Tonbandforum

Normale Version: Alternativen zu Chromdioxid?
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cdj74

Benutzt hier jemand Type I Kassetten? Wenn ja, welche? Wo sind die Schwachpunkte, wo die Stärken? Sind sie Type II Kassetten generell unterlegen?

Für Audioliteratur und Hörspiele habe ich teilweise Type II verwendet, aber die Anforderungen an das Medium sind hier auch nicht besonders hoch. 120er gibt's fast nur noch als Type I...
Hallo!

Lang, lang ist's her, aber die LH Maxima von BASF mit dem goldenen Etikett waren klasse, wenn auch nicht ganz billig. Ebenfalls sehr gut: TDK AD.

Ich hatte allerdings den Eindruck, daß die Qualität von Normalband-Kassetten nach ~ 1990 kräftig nachgelassen hat. Ich hatte danach noch mal ein paar Exemplare von Sony mit transparentem Gehäuse - die waren nicht nur beim Band, sondern auch bei der Mechanik wirklich übel.

Gruß,
Timo
Die Qualität von Typ I Cassetten hat in den 90ern nachgelassen, wie die fast aller Produkte.

Meine Erfahrung mit TYP I Cassetten ist durchweg gut, wenn man von den ganz billigen Exemplaren absieht. Die geringere Aussteuerbarkeit und das höhere Rauschen, das in den frühen 70ern typisch für diese Bandsorte war ist seit den 80ern praktisch Geschichte. Vorraussetzung hierfür ist allerdings ein hochwertiges Typ I Band wie z.Bsp. TDK AD-X, BASF LH Maxima X1, Denon DX-3 oder Maxell XL-IS

Bei Agfa ist festzustellen das Typ I Kassetten aus den späten 70ern und frühen 80ern die Lagerung bis heute bei weitem besser verkraftet haben, als Ihre Typ II Kollegen. Hier ist besonders die schwarze Superferro 60+6 bzw. 90+6 hervorzuheben.

Dem Kauf einer hochwertigen Typ I Kassette steht nichts im Wege, wenn wir mal von den Beschaffungsproblemen absehen ;-)

Gruß
Michael K.

Etienne

Hallo cdj74

Die Maxel XL-II gibt es als 120er, ich bin damit sehr zufrieden. Laut marantz-fan sollen die auch im letzten Test sehr gut abgeschnitten haben.

Gruss
Zitat:Etienne postete
Die Maxel XL-II gibt es als 120er
Stimmt genau.
Und solange es die noch gibt, muß man ja nicht auf ein Typ I Band zurückgreifen.
Die XL-II ist ja bewährtes Material, mit dem man nichts falsch macht.

Gruß
Michael K.

cdj74

Timo_
Eine TDK AD habe ich hier... Die hat auch ein gutes Gehäuse und läuft "unhörbar". Leider gab's die dann nirgends mehr zu kaufen und damals war ich auch mit TDK SA-X zufrieden.

Etienne... Dass es die Maxell XL-II prinzipiell gibt, weiss ich. Aber die meisten Geschäfte führen sie nicht, sondern nur die "D 120" (oder so ähnlich).

Fazit bleibt dann wohl Donzerges Satz

"Dem Kauf einer hochwertigen Typ I Kassette steht nichts im Wege, wenn wir mal von den Beschaffungsproblemen absehen"

Falls jemand noch einen Tip zu aktuell erhältlichen Kassetten hat, bitte hier posten!
Bei Globus findest Du ab und zu noch Typ-I-Kassetten von SK. Die gleichen Kassetten gibt es mitunter unter einer Handelsmarke (Name vergessen) auch bei Kodi. Sind aber in beiden Fällen nicht besonders preiswert und auch nur als 90er erhältlich.

Die Nischenangebote bei Kassetten scheinen langsam zu verschwinden. Letztes Jahr hab' ich in Kramsläden noch Kassetten Marke "Shantou" (China) und "Dena" (Iran) gefunden, inzwischen gibt es beide nicht mehr.
Gerade mal gegoogelt:

- Auf der Webseite der Firma Shantou Longxiang finden sich noch zwei Kassettentypen (sogar eine 120er), hier allerdings unter dem Markennamen "Gangxin":

http://www.sthwxg.com/BigPicture/GX.A03.jpg
http://www.sthwxg.com/BigPicture/GX.A04.jpg

Die grüne Ausführung entspricht augenscheinlich dem Typ, den ich in den Händen hatte - mit dem Unterschied, daß der als Markennamen "Shantou" trug.

- Dena scheint noch mehrere Kassettentypen herzustellen:

http://www.irangolab.net/dena/audio.htm

Etienne

Hallo

Zitat:Donzerge postete
Zitat:Etienne postete
Die Maxel XL-II gibt es als 120er
Stimmt genau.
Und solange es die noch gibt, muß man ja nicht auf ein Typ I Band zurückgreifen.
Die XL-II ist ja bewährtes Material, mit dem man nichts falsch macht.
Für mich kommt noch ein weiterer Punkt dazu:

Im ReVox-Forum gab es mal die etwas unglücklich weil unpräzises gestellte Frage "Welches ist die beste Kassette?". Einige mit ihren unsinnigen Qualitätsansprüchen und etwas einseitiger Betrachtungsweise hatten das als "die beste erhältliche Kassette, ungeachtet Preis, Verfügbarkeit und Preis alternativer Medien" verstanden, ich eher als "welche Kassette passt technisch, finanziell und in Anbetracht des Einsatzgebietes Sinn für mein Tape?" Den Tip, dass Kassette A die beste sei, für ihre 5 % mehr Klangqualität aber nur mit 500% Luxuszuschlag und nur noch als gutgehütete Restposten zu bekommen ist, halte ich für wenig hilfreich.

Konsequenterweise habe ich dann eine Type II Kassette empfohlen, genauer die Maxell XL-II, die noch im Handel zu vernünftigen Preisen erhältlich ist. Eine Kassette, die ich für 5 €/Stück in England bestellen und mit Zoll und Porto noch zusätzlich verteuern muss, ist für mich keine wirkliche Alternative.

Aber ungeachtet dieser unterschiedlichen Interpretationen der Frage, hatten sie mit einer Aussage mit Sicherheit Recht: Wenn ich schon so ein teures Gerät habe, will ich dafür bestes Futter. Type I gehört meiner Meinung nach, nicht dazu. Es kommt noch dazu, dass Type I nicht wesentlich günstiger ist als Type II, während Type IV wesentlich teurer ist.

Gruss

Etienne

Hallo cdj 74

Zitat:cdj74 postete
Etienne... Dass es die Maxell XL-II prinzipiell gibt, weiss ich. Aber die meisten Geschäfte führen sie nicht, sondern nur die "D 120" (oder so ähnlich).
Früher habe ich die XL-II 120 jeweils als 20er oder gar 50er Set gekauft und konnte damals jeweils einen Preis aushandeln. Nun ist leider damalige Chef, der mit diese Preise gemacht hat - ich hatte bei ihm höherpreisiges Hifi gekauft, deshalb konnte ich handeln - , nicht mehr dort. Evtl. gibt es die Kassette zwischenzeitlich auch gar nicht mehr, das müsste ich abklären. Ich müsste auch abklären, ob ich noch einen günstigeren Preis aushandeln könnte.

Trotzdem erwäge ich, vorallem nach der Aussage von marantz-fan, dass die XL-II auch im letzten Test gut abgeschnitten hat, nochmals welche zu kaufen um mein Lager zum wohl letzten Mal zu füllen. Vielleicht liesse sich bei einer 100er Packung ein guter Preis ausmachen. Falls du Interesse an einer Sammelbestellung hast, lass es mich wissen.

Gruss

cdj74

Danke für das Angebot... Noch bin ich ganz gut mit Cassetten eingedeckt und da ich meistens nur für andere auf 120er Kassetten kopiere (und meistens auch das Bandmaterial gestellt bekomme), ist es kein akutes Problem. Für Audioliteratur reicht mir notfalls auch die Maxell D 120er.

Klar, wenn man ein gutes Deck hat, möchte man auch gute Kassetten. Trotzdem ist die TDK SA für mich ein akzeptabler Kompromiss aus Verfügbarkeit und Qualität.

Früher gab's in den "HiFi" Magazinen oft große Vergleichstest von Cassetten. Wenn ein Magazin das heute noch machen würde, wäre ich froh. Selbst wenn ich daraus nicht wirklich neues lernen würde...
Hallo,

die Chrombänder hatten mMn schon immer das beste Preis-/Leistungsverhältnis. Wirklich gute Normalbänder wie die Maxell XL I-S oder die BASF LH Maxima I waren genauso teuer wie eine TDK SA, blieben aber immer noch hinter den guten Chrombändern zurück. Auch heute noch spart man nur ein paar Cent, wenn man auf Normalband zurückgreift, deshalb sind sie für mich nie ein Thema gewesen.

Mich wundert immer etwas der "Hype" um die Maxell XL II. Gerade die neue (orange) Ausführung finde ich nicht so überzeugend, der Test in STEREO hat mich etwas gewundert. Das Band ist gut, das Gehäuse finde ich nur mittelmäßig. Ich bevorzuge die TDK SA (wie man an meinem Avatar sieht Wink), die im Test angegebenen Gleichlaufschwankungen konnte ich nie feststellen. Frühere Tests sprachen auch häufig für die TDK. Glücklicherweise habe ich hier in Belgien auch noch eine Quelle aufgetan, die (zumindest noch vor ein paar Wochen) einen guten Restposten an TDK SA-X auf Lager hatten.

Gruß Dirk
Wozu Typ I verwenden, wenn Typ II insgesamt besser sind und meiner Erfahrung nach auch beinahe billiger und leichter aufzutreiben? Meiner Meinung nach ergibt die Verwendung nur auf Radio-Recordern Sinn, die nichts anderes verarbeiten können.

Des weiteren dachte ich, die Produktion von XL-II und ebenso die von Typ IV-Bändern sei eingestellt?

niels
Chromebänder im Audiobereich (bei Video mag es ähnlich sein) gab es meinen Informationen nach nur von BASF, weil die ein Patent darauf hatten. Heute mag das anders sein. BASF war und ist auch immer noch der Hersteller der Chromepartikel. Alle anderen Hersteller hatten nur s.g. Chromsubstitute-Bänder. Das waren Ferrobänder mit Beimischungen (Kobalt?), die im Chromearbeitspunkt liefen.

Typ IV-Bänder sind mir schon Jahre nicht mehr über den Weg gelaufen. Das waren Zweischichtenbänder, eine Ferro und eine Chromeschicht. Der Vorteil soll im Vergleich zu reinen Chromebändern eine verbesserte Tiefendynamik gewesen sein.
Die Substitutebänder hatten wohl keine Probleme mit der Tiefendynamik und benötigten deshalb keine zweite Schicht.
Zitat:niels postete
Des weiteren dachte ich, die Produktion von XL-II und ebenso die von Typ IV-Bändern sei eingestellt?
Ja, bei Typ IV-Bändern ist es definitiv so, bei der XL II munkelt man so etwas - leider (obwohl sie auf der offiziellen Webseite noch geführt wird: http://maxell2.finishdesign.biz/xl-ii_c.html).

Dirk
Michael, ich glaube du verwechselt III mit IV. Typ III war FeCr und ich habe in meinem Leben 2 oder 3 Exemplare davon gesehen. Typ IV ist/war aber Metall/Reineisen und hier und da durchaus vertreten. Ich selbst besitze welche von Sony, maxell und Technics.

niels
Zitat:niels postete
Michael, ich glaube du verwechselt III mit IV. Typ III war FeCr und ich habe in meinem Leben 2 oder 3 Exemplare davon gesehen. Typ IV ist/war aber Metall/Reineisen und hier und da durchaus vertreten. Ich selbst besitze welche von Sony, maxell und Technics.

niels
Stimmt, hast recht.
Zitat:mfranz postete
Die Substitutebänder hatten wohl keine Probleme mit der Tiefendynamik und benötigten deshalb keine zweite Schicht.
Da verstehe ich eines nicht: Die FeCr-Bänder waren vor allem ein japanisches Phänomen. Da die Japaner andererseits aber sowieso (zumindest überwiegend) Chromsubstitutbänder statt echten Chromdioxidbändern hergestellt haben, wären die Zweischichtenbänder nach Deiner obigen Aussage doch gar nicht nötig gewesen...?
Zitat:timo postete
Zitat:mfranz postete
Die Substitutebänder hatten wohl keine Probleme mit der Tiefendynamik und benötigten deshalb keine zweite Schicht.
Da verstehe ich eines nicht: Die FeCr-Bänder waren vor allem ein japanisches Phänomen. Da die Japaner andererseits aber sowieso (zumindest überwiegend) Chromsubstitutbänder statt echten Chromdioxidbändern hergestellt haben, wären die Zweischichtenbänder nach Deiner obigen Aussage doch gar nicht nötig gewesen...?
Mir sind keine echten japanischen Typ III-Bänder bekannt, nur BASF. Woraus soll denn auch die zweite Schicht bestehen, wenn kein Chrome benutzt wurde? Vielleicht war das nur ein Werbe-Aktion, um auf BASF-Bänder was zu bieten?
Zitat:mfranz postete
Mir sind keine echten japanischen Typ III-Bänder bekannt, nur BASF.
Sony hatte definitiv welche, habe ich selber besessen. Soweit ich weiß, waren Sony auch die Protagonisten der FeCr-Bänder - nicht nur bei Kassetten, sondern auch beim Senkel.
Zitat:timo postete
Zitat:mfranz postete
Mir sind keine echten japanischen Typ III-Bänder bekannt, nur BASF.
Sony hatte definitiv welche, habe ich selber besessen. Soweit ich weiß, waren Sony auch die Protagonisten der FeCr-Bänder - nicht nur bei Kassetten, sondern auch beim Senkel.
Jetzt, wo Du das sagst, fällt mir auf, dass ich eine leere rote 26er-Pappschachtel von Sony habe, auf der FeCr steht. Mag sein, dass einige doch das Verfahren lizensiert hatten. Oder waren das auch so eine Art Substitute?
Ich hatte es eigentlich immer so in Erinnerung, daß Sony die ersten waren, die FeCr-Bänder angeboten haben.

Hier ist eine FeCr-Kassette von Sony: http://www.melofanas.lt/1left/kol/SONY/S...III_90.jpg

Hier ist sind Tonbänder: http://openreelgallery.magnetofon.de/bra...ome-18.htm
http://openreelgallery.magnetofon.de/bra...ome-26.htm

Von Agfa gab's natürlich auch noch FeCr-Kassetten:
http://www.melofanas.lt/1left/kol/AGFA/A...III_90.jpg

Ebenso von Scotch:
http://www.desc.okayama-u.ac.jp/~jyam/Pe...II-C46.JPG
Zitat:timo postete
Ich hatte es eigentlich immer so in Erinnerung, daß Sony die ersten waren, die FeCr-Bänder angeboten haben.

Hier ist eine FeCr-Kassette von Sony: http://www.melofanas.lt/1left/kol/SONY/S...III_90.jpg
.....
Hi Timo,

so locker in Erinnerung aus meiner Kind.- bzw. Judendzeit, meine ich mich an eine Scotch-Classic Compact Cassette zu erinnern, welche FeCr war. Diese solte deutlich vor der Sony Variante auf dem Markt gewesen sein.

Kann dies zutreffen?

Gruß

Thomas
Ich trage mal etwas zur Aufklärung bei...


Es gibt sehr wohl andere reine Chromdioxid Cassetten außer denen der BASF.
Alle Du Pont gefertigten Modelle wie die von PDMagnetics, Philips und Marantz zum Beispiel. Aber auch Magna hat richtiges Chromdioxid Band verwendet.

Ferrochrom Cassetten besitze ich sehr viele. Hier handelt es sich, wie der Name schon sagt um einem Zweischichtband aus "Ferro und Chrom", das die Vorteile der Typ I Bänder mit denen des Typs II verbindet.

Als ein japanisches Phänomen sehe ich Ferrochrom Kassetten allerdings nicht an, da ich außer Sony keine anderen japanischen Exemplare besitze.
Am häufigsten waren sicherlich Agfa, BASF, 3M und Philips in diesem Segment vertreten.

Gruß
Michael K.
Zitat:Gyrator postete
so locker in Erinnerung aus meiner Kind.- bzw. Judendzeit, meine ich mich an eine Scotch-Classic Compact Cassette zu erinnern, welche FeCr war. Diese solte deutlich vor der Sony Variante auf dem Markt gewesen sein.
Ich meine, Sony waren die ersten. Die oben gezeigte Variante hatte mein Vater selber mehrfach, die ersten wurden meiner Erinnerung zufolge ziemlich zeitgleich mit seinem Telefunken RC-200 angeschafft. Das muß 1981 oder 1982 gewesen sein. Ich gehe aber davon aus, daß Sony schon ein paar Jahre vorher FeCr-Bänder angeboten hat (die Tonbänder muß es schon in den späten 70ern gegeben haben).
Zitat:Donzerge postete
Als ein japanisches Phänomen sehe ich Ferrochrom Kassetten allerdings nicht an, da ich außer Sony keine anderen japanischen Exemplare besitze.
Stimmt, jetzt wo Du es sagst... auch die Geräte mit FeCr-Unterstützung kamen hauptsächlich von deutschen Herstellern. Ich hab' mich wohl durch Sony blenden lassen.
Die von mir ewähnte Scotch Classic Compact Cassette sollte von vor 1980 sein und ist meiner Erinnerung nach im schwarzen Gehäuse dahergekommen!
Bei Gelegenheit wühle ich daheim einmal evt. taucht sie noch auf. Die stammt nämlich von meinen ersten vor open reel Tagen auf einem Philips N2225 Kassettenrekorder.

Thomas
Sony hat Mitte der 70er Jahre bereits Ferrochrom Bänder hergestellt.
Das passende Bild kann ich gerne heute Abend, wenn ich zu hause bin nachreichen.

Gruß
Michael K.
Nachtrag zu Chromdioxid:
Mit der Insolvenz der EMTEC Magnetics 2004 hat BASF AG auch die Fertigung von Chromdioxid aufgegeben. Die entsprechenden Anlagen wurden im Frühjahr 2004 abgerissen und verschrottet. Eisenoxid für magnetische Aufzeichnungen wurde seit ca. 1999 nicht mehr hergestellt.

BASF hat ca. 1970 von DuPont eine Lizenz zur Fertigung von CrO2 bekommen; die Fertigungsmenge in Ludwigshafen überstieg die der DuPont schließlich bei weitem. DuPont hat auf CrO2 mehrere Lizenzen vergeben, nach denen die in anderen Beiträgen genannten Hersteller arbeiteten.

Übrigens hatte BASF nicht nur ein (1) Patent auf die Herstellung von CrO2, sondern mehrere Hundert, die aber natürlich nur für spezialisierte Chemiker von Interesse sind (wer in Depatisnet recherchieren will: Erfindername Manfred Ohlinger gibt einen guten Einstieg).

F.E.
Zitat:Gyrator postete
Die von mir ewähnte Scotch Classic Compact Cassette sollte von vor 1980 sein
dann wird es diese hier sein ;-)

[Bild: scotch.jpg]
Zitat:Friedrich Engel postete
Nachtrag zu Chromdioxid:
Mit der Insolvenz der EMTEC Magnetics 2004 hat BASF AG auch die Fertigung von Chromdioxid aufgegeben. Die entsprechenden Anlagen wurden im Frühjahr 2004 abgerissen und verschrottet. Eisenoxid für magnetische Aufzeichnungen wurde seit ca. 1999 nicht mehr hergestellt.
...
Wie sieht es denn mit Videokassetten aus, sind die nicht auch mit Chromedioxid? SK-CD druckt auf seinen Videokassetten immer noch 'Made in Germany', ich dachte dass das Bandmaterial in Deutschland gefertigt wird, dann muss es aber noch andere Chromedioxid-Hersteller geben, wohl im Ausland. Letztes Jahr meinte ich bei BASF noch gelesen zu haben, dass die Produktionsmenge nur reduziert wurde, kann mich aber auch täuschen.

Etienne

Hallo Dirk

Zitat:marantz-fan postete Mich wundert immer etwas der "Hype" um die Maxell XL II. Gerade die neue (orange) Ausführung finde ich nicht so überzeugend, der Test in STEREO hat mich etwas gewundert. Das Band ist gut, das Gehäuse finde ich nur mittelmäßig. Ich bevorzuge die TDK SA (wie man an meinem Avatar sieht Wink), die im Test angegebenen Gleichlaufschwankungen konnte ich nie feststellen. Frühere Tests sprachen auch häufig für die TDK. Glücklicherweise habe ich hier in Belgien auch noch eine Quelle aufgetan, die (zumindest noch vor ein paar Wochen) einen guten Restposten an TDK SA-X auf Lager hatten.
Betreffend Gehäusequalität der XL-II stimme ich dir zu. Ich habe noch ein paar gebrauchte XL-II-S rumliegen, die Qualität deren Gehäuse erreicht die XL-II leider nicht.

Ich verwende die XL-II und die TDK SA nebeneinander und kann klanglich keine Unterschied ausmachen. Die Maxell ist mir irgendwie sympatischer, vorallem weil es sie als 120er gibt. Ich werde mir noch XL-II 120 als auch TDK-SA 90 zulegen.

Gruss
Hallo, mfranz:

Chromdioxid ist nicht zwingend notwendig für Videocassetten: außer BASF (und zeitweise Agfa?) haben alle VHS-Videobandhersteller, von anfänglichen Ausnahmen vielleicht abgesehen, kobaltdotierte Eisenoxide verwendet. Das wären dann so etwa 90 % des VHS-Weltmarktes gewesen.

Und was "Made in Germany" und "heimische Materialien" angeht: auch BASF hat besondere Magnetband-Materialien in Japan zugekauft (das gilt vor allem für DAT und S-VHS).

Andererseits (... etwas OT ...): auch Chromdioxid konnte so dotiert werden, dass seine Koerzitivfeldstärke in die Nähe von (Rein-)Eisenpigmenten kam; dazu brauchte man aber das extrem teure Iridium, so dass diese Möglichkeit doch wieder ausschied.

F.E.
Zitat:Friedrich Engel postete
...
Andererseits (... etwas OT ...): auch Chromdioxid konnte so dotiert werden, dass seine Koerzitivfeldstärke in die Nähe von (Rein-)Eisenpigmenten kam; dazu brauchte man aber das extrem teure Iridium, so dass diese Möglichkeit doch wieder ausschied.
F.E.
Was bewirkt diese Dotierung in diesen Fällen eigentlich genau? Ich kannte das nur aus der Halbleitertechnik. Dort werden die reinen z.B. Siliziumkristalle mit anderen Stoffen gezielt verunreiningt (dotiert), um eben diesen Halbleitereffekt zu erreichen.
Zitat:Friedrich Engel postete
Chromdioxid ist nicht zwingend notwendig für Videocassetten: außer BASF (und zeitweise Agfa?) haben alle VHS-Videobandhersteller, von anfänglichen Ausnahmen vielleicht abgesehen, kobaltdotierte Eisenoxide verwendet. Das wären dann so etwa 90 % des VHS-Weltmarktes gewesen.
Die VHS-Videokassetten von Plus ("iB@se", hergestellt von SK) tragen die Bezeichnung "Chrom". Ist das in der Form (ohne "...dioxid") ein frei verwendbarer Begriff?
Michael/SH:
Also, jetzt muss ich ganz vorsichtig antworten, weil das nun wirklich nicht mehr mein Fachgebiet ist. So viel ist jedenfalls sicher: Reines Chromdioxid ist für Audio- wie für Video-Aufzeichnung nicht brauchbar. Nur durch gesteuerte Zugabe von Fremdmetallen erreicht man die notwendigen magnetischen Eigenschaften. Der "Wirkungsmechanismus" dürfte sich allerdings von der der Halbleiter-Dotierung deutlich unterscheiden.

Bei Eisenoxiden verhält sich die Sache entsprechend (um das hier missverständliche Wort "analog" zu umgehen!). Über eine Hc von ca. 30 kA/m waren Eisenoxide nicht "hochzukitzeln", da musste schon die Kobaltdotierung her - was schon in den späten 1950er Jahren angefangen haben müsste.

timo:
Chrom selbst ist bekanntermaßen unmagnetisch (was schon ein Edelstahlbesteck mit entsprechend hohem Chromgehalt zeigt). Was die SK-Leute auf ihre Videokassetten schreiben, kann ich mir nicht erklären. Wenn sie wirklich noch Chromdioxid verwenden, müsste das aus Restbeständen (Ausverkauf?) aus Ludwigshafen stammen, denn auch DuPont hat die CrO2-Fertigung schon lange eingestellt.

F.E.
Zitat:timo postete
Zitat:Friedrich Engel postete
Chromdioxid ist nicht zwingend notwendig für Videocassetten: außer BASF (und zeitweise Agfa?) haben alle VHS-Videobandhersteller, von anfänglichen Ausnahmen vielleicht abgesehen, kobaltdotierte Eisenoxide verwendet. Das wären dann so etwa 90 % des VHS-Weltmarktes gewesen.
Die VHS-Videokassetten von Plus ("iB@se", hergestellt von SK) tragen die Bezeichnung "Chrom". Ist das in der Form (ohne "...dioxid") ein frei verwendbarer Begriff?
Vielleicht meinen die soetwas wie Chromesubstitute, oder Chromeeigenschaften. Den Marketing-Leuten traue ich so alles zu... Big Grin
[Bild: vhsib.jpg]

Das ist die besagte Videokassette. Zitat rückseitiger Hüllentext: "Die Aufnahmequalität von Chrom-Magnetpigmenten liegt weit über der anderer magnetisierbarer Stoffe. Dies beweisen unabhängige Tests."
i-base-Videokassette "Chrome":

Wunderbares, ahnungsloses Marketing-Ge...quatsche. Stand bei professionellen Videokassetten sind (Rein-)Eisenpigmente. Wie die (nicht ganz deutlich lesbare) Grafik zustande gekommen sein soll, ist mir ein Rätsel.

Was Logos wie "16:9" und "PAL" usw. auf dem Schuber sollen, steht in den Sternen: das ist schließlich keine Eigenschaft der VC.

Eine andere Möglichkeit, wie "Chrome"-Band in diese Kassetten gekommen sein könnte: Aufkauf größerer Rohwickel-Bestände (also für Duplizierer gedachte Videomagnetbänder in großen Längen, dann entsprechend konfektioniert). Es gab ja unlängst eine günstige Einkaufsmöglichkeit nahe der deutsch-französischen Grenze ...

F.E.
Zitat:Friedrich Engel postete
...
Stand bei professionellen Videokassetten sind (Rein-)Eisenpigmente. Wie die (nicht ganz deutlich lesbare) Grafik zustande gekommen sein soll, ist mir ein Rätsel.

Was Logos wie "16:9" und "PAL" usw. auf dem Schuber sollen, steht in den Sternen: das ist schließlich keine Eigenschaft der VC.
...
Im Video-Amateursektor ist bei Digitalvideo ME (metallbedampft) überlich. Bei Digital-8 kann es auch MP (Metallpigmente) sein.

Schon früher kamen Leute in ein Geschäft und verlangten Stereo-, oder Vierspurbänder. Das ist eben für die 'dummen' Verbraucher, die 'wollen' das wohl so beschriftet haben, da im Supermarkt, an den Grabbelständen kein kompetenter Ansprechpartner mehr zu finden ist.