Tonbandforum

Normale Version: Seltsames Klebephänomen bei LPR35
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Ich habe vor einiger Zeit ein großes Konvolut an BASF LPR35 aufgekauft. Die Bänder sind massiv geschnitten (wohl Masterbänder, wenn gleich kein Studiobandmaterial) aber tiptop in Ordnung. Bis auf eine etwas ominöse Eigenheit: Ungefähr jedes zweite bis dritte Band ist auf den allerletzten Metern verklebt und verursacht dann beim Umspulen ein kleines "Feuerwerk". Wenn ich die letzten Meter einfach wegschneide, ist das Band durchgängig perfekt. Da die verklebte Stelle IMMER auf den letzten Metern liegt, vermute ich einen Zusammenhang mit der Spule oder dem Nachlaufband oder dem dort verwendeten Klebeband. Allerdings sind die Bänder ja auch zwischendurch extrem häufig geklebt und das hat für keine Probleme gesorgt. Das grüne Vorlaufband genauso wenig. Kann sich denn aus der Spule etwas gelöst haben, was in den Wickel gezogen und diesen verklebt hat? Ich finde wirklich sehr auffällig und kann es mir nicht richtig erklären.
Hallo Helge, was klebt denn genau aneinander? Die Magnetschicht an der Rückseitenmattierung der nächsten Lage, oder irgendwas anderes? Sind Rückstände erkennbar?

Manchmal oxidieren bei BASF die Schaltstreifen zwischen Magnet- und Vorspannband. Da tritt dann eine grüne Masse aus, welche durchaus ein paar Lagen Band miteinander verkleben kann. Abhilfe: Mit Spiritus reinigen, Schaltstreifen rausschneiden und ersetzen, oder je nach Gerätefuhrpark einfach weglassen.

Es kann aber auch durchaus sein, daß das Magnetband selbst klebrig wird. Gerne gerade auf den letzten Metern, die noch nie von der Spule abgewickelt wurden. Allerdings kenne ich dieses Verhalten bisher nur von LP 35 Ferro LH und DP 26 Ferro LH jeweils ab ca. 1984, nicht von LPR/DPR.

Aus welchem Zeitraum sind denn die Bänder?

Viele Grüße,
Martin
Ich wollte ein weiteres Band umspulen und rechtzeitig stoppen um von Hand weiterzudrehen, um deine Frage genau beantworten zu können, aber war zu spät. So sieht das dann jedenfalls aus. Was da jetzt exakt war, kann man an den Unfallspuren nicht mehr richtig gut erkennen.

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Ich würde sagen, die Magnetschicht klebt an der Rückseitenbeschichtung fest und reißt dann irgendwie ab. Es ist wieder auf den letzten Metern passiert. Zum Glück. Ich werde die Stücke natürlich rausschneiden. Aber die Ursache wäre schon interessant zu kennen.

Die Bänder stammen meines Wissens aus den 90ern. Die PLZ auf den Karton ist schon fünfstellig, also jünger als 1993.
Vielleicht liegt es an einer zu hohen Festigkeit des Bandwickels?
Der Bandwickel ist in Kernnähe der Spule am festesten, da dort durch den geringen Kerndurchmesser beim Spulen der höchste Bandzug entsteht.
Gemischt mit langer Lagerung und ungünstigen Ümgebungsbedingungen (Temperatur; Luftfeuchtigkeit usw.) kann zu derartigen negativen Effekten führen.

Bernd
Das sieht leider genauso aus wie der erwähnte Defekt bei den jüngeren Ferro-LH-Typen. Der von Bernd beschriebene Effekt des höheren Bandzugs trägt natürlich auch dazu bei, daß die inneren Wicklungen am stärksten betroffen sind. Mit der Zeit werden dann aber immer größere Abschnitte klebrig und/oder verlieren ihre Beschichtung. Je höher die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit, desto schneller.

Also am besten möglichst bald die Aufnahmen solcher Bänder umkopieren.

Viele Grüße,
Martin
Zwar schon ein paar Tage her, aber trotzdem:

Ist das wirklich LPR35?

Ich kenn das von AGFA PEM368 und PEM369 Bändern,.