Tonbandforum

Normale Version: Pioneer CT-S 550 S - Dolby S-Platine
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Hallo,

ich habe ein Pioneer CT-S550 S Kassettendeck, dass mit Dolby S Probleme hat. Eine der beiden auf der Hauptplatine stehenden Dolby S Platinen hat einen Wackelkontakt.
Das Problem ("man muss dem Gerät einen leichten Schlag geben") scheint ja nicht so selten zu sein.
Meine Frage ist: Wie kann ich diese Platine lösen? Ist sie nur gesteckt oder gelötet? Der Sockel ist mit einem weißen Klebstoff (?) umgeben, und ich will da keinen Schaden anrichten.

Danke für alle Antworten

Jean Henry
Ist gelötet... muss meist von unten nachgelötet werden.
Hallo,
inzwischen habe ich die Kontakte der Dolby S Platine auf der Hauptplatine nachgelötet, allerdings ohne Veränderung.
Beim Versuch, die oberen Kontakte nachzulöten, habe ich es leider vermasselt.
Habe vergessen den Netzstecker zu ziehen, und - vermutlich - einen Kurzschluss erzeugt.

Folge ist, dass - egal ob mit oder ohne Dolby - sowohl bei Wiedergabe als auch bei Aufnahme die db-Anzeige immer auf 0,5 db steht (beide Kanäle) und ein Brummen zu hören ist.

Es ist kein Bauteil offensichtlich "abgeraucht". Hat jemand eine Idee, wo ich ansetzen könnte?
Das SM habe ich, es war der Kontakt CN252A. Ich habe  m.E. die Kontakte 1 und 2 miteinander verbunden.

Das Ganze ist um so ärgerlicher, weil ich das Gerät mechanisch wieder hergerichtet hatte und Dolby eigentlich gar nicht verwende. Ich hätte es trotz Wackelkontaktes weiter benutzen können.
VG Jean
Na ja, deine Angaben sind etwas dünn. Du hättest dazu schreiben können, dass du die negative Spannungsversrogung gegen Masse kurzgeschlossen hast und ob die - 6 V jetzt noch vorhanden sind. Wenn nicht musst du dir mal den Bereich um Q 2004 im Netztei auf Seite 9 (pdf von elektrotanja) anschauen. Zudem wäre es auch nett gewesen, wenn du die Position von CN252A im Manual beschrieben hättest. Seite 9 unterer Dolby Schaltkreis im Wiedergabezweig.
Ich habe jetzt mal gemessen, und folgendes festgestellt:

am Trafo Kontakte 1-2 bzw. 3-2 jeweils 9,5 V AC

an IC 1004 Kontakt 1 -12,8 V ; Kontakt 3  1,0 V
an IC 1003 K1            12,7 V;   K3            0,3 V

an C 1007 2,7 V
an C 1008 0,7 V (alles DC, gemessen jeweils gegen GNDA)

an letzteren beiden müssten wohl die +/-6V anliegen. Leider kann ich aus den Messwerten nicht ableiten, was los ist. Ich kann zwar messen und löten, aber Fehler in der Elektronik finden, das ist mir zu hoch.
In dem Netzteil sind 2 Sicherungen. "ICP-N20" Miss mal vor der Sicherung und dahinter. Ich gehe davon aus, dass eine odere beide durch sind. Q1004 und Q1003, einmal am Kollektor und einmal am Emitter messen. Stelle bei deinen Spannungsmessungen gegen GNDA sicher, dass da auch wirklich die Masse ist.
Ich muss zu meinem Durchblick noch mal nachfragen.
Den Sinn von IC 1003/4 konnte ich mir bisher gar nicht erklären, solcherart Sicherungen kannte ich bisher nicht. 

Die Messwerte vorher (Kontakt1) und nachher (K3) haben wir schon.
Laut Schaltplan sind K3 der Sicherung direkt mit Kontakt2 von Q1003 verbunden, diese Messwerte sollten gleich sein, haben wir auch schon.
Am Kollektor von Q1003 liegen demnach 0,3 V an.
Am Emitter von Q1003 (K1) müsste der gleiche Wert wie am Kondensator C1007 (oben) anliegen (2,7 V)  weil die beiden ja auch direkt verbunden sind.

Nun wollte ich trotzdem nochmal nachmessen, habe aber das Problem, dass Q1003 auf dem Schaltplan zwar drei Anschlüsse hat, auf dem Bestückungsplan aber (scheinbar) nur zwei.
Während bei Q1001 (neben Q1003) an den Kontakten "E,C,B" steht, steht bei Q1003 nur "1,3". Auch ist das "Sockelsymbol" ein anderes, obwohl beide lt. Schaltplan einfache npn-Transistoren sind.
An solchen Kleinigkeiten verzweifele ich dann.

Ich habe gegen GNDA gemessen, indem ich auf der Platine einen Verbindungsdraht berührt habe, an dem "GNDA" steht. Auf dem Bestückungsplan  z.B. direkt neben C1010.
an IC 1004 Kontakt 1 -12,8 V ; Kontakt 3 1,0 V
an IC 1003 K1 12,7 V; K3 0,3 V

Und hast du mal Durchgang gemessen an den Sicherungen? Da scheint ja keiner mehr zu sein. Die Sicherungen sind wahrscheinlich hin.
Den Rest kann ich nicht nachvollziehen. Ist doch absolut egal, was auf dem Bestückungsplan steht. Oft sind da auch einfach Fehler. Wichtig ist doch nur, wie es in Wirklichkeit aussieht.
Ich habe an den beiden Sicherungen gemessen.
IC1003 zeigt folgendes: lege ich die Messspitzen mit +/- an K1/K2, zeigt das MG 0.
Vertausche ich die Spitzen, geht die Anzeige von ca. 40 kOhm gleichmäßig aufwärts, bei 60 kOhm habe ich abgebrochen.

Bei IC1004 ist es anders: mit +/- an K1/K2 werden konstant 8,5 MOhm angezeigt.
Vertausche ich die Spitzen, sind es 0 Ohm.

Danke für deine bisherige Geduld, hoffentlich kommen wir noch weiter.
Zm Verständnis. IC 1003 und IC 1004 sind Sicherungen, die sobald der Strom zu hoch wird den Strom unterbrechen. Die Sicherungen sind aber automatisch rückstellend. Da du an keinem der beiden Kollektoren von Q1003 bzw. Q 1004 12 V, bzw -12 V misst, muss ein Kurzschluss vorliegen, der die Sicherungen ansprechen lässt. Ich würde die Verbindung des Netzteils zu de Verbrauchern auftrennen. Liegen dann 6 V, bzw, -6 V an den Kondensatoren C1009 und C 1010 an, liegt der Kurzschluss in den Verbrauchern. Liegt dann immer noch keine Spannung an, musst du im Netzteil suchen.
(23.02.2024, 21:16)AKRETA schrieb: [ -> ]Die Sicherungen sind aber automatisch rückstellend.


Die Dinger (ICP Nx) sind doch nicht selbst rückstellend, ein mal ausgelöst sind die hin.

Gruß Ulrich
Das steht im Datenblatt anders. Ich war auch verwundert. Vielleicht habe ich es auch falsch verstanden. Für mich würde es keinen Sinn machen ein IC anstelle einer Sicherung einzusetzen, wenn das genauso reagiert, wie eine Sicherung, daher fand ich das plausibel.
Infos zum inneren Aufbau dieser IC-Protectoren hbe ich nirgends gefunden. Nur die Vorteile gegenüber Feinsicherungen.
U.a. geringeren Widerstand: bei IPC-N20 (0,8 A) 0,1 Ohm.

Was sagen denn die Durchgangs-Messwerte aus? Ich hätte bei einer Sicherung erwartet, dass (wenn sie defekt ist) sie keinen Durchgang hat, unabhängig von der Polarität des Prüfstromes. Außerdem verhalten sich beide auch noch unterschiedlich. Sind beide oder eine defekt?

Wie trenne ich die Verbraucher ab? Das wären wohl die Pfeile an C1009/10 auf dem Schaltplan nach oben/unten. Nur - wo gehen die hin bzw. was bedeutet die Angabe VA6 (oder VAG) bzw. VE6 (VEG)?

Die Herangehensweise erscheint mir zweckmäßig: Abtrennen und beide ICP wechseln. Muss ich aber erstmal die Bauteile besorgen.
Inzwischen sind nun die Ersatzteile angekommen und ich kann wieder etwas berichten.
Zunächst habe ich die beiden Sicherungen ausgelötet und vermessen: beide tot.
Daraus habe ich gelernt, dass es wenig sinnvoll ist, Durchgang zumessen, wenn Kondensatoren in der Nähe sind, die sich durch den Messstrom laden oder entladen.

Dann die neuen Sicherungen eingelötet und siehe da: es geht wieder, ich bin begeistert.
Ein Problem gelöst, nun muss ich noch den Wackelkontakt an der Dolby-S-Platine finden, hoffentlich ohne wieder Schaden anzurichten. Wenn ich den nicht finde, ist es nicht schlimm, Dolby benutze ich ohnehin nicht.
Danke noch mal für alle Hinweise, allein hätte ich es nicht hinbekommen.