Tonbandforum

Normale Version: Unterschiede beim Bändertausch
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Mich wundert es, wie sehr sich die Aufzeichnungen unterscheiden könnnen, wenn dasselbe Band auf verschiedenen Geräten bespielt wird. Achtung, ich weiß, es hängt von der Einmessung ab. Jetzt kommt der Punkt: Diese Unterschiede sind nicht bei jedem Band und nicht bei jeder Geschwindigkeit gleich.
So erziele ich beispielsweise auf maxell UD 35-90 auf Akai, Sony, Teac auf 9,5 und 19 ähnliche Ergebnisse.
Ein olles PE 46 ist auf 9,5 nur auf der Akai noch erträglich, auf der Sony dumpf und selbst auf der Teac mit Bias am Minusanschlag nur für Sprachaufnahmen zu gebrauchen.
Ein UD 18-180 wiederum klingt auf 19 auf der Sony sehr dünn (haha), soll heißen, Tiefton fehlt.

Woher kommen diese Unterschiede?

niels
Zitat:niels postete
Mich wundert es, wie sehr sich die Aufzeichnungen unterscheiden könnnen, wenn dasselbe Band auf verschiedenen Geräten bespielt wird. Achtung, ich weiß, es hängt von der Einmessung ab.
Aber?
Aber warum gibt es mit einigen Bändern auf verschiedenen Geräten vergleichsweise gleiche, gleichgute Ergebnisse mit anderen jedoch gute und schlechte?

War ich nicht gründlich genug im ersten Posting?

niels
niels,

sicher bist Du schon verschiedene Autotypen gefahren und hast, obwohl Du immer den gleichen Kraftstoff getankt hast, verschiedene Fahreindrücke erhalten?

1. Beim Vergleich, wie du ihn angestellt hast, wäre eine "Einmessung" aller beteiligten Geräte auf die jeweils zu verwendende Bandsorte Vorbedingung.

2. Trotz weltweit bestehender Empfehlungen und Normen bei Bändern und Bandgeräten halten Hersteller diese leider nur selten ein und kochen wie auf vielen anderen Gebieten auch, ihr eigenes Süppchen.

3. Die normgebundenen zulässigen Toleranzen für Heimtonbandgeräte in Bezug auf ihren Frequenzgang sind relativ groß und lassen somit größere Toleranzen zu.

4. Um das Problem zu konkretisieren, müsste man eine systematische Messreihe durchführen. Voraussetzung wäre die Verwendung eines für alle Gerätetypen gleichsam geeigneten Bezugsbandes. Dort hätten wir garantiert bereits das erste Problem.

5. Die zu erreichenden Messergebnisse über Band sollten dokumentiert und verglichen werden. Hierbei zeigen sich die tatsächlichen Unterschiede zwischen verschiedenem Bandmaterial und den verschiedenen Gerätetypen.

Die Messergebnisse schließen nicht nur die konstruktions- und fabrikationsbedingten Differenzen unter den Geräten, sondern auch mögliche Fehler und Verschleißerscheinungen ein. Hierbei sollte unterschieden werden, ob es sich um gewollte oder ungewollte Abweichungen von einer Norm handelt.

Fazit:

Jeder Gerätetyp bringt nur mit der auf ihn optimierten Bandsorte auch optimale Ergebnisse, welche zwischen den Gerätetypen stark differieren können, da die individuellen Konstruktionen verschiedensten Philosophien und Zielen folgten (Marketing).

Bei einem ähnlichen Test mit Studiobandmaschinen verschiedener Hersteller wirst Du derartig grobe Parameterabweichungen nicht feststellen, da hier strengere Maßstäbe gelten und somit in einer anderen Liga gespielt wird.

Bernd
Zitat:capstan postete
4. Um das Problem zu konkretisieren, müsste man eine systematische Messreihe durchführen. Voraussetzung wäre die Verwendung eines für alle Gerätetypen gleichsam geeigneten Bezugsbandes. Dort hätten wir garantiert bereits das erste Problem.
Hallo,

dem kann abgeholfen werden. Für so eine Meßreihe kann man hervorragend ein Referenzleerband nehmen. Das PER525, Charge 1544, hätte ich sogar noch da.

Gruß
Michael
Ich glaube, wir schreiben immer noch haarscharf aneinander vorbei.

Ich will ja eben nicht vergleichen, was unter optimalen Bedingungen herauszuholen ist, sondern ich will wissen wieso diese auf den ersten Blick unsystematischen Unterschiede entstehen.

Nochmal das Problem.

Band A klingt auf allen Maschinen auf beiden Geschwindigkeiten (9,5/19) ähnlich und ähnlich gut.
Band B klingt auf einer Maschine auf beiden Geschwindigkeiten gut auf den anderen Maschinen aber nicht.
Der Unterschied "nach unten" ist größer als die Differenzen mit Band A.

Die Ursache muss doch irgendwie mit der Spaltbreite oder Spalttiefe der Köpfe, Kopfgeometrie, Entzerrung und so weiter zusammenhängen. Aber wie ist dieser Zusammenhang?

niels
´
Solche Referenzbänder und Bezugsbänder hätte ich auch hier, allerdings aus dem Studiobereich oder nach ARD- Norm.

Allerdings habe ich gelinde Zweifel, ob sich eine Akai auf ein Band wie das PER525 -nebenbei gesagt ein Oldtimer und nicht mehr ganz zeitgemäß- vernünftig einmessen läßt. Von einer für mehrere Geschwindigkeiten getrennt machbaren Einstellung einmal ganz zu schweigen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um die Aufnahme.

Ist es erst mal aufgenommen, sind die Abspielergebnisse dieses Bandes auf diversen Geräten (annähernd) gleich, richtig verstanden?

Andreas, DL2JAS
Die Summe der Fehler ist konstant, treffen positive und negative Toleranzen von Band und Gerät aufeinander, kompensieren sie sich und werden somit kaum wahrgenommen, besitzen sie jedoch gleiche Vorzeichen, werden sie deutlich.

Bernd
Zitat:dl2jas postete
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um die Aufnahme.

Ist es erst mal aufgenommen, sind die Abspielergebnisse dieses Bandes auf diversen Geräten (annähernd) gleich, richtig verstanden?

Andreas, DL2JAS
YEPP!

Eine gutklingende Aufnahme bleibt auf allen Geräten gutklingend, eine dumpfe Aufnahme bleibt auf allen Geräten dumpf.

niels
Es ist die Einmessung!

Aufnahmeseitig haben die Geräte zwei verschiedene Parameter, um den Frequenzgang glattzubügeln. Das ist die Vormagnetisierung und die aufnahmeseitige Entzerrung. Letztere ist bei Heimaudio meist fest. Man kann, wenn man an beiden Parametern dreht, praktisch unendlich viele Einstellungen machen, wo der Frequenzgang bei einem Bandmaterial glatt bleibt. Nimmt man ein anderes Bandmaterial, kommen dann stellenweise recht unterschiedliche Ergebnisse heraus.
Ich nehme an, Bandmaschinenhersteller haben diese Einstellungen so gemacht, daß sie einen Kompromiss für verschiedene von ihnen favorisierten Bandsorten darstellen. Gerade in Europa und Japan dürften da die Geschmäcker bezüglich Bandmaterial verschieden gewesen sein.

Andreas, DL2JAS