Tonbandforum

Normale Version: Frage zu Neopilot
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Weiß jemand weshalb beim Neopilot Verfahren 2 parallele Spuren mit der selben 50 Hz Synchronfrequenz bespielt werden?
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Gruß Jan
Der Audiorecorder verfügt über zwei Aufnahmeköpfe, einen Vollspur-Monokopf, der in der Standardkonfiguration Audio aufzeichnet. Der zweite Aufnahmekopf ist der Neo-Pilot-Kopf (dieser Kopf dient auch zur Wiedergabe des Pilotone-Signals). Dieser Kopf ist im 90-Grad-Winkel zum Audiokopf ausgerichtet und wird in der Mitte des Mono-Audiosignals aufgezeichnet. Dieses um 90 Grad phasenverschobene Signal (und ein Push-Pull-Signal) löscht sich selbst aus und ist auf dem Audiowiedergabekopf nicht hörbar (ähnlich wie wenn ein einzelnes Audiosignal auf zwei Kanäle aufgeteilt und die Phase auf einem umgedreht wird). wenn beide Titel mit gleichen Pegeln wiedergegeben werden, löscht sich das Signal aus. Der einzige Nachteil dieses Systems besteht darin, dass bei der Wiedergabe eines Pilotone-Bandes auf einem Stereorecorder das 60-Hz-Signal zu hören war (es sei denn, die beiden Stereokanäle wurden wieder zu Mono kombiniert).
Die Pilotfrequenz wird doch um 90 Grad verschoben polarisiert gegenüber der Tonfrequenz aufgezeichnet.
Kann denn ein normaler Mono oder 2 Spur Wiedergabekopf überhaupt die Pilotfrequenz hörbar erfassen?
Werden die beiden Pilotspuren gleich oder phasenverschoben mit der Pilotfrequenz beschrieben?

Gruß Jan
Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich so einen Neopilot-Kopf aus einer M5 noch irgendwo rumliegen. Die Polschuhe stehen meiner Erinnerung nach auch um 90 Grad zur Bandlaufrichtung versetzt.

Martin
??? 
Beim Neopilottonverfahren gibt es doch keine "Quermagnetisierung" bzw. 90 Grad Aufzeichnung. Siehe Bild in Beitrag 1.

Gruß Ulrich
Beim Neopilotverfahren (Patent: Stefan Kudelski) werden die beiden Spuren gegenphasig gespeist, deswegen löschen sie sich bei Monowiedergabe vollständig und bei 2x2mm Stereowiedergabe weitgehend aus.

Aus dem SM zur Nagra III:
Das Neopilot-System beruht auf einem Zweispur-Magnetkopf mit symmetrischen Systemen für Längsaufzeichnung. Die Wicklungen beider Systeme sind um 180° versetzt geschaltet und liegen in einer Brückenschaltung. Der eine Brückenzweig besteht aus einem Übertrager, dem vom Oszillator über eine Kapazität die Vormagnetisierung zugeführt wird, der andere Brückenzweig aus zwei parallel liegenden Widerstandsketten zur Auskopplung der Wiedergabespannung bzw. zur Einkopplung der Aufnahmespannung. Die Mitten der Widerstandsketten sind als Potentiometer zur Symmetrierung ausgeführt.

Das vorherige Pilottonverfahren (Schürer DBP 800 157) basierte tatsächlich auf einer - im Patent unerwähnten - Transversalmagnetisierung, bewährte sich aber nicht. Siehe "Zeitschichten" IV, S. 470 ff.
(17.12.2023, 23:49)uk64 schrieb: [ -> ]??? 
Beim Neopilottonverfahren gibt es doch keine "Quermagnetisierung" bzw. 90 Grad Aufzeichnung. Siehe Bild in Beitrag 1.

Gruß Ulrich

Stimmt, hatte ich in dem selbst eingefügten Bild übersehen, Danke.
Habe das in meiner Frage entsprechend gestrichen.....

Danke an alle die mich hier auf den richtigen Weg gebracht haben.....

Gruß Jan