Tonbandforum

Normale Version: PR 99 MK I
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doc_werner

Hallo zusammen. Ich bin neu in eurem Forum. Kurz zu meiner Person: ich bin schon ein "älteres Semester" und habe mir seit August 2006 meinen Jugendtraum erfüllt und mir endlich Bandmaschinen zugelegt, für die ich in jungen Jahren das Geld nicht hatte.
Nun zu meinem Problem: Ich habe eine Revox PR 99 MK I gekauft. Die Maschine läuft gut. Nimmt auch gut auf. Allerdings habe ich das Problem, dass ich nach Anschluss an die Stereoanlage beim Abspielen den rechten Kanal nur ganz leise höre. Beim Hören über Kopfhörer läuft alles normal. Ich hatte die Revox kurzzeitig an meinem Marantz 2270 über ein Sony SB 900 angeschlossen. Das oben beschriebene Problem war dort auch. Allerdings hatte ich durch herumprobieren am Receiver Tape/Source- Schalter und SB 900 plötzlich auf beiden Kanälen ein Signal. Ich wollte das heute wieder reproduzieren, aber es gelang mir nicht.
Mache ich etwas falsch, oder kann man noch irgendwo etwas einstellen?
Vielleicht kann mir jemand helfen.

mfg Werner

jo59

Hallo Werner,

ich habe seit kurzem aus dem gleichen Grund wie Du eine MK III.... Die MK III hat einen "UNCAL"-Knopf und für jeden Kanal einen Regler "Level CH1/CH2". Wenn Du UNCAL drückst, regelst Du den Ausgangspegel über die Level-Regler. Die müssen dann gleich eingestellt sein...... einfach mal nachschauen...

viele Grüße


Jo
Lieber Werner,

zunächst brennt mir eine Frage auf den Nägeln: Wie hast du deine PR99MKI mit deiner Wiedergabeanlage verbunden? Die PR99 hat (de facto; es gibt ausgangsseitig einen Ausweg...) keine unsymmetrischen Anschlüsse mehr, die ihre Vorgängerin im Geiste, die A77ORF, noch kennt. Hier muss ordnungsgemäß desymmetriert werden, sonst hast du bereits ersten Ärger. Dazu wäre zu den aktuellen verhältnisse etwas Aufklärung deinerseits hilfreich.

Weiter:
Verfügst du über eine definitiv einwandfreie, zweikanalig-stereofone Aufnahme und einen nicht minder einwandfreien Kopfhörer? Dann legst du bitte dieses Band auf, schließt den Kopfhörer an den "Phones-Ausgang an, bringst den Tape-Input-Schalter in Stellung "Tape" (bzw. "Reproduce" oder sowas, ich kenne die RPR99 nur aus den Schaltzeichnungen/Handbüchern) und den Betriebsartenwahlschaltes des Ausganges in Stellung Stereo ("St" oder sowas).
Wiedergabe.
Wenn du jetzt den Ausgangsspannungssteller langsam hochdrehst und derweilen in den Kopfhörer hörst, solltest du auf beiden Kanälen Signal haben. Wenn nicht, müsste man der Sache etwas qualifizierter nachgehen.

Hans-Joachim

doc_werner

Hallo Hans-Joachim,

die PR 99 hat line output (Channel 1 und 2) und line input (Channel 1 und 2) beide symmetrisch, wobei ich mit dem Begriff symmetrisch zunächst nichts anfangen kann. Die Buchsen sind XLR-Anschlüße. Ich habe die passenden Adapter und gehe mit line output ch 1 bzw. ch 2 mit cinch-steckern auf line in linker und rechter Kanal am Verstärker. Gleiche Verkabelung bei line input zu line out am Verstärker.
Was heißt "...ordnungsgemäß desymmetriert werden" in deinem Beitrag?

Gruß
Werner
Ordnungsgemäß desymmetrieren heißt, nach den Regeln der elektrotechnischen Kunst einen symmetrischen Ausgang in einen unsymmetrischen zu überführen. Das ist bei transformatorischer Kopplung sehr einfach, bei so genannter 'elektronischer Symmetrierung' oftmals aber mit erheblichem Theater verbunden, wie so manche Diskussion hier im Forum gezeigt hat. Um zu wissen, wohin 'man' mit seinem Gerät gehört, muss man natürlich wissen, welcherart Symmetrie einem von Gerät geboten wird. Bei der PR99 ist das -meines Wissens- insofern recht eindeutig, als sie -nach meinen Unterlagen- ausschließlich mit transformatorischer Kopplung geliefert wurde, weshalb sich im Ein- und Ausgangszug grundsätzlich Übertrager befanden.

Zur Gewährleistung meines skizzierten Anspruches "ordnungsgemäß" müssen die Adapter deiner PR99 das Signal vom XLR-Pin 2 auf den Zentralkontakt des Cinchsteckers führen und den Schirm (Cinch-Außenkontakt) mit XLR-Pin1 und XLR-Pin3, also einer Brücke zwischen 1 und 3 verbinden. Soviel zur artgerechten Desymmetrierug eines trafosymmetrisch-erdfreien Ein- bzw. Ausganges.

Den Versuch oben mit Kopfhörer und Band solltest du natürlich dennoch durchführen, damit wir potenzielle, geräteinterne Probleme erst einmal hintanstellen können (oder eben nicht...).

Hans-Joachim

doc_werner

Hallo Hans-Joachim,

ich habe den Test mit Kopfhörer und Band gemacht. Da ist alles in Ordnung. Auf beiden Kanälen gleiche Signale und Stereo.

Gruss

WERNER
Dann arbeitet der Wiedergabezweig deines Bandgerätes tadellos. Die einzige bestehende Möglichkeit, der PR99 wiedergabeseitig am Zeug zu flicken, konzentrierte sich damit auf die rechte Line-Endstufe, die ich aber als professioneller Nutzer eines Studerpultes 269 als außerordentlich zuverlässig kennen lernte. Da dürfte also 'fast nichts' sein (können).

Man kann zwar an den trafogekoppelten Ausgängen behelfsmäßig einen Kopfhörer betreiben, so dies nicht gerade ein 8 Ohm-Typ ist, und auf diese Weise mit deinen Mitteln überprüfen, ob sich da etwas tut. Das allerdings möchte ich dir angesichts deiner fachlichen Peilungsdimension lieber doch (noch?) nicht zumuten; unter meiner Aufsicht gerne, sonst aber denke ich, dass der Erkenntnisgewinn für uns hier einstweilen noch begrenzt ist.

Frage:
Wo hast du eigentlich die XLR-Cinch-Adapter (Ausgagsleitungen) mit ihren Cinch-Steckerles, worauf sich meine Aufmerksamkeit jetzt kapriziert, am Verstärker angesteckt?

Besitzst du ein Vielfachmessgerät mit Ohmmeter?

Hans-Joachim

doc_werner

Line out der PR 99 sind an die line in cinch-Buchsen des Verstärkers angeschlossen.
Ich besitze ein Vielfachmessgerät mit Ohmmeter.

Werner
Und das, lieber Werner, führt dann dazu, dass der rechte Kanal faktisch nicht zu hören ist?

Deshalb ein weiterer Test:
Ziehe den Cinch-Stecker (von Bandmaschinenoutput left kommend) am linken Verstärkereingang ab und stöpsele ihn nach dem Abziehen des rechten Cinch-Steckerles in den rechten Verstärkereingang. Hast du jetzt bei Wiedergabe seitens der PR99 ein Signal am rechten Lautsprecher?

Bitte vergiss nicht vor lauter Aufregung, die Verstärkeranlage auf Zimmerlautstärke zu halten, derlei Versuche enden zu leicht in apokalyptischem Radau, der nicht folgenlos bleiben muss.

Hans-Joachim

doc_werner

Guten Morgen Hans-Joachim,

ich habe das mal ausprobiert. Zuerst zur Verkabelung: PR99 line output ch1 an Verstärker play cinch links; PR 99 line output ch2 an Verstärker play cinch rechts. In dieser Konstellation ist der rechte Kanal deutlich leiser. Dann habe ich die Kabel am Verstärker vertauscht und der rechte Kanal war lauter (links deutlich leiser).
Wenn ich nun an der PR 99 den Schalter Output Uncal drücke und den Regler Level ch1 und ch2 unterschiedlich einstelle, dann habe ich auf beiden Kanälen die gleiche Lautstärke. Die Skala geht ja bis 9. Wenn ich dann ch1 auf 7 und ch2 auf 9 einstelle ist alles i.O.

Gruss WERNER
Lieber Werner,

wenn dein Erfahrungsbericht mit dem Kopfhörer oben korrekt war, dann hat dein Vorbesitzer vermutlich am Trimmer für den Ausgangsverstärker rechts gedreht, denn du gibst an, im Kopfhörer alles pegelrichtig (und "stereo") zu hören, wogegen das Line-Signal aus den desymmetrierten Line-Ausgängen mit etwa 6-10 dB Pegelunterschied kommt: Dieser entspricht über den Daumen der Widerstandsänderung über den von dir beschriebenen Winkelunterschied beim gegenläufigen Verdrehen der Ausgangssteller in der Position "Uncal".

Die -mit Überlegung- zu kontrollierenden Trimmer wären der vermutlich falsch stehende R71 und der sicherheitshalber zu kontrollierende R72 auf Print 1.177.880 ("Output Amplifier PCB"). Beide Potis liegen im Gegenkopplungszweig der beiden Systeme von IC 5 (4558) und erlauben, die Verstärkung dieser Anpassstufe zu variieren. Der Print 880 ist der große, von hinten auf das aufrecht stehende, geöffnete Gerät gesehen, ganz rechts durch seine Größe ins Auge fallende 'Lappen'.

Die 'Reparatur' (besser 'Korrektur') ist -sofern meine, auf deinen Angaben beruhenden (für mich aber völlig plausiblen) Annahmen zutreffen- für den wirklich Kundigen ein Kinderspiel. Dieser Kundige sollte aber genau wissen, was er tut, um im Gerät andern (und und nicht betroffenen) Orts ein Kurieren an Symptomen zu vermeiden, was dem Gerät von seinen Qualitäten nähme. Dies setzt eine gewisse, interessierte Kennerschaft voraus, die bei den Reparateuren unserer Tage keineswegs regelhaft gewährleistet ist. Nachdem zum einen am unter Spannung stehenden, geöffneten Gerät gearbeitet werden muss, zum anderen unsere eruierten Ursachen noch praktisch belegt werden sollten, empfiehlt sich nicht nur der Einsatz fachlicher Kompetenz, sondern auch gleichzeitig eine Überprüfung der Gurke mit nachfolgender, bitte wiederum kundiger Einmessung auf das Band deines Vertrauens. So etwas lohnt.

Im Weichbild welcher bunzdeutschen Metropole lebst du?

Wenn du im Besitz eines Adapters 5-polig DIN (180°) auf Cinch wärest, bestünde ein mehr oder weniger provisorischer Ausweg (Typ B77):
Stöpsele (bitte ohne jede Gewalt!) den DIN-Stecker in die Buchse "Monitor" auf der Anschlussbuchsenleiste deiner PR99. Verwende die beiden Cinche, die mit den Pins 3 und 5 jenes DIN-Steckers verbunden sind, als (bereits unsymmetrische) Ausgangsleitungen deiner PR99 zum Verstärker und stecke sie in dessen entsprechende Eingänge. Fertig. Du verfügst damit über einen Ausgang, der technisch dem der B77 entspricht. Hier dürf[t]en -deinen obigen Beschreibungen entsprechend- noch keine Pegelunterschiede auftreten.

Jene Buchse "Monitor" dient ansonsten primär dem Zubau einer kleinen Abhörbrücke, die man für viel Geld bei den Regensdorfern beziehen konnte, auf dass die PR 99 individuell das Quaken lerne. Sah so ganz hübsch aus, verbietet sich aber beim heute auch bei solchen Geräten beliebten Senkrechtbetrieb, dem ich zu meinen analogen Glanzzeiten nichts abgewinnen konnte, da unsereiner seine Bänder ja grundsätzlich zerschnitt.... Das Quaken jedoch überließ und überlasse ich ohne weitere Diskussionen gerne den Fröschen.

Hans-Joachim

doc_werner

Lieber Hans-Joachim,

das klingt ja mal alles nicht schlecht.
Ich wohne bei Neustadt/Weinstrasse, d.h. zwischen Kaiserslautern und Mannheim (etwa in der Mitte der Diagonale).
Ein Kabel 5-pol auf cinch habe ich und werde das mal ausprobieren.
Ich weiß nicht, ob ich heute noch dazu komme.
Das Thema einstellen der Trimmer sollten wir noch mal besprechen.
Ich würde mir das durchaus zutrauen, wenn ich vielleicht noch etwas mehr Infos bekäme bzw. auch ein Bild etwa aus dem Service Manual o.ä.
Aber das könnten wir ja noch checken.
Zunächst einmal vielen herzlichen Dank.
Wenn ich das mit dem Kabel probiert habe melde ich mich wieder.

Gruss

WERNER
Neustadt/Weinstraße war zwar mal Bayern, ist's aber nicht mehr... Insofern bin ich dann wohl doch dritte Wahl.

DIN->Cinch gibt es mit verdrahteten Pins 1/4 oder 3/5, bzw. allen verdrahteten Pins, dann also mit vier den DIN-Stecker verlassenden Leitungen. 1/4 funktioniert generell nicht (die Kontakte sind in der Buche "Monitor" nicht verdrahtet), der 3/5- oder der Generaladapter täten es aber. Beim Letztgenannten herrscht nur genau dann Ruhe, wenn du im Zuge deiner Verkabelungsversuche 1/4 erwischen solltest; in diesem Falle wäre zu 'den anderen' Leitungen zu greifen. Bitte vergiss aber nicht, deine Balanceverstellung wieder aufzuheben, denn sonst ginge plötzlich der linke Kanal ab, und wir hätten es als Studers Erben neuerlich mit Geistern zu tun ("jetzt geht der linke Kanal nicht....!"), die wir nicht riefen. Gab's alles schon (dieser Tage dazu; hier im Forum; kannste 'mal sehen...).

Die Trimmereinstellung ist ein Kapitel für sich, wie ich oben bereits andeutete, weil meine auf deinen Angaben aufsitzenden Mutmaßungen noch verifiziert werden müssten/sollten, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass wir am Feind sind. Vorletzte Sicherheiten sollte obiger DIN-Cinch-Versuch zutage fördern.
Eine solide Einstellung muss eigentlich mit Bezugsband erfolgen, damit du bei voll ausgesteuertem Band wirklich jeweils 1,55 (oder 1,21) Volt am Ausgang hast. Das gehört zum Gerät und sollte auch so bleiben. Behelfsweise lässt sich das wohl auch mit einem Vorbandsignal durchführen, setzt aber dennoch etwas Messgerät jenseits der Multimeterebene (Tongenerator und Millivoltmeter) voraus. Die an sich sicher wünschenswerte Einmessung entfiele dann halt, womit du dich nach der bestehenden elektroakustischen Decke strecken müsstest. Die Maschine läuft dann eben potenziell unterhalb ihrer Möglichkeiten.

Beim 'Bruttounternehmen' wären Bezugsband, Millivoltmeter, Oszilloskop, Tongenerator durchaus hilfreiche Geräte... Und eben diese werden bei dir nicht vorhanden sein. Derlei ließe sich zwar auch mit geeigneter Software simulieren, enthebt einen aber nicht vom adäquaten Umgang mit solchem Messgerät. Dazu kann man hierzuforen so mancherlei nachlesen (....)

Unterlagen zu deiner PR99 gibt es hier:

ftp://ftp.studer.ch/Public/Products/Revox_PR99/Manuals/

Für dich sind die Texte unter "Revox_PR99_MkI_MkII_Serv.pdf" hilf-, mit jenseits 100 MB aber nicht gerade wenig umfangreich. Dennoch wird es sich gewiss noch öfter als vorteilhaft erweisen, wenn du diesen File dein Eigen nennen kannst.

Mehr als diese Unterlagen standen für die MK I nicht zur Vefügung; du wirst bei einer Lektüre erkennen (müssen), dass die Schweizer trotz der im Großen und Ganzen sehr soliden Beschreibungsweise der Regensdorf-Löffinger nicht nur eine bereits partiell andere Sprache als die Pälzer sprechen, sondern auch gewisse Ansprüche an die fachlichen Kenntnisse des solche Sammlungen Nützenden richten.

Bitte melde dich, bevor du Schraubenzieher und Lötkolben in Anschlag bringst (bzw. Notarzt und Staatsanwalt ins Haus holen lassen müsstest).

Hans-Joachim
´
Eine Bedienungsanleitung, in der wesentliche Einstellarbeiten beschrieben sind, könnte ich als ca. 5 MB großes *.pdf- Dokument per Mail senden. Dann bitte PN oder Mail an

fb"ät"darklab-magnetics.de

Statt "ät" natürlich den Klammeraffen setzen...

doc_werner

Lieber Hans-Joachim,

ich habe soeben deinen Vorschlag der Verkabelung Din (Monitor) auf Cinch ausprobiert. Läuft einwandfrei auf beiden Kanälen in gleicher Lautstärke und Stereo, also keine Pegelunterschiede vorhanden. Den Output-Level-Regler habe ich natürlich vorher für beide Channels gleich eingestellt ;-).

Gruss

WERNER
Damit, lieber Werner,

ist definitiv der Nachweis geführt, dass der Verstärkungsfaktor beider Ausgangsverstärker unterschiedlich eingestellt ist, was ich oben ja schon wortreich darlegte. Meine Einlassungen waren demnach richtig.

Die Einstellung der Ausgangsverstärker erfolgt bei der PR99 MKI jedoch nicht von hinten (so lokalisierte ich oben für dich die betreffende Platine), sondern bei flach auf dem Tisch liegender Maschine von vorne durch Bohrungen in der Blechabdeckung des Elektronikkorbes hindurch. Wahrscheinlich sind diese Öffnungen -ähnlich wie bei der A77- durch die Versiegelung eines Klebeblattes (mit aufgedruckten, genauen Bezeichnungen der dahinter liegenden Trimmer) verschlossen, weshalb man möglicherweise sogar sieht, wo da jemand vor deiner Zeit Hand anlegte. Dies sollte ggflls. in Gestalt eines durchstoßenen Siegels bei den Zugängen "Output Level CH1 CH2" zu erkennen sein. Die dich betreffenden Trimmer liegen (auf die Abdeckplatte gesehen) links oben, oberhalb derjenigen für den "Peak Indicator".

Bitte drehe nach unseren, nun als korrekt und zutreffend erkannten Ermittlungen unter keinen Umständen an den Stellern "Reproduce Level" herum, weil du dann grundsätzlich nicht mehr ohne Bezugsband weiterkommst.

Für die nachfolgenden Messungen sind ein Tonfrequenzmillivoltmeter und ein Sinusgenerator erforderlich. (D)Ein Vielfachmessinstrument taugt wahrscheinlich nicht für die Messung, weil Geräte dieses Typs auf 50 Hz 'optimiert' sind und infolgedessen schon mit der Gleichrichtung eines 1-kHz-Signales (= 20. Partialton von 50 Hz....) existenzielle Probleme haben.

Für die Nachjustage der Trimmer "Output Level" bringst du die Maschine bitte ein- und ausgangsseitig in den kalibrierten Betrieb und legst auf beide Line-Eingänge 1 kHz und 0,775 V in der Hoffnung, nun bei Anwahl der Betriebsarten "Input" und "Stereowiedergabe" einen Ausschlag der VU-Meter auf ca. 0 VU zu erhalten. Sollte der deutlich darunter oder darüber liegen, willst du dich bitte nochmals melden.

Nun wird am Line Out links und rechts gemessen, welche Spannungen anstehen. Der Ausgang, der seinerseits 0,775 Volt bereitstellt, dürfte derjenige sein, der einwandfrei justiert ist. Der andere müsste dann eine deutlich abweichende Spannung führen und infolgedessen erst über den zugehörigen Trimmer "Output Level CH x" auf 0,775 Volt gebracht werden können.

Damit wäre im Rahmen deiner Möglichkeiten elektrische Kanalgleichheit bei deiner PR99 hergestellt. Die Empfehlung einer handfesten Einmessung ergeht nochmals (ich bin kein HiFi-'Fach'-'Händler', sondern Fachmann hinter Partitur und Pult), denn das lohnt sich. Meist.

Hans-Joachim

doc_werner

Lieber Hans-Joachim,

wenn ich dich richtig verstehe räts du mir von einer Eigenjustierung ab.
Alternativ wäre somit der Gang zu einem Fachmann in der Nähe. Auf der Homepage von reel to reel habe ich einen Revox Servicebetrieb in Mannheim gefunden (Electronic-Service-Center, N. Schaaf).
Gibt es deinerseits Erfahrung was das Einstellen in einer Werkstatt kosten dürfte/kann?
Oder schlägst du was anderes vor?

Gruss

WERNER
Lieber Werner,

eigentlich schlage ich gar nichts vor, namentlich dann nicht, wenn ich unseren Monnemä (Monnem, hinne!) gar nicht kenne. Es kostet dort lediglich alles saftig Geld, dessen Hingabe unsereinen dann besonders reut, wenn die Ansprüche, die man qualifiziert, aber nicht überkandidelt stellt, nicht befriedigt werden. In meiner Liste derer, die da nachweislich schlampten, stehen die erlauchtesten Namen der professionellen Szene. Studer im Übrigen auch. Doch das ist längst Geschichte.

Wenn du die angegebenen Messgeräte nicht besitzst, mit solchen nicht umgehen kannst, keinen qualifizierten Kenner in deiner Umgebung hast, der dich anleitete bzw. für dich die Abwicklung dieser ansonsten simplen Arbeiten übernähme, bleibt gar keine andere Möglichkeit, als in saure Äpfel aus der Quadratestadt zu beißen und zu hoffen, dass sorgfältig gearbeitet wird.

Nachdem dir für den derzeitigen Zustand des Gerätes aber der Begriff "gut" angemessen erschien, ist ja 'an sich' fast nichts zu tun: Siehe Anleitung oben, denn wir wissen jetzt ja, woran es dem Gerät vornehmlich gebricht. Insofern sollte es ein Leichtes sein, die gröbsten Beulen hinzuklopfen.
Mein Anspruch (als klassischer Tonmeister) an einen analogen Speicher lautete immer nur: Ohne ein Ausreizen der gesamten Leistungsbandbreite dieses Verfahrens sollte man eigentlich nicht anfangen. Meine Geräte wurden daher vor jeder Aufnahme von Bedeutung auf einwandfreien Betrieb hin kontrolliert und auf jede neue Charge eingemessen. Und hier bin ich ja auch als Missionar in der Sache bekannt.

Hans-Joachim
Neben der Tascam 32 (siehe anderer Thread) hatte ich mich auch noch kurz der PR99 von doc_werner angenommen.
Hier waren die Regler "Output level" und "Repro level" ordentlich verstellt, sodass hier keine pegelgleichen Signale an den Ausgängen anliegen konnten.
Eine kurze systematische Einstellung der Regler mit Meßband etc., wie in den Postings ja schon weitgehend angerissen, beseitigte das beschriebene Problem.
Defekte lagen also keine vor.
Die nachfolgende Einmessung ergab hervorragende Ergebnisse. Kein Wunder die Revox von doc_werner hat nur wenig Einschliff an den Köpfen (kleiner 3mm). Unregelmäßigkeiten bei der Bias-Einstellung, wie bei den aktuell geposteten PR99 MK3 und MK2 waren hier nicht zu beobachten.

berndotto

Hallo,

ich hänge mich hier einfach mal an.
Auch ich bin älteren Semesters und auch ich bekomme in den nächsten Tagen eine PR99 (Urversion) wahrscheinlich die MKI.

Das mit dem Anschließen an Consumergeräte werde ich mir noch verinnerlichen und werde, falls ich zu doof dazu bin, noch einige Zusatzfragen stellen.

Nein, was mir auf dem Herzen liegt, nach diesem Spontankauf und dem Überbordwerfen aller meiner Prinzipien ist:

Was ist an der MKI anders als an den folgenden Modellen II und III ?

Wobei es mir im Wesentlichen um vorhandene oder auch nicht vorhandene Aufnahme-bzw Wiedergabequalitäten geht.

Gruß Bernd
Zitat:berndotto postete


Was ist an der MKI anders als an den folgenden Modellen II und III ?

Gruß Bernd
Mk I verfügt über kein Echtzeitzählwerk und damit ein Zählwerk was der B77 entspricht.

Mk II und Mk III haben ein vollelektronisches Echtzeitzählwerk


Mk III hat eine veränderte Optik und wenn ich nicht irre keine Mikrofoneingänge mehr. Auf jedenfall ist an der MK III bezüglich der Eingänge etwas entfallen.
hallo Bernd,

Thomas hat recht. die MKIII ist optisch und funktionell verschlankt worden. was nicht unbedingt ein nachteil sein muss.

optischer vergleich
einen visuellen vergleich der pr99-versionen, kann unter betrachtung der fotos auf nachfolgender seite durchführen (dort zur vergößerung auf die bilder klicken):

http://www.studerundrevox.de/index.php?page=138


detailfotos von einer MKIII
zur verdeutlichung habe ich zwei fotos von meiner koffer-MKIII beigefügt.

[Bild: pr99_mk3_anschlussleiste_hinten.jpg]


keine microeingänge und input-quellenschalter
die MKIII hat wohl standardmäßig keine microeingänge eingebaut - weder auf dem frontpanel noch auf der rückseitigen anschlussleiste. auch kann man die eingangsquelle nicht mehr auswählen. einziger input kommt hier nur noch über die symmetrischen anschlüsse auf der rückseite.

[Bild: pr99_frontbedienpanel.jpg]

insgesamt wirkt das vordere bedienpanel dadurch etwas aufgeräumter als bei der B77, der PR99 MKI bzw. MKII - finde ich. farblich ist der untere bedienteil in grau gehalten.


weitere optische unterschiede
powerschalter und drehregler sind auch anders gestaltet. sie wirken schlichter (vielleicht studiomäßiger?) und weisen nicht den (zugegebener weise recht dekorativen) hifi-glitzer-chrom der vorversionen auf. die regler passen optisch wiederum recht gut zur graugehaltenen grundplatte.


wiedergabekomfort durch programmierbares zählwerk
eine praktische sache ist das programmierbare zählwerk (MK II und MKIII). mit den tasten Z-LOC (zero-locator), A-LOC (address-locator) und RPT (repeat) kann man zum nullpunkt zurückfahren, zu einer bestimmten bandstelle oder auch eine bandabschnitt wiederholen. nette geschichte.

schöne grüße :-)x Michael

berndotto

Na dann bin ich erst einmal heilfroh, daß es (für mich gesehen) nur um "Peanuts" geht.
Habe sie in der Bucht für 340 Euro ersteigert.
Wieder eine die die letzten Jahre nur gelegen/gestanden hat.
Wird wohl in den nächsten 14 Tagen bei mir eintreffen.

Bitte nicht an meinem Verstand zweifeln!
Ihr könnt ruhig davon ausgehen, daß ich ein wenig verrückt bin oder fällt das unter Torschlußpanik (3 Maschinen in 14 Tagen gekauft).

Aber man gönnt sich ja sonst nichts/ nur wenig/ ...
Hab jetzt nur noch das Problem meiner besseren Hälfte zu erklären, daß das immer die gleiche Maschine ist,
die da gerade auf meinem Tisch steht.

Alles Weitere nach Ankunft des Gerätes.

Gruß Bernd