Tonbandforum

Normale Version: Wer hat ´ne Sony und kann darüber berichten?
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Hallo,

nachdem ich soeben auf dem bekannten Marktplatz unterwegs war, ist mir folgendes aufgefallen:

Sony kommt selten hier im Forum vor. Wenn, dann meist das Bandmaterial, und das ist meiner Ansicht nach mies. Neulich hatte ich einige Bänder, die sahen hervorragend aus, haben aber lausig geklebt und gequietscht. Die sind in der runden Ablage geendet.

Wer kann berichten, was die Bandmaschinen von Sony taugen? Womit könnte man die vergleichen? Die TC 765 kommt ziemlich semiprofessionell daher, wäre die mit einer der letzten Akai vergleichbar?

Auf die Antworten bin ich gespannt.

Gruß, Rainer
Na dann nehme ich dieses Thema mal zum Anlaß, aus meinem Nur-Lese-Status in diesem interessanten Forum aufzutauchen. Es war nämlich ein Tonbandgerät von Sony, das mich als Kind neben der schon vorhandenen Begeisterung für Cassetten auch zu den Spulenbändern gebracht hat.

Die Maschine ist eine TC 277-4 von etwa 1973, nimmt Spulen bis 18 cm und läuft mit 4,76/9,5/19 cm/s. Insofern also ein klassisches, unspektakuläres Amateurgerät in 4-Spur-Technik. Aber jetzt kommt's: Es ist eine Quattro-Maschine, das heißt alle 4 Spuren lassen sich gleichzeitig bespielen oder wiedergeben. Wenn auch entsprechende Aufnahmen heute dünn gesät sind, so hat das wenigstens den großen Vorteil, daß ich mit dem Gerät bisher jedes "kleine" Band mit Aufnahmen in allen erdenklichen Spurlagen abspielen konnte (wenn auch bei Zweispuraufnahmen nicht ganz optimal).

Jetzt zur Qualität: Mit gutem Bandmaterial (z.B Maxell UD oder BASF LPR/DPR) bekommt man bei 19 cm/s durchaus ordentliche Aufnahmen hin, die allerdings bei ehrlichem Vergleichshören nicht mit einer richtig guten Cassettenaufnahme mithalten können. Das Gerät liefert einfach nicht genug Höhen. Allerdings bin ich auch noch nicht in die Kunst des Einmessens eingestiegen, was aber ohnehin nicht viel Sinn machen würde, da mein Bänderbestand kunterbunt ist und ich Aufnahmen damit nur noch selten und aus Spaß an der Freude mache.

Was die mechanische Stabilität angeht bin ich ziemlich begeistert von dem Gerät. Das Laufwerk wird über einen gar nicht mal unpraktischen Drehknopf gesteuert. Der Rücklauf war schon immer etwas schwach, die Kontakte unter den Aufnahmetasten wollen hin und wieder etwas Zuwendung - aber ansonsten funktioniert alles tadellos. Da konnte auch meine kindliche Experimentierfreudigkeit nichts Schlimmes anrichten. Auch die Zugänglichkeit der Köpfe und Bandführungen zwecks Reinigen oder Einstellen ist sehr gut.

Alles in allem - vielleicht nicht gerade ein Gerät für wichtige Aufnahmen in höchster Qualität, aber äußerst robust und vielseitig!

Martin.
Zitat:KaBe100 postete
Wer kann berichten, was die Bandmaschinen von Sony taugen? Womit könnte man die vergleichen? Die TC 765 kommt ziemlich semiprofessionell daher, wäre die mit einer der letzten Akai vergleichbar?
Hallo Rainer!

Grundsätzlich muß man bei Sony zwischen den 300ern und den 500/ 600/ 700/ 800ern unterscheiden. 200er gibt's auch noch, aber die sind uralt und wohl nur noch unter nostalgischen Aspekten interessant.

Die 300er sind einfache Kleinspuler. Keine schlechten Geräte, klanglich durchaus brauchbar und auch zuverlässig, gegenüber der konkurrierenden Akai 4000 definitiv die besseren Maschinen. Der Aufbau mit nur einem Motor und Drehknopflaufwerk setzt aber in vielerlei Beziehung unübersehbare Grenzen.

Die größeren Baureihen haben alle drei Motoren. Ich kann mich nur zu der TC-755 A äußern, die hatte ich mal. Ein massiver, schwerer (25 kg!) Bolide mit Doppelcapstan, sieht klasse aus und klingt auch so. Bei Akai ist sie eher mit den älteren Modellen (z.B. der GX-600) als mit den neuen vergleichbar. Gegenüber einer GX-620/ 625/ 635 (...) ist sie in der Materialqualität definitiv überlegen (Plastikknöpfe sucht man an der Sony vergebens), in der Verarbeitungspräzision muß sie sich aber geschlagen geben. Womit ich nicht sagen will, daß die Sony-Maschine schlecht verarbeitet ist, aber diesen für die neueren Akais typischen Eindruck von routinierter Qualität erreicht sie nicht ganz.

Alles in allem halte ich (obwohl ich kein Freund der Marke Sony bin) eine Menge von den großen Baureihen und brenne seit geraumer Zeit darauf, mal Erfahrungen mit den dreimotorigen Kleinspulern der 600er-Reihe sammeln zu dürfen (die leider in Deutschland selten sind und zu horrenden Preisen gehandelt werden).

Gruß,
Timo
Wie sind die Modell TC-366, TC-377, TC-378, TC-399 einzuordnen?
Bis auf das 366 sind die anderen wohl mit Ferrit-Köpfen ausgestattet. Das 399 ist kein Schrägpultgerät mehr. Alle sind Einmotorer mit Einhandbedienung, oder?
Wie sind die sonstigen Unterschiede?

niels
Zitat:niels postete
Bis auf das 366 sind die anderen wohl mit Ferrit-Köpfen ausgestattet. Das 399 ist kein Schrägpultgerät mehr. Alle sind Einmotorer mit Einhandbedienung, oder?
Ja.

Zitat:Wie sind die sonstigen Unterschiede?
Ich glaube, herausragende neue Features gab's da nicht. Bei der TC-378 kam zu den beiden Bandsortenstellungen (Normal, Special) der Vorgängermodelle eine dritte (FeCr) hinzu. Die 399 wurde mit der komplett schwarzen Front und den großen, "hängenden" Aussteuerungsinstrumenten dann an den Bandmaschinen-Zeitgeschmack der frühen 80er Jahre angepasst.

Übrigens waren diese Maschinen hierzulande vergleichsweise teuer. Die TC-399 kostet laut einer Preisliste in einer alten Zeitschrift 1981 knapp 1.000 DM. Für den gleichen Preis gab's bei Akai mit der GX-215 D schon ein dreimotoriges Gerät mit Reverse.
Hallo zusammen

Ist zwar schon älter dieser Thread, aber wer weiss? Habe seit gestern eine

TC-640A und eine TC-350 Bandmaschine. Die 640er läuft bestens und es muss nicht viel gemacht werden, bei der 350er ist wohl eine grosse Zerlegung fällig.
Wenn Interesse besteht, stelle ich gerne ein paar Fotos ins Forum?

Gruss
Richard
Zitat:Gorchel postete
Wenn Interesse besteht, stelle ich gerne ein paar Fotos ins Forum?
Ja, mach´ ruhig, warum nicht? Ist bestimmt ganz interessant.
Guten Abend zusammen,

gehört zwar nicht 100%ig hierher, aber das wollte ich schon lange loswerden:

schön, dass auch mal die Suchefunktion bemüht wird und auch ältere Beiträge wieder neu belebt werden. Auch ich als fast täglicher Nutzer des Forum nutze zumeist die Möglichkeit, per "letzte Postings anzeigen" auf dem Laufenden zu bleiben. Kann aber auch schnell innerhalb weniger Tage Nichtbenutzung interessante Themen in der Versenkung verschwinden lassen, wie jetzt in der Ferienzeit. Da habe ich mich persönlich auch schon geärgert und wollte mich in die Schmollecke zurückziehen.

Wer benutzt hauptsächlich diese besagte Funktion und wer stöbert ohne diese nach interessanten Themen, welche nach einiger Zeit "verschwunden" sind?

@ mods: vielleicht verschieben oder neuen Fred eröffnen?

Gruß an alle

Rainer

esla

Hallo Rainer,

ich benutze diese Funktion täglich. Im Übrigen war mein erstes eigenes Tonbandgerät auch ein "KB-100"! (Ich habe sogar in den 70'ern einmal eine Disco für die Leute aus der Schulklasse damit veranstaltet).

Gruß Jens
So, hier wie versprochen mal ein paar Müsterchen der beiden SONYs:

SONY TC-640A

[Bild: Pict1680k.jpg]
Hier die TC-640A mit demontierter Frontplatte. Im Innern erstaundlich wenig Staub/Dreck. Der Flachriemen für den Capstan-Antrieb sieht noch ok aus, der vom Zählwerk ist wie meist gerissen. Oben rechts noch die Seriennummer. Ob diese wohl der tatsächlichen Produktionszahl entspricht?


[Bild: Pict1683k.jpg]
Hier die beiden Bremshebelchen, vorne mit Originalbelägen, hinten schon mit neuen "Testbelägen".

[Bild: Pict1687k.jpg]
Die "Polsterung" der VU-Meter hat sich in ihre Atome aufgelöst und ist nur noch eine üble, klebrige Pampe...


[Bild: Pict1688k.jpg]
Die Rückansicht der kleinen Sony. Ins Auge stechen die 3 dicken Motoren und die wunderschöne Verkabelung ;o)

SONY TC-530

[Bild: Pict1702k.jpg]
Hier die TC-350 mit entfernter Frontplatte, Kopfträger und Capstan. Sieht eher schmierig aus das ganze, und ist es auch. Weniger Fett und Öl wäre manchmal mehr Rolleyes


Fortsetzung folgt (sind die Bilder zu gross??)
Hallo Rainer,
ich kann Dir von meiner TC-765 eigentlich nur positives berichten. Seit über 15 Jahren bin ich in Besitz dieser Maschine und bin auf allen Gebieten rundum zufrieden. Bis auf eine zerbröselte Lötstelle auf der Leiterplatte die ich nachgelötet habe und einem ausgefallenen Lämpchen eines VU-Meters gab es nie Komplikationen. Die Maschine läuft immer noch wöchentlich ca. 10 h. Auch an den F&F-Köpfen sieht man keinen Verschleiß. Leider habe ich keine Erfahrungen mit anderen Großspulern aber mit dieser bin ich sehr zufrieden. ich hoffe das hilft Dir etwas. Falls Du noch Fragen hast melde Dich.

Gruß
Wolfgang