Tonbandforum

Normale Version: Kenwood KX-1100HX
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Ich habe ein Kenwood in Reparatur und da werden sich noch einige Fragen ergeben.

Ganz am Anfang jedoch eine Frage zum Sankyo Laufwerk im Kenwood 1100HX:  Die Kassette lässt sich nicht entfernen. 

Was muss ich tun, damit die Klappe sich öffnet und ich die Kassette entnehmen kann? Da bewegt sich garnichts. Kann ich manuell innen Zahnräder drehen, damit da was geht?

Hier 2 Bilder:

[Bild: ken1.jpg]

[Bild: ken2.jpg]
Den Assistmotor lösen, der muss eh überholt werden...
In dem Zustand ist es schwierig den Assist-Motor auszubauen.

Ich würde die Drähte der Versorgungsspannung ablöten (blau und weiß) und mit einem externen Netzteil den Motor kurzzeitig mit ca. 10 Volt befeuern. Dann sollte sich was tun... Ist die Kopfbrücke unten, lässt sich der Kassettenschacht öffnen. Du musst dann im richtigen Zeitpunkt die Stromzufuhr unterbrechen...

[attachment=78757]

Bloß nicht von Hand an der großen Nockenwelle drehen, sonst machst Du die Antriebsschnecke kaputt...
So sieht die Antriebseinheit mit Nockenwelle und Schnecke auf der Motorwelle aus.

[attachment=78758]
Hallo Manfred,

das hatte ich mir schon gedacht, dass erst die Kopfbrücke runter muss. Danke für den Hinweis und die Bilder

Ich habe es mal mit 9V versucht und dann jetzt auch nochmal mit 12V, da sich absolut nichts tut, kein Zucken, kein Motorgeräusch, nada, njente. Verpolen brachte auch nichts, nur mal leicht an den Nocken gewackelt war auch erfolglos.
Die Standzeit des Gerätes muss ewig gewesen sein. Das wirkt so, als wenn im Motor nichts ankommt von der Spannung.

[Bild: ken3.jpg]

EDIT

Ich habe jetzt den Motor von hinten geöffnet und an der Welle gedreht, damit konnte ich die Frontklappe öffnen und die Maxell ist raus.
Dann kann ich jetzt den Motor überholen.

[Bild: ken4.jpg]
So, Motor wieder aufbereitet und läuft, diesmal auch mit einer 1,5V AA Batterie laufruhig, wie sich das gehört.
Kollektoren waren schnell gemacht, Widerstand der Spulenwicklungen liegt im Bereich der erwarteten 12 Ohm. Die Bürsten waren stark verdreckt, ziemlich schwarz, da musste ich ordentlich putzen.

[Bild: ken5.jpg]

Jetzt kommt der Wickelmotor dran.
Das sieht nach einem guten Motor aus.
Hallo quivver,

das sieht doch gut aus!  thumbsup

Falls der Assist Motor mal wieder Probleme macht, liegt das am Übergangswiderstand - "Anschluss-Bürsten" bei den Schrauben.

Seit ich den "Lötpunkt-Mod" bei den Sankyo-Assist-Motoren anwende, ist mir kein Motor mehr ausgefallen.

[attachment=78768]
Schau mal, bei den Tapeheads wird gerade was interessantes zur Aufarbeitung des Reel-Motors gezeigt...

https://www.tapeheads.net/threads/improv...ld.114303/
Muss ich bei meinem Kenwood KX-4520 dann auch in unmittelbarer Zukunft mit einem Ausfall des Reelmotors rechnen? Bisher läuft der Motor ohne irgend ein Zutun meinerseits klaglos vor sich hin...
Hi Alex,

bei Deinem Deck ist das Nachfolge-Sankyo Laufwerk verbaut. Von Motorausfällen ist mir bei dem Laufwerkstyp noch nichts bekannt. Da sind etwas andere Motoren verbaut.
Manfred, woanders steht, dass die Plastikteile / Idler auf der Welle des Wickelmotors gerne mal kaputt gehen.
Würdest Du den Motor besser im eingebauten Zustand überarbeiten oder den ausbauen, weil "passt schon", trau dich.

Die Bürsten mit dem Lagerschild wieder sauber zu verheiraten scheint mir das größte Problem. Die feinen Bürsten hatte ich bei einem anderen Motor schon mal gut verbogen, etwas zu übermütig gewesen.

Zu dem Beitrag oben wäre die Frage, ob ich das richtig verstehe, dass man anstatt die Bürsten zu reinigen einfach die Rückseite zu nehmen, die ja noch schön blank sind. Wäre für mich logisch. Die Erhöhung des Drehmoments finde ich nicht so toll, weil ich keine Drehmomentkassette hab.
Ja, das sind die zwei Vorgehensweisen. Einen abschließenden Tipp kann ich Dir da leider nicht geben. Die Gefahr, das etwas kaputt geht, ist immer da.

Ich habe schon einige Reel Motoren überholt und dabei immer die Idlermechanik mit zerlegt. So kann ich am Besten arbeiten. Bisher ist mir zum Glück noch nichts gebrochen...

[attachment=78791]

Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Rotor von Vorne durch die Achse nach hinten gedrückt werden kann:

[attachment=78792]

Die Gefahr, das dann die Schleifer kaputt gehen ist so sehr gering. Ich hebe die Schleifer dann mit einem zum U gebogenen Draht an:

[attachment=78793]

Polieren bitte ganz vorsichtig. Meiner Frau klaue ich dazu immer mal wieder eine Nagelfeile vom "DM"  Big Grin :

[attachment=78794]

Apropos: Am Anfang Markierung nicht vergessen, damit der Motor wieder genau so zusammengebaut werden kann.

[attachment=78795]

Viel Erfolg!
(24.02.2025, 00:24)Manfred_K. schrieb: [ -> ]bei Deinem Deck ist das Nachfolge-Sankyo Laufwerk verbaut. Von Motorausfällen ist mir bei dem Laufwerkstyp noch nichts bekannt. Da sind etwas andere Motoren verbaut.

Alles klar, danke!
Ok, weiter geht's. Der Motor wurde zerlegt und gereinigt. Mit 1,5V Batterie läuft er leise vor sich hin.

erst noch ziemlich schwarz...
[Bild: ken7.jpg]
dann wieder silberfarben 
[Bild: ken8.jpg]
bei den Bürsten hab ich dann auch eine Nagelfeile genommen, hatte kurz daran gedacht die Rückseite der Bürsten zu nehmen, wollte es dann doch aber original lassen
[Bild: ken9.jpg]

Eine einzelne Mutter kam mir beim Ausbau entgegen, die müsste da einfach nur auf dieser kleinen Nut liegen? Rot markiert.

[Bild: ken6.jpg]
Ja, die Mutter liegt nur oben auf.

[attachment=78893]
ok, Danke

Jetzt hab ich doch leider kein Foto vorher gemacht, wie diese Feder genau befestigt war.
Es ist wohl die Feder, welche die Klappe mit öffnen hilft.

Wo muss die genau hin und wie muss die eingebaut werden?

[Bild: ken10.jpg]

Noch eine Frage zur Schmierung des Kopfschlittens auf/ab, macht ihr da nochmal neues Fett dran oder einfach so lassen?

Habt ihr die Spannung auf 230V geändert? Hab im Service Manual dazu nichts gefunden. Manchmal ist die Belegung für 230 oder 240V dargestellt.
Zu 1) Zwei Bilder, damit müsste es klappen:

[attachment=78905]

[attachment=78906]

Zu 2) Wenn der Schlitten sanft gleitet, kannst Du das so belassen. Im KX 1100HX verharzt diesbezüglich nichts.

Zu 3) Bei meiner Ausführung ist auch keine 240 V Anzapfung vorhanden (auch keine undokumentierte). Ich habe den Trafo schon mal ausgemessen. Es gibt nur eine 110 Volt Anzapfung. 

Also: So lassen, wie es ist.  Smile

P.S.: Hast Du die Nockenwelle schon montiert? Bitte aufpassen, das nichts verkantet. Beim Einbau hebe ich immer manuell den Kopfschlitten an. Dann fährt der Bolzen hoch und die Nocke kann schön senkrecht montiert werden. Nach dem Einschalten findet das Laufwerk dann selbstständig die Startposition...
ok, das mit der Feder hat geklappt, aber die Kopfschlittenmechanik tut noch nicht so wie es soll, da muss ich nochmal ran, hab es schon wieder auseinandergebaut...
Irgendwas ist da mit dem Assist Motor komisch. Es liegen 9.98V, also 10V an blau und weiss an. Sollte das so passen? Ich hab auch mal was von 7,5V gelesen für diesen Mabuchi VA700B02 Motor. Der Motor hat sich nach der Überholung ein paar mal gedreht, aber dann war Ende. Ich musste den wieder öffnen und hab das wiederholt, diesmal die Fläche des Kollektors noch etwas mehr poliert, damit die Bürsten weniger Abrieb erzeugen. Davon war nämlich schon wieder gut was zu sehen auf dem Kollektor. Danach lief er wieder mit 1,5V sanft und gleichmäßig.

Ich hab trotzdem die Kopfschlittenmechanik an zwei Stellen vorsichtig nachgeschmiert, da es mir so vorkommt, also wenn sich der Assist Motor schwer tut mit dem Anheben der Mechanik. Andererseits habe ich jetzt mehrfach das Stehenbleiben in der Stellung oben gehabt und es musste der Motor entfernt werden, damit sich die Kassette wieder entnehmen lies. Ich habe beim zweiten Zusammenbauen mehr darauf geachtet, dass die Kopfschlitten-hoch/runter-Mechanik und diese Wickeldornbremse genau ihre Nocken erwischen, nicht ganz so einfach.

Gibt es eventuell in der Ansteuerung des Motors etwas zu prüfen? Elkos oder Widerstände? Irgendwelche Bauelemente, die als übliche Verdächtige gelten?
Die Spannung passt, die ist so in Ordnung.

Die meisten Fehler passieren beim Einbau der Nockenwelle. Die Metallachse der Nockenwelle, muss absolut senkrecht in das Chassis passen. Da ist eine kleine Nut, die muss gerade ins Loch vorne passen. Dazu unbedingt den Tonkopfschlitten per Hand ganz nach oben drücken. Der Bolzen wird von der Nocke angehoben.

Ich teste nach dem Zusammenbau immer mit einem externen Netzteil. Dann muss der Tonkopfschlitten immer rauf und runter fahren, ganz ohne stocken und haken.

Die Polung des Motors stimmt? Lagerschild so montiert, wie es Original war?
Gestern hab ich das nochmal ganz gewissenhaft in die Nut gesteckt, erstmal ohne Nockenwelle, alles genau angeschaut und dann mit Nockenwelle sauber verschraubt.
Dann hatte ich auch das Gefühl, dass er satt rauf und runter fährt, ohne Kassette, 3V drauf, dann mal 9V kurz und Motor dreht und Mechanik läuft prima. Dann der Test
mit einer Kassette, er bewegt den Kopfschlitten genau 1x hoch und dann ist Ende. Es bewegt sich nichts mehr. Als wenn mit Tape noch andere Sensoren oder Schalter
hinzukommen, die irgendwas blockieren. Die drei Zungenschalter der Nockenwelle und den Zungenschalter der rechts oben (wenn man von vorne draufschaut) habe ich
gereinigt. Die hinteren in der Folie für die Bandsorte und den daneben für die Tapeerkennung nicht.
An den beiden Polen des Motors zeigt das Multimeter 8,5V an, also liegt Spannung an und er versucht wohl damit die untere Stellung zu erreichen, aber nix passiert mehr.
Strom wird mit 0,14mA gemessen. Das müssten dann ja 10V Leerlaufspannung und 8,5V unter Last am Motor sein. Spannungsversorgung vom Mainboard abgelötet,
wieder mit 9V Batterie versucht, nichts. Zuckt minimal, mehr nicht.

Kann man beim Zusammenbau der Wickelmechanik, als ich den Wickelmotor raus hatte und mir die kleine Mutter a.k.a. Unterlegscheibe entgegen kam, noch was falsch machen?
Da ist doch die kleine Kunststoffplatte, die bewegt sich nach unten in einer bestimmten Nockenstellung und bremst die Wickeldorne, die hab ich wieder draufgelegt und fertig, sah nicht so aus, als wenn man viel falsch machen kann.

Oder ich muss mir mal einen anderen Motor besorgen.
An den beiden Enden der Schnecke sind die Rillen meistens nicht sauber verarbeitet. Wenn die Schnecke jetzt zu viel oder zu wenig auf der Motorwelle steckt, dann kann es passieren, daß das Zahnrad der Nockenwelle an den Rändern der Schnecke hängen bleibt und dadurch der Motor blockiert.
Also, wenn am Motor 8,5 Volt anliegen und Du 0,14 mA misst, ist der Motor defekt.

Wenn der Motor mechanisch blockiert und die Spannung liegt voll an, fließen, ich weiß es nicht genau, aber garantiert >300 mA, eher noch mehr. Der Motor wird dann heiß und ich hatte schon einen, da war das Isolierplättchen, innen am Lager, geschmolzen.

Hier habe ich ein Bild, bei dem man erkennt, welche zwei Hebel von der Nockenwelle angesteuert werden. Da darf nichts verkantet sein.

Blau: Hebt und senkt den Kopfschlitten

Rot: Hebt und senkt die Bremse der Bandwickel.

[attachment=79101]
Das selbe Problem habe ich bei meinem Onkyo LW auch. Motor überholt alles gereinigt und neu gefettet. Mit separater Stromzufuhr läuft der Kopfschlitten tadellos. Baue ich alles zusammen, bleib er einfach hängen beim runterfahren.
Ich habe jetzt mal entgegen der Logik den Assist Motor nur so halb festgeschraubt (Mutter vorne und hinten etwas lose) betrieben, ohne dass ich das eigentlich wollte. Man bastelt ja vor sich hin und schaltet mal ein und aus. Dabei hat er sich plötzlich so verhalten, wie es eigentlich sein soll. Er hat zwar den Kopfschlitten nicht ganz hochgedrückt, deshalb lief die Andruckrolle nicht mit, aber er hat sich normal verhalten. Alles ohne Kassette im Laufwerk. Der scheint ja nicht zu prüfen, ob eine drin ist. Dann hab ich das in der Lage einfach festgeschraubt vorne und hinten und dann ging der Kopfschlitten das letzte kleine Distanz ganz hoch und es verhält sich alles normal. Spulen geht, Play, dann wieder Stop, zurückspulen - alles trocken ohne Tape. Das Zählwerk läuft aber nicht ohne Kassette, wahrscheinlich normal(?).

Jetzt hab ich Angst ein Tape einzulegen, weil es grad so schön läuft. Immer wenn ich das Tape einlege, bleibt der Schlitten oben, muss das erstmal genießen, dass der Assist Motor einfach mal das macht, was er soll und der Spindelmotor ist eh unauffällig nach der Reinigung.

Ich hab das Gefühl, dass die Orientierung Nockenwelle zur Mechanik ganz entscheidend ist. Manfred, Du hast das ja gesagt, dass ich da aufpassen soll. War jetzt Zufall.
Soll ich die Kassettenhalterung einbauen oder muss das auch ohne die Halterung funktionieren mit einem Tape? Die ständig drehenden Capstanwellen schleifen dann halt ein wenig am Tape Gehäuse.
Rechts oben ist ein Zungenschalter, der abfragt, ob eine Kassette eingelegt ist, oder nicht. Normalerweise reagiert die Mechanik nicht, wenn keine Kassette eingelegt ist. Legt man eine Kassette ein, ÖFFNET sich der Zungenschalter und gibt die Logik frei. Wenn das ohne Kassette funktioniert, ist der Zungenschalter rechts oben verbogen und immer offen.

Zum Testen musst Du den Alu-Block einbauen, da dieser beim KX-1100HX die Kassettenlage definiert. Die Kassettenklappe kannst du weg lassen.

Bei den früheren Modellen war die Back-Plate anders konstruiert, da konnte man ohne die "Rückwand" die Kassette auf "Anschlag" bringen und sauber abspielen.

Wenn die Mechanik jetzt, ohne Kassette sauber läuft, sollte diese auch mit Kassette laufen.

Edit: Zählwerk läuft nur mit Kassette - voll normal  Wink
Was macht es eigentlich für einen Sinn, dass bei Play der kleine Hebel links das kleine Zahnrad festhält? Der linke Wickeldorn soll doch mitdrehen und die Verbindung über den Gummiriemen ist weiter gegeben.

Hier in Stop, Hebel mittig:

[Bild: ken11.jpg]


und hier in Play mit dem Hebel links an dem Zahnrädchen, Kopfschlitten oben:

[Bild: ken12.jpg]

Der Hebel geht ja immer 1:1 mit der Mechanik nach oben und hält das Zahnrad fest.
Wird über den Riemen das Abwickelbremsmoment erzeugt?
Update: es läuft, erstmalig erfolgreich eine Kassette abgespielt. thumbsup

Jetzt mal die Frage nach dem Dämpfer für die Kassettenklappe. Macht ihr da was oder lasst ihr das so? Was wäre da überhaupt zu tun, damit es wieder sanft öffnet?
(16.03.2025, 10:49)quivver schrieb: [ -> ]Was macht es eigentlich für einen Sinn, dass bei Play der kleine Hebel links das kleine Zahnrad festhält? Der linke Wickeldorn soll doch mitdrehen und die Verbindung über den Gummiriemen ist weiter gegeben.

Bei Play wird das Zahnrad arretiert und dadurch wird die Bandwickelbremse aktiviert. 

Zwischen der Unterseite des Zahnrades und der weißen Riemenscheibe wird durch Reibung ein Bremsmoment erzeugt. Über den "Kupferstern" kann die Kraft justiert werden. Beim Spulen ist die Bremse inaktiv, das Zahnrad mit der Riemenscheibe dreht frei ohne Reibung.

Der Dämpfer ist ein Problem, welches ich noch nicht abschließend dauerhaft lösen konnte. Meist ist die Gummimanschette verschlissen. Man kann versuchen, mit etwas zähem Fett die Dämpferwirkung zu verstärken.

Falls das nicht funktioniert, empfiehlt es sich, beim Öffnen mit dem Finger den Schacht zu bremsen. Die Kassettenfachkonstruktion ist nicht besonders stabil und kann brechen. Beim Zudrücken möglichst links oben auf die Klappe drücken und nicht rechts oben. Probiere es vorsichtig aus, dann weißt Du, was ich meine...

Ansonsten: Gratulation zur erfolgreichen Reparatur!  thumbsup
Ich habe jetzt festgestellt, dass die linke Andruckrolle nicht mitläuft, nur die rechte. Anscheinend habe ich die Nockenwelle vorher immer so stramm eingebaut, dass die Mechanik ganz oben war. Im aktuellen Fall hatte ich die Nockenwelle nur mit ein paar Umdrehungen angeschraubt und zufällig gesehen, dass die Mechanik damit zuverlässig rauf/runter geht. Das hab ich dann nur noch so festgeschraubt und war guter Dinge. Wenn ich per Hand die Mechanik ganz nach oben drücke, dann läuft die linke Andruckrolle auch mit.

Es scheint also so zu sein, dass die Mechanik schon so weit nach oben wie möglich durch die Nockenwelle gedrückt werden muss, aber es muss trotzdem noch minimal Spiel sein für die Drehung der Nockenwelle, sonst blockiert diese. Allein durch die beiden Aufnahmepunkte bleibt mir trotzdem noch gehörig Spiel bei der Montage, was eigentlich nicht so toll ist. Das ist also wie schon von Manfred und Michi geschrieben der kritische Teil beim Zusammenbau.

Trotzdem macht das Deck schöne Aufnahmen und ich überlege, ob ich es so lassen soll. Natürlich möchte ich es perfekt haben und werde wohl nochmal beigehen. Da ich nun sicher sein kann, dass der Rest funktioniert (Motor selbst und die Ansteuerung), dann bleibt nur so lange mit dem zusammenbauen zu spielen, bis es passt. Das übt natürlich ungemein. Seufz.
(20.03.2025, 13:53)quivver schrieb: [ -> ]Wenn ich per Hand die Mechanik ganz nach oben drücke, dann läuft die linke Andruckrolle auch mit.
...
Trotzdem macht das Deck schöne Aufnahmen und ich überlege, ob ich es so lassen soll. 

Also, so lassen würde ich es auf keinen Fall. Ohne die linke Rolle sind die Gleichlaufwerte schlecht und auch die Azimut-Stabilität leidet darunter.

Irgendwas stimmt an dem Einbau der Nockenwelle nicht. Schaue Dir das ganz genau nochmal an. Die Nockenwelle steuert den Bolzen (blauer Pfeil) und die STOP-Bremse (rot). Die Nockenwelle hat kein spiel, die Achse muss absolut senkrecht in das Loch am Chassi gesteckt werden. Die Achse hat am Ende eine Einfräsung, die Passt in das Loch am Chassis und verläuft bündig mit der Front, da wo die kleine Schraube rein kommt.

Bei der Montage, der Nocke, drücke den Tonkopfschlitten ganz nach oben. Das bringt den Bolzen in die Endstellung. Das erleichtert den richtigen Einbau ungemein.

Hier auf dem Foto sieht man die Einfräsung am Ende der Achse, die muss ganz im Blech des Chassis eintauchen. Außerdem am Ende der Nockenwelle die breiten Flächen, diese steuern Bremse und Tonkopfschlitten. Die dünnen Flächen steuern die Zungenschalter.

[attachment=79455]

So, und nun ran ans Gerät! Ich drück Dir die Däumen  Wink Smile Wink
Nach der Aufforderung bin ich heute gleich ran an die Kiste. Es ist schon erstaunlich wie das zerlegen und zusammensetzen schon ganz automatisch geht, nach 8x oder so auch kein Wunder. Nachdem ich die Mechanik fester hochgedrückt habe und dann die Nockenwelle wieder festgeschraubt habe, läuft auch die linke Andruckrolle mit. Soweit so gut.


[Bild: ken1x.jpg]

Dann hab ich den Azimuth kontrolliert und herausgefunden, dass ein Nebenmaximum eingestellt war. Weiter im Uhrzeigersinn wurde die Amplitude größer und dann hat's gepasst. Ich hab ein Teac Test Tape 10kHz Azimuth und das hpRoth Azimuth Tape, beide sind nicht identisch. Hab mich für die hpRoth Einstellung entschieden, weil die Anzeige dabei insgesamt ruhiger blieb. Aber das wollte ich eigentlich garnicht erzählen.

Bezüglich linker Andruckrolle hab ich nochmal W&F geprüft, liegt zwischen 0,4 und 0,6%. Stimmt das so mit den Erwartungen überein? Sollte das besser sein? Wie sehr sollte man die Capstanflächen, wo der Riemen läuft, polieren? Ich habs gereinigt, aber nicht poliert. 

[Bild: ken1100.jpg]

Jetzt muss ich noch ausrechnen welcher Wert in mV angezeigt wird mit der Dolby Cassette für Playback Pegel.
Die Gleichlaufwerte sind unterirdisch und auf schlechtem Walkman-Niveau. Mein Onkyo TA-2070 mit dem gleichen Sankyo Laufwerk kommt mit der HPR auf unter 0,04%.

Was für Riemen hast du denn montiert? Der schlechte Gleichlauf kommt zu 100% von einem billigst Riemen. Unter 0,1% muß es auf jeden Fall kommen. Wenn die Schwungmassen des Kenwoods Pickel haben, dann bringt das Polieren was. Bei mir muß ein Laufwerk mit Doppelcapstan und Direktantrieb zumindest die 0,05% ankratzen. Ansonsten wird so lange an den Riemen, den Schwungmassen oder den Andruckrollen rumgespielt bis der Gleichlauf paßt.
Ok, Danke, also ich habe jetzt den linken Capstan geschliffen und nochmal getestet, keine Änderung.
Alter originaler Riemen rein, minimale Verbesserung auf 0,35%. Neuer Riemen kommt aus der Bucht von phonoxhifixxshop (Name leicht geändert), weiss nicht wie zu denen die allgemeine Meinung ist bez. Qualität.
Linker Capstan ganz rausgebaut, kein Riemen, nur Direktantrieb, keine Änderung.

Ich glaube bald, dass es von der rechten Andruckrolle kommt, durch den langen Zeitraum des Herumstehens im Zustand "oben" mit Druck gegen die Capstanwelle könnte ja die Andruckrolle unrund geworden sein und das sehe ich ja auch im W&F Bild, ein ständiges Pumpen, quasi "bei jeder Umdrehung" ein Peak auf 0,6% und dann zurück auf 0,4%.

Alles nicht so schön.
Die Capstan-Wellen und Capstan-Lager hast du geölt?

Drück mal während der Wiedergabe die linke Andruckrolle nach unten und kontrolliere dann den Gleichlauf. Mit nur einer Andruckrolle wird der Gleichlauf normalerweise schlechter, Aber wegen schlechter Riemen bsw. kann es auch anders herum sein.

Kontrolliere auch mal die Wellen der Andruckrollen. Da ist oft ein schwarzer Belag drauf und der führ auch zu schlechten Gleichlauf.

Die Riemen von deiner Quelle gehören auf jeden Fall zu den besseren.
(22.03.2025, 14:21)quivver schrieb: [ -> ] durch den langen Zeitraum des Herumstehens im Zustand "oben" mit Druck gegen die Capstanwelle könnte ja die Andruckrolle unrund geworden sein und das sehe ich ja auch im W&F Bild, ein ständiges Pumpen, quasi "bei jeder Umdrehung" ein Peak auf 0,6% und dann zurück auf 0,4%.

Ja, diesen Effekt kenne ich. Die Andruckrolle ist garantiert verformt, wenn diese über einen langen Zeitraum gegen den Capstan gedrückt wurde.
Zitat:Ja, diesen Effekt kenne ich. Die Andruckrolle ist garantiert verformt, wenn diese über einen langen Zeitraum gegen den Capstan gedrückt wurde.

Die würde ich auch auf keinen Fall weiter so drin lassen!
gibt es bekannte Abmessungen dafür? Bei fixyouraudio kann man die nach Abmessungen kaufen, in der Bucht wollen die gleich 85 Tacken plus shipping haben.
Die Qualität von fixyouraudio ist sehr gut. Da habe ich auch schon bestellt.

links: Durchmesser 11mm x Breite 8 mm x Loch 2mm
rechts: Durchmesser 13 mm x Breite 8mm x Loch 2 mm
So, Andruckrollen sind bestellt.

Wenn man sich die rechte Andruckrolle länger anschaut, dann sieht man auch, dass die eiert.

Vielen Dank für eure Hinweise und die Abmessungen!!  Blush

Edit: und schon bereit für die neuen Rollen


[Bild: ken15.jpg]

Dieser Assist Motor macht mich echt fertig. Jetzt hat sich das Antriebsritzel von der Antriebswelle gelöst und lag einzeln herum. Ich hab nun mit Spezialkleber die beiden nochmal miteinander verheiratet. Das muss jetzt 24h aushärten.

Positiv ist, dass durch die fehlenden Andruckrollen die Kopfmechanik einfacher hoch/runter geht und ich eventuell beim Zusammenbau nochmal genauer arbeiten kann. Präzision ist echt der Schlüssel zum Glück.

[Bild: ken14.jpg]

Zur Entspannung hab ich mal ne Frequenzgangaufzeichnung gemacht, hach, schon sehr schön  Smile

Die Capstanwelle hab ich auch nochmal nachpoliert, mit 1000er Körnung und dann 4000er hinterher, hat nochmal was gebracht.
Hast Du eigentlich die "berühmten" Pickel auf der silbernen Schwungmasse? Oder bist Du einer der Glücklichen, wo die Schwungmasse 100% in Ordnung ist?

Sonst könntest Du Dir die Zeit inzwischen mit etwas polieren vertreiben...  Smile ... aber dann nicht übertreiben  Wink
Feder und Aufnahmewelle am linken Andruckrollenhebel müssen perfekt sauber und leicht gefettet sein, sonst geht der Kopfschlitten unötig schwer, da das gesamte Federpaket vom Kopfschlitten gedreht wird und die Feder ja immer auf der Welle verspannt ist.

[attachment=79531]
Ja, die linke Aufnahmewelle ist noch eingefettet, aber auch ein wenig dreckig. Das werde ich nochmal reinigen und wieder leicht einfetten.

Der linke Capstan hat auch diese Pickel. Den hab ich jetzt schon mehrfach poliert, einmal hatte ich sogar das Gefühl, dass er anschliessend eher unwuchtiger lief und dann nochmal in die Bohrmaschine und wieder vorsichtig poliert. Ich lasse das jetzt so, da sich die Pickel immer noch fühlen lassen und ich echt viel wegschleifen müsste und das kann auch nicht richtig sein.
Ich kann mir auch nicht vostellen, dass die winzigen Pickel den Gleichlauf in irgendeiner Weise beeinflussen können. Dafür dürfte die Unwucht, die sie möglicherweise erzeugen könnten, zu gering sein.
Sehe ich auch so. Ich würde erstmal die Gummirollen erneuern.
(23.03.2025, 20:58)quivver schrieb: [ -> ]Ich lasse das jetzt so, da sich die Pickel immer noch fühlen lassen und ich echt viel wegschleifen müsste und das kann auch nicht richtig sein.

Auf jeden Fall! Nicht viel wegschleifen, nur polieren. 

Hintergrund: Trägt man zu viel Material an der linken Schwungmasse ab, verändert sich links die Geschwindigkeit (Capstan dreht schneller) und der Bandzug stimmt nicht mehr. Die Folge: Bandsalat mit Totalschaden.

Im Netz gibt es Berichte, da wird mit einer Drehbank Material abgeschliffen. Das würde ich auf keinen Fall empfehlen!
Gude zusammen,

Sehr interessant der Beitrag hier. Zumal ich mir auch gerade mit einem Kenwood KX7030 seit Tagen/Wochen einen ausgedehntes Instandsetzungsgefecht liefere. Die Mechanik sollte soweit halbwegs identisch sein mit dem KX1100 bis auf den direkt Antrieb.
Ich habe das Tape in einem völligst runtergekommenen Zustand übernommen. Gummiriemenpampe, Rost, Dreck und Staub aus 30 Jahrzehnten usw.
Neue Riemen geordert bei dem auch mir sehr angesagten "Profihifix**shop" aus "Si*g*n". Bin der Meinung, hier bekommt man noch die beste Qualität und im Zweifelsfall auch nach Rücksprache den passenden Riemen.
Zurück zum KX 7030: Das volle Programm durchgezogen. Beide Capstan raus, Wellen geschmirgelt bis zum 10000'er, polliert neu geölt. BA Rollen bis zum abwinken gereinigt. Komplettes Laufwerk. On mehreren Stunden gereinigt gefettet. usw. Am Ende den vollen Abgleich nach Service Manual durchgezogen. (also Testkassetten die Bänder von HP Roth genommen). Bin damit soweit zufrieden. W&F bei <0,2% kann ich mit leben.
Erst lief das Gerät richtig gut, aber plötzlich hat einfach im Playbetrieb abgeschaltet. Naja, nichts bei gedacht wieder auf Play gedrückt. Erstmal wieder gut. Dann plötzlich wieder abgeschaltet. Dachte erst es ist die Kassette. Nee, macht die Kiste mit allen Kassetten! OK, also Laufwerk nochmal raus. Auch wenn nichts zu sehen war an Dreck, die Wickelteller nochmal geputzt und geprüft. Die beiden optischen Sensoren auf der mini Platine an den Wickeltellern auch soweit sauber. Wieder alles zusammengebaut. Läuft erstmal. Aber nach 3-4 Kassetten im Dauerbetrieb, plötzlich wieder abgeschaltet. Erst nach 15min dann immer kürzere Abstände.
OK, also nochmal Laufwerk raus. Geprüft, der Riemen am linken Wickelteller ist ok. Das kann es nicht sein. Außerdem kann man das Laufwerk auch ohne diesen Riemen laufen lassen! Die ganze Mimik mit Rutschkupplung dient ja lediglich dazu das Band etwas straff zu halten. und wird nur im Play/Record Betrieb aktiviert. Die Bandabschaltung reagiert ganz normal wenn man mit der Hand die Wickelteller stoppt. Es vergehen ein paar Sekunden, dann wir abgeschaltet. Also so wie man es kennt. Ich habe natürlich im Playbetrieb alles abgeklopft an Schaltern und Kontakten. Kabelverbinder usw. nix passiert. Absolut stabil. Baut man nun alles wieder zusammen tritt nach kürzester Zeit das abschalt Phänomen wieder auf. Was zum Teufel ist das? Wenn das KX 7030 läuft, dann ist es echt erstaunlich gut für so ein günstiges 3 Kopf Tape. Die Automatische Einmessung arbeitet auch mit uralt Bändern gut zusammen und holt für meine Begriffe das maximum raus. Also das ideale 2.Tapedeck für die Erstellung von Aufnahmen von CD, Platte usw im Nebenraum. Dann kann man das erstellte Band prima in anderen "Wohnzimmertauglichen" edlen silbernen 2 Kopf Tapedeck der 70'er, 80'er Jahre mit analogen Instrumenten (Yamaha K360, K560 oder Pioneer CF4040) wiedergeben.
Nur dieses blöde abschalten das geht halt gar nicht. In den Formen wird sehr oft davon berichtet, aber ganz ehrlich. Noch niemand hat hier eine Lösung gefunden. Kennt jemand viellen dieses Problem und eine Maßnahme bzw. den Fehler dazu? Jetzt habe ich echt etliche Stunden mit dem Kenwood verbracht. Es wäre ein Jammer wenn ich es jetzt aufgeben würde.
Danke schonmal für euere Antworten.
Ich habe die Andruckrollen nun erhalten...

[Bild: ken16.jpg]

und auch gleich verbaut...

[Bild: ken17.jpg]

Bandlauf sieht auch gut aus.

[Bild: ken18.jpg]

W&F liegt noch nicht unter 0.1%, das muss ich mir nochmal anschauen. Der linke Capstan bringt Unruhe rein.
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