Tonbandforum

Normale Version: Fluoreszenzanzeige zu dunkel
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Hallo,
passt hier nicht ganz, weil es sich um einen Sony EV-S550E-Video8-Recorder handelt. Das Gerät ist mehr als 15 Jahre alt. Da ich viele selbstgedrehte Videos über meine Familie besitze, benötige ich das Gerät in der letzten Zeit wieder öfter, um die Aufnahmen auf DVDs zu kopieren. Leider ist im Laufe der Zeit die Anzeige immer dunkler geworden, es ist kaum noch was zu erkennen. Ich denke mal, dass da keine Ersatzteile mehr zu bekommen sind. Kennt jemand einen Trick, um die Fluoreszenzanzeige vielleicht zu regenerieren? Oder die Heizleistung zu erhöhen, oder die Anodenspannung?

Das Gerät besitzt z.B. eine Nachvertonungsmöglichkeit per PCM, die ich aber kaum benutzt habe. Aufnahmen per VPS funktionieren auch nicht mehr, weil der Kalender nur bis 2005 läuft.
Ich besitze einen EV-S1000E (Hi8), der hat das gleiche Problem. Am auffälligsten ist dabei die Zeitanzeige. Die ist im Gegensatz zu den anderen Segmenten noch um einiges dunkler, weil diese ja auch im Stand-By Modus betrieben werden.

Dieses Phänomän ist m.E. normal und tritt bei älteren Geräten sehr stark auf, bei den neueren scheint man das in den Griff bekommen zu haben.

Wenn man die Anodenspannung erhöht, wird das bestimmt was bringen, allerdings wird die Leuchtkraft dann m.E. immer schneller immer schlechter.
Hallo Michael,
hier kann ich aus eigener Erfahrung reden, denn ich hatte die selben Symptome an meinem Sony SLV-715, bevor er ganz den Geist aufgegeben hat. Der Fehler liegt bei diesem Modell am Netzteil, bei dem die Kondensatoren peu á peu aushauchen. Irgendwann konnte ich das teure Teil nicht mehr benutzen und ich habe es beiseite gestellt. Leider zu lange! Denn in dem großen, allen bekannten, Marktplatz bot und bietet noch heute jemand Hilfe an. In Form von baugleichen Kondensatoren, welche die defekten ersetzen können.
In meinem Fall war das aber zu spät, denn das Netzteil war nicht mehr zu retten. Es ist durch ausgelaufenes Elektrolyt derart vergammelt, dass ich mit meinem Reparaturversuch erfolglos war. Sehr schade, denn das Teil hat seinerzeit DM 2000 gekostet und war wirklich wunderbar.

Viele Grüße

Rainer
Hallo
Fluoreszenzanzeigen altern natürlich und lassen in ihrer Leistung nach, trotzdem liegt der Fehler einer zu dunklen Anzeige oft woanders.
Meistens sind es Elkos die dafür sorgen das die Betriebsspannungen nicht mehr Einwandfrei sind.
Eine Standartanzeige incl. Ansteuerung (IC, Prozessor) erhält meist folgende
Spannungen (Beispiel Sony EV-S600):
Eine Heizspannung von ~5,6V (Wechselspannung).
Die üblichen 5 Volt Versorgungsspannung
Eine negative Versorgungsspannung von ca. –30V zur eigentlichen Ansteuerung der Anzeige.
Gerade bei dieser negativen Spannung liegt durch defekte Elkos (Netzteil) sehr oft die Fehlerursache.
Gruß Ulrich
Hallo noch mal
Noch eine kleine Ergänzung. Eine Erhöhung der Anodenspannung ist technisch nicht einfach bzw. gar nicht möglich. Die Anzeigen werden mit einem (Zeit)Multiplexsignal angesteuert.
Die Anoden und die Gitter/Kathoden werden über die jeweiligen Ansteuer- ICs
geschaltet, ein gemeinsamer Anodenanschluss existiert nicht.
Gruß Ulrich
PS: Manchmal sammelt sich auch einfach nur Staub und Dreck auf dem Display und auf der Frontblende an.
Erst mal vielen Dank für die regen Tipps. Ich habe mal nachgemessen. Die Anodenspannung beträgt 28V statt 30 und die Heizspannung 4V statt 5,7V. Mag sein, dass das alles noch im Rahmen der Toleranz liegt. Der Austausch zweier Elkos brachte jedenfalls nichts. Allerdings wird wird für die Regelung (primärgetaktetes Schaltnetzteil) ein Optokoppler PC111 benutzt, der evt. einen durch Alterung geänderten Übertragungsfaktor bekommen hat. Er beeinflusst alle nichtgeregelten Ausgangspannungen. Ich werde mal ein Ersatz besorgen, mal sehen ob sich was ändert.
Hallo Michael/SH
Meistens wird keine hohe positive Anodenspannung verwendet, beim EV-S600 wird die Anodenspannung aus der 5Volt Spannung gebildet, in wie weit sich das auf den EV-S550 übertragen lässt weiß ich nicht. Die Ansteuerung der Steuergitter wird aus einer negativen Betriebsspannung gebildet, beim EV-S600 heißt die zwar –30V(negativ) beträgt aber nur laut Schaltbild -28,3(negativ) Volt.
Wichtig sind nur die Potenzialverhältnisse und nicht die absoluten Spannungswerte die sich je nach Gerät unterscheiden können.

Die Heizspannung ( direkt geheizte Kathode) ist meist keine reine Wechselspannung sondern häufig mit einer Z-Diode auf einen bestimmten Gleichspannungslevel geklemmt. Die Steuergitter der dunklen Segmente müssen immer negativer als die Heizspannung (Spitzenwerte) sein.

Wenn der EV-S550 ein Schaltnetzteil hat (der EV-S600 hat ein gewöhnliches Netzteil) kann man sich bei den meisten Messgeräten nicht auf den Angezeigten Wechselspannungswert verlassen, sie zeigen nur bei Sinusförmigen Spannungen den korrekten Effektivwert an (Stichwort True RMS bzw. Echteffektivwert Messung).
Wenn die Ausgangsspannungen (ungeregelt gibt es bei einem Schaltnetzteil mit Optokoppler eigentlich nicht) des Netzteils stimmen bringt ein Austausch des Optokopplers nichts, er überträgt ja nur eine Regelgröße zwischen sekundären und primären Bereich des Netzteils, interne Änderungen des Optokopplers werden innerhalb eines bestimmten Arbeitbereiches ausgeglichen.
Wenn ich deine Messwerte richtig deute, weist es doch auf ein verbrauchtes Display hin.
Ich hoffe das Ganze ist jetzt nicht zu Off-Topic für das Forum geworden.
Gruß Ulrich
Ich habe im Netz den Tipp gefunden, dass man die Heizdrähte eine kurze Zeit mit geringer Überspannung betreiben soll, um die Oxidschicht, die durch Restsauerstoff im Vakuum der Anzeige auf dem Heizdraht entstanden sein kann, zu entfernen. Dabei muss man sehr vorsichtig mit der Überspannung vorgehen, weil die Heizdrähte sehr leicht durchbrennen können. Ich werde das bei Gelegenheit mal ausprobieren und dann berichten.
Zitat:mash postete
Ich habe im Netz den Tipp gefunden, dass man die Heizdrähte eine kurze Zeit mit geringer Überspannung betreiben soll, um die Oxidschicht, die durch Restsauerstoff im Vakuum der Anzeige auf dem Heizdraht entstanden sein kann, zu entfernen. Dabei muss man sehr vorsichtig mit der Überspannung vorgehen, weil die Heizdrähte sehr leicht durchbrennen können.
Dieser Tipp ist so alt wie es Röhren gibt.
Auch Bildröhren hat man so regeneriert, entweder man hat das richtige Maß gefunden und die Röhre funktionierte wieder einige Zeit oder ...

... war die Spannungsüberhöhung zu gering, blieb der erwünschte Erfolg aus.
... war die Spannung etwas zu hoch, blieb die Röhre für immer dunkel.

Bernd