Tonbandforum

Normale Version: BASF-Firmenzeichen
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Thommy74

Hallo,

als Hilfe für die zeitliche Einordnung der BASF-Bänder (oder einfach nur so), kann man das BASF-Firmenzeichen nutzen. Doch stellt sich da eine Frage....

-1952 wurde das Pferd/Löwe-Zeichen erneuert: Es kam die BASF-Krone dazu und die Jahreszahl 1865

-kurz darauf kam der Hohlblockschriftzug (etwa mit Beginn der LGS; also sollte es doch einige LGH ohne diesen Schriftzug geben. Diese waren, für den Heimgebrauch, doch auch in Schachteln verpackt!?)

-Ende der 60er kam das "Brikett": Fette, weiße Buchstaben auf einem schwarzen Block. Jetzt habe ich aber ein paar Bänder, auf deren Etikett die Hohlblockbuchstaben UND DER BLOCK zu sehen sind.
Da es immerhin elf sind, scheint es doch längere Zeit diese Variante gegeben zu haben. Es sind wohl die letzten LGS. War das eher M60er, oder ging das bis A70er hinein? Ich kenne allerdings die "Dreibeinspule" nur mit den Hohlblockschriftzügen (also konzentrisch und mit Block). Umgekehrt kenne ich die "Fenster-Spulen" NUR mit dem E60er-Brikett (fett).

-Ab M80er ließ man das Brikett weg (invertierte quasi) und schrieb die Buchstaben noch fetter (aus dieser Zeit habe ich keine Bänder).

-Und letztlich von drei Jahren erneuerte man den Schriftzug abermals, und es kam der Zusatz "The chemical company" hinzu. Mit dieser Aufmachung gibt es LEIDER keine Bänder mehr:-(

Grüße

Thommy

Hier noch die Etiketten:
[Bild: BASF50er.jpeg]
[Bild: BASF60er.jpeg]
[Bild: BASF70er.jpeg]
Hallo Thommy,

das Logo von Deinem dritten Bild kam 1968. Das Etikett mit Hohlblockbuchstaben auf Brikett wie auf Deinem zweiten Bild scheint es wirklich ein paar Jahre gegeben zu haben, und zwar sowohl auf Spulen in alter (Dreibein) als auch in neuer Form (kleine Fenster).

Anfang/Mitte der 70er kam für Aluspulen und die neuen Kunststoffspulen mit großer Seitenzahl eine weitere Etikettenform auf: Schwarzer, silberner oder schwarz-roter Hintergrund, eine kleine Schnecke im Quadrat und dazu wahlweise der Schriftzug "LH super", "LH professional" oder gar keiner. So zum Beispiel:

http://openreelgallery.magnetofon.de/bra...r35_18.jpg
http://openreelgallery.magnetofon.de/bra...r26-18.jpg

Parallel wurden aber die klassischen "Fenster"-Spulen mit rot-weißem Etikett wie auf Deinem Bild 3 weiterproduziert, für die einfachen LP35/DP26/TP18-Bänder und für Leerspulen zum Beispiel.

Nächste Generation waren die schwarzen Etiketten mit zwei kreisförmigen, roten Streifen und weißem BASF-Schriftzug. Leider waren auch die schönen Kunststoffspulen mit Seitenzahlen wieder abgeschafft.

Das von Dir angesprochene Logo mit den noch fetteren Buchstaben in Positivschrift kam 1987 und wurde meines Wissens nicht mehr auf Tonbandetiketten gedruckt. Man verwendete einfach die bisherigen weiter. Bei den Kleinstspulern wurde der Wechsel mit der Generation vollzogen, als "Chromdioxid" zu "Chrome" und "LH" zu "Ferro" mutierte:

http://www.melofanas.lt/1left/kol/BASF/B...II_100.jpg

Eine weitere Kleinigkeit, die bei der zeitlichen Einordnung hilft: Ab 1973 wurde nicht mehr "Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG" angegeben, sondern "BASF Aktiengesellschaft".

Viele Grüße, diesmal von knapp südlich der BASF,
Martin.
Hallo Thommy,

die Tips und Links, die uns Martin gegeben hat, sind bereits ausreichend für eine relativ genaue Einschätzung, wie alt die Spule (und möglicherweise das darauf sich befindliche Bandmaterial) ist.

Um die BASF-Sachen noch genauer einem bestimmten Zeitraum zuordnen zu können, gibt es aber noch mehr Details zu beachten. Bestimmte Kleinigkeiten an der Spule (unabhängig vom Kernlabel) und je nach dem, ob Du die Spule im Pappschuber oder in der Kunststoff-Archivbox inkl. Indexblatt und Archivhülle hast.

Seit mehreren Monaten (!) arbeite ich schon an einer Übersicht sämtlicher möglicher Varianten und deren zeitliche Einteilung und ich werde nicht fertig damit, weil ich fast jede Woche neues Material bekomme, wo es wieder etwas Neues zu entdecken gibt.

Zur zeitlichen Einordnung kommt noch hinzu (bei Bändern, wo sicher ist, daß das Bandmaterial 100% dazugehört), daß man sich das Vorspannband genau anschauen muß.

- Wie ist es bedruckt? (Batchstempel, Schriftart, -größe usw.)
- möglichherweise innen noch bedruckt?
- wenn ja, ist die Tinte blau oder rot?
- wie ist die Schaltfolie angebracht?
- welche Batchnummer hat die Folie?
- wie ist der Übergang von Vorspannband - Schaltfolie - Tonband?
- welche Farbe hat die Schaltfolie?
- welche Farbe hat das Tonband?
- welchen Geruch hat das Tonband?
- wie ist (wenn überhaupt) das Tonband bedruckt?

usw.

Dann die Spulen:
- rauhe/glatte Oberfläche?
- in den Sechziger Jahren: "1" oder "2" in der Spule eingeprägt?
- Spulenindex-Sticker mit "Made in Germany"?
- Spulenindex-Sticker mit "Made in W. Germany"?
- Spulenindex-Sticker ohne "Made in ...."

usw., gibt ja noch viel mehr!

Dann mußt Du noch die ganz alten Spulen ansehen, die gar keine Kernlabels haben, sondern wo alles im Kern innen eingeprägt worden ist. Dann gab es sogar noch grüne Spulen...

Und, hey, jetzt habe ich nur von 18-cm-Spulen gesprochen. Das ganze Theater geht bei 15, 13, 11, 8 usw. von vorne los!!!!!

Und dann noch die Pappschuber vergleichen IN KOMBINATION MIT DEN SPULEN-VARIATIONEN.

Bub, jetzt kannst Du Dir vorstellen, was DAS Arbeit macht und warum ich nie und nimmer mit der Übersicht fertig werde.

Ach, und die Brieftonbänder habe ich auch noch vergessen, zu erwähnen.
Und überhaupt hat BASF ewig lange Grundig beliefert. Natürlich arbeite ich auch bei Grundig an einer ausführlichen Übersicht. Gottseidank wird´s ab der 3M-Scotch-Ära dann wesentlich einfacher. Aber das ist ein anderes Thema.

Viele Grüße vom gestreßten Audio-Archäologen
Manuel

Thommy74

Hallo,

danke für die Antworten.

Ich hatte auch schon versucht, meine BASF-Bänder zu ordnen und eine Tabelle zu erstellen, was ich zumindest mit den Chargennummern auch gemacht habe.

Aber hier stellt sich mir immer wieder das "drei-hoch-drei-Problem": Paßt das Band zu den Spulen und den Kartons/Dosen? Zudem habe ich Bänder ohne Vorspannband, bzw. mit fremdem/selbst angeklebtem Band.

Leider hatte ich nur selten eine "gepflegte" Quelle, aus der man dann Erkenntnisse ziehen könnte. Sicherlich habe ich in dem halben Jahr (besonders dank Eurer Hilfe) schon dazugelerntSmile

Ziel ist es nämlich, den Originalzustand wieder herzustellen.

Grüße

Thommy