- Werkstatt ist oft gar kein diesbezüglich geschultes Personal mehr vorhanden.
Für einen Fernsehtechniker ist eine Tonbandeinmessung ein Fremdwort, wie für den KFZ- Schlosser die Elektrik oder Elektronik.

Gruß

Bernd
Hallo Matthias,

verlass dich doch nicht auf Werkstätten.

Ich machte mal ein Praktikum bei einem Rundfunk und Fernseh Laden mit Werkstatt.

Einmesscassette?

Nein, da nahm man eine vorbespielte Musicassette aus dem Regal und stellte nach gehörmäßig bester Wiedergabe ein, fertig.

Sollte dann ja für alle vorbepielten Cassetten passen oder?

Nein, wieder nicht, die sind so unterschiedlich wie ....

Jahre später, gleicher Laden neuer Besitzer, gleichzeitig RF Techniker.
Einmesscassette?
Da habe ich eine Cassette extra vom Kollegen erstellen lassen, kommt vom nagelneuen größten Teac, dass sollte ja wohl passen!

Das Ergebnis?

Die Geschwindigkeit mit Oskar eingestellt, war so groß dass sämtliche fertig bespielten Cassetten deutlich hörbar zu schnell liefen.

Da habe ich dann nach Gehör selbst noch wieder langsamer stellen müssen.

Jahre später Grundig Fine Arts CT 905 verknittert häufig Metallbänder. Leider nicht in der Werkstatt, dort ist der Fehler nicht reproduzierbar. Schade, war doch Garantie auf das Gerät. (Neugerät, Auslaufmodell aus Ausstellung)

Bei dem teuren Gerät habe ich dann selbst in Reparatur bei einer Werkstatt meines Vertrauens investiert. Vorsorglich gleich Andruckrollen wechseln lassen.

Die haben die Leihgebür für Kopflehre zum Justieren in Rechnung gestellt. Das Ergebnis war aber ernüchternd. Keine Kaufcassette klang ordentlich, meine mit dem Teac von damals erstellten ebenfalls nicht, das hatte ich damals wieder so eingestellt, wie die Werkstatt es nach dem Kauf eingestellt hatte. Der zweite Werkstattbesuch über den ich oben berichtete fand nach Kopfwechsel und Riemenwechsel statt.

Fazit: 3x Einmessen und justieren in Fachwerkstatt, 1x zumindest Geschwindigkeit und Kopfjustage ok, Bias/EQ unbrauchbar, Teac klang immer noch viel zu hell.

2 x völlig unbrauchbar, Kaufcassetten werden völlig unakzeptabel abgespielt.

Über solche Versuche habe ich das Ärgern schon lange aufgegeben.

Heute, na ja, heute hat man Geschwindigkeits Einstellcassette, Bezugscassette selbst.


Band ab - Band läuft,

Rainer

Nikoma

Hallo,

mit den Nakamichi´s ist das halt so eine Sache, es hiess früher schon immer:

"Einmal Naka immer Naka" ansonsten klingen deine Kassetten nicht mehr!

Aber so pauschal kann man das eben nicht sagen, die Teac´s wie V-5010 oder V-6030S mache ihren Job bei Naka-Kassetten ganz gut. Mit einer leichten Veränderung des Dolby-Arbeitspunktes klapp es wirklich gut. Akai Decks wie GX-75/95 versagen da leider komplett, egal wieviel Mühe man sich bei der Abgleicharbeit macht!

Das Ganze hat auch nichts mit der EQ-Kurve 120/70µS zu tun, da diese genormt ist und es da nur kleinere Abweichungen gibt.

Grundsätzlich gibt es ja unterschiedlich Wege die Höhen vor der Aufnahme zu behandeln. Anhebung oder Absenkung der Höhen und nach der Aufanhme dann halt das Gegenteil, somit ergeben sich die tolsten Pegelverluste überhalb 8-10 kHz.

Wer zwei Decks (selbst gleicherm Fabrikats) benutzen möchte, um alle Kassetten immer in bestmöglicher Qualität zu hören, muss erst einmal beide Decks mechanisch aufeinander abstimmen. Dabei ist der produzierte Fehlwinkel auf den Azimut bezogen, ganz erheblich vom Bandtransport abhängig. Alleine kleinste Unterschiede in der Kopfhöhenjustage bringen da erhebliche Abtastversuste (die zwischen Seite A & B einer Kassette sogar unterschiedlich sein können) bei den Höhen mit sich, die dann durch ein Dolby C noch mal extrem vergrößert werden. Wer dann einfach den Azimut nachjustiert, hat bei der nächsten Kassette evtl. die gleichen Probleme wieder.

Man benötigt ein Oszi oder zm. PC Software um die Kopfhöhen in Bezug auf Phasenverschiebung beim Bandtransport von zwei oder mehreren Decks abgleichen zu können! Bei dieser Arbeit muss eines der vorhandenen Decks das Referenzdeck sein, dass womit die meisten Kassetten bis dahin aufgenommen wurden. Auf diesem Deck müssen dann eigene Bezugkassetten aufgenommen werden, anders funktioniert das nicht!

Erst dann macht es Sinn den Azimut einzustellen und danach kann man Geräte neu abzugleichen wie Anzeigeeinheit, Dolby/Playbackpegel und den Aufnahmesektor mit Pegel und Bias.

Diese mechanische Abgleicharbeit kann in einer Werstatt mit der Genauigkeit nicht mehr gemacht werden, ist einfach nicht bezahlbar und die meissten können es auch nicht mehr.
Zitat:Matze postete
War denn dieses Nakamichi Gerät eines ohne normkompatible Entzerrung?
...
Hallo,

meines Wissens hatten alle (moderneren) Naks keine der Norm
entsprechende Entzerrung. Der CR7 wird da keine Ausnahme machen.
Das äussert(e) sich in der Regel dadurch, dass Nak-Aufnahmen auf anderen
Decks in der Höhenwiedergabe etwas "spitz" klingen. (Mit Höhenverlust ist
aber eigentl. nicht zu rechnen - sofern man die "Höchstfrequenzen", die
der Nak lt. Datenblatt liefert, mal ausser Acht lässt. 22 kHz wird der
B215 wohl "nicht können" - aber was soll das auch für ein Signal sein
bzw. wer kann es hören?)

Letztendlich hängt das Ergebnis aber von den Einstellungen des CR7 zum
Zeitpunkt der Aufnahmen und den Einstellungen des B215 zum Zeitpkt.
des Wiedergebens ab (bzw. umgekehrt).

Also: wie schon zuvor an anderer Stelle erwähnt - ausprobieren!

Gruss

Peter
Hallo Nikoma!

Auch wenn früher (und heute vielleicht auch noch) hieß (heißt):

"Einmal Naka immer Naka" ansonsten klingen deine Kassetten nicht mehr!

...kann ich das für mich nicht bestätigen. Hatte ich doch früher Naka´s
im Einsatz (BX150 u. BX300). Die damals mit diesen Geräten aufgenommenen
Cassetten existieren noch heute. Sie klingen auf meinen ASC C-Decks aus-
gesprochen gut, wenngleich mangels Naka-Deck keinen direkten Vergleich
möglich ist. Gleihes gilt für das Abspielen mit einem REVOX B710MKII...

Grüße
Wolfgang

Nikoma

Hallo Männers,

habe mir mal eine B-215 gezogen und habe es rein hörtechnisch ausprobiert & verglichen, es klappt wirklich soweit ganz gut. Ich muß das Tapedeck aber gründlich aufarbeiten, bevor es in den täglichen Gebrauch geht. Dann werde ich das Ganze am Audio-Messplatz mal etwas gründlicher untersuchen. Ich berichte dann über die gewonnenen Erkenntnisse!

Nikoma

Hallo Männers,

für alle die es interessant finden:

Ich habe das Ganze mal intensiver getestet. Es sind messtechnisch leichte Unterschiede festzustellen, die man beim Hören von Musik aber absolut vernachlässigen kann. Wer also einen guten Ersatz zum Abspielen seiner Nakamichi-Aufnahmen sucht, ist mit der B-215 bestens bedient! Dazu kommt noch, dass derjenige hervoragende Neuaufnahmen tätigen kann. Vorausgesetzt, dass Tapedeck ist vernünftig eingemessen damit der Einmesscomputer auch alles aus dem Band herausholen kann.