Tonbandforum

Normale Version: Morseprüfung für den AFU in Deutschland abgeschafft?
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Matze

Hallo liebes Forum,

wurde die Morseprüfung für den Amateurfunk inzwischen ganz abgeschafft?
Angeblich gibt es auch nurnoch 2 Lizensklassen. Was geht ab im Amateurfunk?
Wenn man so einen Schein hinterhergeschmissen bekommt könnte man ihn ja mitnehmen.
Habe es nun noch nicht auf Aktualität untersucht, über die Funkerei ist einiges hier zu lesen:

http://www.funkfrequenzen01.de/indexx.htm

GXNet

Hallo

Soweit ich es noch von früher kenne gilt das glaube ich nur für das 2m-, 70cm-Band oder höher (falls es letzteres heute auch für Amateure gibt). Bei Kurzwelle bin ich mir nicht so sicher. Vielleicht ist es ja heute dank Datenfunk einfacher geworden. Grund genug mal wieder den Weltempfänger hervorzukramen ;-) Ich fürchte nur die Drehkos dürften nach 20 Jahren gänzlich hin sein. Ein altes Notchfilter für CW habe ich auch noch irgendwo. Passt ja gut zum langen Wochenende.

...- --.
--. -..- -. . -
.-.-.
-.-
Was bedeutet das?

vg
gxnet
.-.-.
k
m

Andreas, DL2JAS
Zitat:wurde die Morseprüfung für den Amateurfunk inzwischen ganz abgeschafft?
Angeblich gibt es auch nurnoch 2 Lizensklassen. Was geht ab im Amateurfunk?
Wenn man so einen Schein hinterhergeschmissen bekommt könnte man ihn ja mitnehmen.
--
Die Morseprüfung wurde auch für die in Deutschland höchste Lizenz A abgeschafft.
Man kann aber die Morseprüfung freiwillig ablegen. Das ist ganz sinnvoll, wenn man eine Gastlizenz in einem anderen Land benötigt oder sogar dort für einen längeren Aufenthalt ein Rufzeichen beantragen will. Innerhalb der EU sollte überall A ohne Morsekenntnisse inzwischen reichen.

Ja, es gibt nur noch zwei Klassen, A und E.
Die Klasse A ist noch weitgehend die alte höchste Klasse, nur halt ohne Morseprüfung. Die frühere Klasse C entspricht der halbwegs, C war natürlich einfacher.
Die Klasse E war bis etwa Jahreswechsel sehr einfach. Diese ist jetzt verschärft und auch aufgewertet worden. Früher durfte man nur mit E 2 m und 70 cm nutzen, Leistungsbeschränkung 10 Watt EIRP. Damals und jetzt haben Lizenzinhaber der Klasse E das Präfix DO. Jetzt dürfen DOler auch Teile der Kurzwelle nutzen und sogar bis 100 Watt Sendeleistung machen, allerdings nicht auf allen Bändern. Die Klasse E mit etwas angehobenem Prüfungsniveau ist weiterhin die Einsteigerlizenz.

Matze, wenn Du Klasse E machen willst, solltest Du je nach Interesse in wenigen Wochen oder sogar Tagen prüfungsreif sein. Da Du eine Ausbildung in der Elektrotechnik hast, kannst Du auch gleich die Klasse A machen. Smile
Die Klassen A und E unterscheiden sich hauptsächlich im Niveau der Elektrotechnik. Bei E solltest Du einen Spannungsteiler berechnen können, bei A mußt Du schon etwas Schaltungen verstehen. Wenn Du weißt, wie ein Mischer funktioniert, um das Signal auf die ZF zu bekommen, kannst Du gleich Klasse A machen. Smile

Ganz hinterhergeschmissen bekommt man den Schein nicht. Normale Vorbereitungszeit für Klasse A, ohne entsprechende berufliche Vorbildung, liegt bei etwa 6 Monaten.
Wenn man bei einer Bewerbung in einem Elektrotechnischen Beruf eine Amateurfunklizenz mit Rufzeichen nennen kann, sollte das immer von Vorteil sein.


73 de DL2JAS
(Viele Grüße von Andreas)

Matze

Zitat:dl2jas postete
Matze, wenn Du Klasse E machen willst, solltest Du je nach Interesse in wenigen Wochen oder sogar Tagen prüfungsreif sein.
Übertreibst du da nicht etwas?
Schlieslich gibt es noch viele mehr oder weniger sinnige Gesetze und Betriebstechnik zu lernen...
Zitat:Bei E solltest Du einen Spannungsteiler berechnen können,
Was berechnen die da grossartig? Spannung ist proportional zum Widerstand. Das Ohmsche Gesetz reicht da an sich hin. Ungleich schwerer wird es bei komplexen Netzwerken, wo man spezielle Rechenweisen braucht. Da ich bei der Technikerschule in Mathematik durchgefallen bin wäre das weniger mein Ding...
Zitat:bei A mußt Du schon etwas Schaltungen verstehen. Wenn Du weißt, wie ein Mischer funktioniert, um das Signal auf die ZF zu bekommen, kannst Du gleich Klasse A machen. Smile
Mischer kenne ich. Auch Oszillatoren und Endstufen. Darf man bei so einer Prüfung Formelsammlungen nehmen?

Und, was kostet mich das eigentlich? Eine Prüfungsgebühr, klar, aber dann? Gibt es irgendwelche laufenden Kosten? Und, was ist mit diesem Elektrosmok Gelumpe?
Die Post will doch jetzt angeblich den Antennengewinn wissen. Wie verhält sich das?

GXNet

Zitat:dl2jas postete
Was bedeutet das?
Andreas, DL2JAS
vg ( viele Grüße )
gxnet ( das bin ich )
.-.-. (Spruchende )
k (Aufforderung zum Senden )

m ( das ist eine Trennline der Formulare hier im Forum, kein Morsezeichen, aber passt gut, weil "m" wie Michael ;-) )

Quelle: Morselehrgang für den Funkamateur, Werner W. Diefenbach, Franzis 1978

Ende der 70er, das war so die Zeit in der ich anfing Antennen, Sender und Empfänger (um)zu bauen. (Von der mit Kupferdraht bewickelten Klopapierrolle habe ich schon mal in einem anderen Thread berichtet.) Zu einer Amateurlizenz hat es aber nie gereicht. Sad Später habe ich dann mit meinem ersten PC auch ein Programm geschrieben, das Morsezeichen senden und empfangen konnte und übersetzte. Glanzstück in meiner Sammlung war damals ein Interface um Funkfernschreiben (5Bit) usw. auf Kurzwelle lesen zu können.

Matthias würde ich empfehlen Kontakt mit den örtlichen DARC aufzunehmen und sich dort ggf. vorbereiten zu lassen. Ich habe im Bekanntenkreis auch einen Amateurfunker, da gibt es immer sehr viel interessante Gespräche über Technik usw.

VG
Michael
Hättest Du 73 statt vg genommen, wäre der Groschen schneller gefallen. Smile

Am meisten hat mich das vermeintliche m irritiert. Spruchende ar ist richtig, man hört aber häufig e e e.

Matthias, so wild ist die Prüfung wirklich nicht. Ich habe damals für die große Prüfung, auch mit elektrotechnischer Vorbildung, etwa drei Wochen gebraucht. Die meisten angehenden Funkamateure haben hart am Technikteil zu kauen. Gesetzeskunde ist nicht so wild, z.B. Rechte und Pflichten des Funkamateurs.
Auswendiglernerei ist bei der Betriebstechnik angesagt. Da muß man Q-Gruppen und weitere Abkürzungen können, die Amateurfunkfrequenzen samt Betriebsarten kennen, international buchstabieren können und natürlich Rufzeichen den Ländern zuordnen können. Als ich mich damals auf die Prüfung vorbereitete, habe ich die meiste Zeit für die Betriebstechnik gebraucht.
Hier gibt es den Prüfungskatalog online oder auch in Buchform:
http://www.amateurfunkpruefung.de/

Die Prüfung mit Rufzeichenzuteilung wird so etwa 100 Euro kosten. Die Beiträge wie Frequenznutzungsgebühren sind sehr gering, Größenordnung 10 Euro im Jahr.
Ja, "Elektrosmok" ist so eine Sache. Hat man daheim eine fest installierte Sendeanlage und sendet mit mehr als 10 W eirp, muß man eine Selbsterklärung erstellen. Die ist vergleichbar mit einer Standortbescheinigung, man kann sie aber selbst erstellen. Für Funk im Auto oder portabel in freier Wildbahn entfällt das.

Hier ist meine Amateurfunkseite, viel Selbstbau:
www.dl2jas.com


73 de DL2JAS

Matze

Du scheinst mehr auf amerikanische Kisten zu stehen.
So Reiskocher hast du da auf den ersten Blick nicht, oder?
Du scheinst auch viel KW zu machen. Ich hätte auch kein Interesse an Bändern über 70cm, weil mir die Reichweite zu gering wäre. Letztendlich habe ich die Q Codes und Landeskenner ja schon mal gelernt, aber das ist ewig her. Vielleicht werde ich mal bei der Regulierungsbehörde anrufen und fragen wie das mit den Prüfungsbedingungen aussieht. Ob man Formelsammlungen benutzen darf hast du noch nicht verraten. Ich hätte auch das einschlägige Lehrmaterial aus den 80ern da. Aber als ich noch jünger war hatte ich noch keine Ahnung, dann hatte ich keine Zeit, dann kein Geld und dann keine Lust mehr.
Sind dir Fälle bekannt wo Leute aufgrund ihrer AFU Genehmigung angestellt wurden?
Und, ist auf KW denn überhaupt noch was los?
Ich höre seit etwa 10 Jahren KW. Im Moment habe ich aber keine gute Antenne.
Es scheint ja echt nicht mehr viel los zu sein. Kannst du das bestätigen?
Nö, Reiskocher habe ich praktisch nicht, bis auf eine alte Handfunke.

Für 2 m FM habe ich eine umgebaute Taxifunke von Telefunken.
Bänder über 70 sind interessant für Selbstbauer und ATV.
Eine Formelsammlung wird wohl sogar bei der Prüfung gestellt.
Ein Bekannter von mir ist gerade deswegen angestellt worden, weil er Funkamateur ist. Er kannte einen Mitarbeiter der Firma, ebenfalls Funkamateur. Eine Amateurfunkpappe ist natürlich keine Garantie für eine Stelle, könnte aber bei Bewerbern mit sonst ähnlicher Qualifikation den Ausschlag geben. Außerdem kennen Funkamateure Funkamateure...
Auf Kurzwelle ist schon noch was los. Momentan eher auf 40 und 80 m, da Sonnenfleckenminimum ist. Sind etwas Bedingungen, geht auch Amerika auf 20 m.

Andreas, DL2JAS