Tonbandforum

Hallo liebes Forum,

ich habe kürzlich von einem Vereinskameraden erfahren das er eine Stereo (!) Musiktruhe weggeschmissen hat, nur 2 Wochen bevor ich ihm gesagt habe das ich an sowas interesse habe. Nun bin ich natürlich sehr traurig dieses Ding nicht abgestaubt haben zu können.

Wenn ich Ausziehe würde ich gerne eine Musiktruhe haben, aber ich bin mir nicht schlüssig was man da nimmt.
Also, eigentlich geht es mir hauptsächlich um das schöne 50er Jahre Design der Möbel.
Ein ganzes Zimmer im 50er Stil wäre nicht schlecht. Nun ist es aber so, das ich in der Hifi Welt 2 Dinge nicht ab kann:
1. Schallplatten
2. Röhren
bei der Musiktruhe wäre allerdings beides schon drin.
Was ich klanglich gerne mag sind Lautsprecher aus den frühen 70ern.
Nun habe ich mir folgendes gedacht: Ich brauche eine Truhe die 1. Schön 50er mässig aussieht und 2. gute Stereolautsprecher hat. Das Radiochassis und den Plattenspieler kann man dann ja gegen Zeitgemässe Geräte austauschen. Wenn die Türen zu sind sieht man es ja nicht.
Und nun die Frage: Gibt es eine Truhe die vielleicht nur Stereo LS eingebaut hat und gut klingt, die aber andererseits günstig ist, weil das Rundfunkteil nur Mono ist?

Nach was sollte ich ausschau halten?

Zitat:Matze postete
...Und nun die Frage: Gibt es eine Truhe die vielleicht nur Stereo LS eingebaut hat und gut klingt, die aber andererseits günstig ist, weil das Rundfunkteil nur Mono ist?...

Hallo Matthias,

falls sich Deine Transport-Situation nicht grundlegend geändert hat, dann würde ich den Such-Kreis wirklich nicht zu eng fassen
Ich denke aber auch, daß Du es nicht nötig haben wirst, über den Preis nachzudenken: Wenn man nicht als Sammler ein bestimmtes Modell haben muß, dann kann man eine Musiktruhe eigentlich für Kleingeld bekommen. Weil wollen will die Dinger - wegen der Dimensionen - eigentlich kaum jemand haben.

Wenn Du z.B. ein privates Radiomuseum in der Nähe haben solltest. hinterlege mal Dein Interesse. Denen werden öfter Geräte angeboten, die sie nicht stellen können.
Wenn Du ein defektes Gerät nimmst, dann lohnt auf jeden Fall die Anfrage beim Entrümpler. Eventuell will der etwas mehr Geld, dafür kann man in der Regel einen Deal mit der Anlieferung machen.
Ansonsten reicht eigentlich ein Aushang im Supermarkt in besserer Lage oder die Nachfrage bei Hausmeister einer besseren Senioren-Wohnanlage.
Aber selbst Auktionshäuser können eine Quelle sein. Vor zwei Jahren habe ich den Fehler gemacht auf eine Truhe zu bieten, nur weil sie bei mir in der Nähe stand (Suche unter 5km). Zuschlag beim Einstiegspreis: 1 Euro. Mid-60er Jahre. Loewe-Opta. Super Zustand. Löpt.

Also: Viel Erfolg bei Deiner Suche.

Tschüß, Matthias

Hallo!!! Kuba-Imperial oder auch nur unter dem Emblem verkaufte
Imperial Truhen sind das Mass der Dinge !
Gab es auch in Stereo. Habe eine bei einem Freund gehört.
Kamen aus Wolfenbüttel, genau wie Jägermeister!
(Was das jetzt miteinander zu tun hat?)
Link: http://www.kuba-museum.de/konzert_musiktruhen.html

Mit einer Stromboli habe ich mal ein ganzes Cafe' beeindruckend mit Musik
beschallt. Der Klangeindruck hielt den Vergleich mit einer richtigen
Musicbox durchaus stand.

Und das war die eines Freundes : http://www.kuba-museum.de/produkte/ferns...63_64.html

und: http://www.oldradioworld.de/kubamsm.htm
und: http://www.oldradioworld.de/kuba01.jpg

Noch eine Bemerkung: Im gleichen Hause war auch die spätere ANT-Nachrichtentechnik untergebracht, welche zuletzt hier noch Telcom C4-Systeme gefertigt und auch verkauft hatte!
Desweiteren wurden von hier aus komplette Studios und Ü-Wagen ausgestattet.

Ansonsten kann ich auch die Loewe-Opta Geräte empfehlen.
Klangen, soweit mir bekannt, als Einzelgerät sehr, sehr gut.
Insbesondere die Gestirnen-Serie, Komet, Meteor, Venus usw.,
vor allem wenn zwei idente Geräte vorhanden sind.

Aber vorsicht mit den Toneingängen an alten Röhrengeräten, Stromschlagsgefahr !!! Sehr gefährlich!!!
Vor allem dann wenn man Körperlich / elektrisch mit der Hifi-Anlage verbunden ist, zb. man steckt einen Klinkenstecker in KH-Ausgang und g l e i c h z e i t i g am Röhrengerät ebenfalls eine elektrische Verbindung zum Körper hergestellt hat.
Dann lieber noch mit Übertragern arbeiten !

´
Kuba war eine Firma, die noch richtig geschreinert hat.

Da wurde richtiges Holz verbaut, entsprechend solide und leider auch schwer sind diese Tonmöbel des Gelsenkirchener Barocks. Rosita war auch Tonmöbelhersteller.

@ Matze: Bedenke, dass die Lautsprecher in den Truhen auf die seinerzeit üblichen Ausgangsleistungen abgestimmt sind. Da kann ein Einschaltblubb eines dicken, modernen Verstärker schon zuviel sein.

Auch waren die 4 Ohm nicht immer Standard, es gab Chassis in Truhen, die 200 oder 600 Ohm Impedanz hatten. Das habe ich erfahren müssen, als ich in der Lehre aus den Chassis eine Box bauen wollte. Es kam nicht mehr viel aus meinen Dual CV40 (Lehrlings- Hi- End- Verstärker)

Zitat:Frank postete
... Da kann ein Einschaltblubb eines dicken, modernen Verstärker schon zuviel sein.

Ein moderner Verstärker blubbt ja nicht.
Lass die Boxen 15W abkönnen, dann reicht der moderne 20W Verstärker eines CD Recievers aus und das mit recht hohem Wirkungsgrad der LS.

Zitat:Auch waren die 4 Ohm nicht immer Standard, es gab Chassis in Truhen, die 200 oder 600 Ohm Impedanz hatten.

Die eisenlose Endstufe war ja eine Philips Spezialität. Man sieht ja bei einem genauen Blick was man da hat.

Zitat:Matze postete
Lass die Boxen 15W abkönnen...

15 Watt halte ich bei einer 50er-Jahre-Musiktruhe für etwas optimistisch.
Die Endstufen hatten meistens höchstens 6 Watt. Viel mehr mussten die Lautsprecher nicht können.
Ich habe eine Kuba-Truhe, Modell Rimini, aus den frühen Sechzigern, deren Empfänger pro Kanal mit einer ECL86 bestückt ist. Das reicht für höchstens 4 Watt Ausgangsleistung.

Im Übrigen fürchte ich, dass Du in den Fünfzigern falsch bist, wenn Du Stereo suchst. Die ersten Stereo-Empfänger, oder genauer Mono-Empfänger mit Stereo-Endstufe (für den Stereo-Plattenspieler oder das Tonbandgerät), die bestenfalls auf den Empfang von Stereo-Sendungen vorbereitet waren, kamen um 1960 auf den Markt.

Bei der Schallplatte hat sich Stereo offenbar schneller durchgesetzt als beim Rundfunk. Viele der frühen "Stereo"-Empfänger hatten deshalb in der Grundausführung keinen Stereodekoder. Bestenfalls gab es diesen als Zubehörteil, das man dann an bereits im Gerät vorhandene Buchsen anschliessen konnte. So blieb es noch bis weit in die Sechziger hinein.

Das meiste, was also zumindest eine Stereo-Endstufe hat, stammt aus den Sechzigern und hat bereits die typisch eckige Gehäuseform, die auch bei Tischgeräten ab etwa 1959 in Mode kam. Das typische Fünfziger-Jahre-Design ist durch abgerundete Ecken gekennzeichnet. Wenn Du das in Verbindung mit Stereo suchst, dürfte die Auswahl extrem klein sein.

Gruss
TSF

Zitat:Matze postete
Nun ist es aber so, das ich in der Hifi Welt 2 Dinge nicht ab kann:
...
2. Röhren

Wieso denn das?

Mit gutem Rundfunkteil, Plattenspieler und sw-Fernseher wäre die "Orchidee Stereo". Das Radio (Oberon Stereo) geht überigens besser als der meiste moderne Transistorschraddel. Den Fernseher könnte man durch eine zusätzliche Schallwand ersetzen, aber den Plattenspieler würde ich nicht rausreißen, der gehört einfach dazu.

Alternativ könntest Du natürlich mit einer Axt Fernseher, Radio und Plattenspieler herausschlagen, eine XBass-Boombox reinstellen und das Ganze für 50er-Jahre-Stil halten.

MfG

DB