Tonbandforum

Normale Version: BASF, Maxell, That's: Wer hat für wen produziert?
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http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=6687

möchte ich ein paar Fragen stellen, die mich schon lange beschäftigen. Phonomax schrieb dort:

> Dass Cassettenbänder in München, Kistlerhofstraße (AGFA/BASF/EMTEC) unter anderem auch für Maxell hergestellt wurden, dürfte hier nicht so bekannt sein

Zumindest die gegen Ende der 90er Jahre aufgekommenen, als Maxell UR bedruckten Emtec-Cassetten sind mir bekannt. Die sind allerdings auch schlecht getarnt, weil sie sich durch ihr Gehäuse und die Machart der Verpackung verraten. Viel interessanter wäre, bei welchen Modellen nur fremdes Band eingespult wurde. Gerade auch im höherwertigen Bereich.

Nehmen wir mal die BASF TP II. Kleine Vorgeschichte: Ende der 80er gab es das erste Chromsubstitut von BASF namens Reference Super II, das leider aufgrund technischer Probleme zurückgerufen wurde. Für ein paar Jahre war wieder nur Echtchrom angesagt, bis Anfang der 90er die Reference Maxima TP II auftauchte, die auch ein Substitut enthielt.

In Testberichten aus dieser Zeit waren ab und zu Frequenzgangdiagramme abgebildet, und rein zufällig gleichen sich die Kurven dieses Bandes mit denen der Maxell XL II-S sehr verdächtig. Beide Bänder verhalten sich auch sehr ähnlich beim Aufnehmen: Deutlicher Höhenanstieg, der sich durch einen beherzten Dreh am Bias-Regler kompensieren läßt, und für ein Typ-II-Band sehr hoch aussteuerbar. Auch interessant die Trägerfolie: Anfangs war sie leicht nach innen gewölbt und sehr empfindlich gegen Längsrillenbildung durch Staub im Bandlaufpfad. Das kannte ich von anderen BASF-Cassetten nicht - von der XL II-S dagegen schon. Irgendwann fand dann eine Änderung statt, die Trägerfolie war nun leicht nach außen gewölbt und weniger kratzempfindlich. Und zwar bei der BASF und der Maxell.

Wer hat hier nun für wen produziert? Und welche Modelle außer den genannten waren noch betroffen?

Bei den Metallbändern müßte auch was gelaufen sein. BASF hatte Ende der 80er sang- und klanglos die Produktion ihres Metallbandes eingestellt, das es auch nur noch in der Version "einzige Hifi-taugliche C 120" gab. Mitte der 90er sprang man wieder auf den Metal-Zug auf und brachte die TP IV sowie die MP IV Focus und MP IV Studio aus der "353"-Serie (die beiden letzteren zumindest mit Gehäusen von Taiyo Yuden/That's). Zu einer von denen gab es auch mal einen Testbericht, in dem sinngemäß stand: "Sehr gutes Band, das BASF allerdings nicht selbst produziert"... Wer steckte hier dahinter? Maxell oder Taiyo oder sowohl als auch?

Viele Grüße,
Martin.
Das Thema ist zwar schon etwas "abgelagert" aber aus eigenem Interesse versuche ich es mal wieder zu beleben.

Mich interessiert dabei auch, hat BASF ein selbst entwickeltes Metallband produziert, oder auch nur eingekauft? Also Lizenzfertigung oder gar Fremdfertigung? Letzteres soll nach o.g. Aussage erst mit der "353"-Serie geschehen sein.

Wer hat eigentlich das Metallband Typ IV erfunden?
Mich interessieren dabei auch die Schwierigkeiten der Entwicklung/Produktion wie auch das technisch-physikalische Verhalten im Aufnahme-/Wiedergabeprozess.
Und auch interessant in dem Zusammenhang: Wo wurde überhaupt Kassettenband produziert?

Band hergestellt haben meines Wissens:
- BASF
- Agfa (... aber nur zusammen mit BASF in München, oder auch in Leverkusen?)
- TDK
- Maxell
- Philips / DuPont / PDMagnetics
- Taiyo Yuden
- daneben Orwo, Stilon, Swema und die ganzen anderen Ost-Hersteller, deren Namen ich nicht kenne.

Aber wie sieht's aus mit Sony, Denon, Fuji, Memorex, Scotch, Hanny, Acme und den ganzen anderen?

Matze

Ich behaupte mal das Sony zumindest in der Hochzeit eine eigene Bandherstellung hatte.
Sie brauchten ja recht viel spezielles Zeug, auch für den Video Kram.
Fuji hatte mal ein Werk im Rheinland wo die Bänder aus Japan angeliefert und hier zu Kassetten weiterverearbeitet wurden, wie mir mal ein ehemaliger Mitarbeiter von dort erzählte. Ob diese von Fuji kamen weiss ich nicht, aber warum sollten die zukaufen? Das Knowhow hatten sie ja wohl.
Was war da noch an US Firmen? Ampex, klar, und sonst? DuPont wurde ja schon genannt.
Auch wenn es von meiner Eingangsfrage etwas abweicht, hat z.B. TDK ein Werk in Europa betrieben (U.K.) wo die fertigen Bänder aus Japan kommend in die Gehäuse eingespult wurden. Das hat man deshalb so gemacht, da es auf fertige Fernostprodukte im Consumerbreich hohe Einfuhrzölle gab, die man so unterlaufen konnte.
Wurden nicht sogar zeitweise (in den 1990ern) TDK-Kassetten mit dem Aufdruck "Made in Germany" verkauft?
Bin mir da nicht mehr sicher, muß daheim mal schauen, ich habe ja fast alle Jahrgänge zwischen '79 und '95
@ timo: So ist es. Es gab ein Werk in Ratingen. Unser damaliger Nachbar hat dort gearbeitet und uns immer sehr Günstig mit Cassetten und Disketten versorgt!
Ich habe gerade festgestellt, die Herkunft stand bei den neueren Ausgaben eher auf der Folie, bei den ganz neuen steht allerdings gar nichts mehr drauf. Ich weiß nur, das es auch welche mit U.K. (GB) gab.