Tonbandforum

Normale Version: Revox B 750 Mk1
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seit einigen Jahren habe ich einen B750-1 im Haus. Da eine der Endstufen defekt ist, verwende ich ihn als Vorverstärker mit externer A722 Endstufe.
Die defekten Teile habe ich, soweit sichtbar, bis auf einen Transistor angesammelt, sodaß ich einen Reparaturversuch wagen könnte.
Kann mir jemand ein Schaltbild von der Endstufe zukommen lassen? (Nur von der Endstufe, das genügt) Fax oder e-mail oder Post, das wäre fein!
Gruß
Heinz

~MichaelB

Hallo Heinz,

bei http://www.schori.info findest Du (alle anderen aber auch :-) die Bedienungsanleitungen und Servicemanuals der wichtigsten Revox Geräte. Oben auf der Seite dem Link "Revox" folgen und dann durchklicken. Die Mirrorserver sind 24 Stunden online.

Du solltest allerdings bei beiden (!) Endstufen gleich eine richtige Revision machen. Also alle (!!) Kondensatoren wechseln, gerade auch die dicken Elkos für die Netzteilsiebung, alle (!!) Trimmpotis gegen voll gekapselte auswechseln, etc.

Und wenn Du sie dann repariert hast, verkaufst Du mir die A722 ... Smile

Viele Grüße
Michael
Hallo Michael, danke für den Hinweis. Dann warte ich mal, bis es endlich Mitternacht ist und ich downloaden kann. Auch Deine Tipps werde ich mir zu Herzen nehmen. Vermutlich werde ich ohnehin noch einmal wegen des fehlenden Transistors nachfragen müssen. Es eilt ja nicht. Bei einer meiner A77 habe ich 2 Jahre gebraucht, bis mir die entscheidende Idee eingefallen ist. Jetzt läuft sie.
Wahrscheinlich wird es beim B750 auch so werden.
Du kannst mein Auto haben, meinen Kühlschrank, die Waschmaschine, den Fernseher sowieso, aber die A722,..... also , ich weiß nicht so recht....
Nochmals Danke und einen schönen Gruß
Heinz

~MichaelB

Hi Heinz,

wie ich schrieb, die Mirrorserver laufen 24 h ....

Gruß
Michael

PS: Waschmaschine hab ich schon ... Smile

Grasso

Ihr könnt ja machen, was ihr wollt, aber da ich gerne asiatischen Fisch esse, und Elkofabriken in Indonesien das Meer verseuchen, möchte ich einwerfen, daß man die Elkos nicht zu wechseln braucht. Ein Hifiverstärker wird doch nicht sehr warm, oder? Ich kann mir kaum vorstellen, daß die Elkos mehr als 30% ihrer Kapazität verloren haben, was sich in höchstens 1dB Leistungsverlust und ebensoviel verringerter Kanaltrennung (von 70 auf 69dB oder so) niederschlägt. Baut doch lieber Streichholzburgen, wenn euch langweilig ist!
Mir als unbedarften Lötkölbenbruzzler kommt es schon seit einiger Zeit so vor, als hätte mal jemand das Gerücht in die Welt gesetzt, man müsse am besten die ganze Platine eines Altgerätes neu bestückten...und bloss nicht die Elkos vergessen. Besonders die tantalenen...Allein mit dem Glauben habe ich seit jungen Jahren so meine Probleme...

~MichaelB

@Grasso
Hallo Uli,

wenn Du einmal im Revoxforum (unter http://www.revoxforum.de/forum) recherchierst, wirst Du des öfteren lesen können, dass Revox mit den verwendeten Elkos voll in die Sch**** gegriffen hat. Es handelte sich zwar um Markenbauteile, bei denen aber die vom Hersteller garantierten Langzeitparameter in keiner Weise eingehalten wurden.

Um das jetzt hier klarzurücken:

Beim B750 sitzen auf den - beiden - Endstufenplatinen auch die Spannungsversorgungen. Dort liegt immer Spannung an. Die beiden dort verwendeten, und zwar jeweils einer für die positive und negative Spannungsversorgung der Endstufe, Elkos haben bekanntermaßen ihre Probleme. Wenn diese Elkos dort 30 % ihrer Nennkapazität verlieren (was angesichts einer Kapazitätsstreuung von standardmäßig -20%/+50% fast noch innerhalb der Toleranz liegt) wird es sich mit Sicherheit nicht in 1 dB Leistungsverlust ausdrücken (wie eigentlich??) und die Kanaltrennung (bei keinem Verstärker sowieso über 55/60 dB) wird sich auch nicht nennenswert verschlechtern.

Bei Elkos kommt überdies hinzu, dass der absolute Kapazitätswert von nicht so entscheidender Bedeutung ist. Die Fähigkeit, Wechselspannungen zu leiten (wenn mich jetzt nicht alles täuscht ist das der ESR Wert) hängt nämlich nicht so sehr von der Kapazität ab. Kondensatoren mit noch Nennkapazität können einen schlechten ESR Wert haben und sind damit in der Schaltung fast nutzlos.

@highlander
Ein ganz klares "jein" ... Es mag Fälle geben, wo das Neubestücken einer Leiterplatte Sinn macht. Etwa dann, wenn diese gebrochen war und man sie wieder zusammengelötet hat. Das ist aber relativ selten. Fakt ist jedoch, dass insbesondere die verbauten Kondensatoren altern oder austrocknen (Elektrolytverlust). Das sagen auch die Datenblätter der Markenhersteller. Bei Geräten mit 20 Jahren auf dem Buckel ist es angeraten, irgendwann mal, wenn man sie sowieso gerade mal an einem Samstag nachmittag auseinanderegenommen hat Smile, die Elkos zu wechseln. Manche Leute berichten von dramatischen Klangverbesserungen ... ok. Tantals haben im Signalweg der NF eigentlich überhaupt nichts verloren. Das war mehr so eine Entwicklung, weil die Industrie kleine Bauform mit hoher Kapazität suchte. Und selbst die, obwohl keine Flüssigkeit enthalten ist, verändern sich im Laufe der Zeit.

Was beim B750 noch dazukommt ist, dass man an die Endstufenplantinen ziemlich schlecht herankommt und das halbe Chassis demontieren muß.

Viele Grüße
Michael
Könnte bitte mal jemand erklären, was es mit den Tantal-Kondensatoren auf sich hat?
Was sind das für Kondensatoren?
Vor- und Nachteile?
Warum untauglich für NF-Signale usw. ?

Michael

~MichaelB

Ich zitiere einfach einmal aus den großen Weiten des Internets Smile

Zitat:Tantal-Kondensatoren haben eigentlich -fast- nur Vorteile gegenüber klassischen Elektrolyten, solange keine hohen Kapazitäten gefragt sind. Die Induktivität der Elkos begann -historisch- mit steigender Grenzfrequenz der Apparaturen eine Rolle zu spielen, aus der die Tantals einen scheinbar problemlosen Ausweg wiesen. 10 kHz waren zur klassischen Röhrenzeit ja bereits etwas; und die Reichrundfunkgesellschaft weigerte sich beispielsweise standhaft, über 10 kHz hinaus auch nur zu messen.... Jetzt aber waren 25, ja 100 kHz überhaupt kein Problem mehr, und die Verstärker hatten slew rates (Anstiegszeiten) von 5 bis 15 V/µs. Dass es mit der Alterungsstabilität der Tantals nicht unbedingt zum besten steht, namentlich dann, wenn sie immer wieder über lange Zeit hin schlagartig aufgeladen (polarisiert) werden, musste auch erst erfahren werden....
Hier gibts einen Artikel (http://pdfserv.maxim-ic.com/en/ej/EJ48.pdf) (leider in Englisch), der sich (ab Seite 16) mit den meßbaren Unterschieden diverser passiver Bauelemente auseinandersetzt.

Eine andere Quelle:
Zitat:Im Artikel „Picking Capacitors“ unter http:capacitors.com wurden verschiedene Beschaltungen von Tantalkondensatoren zur Reduktion der Verzerrungen ausgemessen. In diesem Artikel wird auch gezeigt, daß eine höhere Spannungsfestigkeit bei Elkos eine idealere Impedanzkurve ergibt.
Und noch ein Zitat:
Zitat:Es ist teilweise nicht die mangelnde Qualitätssicherung - schlicht das Alter nagt an den Kondensatoren (sie trocknen ein - bei Geräten, die häufiger in Betrieb waren, halten sie aber tendenziell länger als bei Geräten, die lange gestanden haben). Außerdem verändert sich nicht nur die Kapazität (dies gilt vor allem bei klassischen Elkos), sondern auch die Induktivität (dies gilt vor allem bei Tantal-Kondensatoren).
Wenn solche Kondensatoren im Signalzweig liegen (bzw. im Gegenkopplungspfad), kommt es nicht nur zu Aussetzern, sondern auch zu teilweise massiven Klangverfälschungen (Hochtonlastigkeit etc.).
Hingegen tritt bei Elkos im Stromversorgungsbereich zwischen Kapazitätsverlust und Durchschlag alles auf. Kapazitätsverlust äußert sich von Instabilitäten im Betrieb bis zu (bei Endstufen v.a.) Verzerrungen bei hohen (Bass-)impulesen, weil die Versorgungsspannung einknickt. Durchschlag passiert häufig nach längerer Stillstandszeit, führt aber zum Totalausfall des betroffenen Bereiches bzw. der betroffenen Baugruppe. Auch hatte Revox die Spannungsklassen sehr knapp gewählt (z.B. bei 21 V Versorgungsspannung 25 V-Typen eingebaut - die knallen sehr gerne durch), deshalb eine Klasse höher gehen (statt 25V Typen 35/40V Typen einbauen).
Ob sich die Mühe mit den viel zitierten Wunderkondensatoren im Signalzweig für das letzte "Quäntchen" lohnt, mag jeder selbst entscheiden. Guten Standardtypen mit sehr akzeptablen Materialkosten statt der eingetrockneten Dinger verändern in jedem Fall den Klang zum positiven.

Entgegen der landläufigen Meinung ist das langandauernde Anlegen von Betriebsspannung an einen Elko eher gut als schlecht (stromlose Elkos fressen sich in sehr viel kürzerer Zeit). Was die Elkos mürbe macht, ist die Pulsbelastung der Lade-/Entladezyklen und die damit verbundene Eigenerwärmung zusammen mit der Geräteerwärmung (Endstufe etc.). Jedenfalls ist das die Aussage der Hersteller, mit denen ich mal zu diesem Thema gesprochen hatte (Siemens/EPCOS, Philips, Wima).
Viele Grüße
Michael
Hallo Jungs,
nur die Ruhe. Ich will nur versuchen, die Endstufe wieder zum Laufen zu bringen; so toll ist der Gesamtzustand des Verstärkers auch wieder nicht.
Gelingt es mir nicht, ist das nicht schlimm. Es interessiert mich halt, ob ich als völlig Ungelernter es schaffen kann. Die dicken Elkos sind ja auch ein Kostenfaktor, also kommen die erst dran, wenn die Reparatur gelungen ist.
Wo kriege ich eigentlich den Transistor 2SD743A ? (Den 2SB703 habe ich neu)
Gruß von Heinz

Grasso

Was das Netzteil und einen Ausgangselko, falls die Endstufe einen hat, betrifft, sollte man einfach einmal volle Suppe auf die Lautsprecher oder den Lastwiderstand geben und sich dabei die Spannung über den Elkos anschauen, zum Beispiel mit einem Oszilloskop. Dann sieht man sofort, wie niedrig die Impedanz des Elkos noch ist. Wenn man es perfekt machen will, baut man sich ein Gerät, das Spannungspitzen in die 230V-Leitung spritzt, 100Vpp sollten für Anfänger reichen, eine Bohrmaschine unter Volllast an derselben Steckerleiste könnte das schon liefern. Wenn dann, gleichzeitig die Endstufen unter Volllast, immer noch nichts abraucht oder sich verschluckt, kann man es dabei bewenden lassen. Praxis ist alles, Abgleichvorschriften sind nichts. Elektronik ist einfach zu fehlerbehaftet, da gibt es viele zu viele Bauteile, um noch Theorien zu schwingen und Prinzipien hochzuhalten.

Grasso

Was das Netzteil und einen Ausgangselko, falls die Endstufe einen hat, betrifft, sollte man einfach einmal volle Suppe auf die Lautsprecher oder den Lastwiderstand geben und sich dabei die Spannung über den Elkos anschauen, zum Beispiel mit einem Oszilloskop. Dann sieht man sofort, wie niedrig die Impedanz des Elkos noch ist. Wenn man es perfekt machen will, baut man sich ein Gerät, das Spannungspitzen in die 230V-Leitung spritzt, 100Vpp sollten für Anfänger reichen, eine Bohrmaschine unter Volllast an derselben Steckerleiste könnte das schon liefern. Wenn dann, gleichzeitig die Endstufen unter Volllast, immer noch nichts abraucht oder sich verschluckt, kann man es dabei bewenden lassen. Praxis ist alles, Abgleichvorschriften sind nichts. Elektronik ist einfach zu fehlerbehaftet, da gibt es viele zu viele Bauteile, um noch Theorien zu schwingen und Prinzipien hochzuhalten.

Tantalelkos, naja, die meisten sind doch in Vorstufen an Emittern oder Basen, die 2V haben, gegen Masse gelegt, zumindst war das beim A78 und der ganzen Bauvorschlags-Heftchen-Technik der Siebziger Jahre (siehe auch RIM und Konsorten!) so. Was soll da kaputtgehen? Wenn ein Kondensator richtig kaputtgeht, dann brummt es, quietscht oder raucht es, dann ist die Kacke am Dampfen! Auf Verdacht würde ich fast nichts austauschen.

Grasso

Was das Netzteil und einen Ausgangselko, falls die Endstufe einen hat, betrifft, sollte man einfach einmal volle Suppe auf die Lautsprecher oder den Lastwiderstand geben und sich dabei die Spannung über den Elkos anschauen, zum Beispiel mit einem Oszilloskop. Dann sieht man sofort, wie niedrig die Impedanz des Elkos noch ist. Wenn man es perfekt machen will, baut man sich ein Gerät, das Spannungspitzen in die 230V-Leitung spritzt, 100Vpp sollten für Anfänger reichen, eine Bohrmaschine unter Volllast an derselben Steckerleiste könnte das schon liefern. Wenn dann, gleichzeitig die Endstufen unter Volllast, immer noch nichts abraucht oder sich verschluckt, kann man es dabei bewenden lassen. Praxis ist alles, Abgleichvorschriften sind nichts. Elektronik ist einfach zu fehlerbehaftet, da gibt es viele zu viele Bauteile, um noch Theorien zu schwingen und Prinzipien hochzuhalten.

Tantalelkos, naja, die meisten sind doch in Vorstufen an Emittern oder Basen, die 2V haben, gegen Masse gelegt, zumindst war das beim A78 und der ganzen Bauvorschlags-Heftchen-Technik der Siebziger Jahre (siehe auch RIM und Konsorten!) so. Was soll da kaputtgehen? Wenn ein Kondensator richtig kaputtgeht, dann brummt es, quietscht oder raucht es, dann ist die Kacke am Dampfen, manchmal wörtlicherweise! Auf Verdacht würde ich fast nichts austauschen.

~MichaelB

Ich freue mich, dass wir hier einen Vertreter der "praktischen Elektronik" im Forum haben, der mit HiFi-Geräten, die auch einen nicht unerheblichen Wert darstellen, ohne Hemmungen "100 Vpp" in die 230V-Leitung spritzt. Das es hierbei nicht um die Spannungsfestigkeit der Kondensatoren sondern um das Impulsverhalten geht, wurde leider übersehen. Und ob Tantalelkos in Vor- oder Endstufen eingesetzt sind, wissen die kleinen Dinger schließlich nicht. Und verhalten sich damit in beiden Verstärkern so wie beschrieben.

Diverse Revox Geräte haben Tantalelkos übrigens des öfteren direkt im Signalweg.
Zitat:Grasso postete
... sollte man einfach einmal volle Suppe auf die Lautsprecher oder den Lastwiderstand geben ..... baut man sich ein Gerät, das Spannungspitzen in die 230V-Leitung spritzt, 100Vpp sollten für Anfänger reichen, eine Bohrmaschine unter Volllast an derselben Steckerleiste könnte das schon liefern.....
Es sind genau diese Äusserungen, die im besten Falle einem Anfänger nicht weiterhelfen oder ihn im schlechtesten Falle entmutigen, etwas selber zu versuchen. Da lobe ich mir die Heftchen von Bluthard, die verständlich und logisch nachvollziehbar vermitteln, was beim justieren eigentlich vor sich geht. Wenn man es nicht selber versucht, so versteht man zumindest, was der Servicetechniker alles gemacht hat (oder vielleicht auch nicht).

Ein Meister seines Fachs wird sicher auch ohne perfektes Equipment und abseits der reinen Lehre zu einem ordentlichen Ergebnis kommen. Er wird diesen Weg aber nur deshalb beschreiten, wenn es anders nicht geht und er wird es nicht aus Prinzip tun, weil der den Mangel zur Religion erhebt. Vielmehr wird ihm die Begrenztheit seiner Arbeit und die Unsicherheit des Resultats bewusst sein.

Mit einem selbstaufgenommenen Bezugsband und einer Meßsoftware per Soundkarte eine Bandmaschine einzumessen kann zu Lernzwecken durchaus sinnvoll sein. Das ist besser als gar nichts, man lernt die Prinzipien kennen, entwickelt Verständnis und bekommt Gefühl für das Ganze. Keinesfalls sollte man sich einbilden, danach eine optimal justierte Bandmaschine zu haben. Aber man kann vieleicht in die Sache reinschmecken BEVOR man einen Haufen Geld für Geräte ausgibt oder die falschen kauft.

Wenn ich eine bestimmte Maschine optimal haben will, dann heisst das für mich: Sie muss so gut sein, wie die Spitzenexemplare der Serie. Mindestens. Wenn es Möglichkeiten gibt, die Hausaufgaben nachzuholen die die Entwickler nicht gemacht haben, so möchte ich auch das haben. Dazu fehlt mit das Fachwissen, das handwerkliche Geschick, die Ausrüstung und auch die Zeit. Also suche ich mir einen vertrauenswürdigen Fachmann, der nicht nur die Meßgeräte beherrscht sondern auch seine Ohren zu benutzen weiss. Die sind die letzte Instanz, aber nicht die einzige!

- Michael -

Grasso

Ich frage mich bloß, wer hier bescheuert ist. Da will jemand einen Verstärker reparieren, indem er einfach alle Halbleiter austauscht. Ein anderer rät dazu, alle Elkos zu wechseln. Ein weiterer will im Jahr 2004 noch Fisch essen. Und noch einer will dabei noch etwas lernen.
Auch wenn die Meinungen oft erheblich auseinandergehen, so ist in diesem Forum wohl niemand bescheuert. Was mich betrifft, so bin ich sehr wohl in der Lage, defekte Transistoren zu finden, und nur diese werden ausgetauscht. Vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt: Ersatz für die defekten Halbleiter habe ich schon im Haus, aber einen Transistor (den 2SD743A ) konnte ich leider nirgends kriegen, bin aber zuversichtlich, in diesem Forum den entscheidenden Tipp zu bekommen. Vielleicht lächeln die Experten jetzt nachsichtig, aber es macht mir einfach Spaß, jawohl Spaß, wenn ich einen völlig heruntergekommenen SV80 (Grundig), der nur gekreischt hat, jetzt so weit habe, daß ich ihn im Wohnzimmer zumindest als Vorverstärker betreiben kann. Und die Endstufe kriege ich auch noch hin, irgendwann.
Gruß von Heinz
=> Grasso

Fisch zu essen finde ich ganz o.K. Zumindest für das Jahr 2004 wird sich sicherlich noch da und dort ein Rollmops finden. Wink

Einen Verstärker durch Tausch defekter Bauelemente zu reparieren finde ich auch ganz vernünftig. In vielen Fällen führt das zum Erfolg. Vom Tauschen aller Halbleiter war in diesem Thread m.E. nie die Rede. Wenn ich Heinz richtig verstanden habe, war von Anfang an von einzelnen Transistoren die Rede, die bereits "dingfest" gemacht waren.

Die Elkos zu tauschen ist beim restaurieren von alter Audioelektronik üblich. Wer einen Quad zum Service einschickt, bekommt das gemacht. Ob das jetzt für jeden einzelnen Elko nötig war, steht nicht zur Debatte. Der Reparateur muss auf Nummer sicher gehen und für das Ergebnis seiner Arbeit gerade stehen. Die Bremsflüssigkeit am Auto wird auch gewechselt, wenn sie fällig ist und nicht daraufhin analysiert, ob man noch ein paar km damit fahren kann.

Ein totes Gerät wieder zum Leben zu erwecken ist gerade für den, der das nicht gelernt hat, ein schönes und befriedigendes Erlebnis, und es spielt nur eine kleine Rolle, ob das Ergebnis jetzt perfekt ist oder nicht.

Und last not least - etwas lernen zu wollen ist doch ganz normal. Die wenigstens wollen dumm sterben Wink

Insofern kann ich, wie Heinz auch, keinen entdecken der bescheuert ist.

Michael

Grasso

Jetzt mal die warme Sülze beiseite! Wenn ich einen Verstärker repariere, schaue ich zuerst, was kaputt ist. Danach kann ich Ersatzteile besorgen. Mir schien nicht so, daß Heinz genau wüßte, was Sache ist. Ansonsten hätte er keinen Schaltplan gesucht. Es ist ja auch nicht leicht, sich in alten Revoxkisten, die Einstellelemente in der Gegenkopplung und Kabelstränge, wo sich dreimal rot kreuzt, haben, zurechtzufinden. Es gibt Vergleichstypen für diesen Ami/Japan-Transistor, und bei einer 100W-Endstufe sollte wirklich nichts exotisches verbaut sein. Heinz ist auf dem besten Weg. Er sollte sich vor der Reparatur auch fragen, wieso die Endstufe kaputt gegangen ist. Haben Revoxkisten nicht Netzfilter (was bei einem Blitzeinschlag zugegebenermaßen nicht ausreichen mag) und Kurzschlußschutz?
Der B750 kam bei mir defekt an; die besagte Endstufe ist bei mir nie eingeschaltet gewesen. Es sind 3 Widerstände so stark verkohlt, daß es mir wenig ratsam schien, die Endstufe in Betrieb zu nehmen. Bei einem der Transistoren ist die Beschriftung schlecht lesbar (auch auf der intakten Endstufe); da bin ich mit einem Schaltplan auf der sicheren Seite. Ich habe nie behauptet, daß ich den Verstärker mit Leichtigkeit reparieren werde; ich habe gesagt, ich will es versuchen. Laß mich doch,Uli, auch wenn Du es vielleicht beknackt findest, was ich mache. Daß es Vergleichstypen gibt, ist mir bekannt, leider haben meine Recherchen nichts ergeben, und bei einem Versand, wo die besagte Type im Programm war, war sie leider ausverkauft.
Ich wollte in diesem Forum eigentlich Hilfe, Zuspruch und gute Tipps. Na ja.
Das MD - Hickhack mit Gunther war amüsant; so geht es doch auch!
Und damit verabschiede ich mich aus dem Forum.
Gruß
Heinz
=> Heinz

daß Du Dich aus dem Forum verabschieden willst finde ich persönlich sehr schade. Willst Du es nicht nochmal überdenken?

Ich habe heute nachmittag in meinen Unterlagen gestöbert, aber vom B750 leider nur die Bedienungsanleitung mit Blockschaltbild gefunden. Das hilft Dir nicht weiter. Was ich Dir anbieten kann:

1) In ca. 2 Wochen fahre ich nach Villingen und will bei der Gelegenheit auch zum Revox-Service gehen, weil ich einige Geräte richten lassen will. Dort kann ich mich für Dich erkundigen oder auch so einen Transistor mitbringen.

2) Die Leute dort sind immer noch sehr freundlich und hilfsbereit, und ich denke man wird Dir die fehlenden Transistoren sicher auch per Telefon verkaufen. Der Laden ist zwar teuer, aber so teuer kann ein Einzeltransistor nicht sein. Wenn es darum geht, den Leuten am Telefon das richtige Bauteil zu verklackern: Ich denke wenn Du die Platine auf einen Kopierer legst oder ein Digi-foto machst und das Bauteil genau bezeichnest, so wird man Dir helfen.

Oder gibt es Gründe, den Service nicht zu kontaktieren?

2) Ich habe mal einen B750 gekauft, der komplett neu bestückt war. Der Mensch der das gemacht hat, hat die ganzen Bauelemente bei Schuricht gekauft, die Rechnungen haben ich gesehen. Ich könnte die e-mail-Adresse suchen und ihn fragen, was er denn verwendet hat.

3) Ich habe hier einen B750, den kann ich aufschrauben und gucken ob ich die Bezeichnungen besser lesen kann wie Du. Du musst mir aber schon sagen, wo ich Die Teile finde.


Grüße, Michael
Angeregt durch den aktuellen 'Schwafel - Thread' greife ich Michaels Vorschlag einer Zusammenfassung auf.
Ungefähr 20 Euro an Ersatzteilen und einige Stunden an Suchen, Vergleichen und Löten waren nötig, dann lief der B750 wieder, was er bis jetzt anstandslos tut, wenn man von einer Rauchwolke absieht, die der Entstörkondensator ausgestoßen hat. Ein freundlicher Forumskollege aus dem Nachbarort war bei der Auswahl der Ersatzteile, der Feineinstellung von Offset und Ruhestrom, sowie durch geduldiges Beantworten meiner vielen Laienfragen behilflich. Auch wenn ich von Elektronik nichts verstehe, habe ich es geschafft, die Endstufe, die etwa zur Hälfte zerstört war, wieder instandzusetzen. Daß die zweite Endstufe in Ordnung war, hat die Sache sehr erleichtert.
Auch wenn mein Thread eine Richtung eingeschlagen hat, die mir nicht gefallen hat, kann ich sagen: Ende gut, alles gut. Nur Mut, auch wenn es am Fachwissen mangeln sollte!
Gruß
Heinz
Hallo Heinz,

zunächst Glückwunsch zur gelungenen Operation.
Das Feedback, was denn nun am Ende bei der Problemlösung
rausgekommen ist, fehlt ja leider zu häufig, deshalb an dieser
Stelle mein Dank an Dich. Weis ich doch nun als Mitlesender, wie`s
ausgegangen ist (...trotz Tantal-/Fischessen etc.Wink)

Da aber im "Schwafel Thread" auch über den "ordnungsgemässen
Gebrauch" des/eines Forums diskutiert wird, hier noch eine "klitze-
kleine" Frage: Warum hast Du damals Dein "Hilfegesuch" eigentlich
nicht bei Verstärker, Tuner & Receiver reingesetzt?Wink
(Ich weis: das ist schon längst Schnee von gestern und bitte auch
nicht allzu ernst zu nehmen)

Herzl. Grüsse & viel Spass noch mit dem B750 (den ich auch gerne
hätte)

OT-Ende!
Hallo Heinz,

gratuliere zur gelungenen Reparatur!

Schön das Du Dich doch wieder gemeldet hast.
Du hast bewiesen das man auch als interessierter Laie mit Geduld und dem Willen, es zu schaffen, Erfolg haben kann.
Das schönste Erlebnis ist doch das eigene Erfolgserlebnis.

Viele Grüße

Bernd
Danke für die Blumen. Ja, der B750 ist schon ein feines Gerät; überhaupt gefällt mir die ganze Serie ausgezeichnet. Schade, daß das B710 so hoch gehandelt wird. Das hätte ich noch gerne. Na ja, die B77 ist vorhanden, ebenso wie der B739, und den hat ja auch nicht jeder......
Zitat:PeZett postete
"klitzekleine" Frage: Warum hast Du damals Dein "Hilfegesuch" eigentlich
nicht bei Verstärker, Tuner & Receiver reingesetzt?Wink
Das war deshalb, weil... äh,....hm,..... mal überlegen, also...., ich kann mich einfach nicht mehr erinnern. Smile
Gruß
Heinz
Steht jetzt da, wo's hingehört. Wenn alles so einfach zu reparieren wäre :-)
Danke an Heinz für die Rückmeldung. Man will doch immer wissen, wie was ausgegangen ist, auch wenn man es längst vergessen hatte ;-)

Hallo Michael,

wenn Du nun auch noch den verwaisten Avatar Link auf die grass musikalische Seite heraus nimmst, liest sich der Thread auch ohne Sanduhr und Timeout gleich doppelt so angenehm (also etwa 6dB flüssiger...)

Gruß vom user332 aus dem 'Nachbarort' [schwafelnder Insiderjoke]

©DK1TCP
done