Hallo zusammen,
ich habe eine Frage, wo ich in den Tiefen des Forums noch keine Antwort dazu bekommen habe. Es geht darum, einen Schaltplan zu zeichnen.
Ich dachte mir, nachdem es jetzt schon so lange Computer gibt, müsste es doch eigentlich auch möglich sein, sich beim Zeichnen eines Schaltplans per Software unterstützen zu lassen.
Da ich im Forum dazu nichts gefunden habe, habe ich mal im Internet nach entsprechenden Programmen gesucht. Da ich nicht vorhabe, damit Geld zu verdienen, sollten es freie und kostenlose Programme sein. Außerdem sollte die Bedienung nicht allzu kompliziert und die Lernkurve nicht allzu steil sein. Englisch wäre aber kein Problem.
Was ich gefunden habe, sind Hinweise auf folgende Programme:
TinyCAD
ProfiCAD
KiCAD
Target 3001!
Solve Elec
Außer den Namen weiß ich darüber noch nicht viel.
Ich frage einfach mal in die Runde, ob es Empfehlungen gibt, womit ich anfangen sollte.
Viele Grüße
Gerold
Hallo Gerold,
ich selbst arbeite mit einer professionellen Software, die ich nun mal habe und die ich auswendig kenne. Deshalb habe ich nicht wirklich Grund, mich mit anderen Programmen näher zu beschäftigen. Aber was mir seit einiger Zeit immer mehr begegnet ist
KiCAD.
Ich selbst kenne es noch gar nicht, aber es ist nach meiner Beobachtung der Shooting Star, das muss Gründe haben. Es wird auch von immer mehr Dienstleistern (Board - Fertiger) genannt und unterstützt.
LG Frank
Hallo Gerold,
das kommt drauf an, was Du zeichnen willst.
Für Elektronik-Schaltungen benutze ich KiCAD, das hat eine sehr umfangreiche Bibliothek; eigene Bauteile können relativ einfach erstellt werden. Für Stromlaufpläne ist das Programm weniger geeignet.
Damit kann man dann auch die entsprechenden Platinen erstellen (und exportieren). Für die Platinen gibt es auch eine 3-D-Ansicht.
Gruß,
Karl
Ich hätte gesagt Eagle in der kostenlosen Version:
https://www.autodesk.de/compare/eagle-vs-eagle-premium
Habe ich jahrelang benutzt, kann aber nicht 100% sagen ob die aktuelle Freeware wesentliche Einschränkungen hat.
Ob man das leicht erlernen kann ?
Ich habe im Studium schon viel HW gemacht und kenne daher einige solcher Programme (halt von früher) und daher fiel es mir leicht.
Platinendaten kann man damit auch erzeugen.
LTSpice (
https://www.analog.com/en/design-center/...lator.html) ist auch recht intuitiv mMn aber eher ein Simulationsprogramm.
Standard Schaltpläne gehen damit aber auch, aber Platinendaten kann man damit nicht erzeugen.
Willst du nur Schaltpläne zeichnen oder später ggfs. Schaltungsanalysen oder auch Leiterplatten, neudeutsch PCBs, generieren?
Gruß Jan
Ich will zunächst nur mal einfache Schaltpläne zeichnen. Ich glaube nicht, dass ich weitere Möglichkeiten benötige.
Gruß Gerold
Dann würde ich dir Eagle 6.60 empfehlen.
Gibt es kostenlos und funktioniert offline.
Ich benutze ebenfalls Eagle
Target 3001 ist eine deutsche Software mit umfangreicher Bauteilbibliothek.
Auch hier gibt es eine kostenfreie Version für bis zu 250 Pin.
Die benutze ich.
Eagle ist der Klassiker unter der Layout- und PCB Software, ist leider von Autodesk bereits abgekündigt und wird nicht mehr weiterentwickelt.
Gruß Jan
Ich hätte Multisin in der Version 13.0 anzubieten.
Einfaches Beispiel einer Höhenanhebung und einer Bandsperre mit den jeweiligen Kurven:
[
attachment=66434]
Es können auch wesentlich komplexere SP gezeichnet und untersucht werden, von der A77 bis zur M15 A (für beide habe ich Beispiele).
Den S-Plan nutze ich schon seit 2 Jahrzehnten, auch mit WIN11 und bin voll zu frieden.
Der besteht aus 2 Teilen, wobei der eine nur der READER ist.
Der dann benötigt wird, wenn der erstellte Plan exportiert wird und auf einem anderen PC gelesen werden soll.
(29.11.2023, 22:55)Ferrograph schrieb: [ -> ]Eagle ist der Klassiker unter der Layout- und PCB Software, ist leider von Autodesk bereits abgekündigt und wird nicht mehr weiterentwickelt.
Gruß Jan
Ich benutze die uralte Eagle Version 6.3 Light und komme sehr gut damit klar.
Für mich muß da nichts weiterentwickelt werden.
Die Installationsdatei habe ich noch. (kann ich auf Wunsch bereitstellen, bitte PN)
Die einzige Einschränkung bei der Light Version ist die Platinengröße bei den Layouts.
Die Schaltpläne betrifft das aber nicht.
Eine gewisse Einarbeitungsphase wird es bei jedem Tool geben.
Hier mal der letzte Schalplan, den ich damit erstellt habe.
Das ist die Ansteuerung des Kaltstartventils für den BMW 2002tii
Die Dinger gehen gerne mal kaputt, weil der 6-polige Stecker oft von Laien verdreht wird. Dann rauchts...
Gruß, Jan
(01.12.2023, 09:33)janbunke schrieb: [ -> ]Ich benutze die uralte Eagle Version 6.3 Light und komme sehr gut damit klar.
Für mich muß da nichts weiterentwickelt werden.
Hallo Jan,
das will ich damit auch nicht in Abrede stellen.
Eagle ist natürlich intuitiv zu bedienen, war früher quasi Standard für das Board Layout.
Es gibt da weiterhin auch weltweite Unterstützung von Bauteil-Bibliotheken und entsprechenden Foren, selbst wenn Autodesk ganz den Stecker zieht kann man damit sicherlich weiterarbeiten.
So hat jeder seine Lieblingssoftware in die er sich eingearbeitet hat...
Gruß Jan
(01.12.2023, 09:33)janbunke schrieb: [ -> ] (29.11.2023, 22:55)Ferrograph schrieb: [ -> ]Eagle ist der Klassiker unter der Layout- und PCB Software, ist leider von Autodesk bereits abgekündigt und wird nicht mehr weiterentwickelt.
Gruß Jan
Eagle war früher ein super Programm. Der Ursprung kam ja auch vom 'E'infach 'a'nzuwendender 'g'raphischer 'l'ayout 'E'ditor. Es wurde ursprünglich von CADSoft aus München entwickelt.
Als CADSoft verkauft wurde, begann der Abstieg mit Eagle.
Jeder damalige Student der E-Technik ist wahrscheinlich mit einer gecr... Version von Eagle "aufgewachsen". Ich habe es erstmals 1989 auf meinem DOS-Rechner installiert und lange damit gearbeitet.
[quote pid="355906" dateline="1701419581"]
Die einzige Einschränkung bei der Light Version ist die Platinengröße bei den Layouts.
Die Schaltpläne betrifft das aber nicht.
[/quote]
Die Demo-Version war immer auf eine Schaltplanseite beschränkt. Ist das mittlerweile anders?
Bei komplexeren Designs ist Eagle mittlerweile leider "unbrauchbar" geworden. Diese Lücke werden sie auch nicht mehr schließen können und deshalb zukünftig vom Markt verschwinden. In diesem Segment hat KiCad mächtig aufgeräumt.
Zum reinen Zeichnen von Schaltplänen ist Eagle -nach wie vor- geeignet, weil einfach und intuitiv.
Beruflich arbeite ich seit Jahren mit dem Altium-Designer. Meiner Meinug nach, eines der aktuell besten Programme im professionellen Bereich.
(auch wenn es für ein neues Feature immer kostenlos mindestends zwei fiese Bugs dazu gibt).
Beste Grüße,
Wilhelm
Ich nutze schon sehr lange Target, seit Version V8, mit der Zeit hat sich das stark entwickelt sodass ich meine Experimente z.B. auch mit KICAD und Eagel wieder aufgegeben habe.
KICAD gefiel mir nicht so richtig, war mir irgendwie zu bunt, wie das mit der neusten Version aussieht weiß ich aber nicht, da wird man sicher auch viel verbessert haben.
Die neuste, kostenlose Target 3001 Version hat leider nur 250 Pin für die Leiterplatte, eine Limitierung beim Schaltplanentwurf habe ich noch nicht feststellen können. 250 Pin sind nicht sehr viel, eine gut bestückte Euro Platine mit einigen ICs ist damit nicht machbar. Habe aber noch eine gekaufte ältere Version die 400 Pin erlaubt, damit kann man schon mehr anfangen.
Ich hab es vor einem Jahr verpasst mir die größere Version mit 700Pin zu kaufen, nicht weil die kommerziell verwendet werden kann, sondern weil ich ein größeres Projekt hatte. Die soll nun € 276 kosten und dass wird als Black Friday Deal beworben. Allerdings finde ich einige Bauteile die ich brauche nicht in der Bibliothek und die soll bei der freien Version die gleiche sein wie bei der gekauften, auch gibt es für viele Bauteile kein 3D-Modell, ist zwar nicht unbedingt notwendig, man kann die Platine aber besser beurteilen ob alles passt. Man kann allerdings 3D-Modelle anfertigen im Programm, das ist mir aber zu aufwendig.
Na ja, das ist mit dann doch zu teuer für alle X Jahre mal ein Projekt mit mehr als 400 Pin, mache dann 2 Platinen.
Eagle kann nur 18 cm² Layout in der Free Version, das ist aber sehr wenig.
Wer also am Schaltplan machen Spaß findet und doch mal eine Platine machen will, oder machen lässt, ist mit Target gut beraten, es gibt umfangreiche Hilfe und alles auf Deutsch.
Das ist max. machbar, 248 Pin von 250, die grauen Blöcke sind Relais, ohne 3D-Modell.
[attachment=66513] [attachment=66514]
Gruß
Peter
Vielleicht sprengen wir ja den Thread; Target hat in der kostenfreien Version nur die Pin-Begrenzung auf dem Board, Schaltpläne können mehr Bauelemente aufnehmen.
Die Software läuft bei mir unter Linux, auch der Autorouter arbeitet hervorragend.
Das letzte Projekt war ein universeller Wiedergabeentzerrer für 3 Bandgeschwindigkeiten, nur als Beispiel.
Schaltplan:
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3-D Modell:
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bestückte Leiterplatte:
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Für das bloße Zeichnen von Stromlaufplänen ist das Programm sicherlich überdimensioniert, aber man kommt schnell auf den Geschmack mehr zu wollen.
Gruß Jan
Habt Ihr mal Fritzing ausprobiert - das ist nicht ganz kostenlos aber fast ( 8 Euro für den Download ), und wurde mal von der Uni Kassel entwickelt, um Studenten die Möglichkeit zu geben, den kompletten Workflow abzubilden und zu dokumentieren - vom Breadboard Prototypen bis zur fertigen Leiterplatte. Schaltplan ist dabei inklusive.
Gruß Frank
Nochmals vielen Dank an alle für die ausführlichen Beiträge.
Ich denke, es ist nicht falsch, dass hier Hinweise auf unterschiedliche Software gegeben wurden.
Ich habe mich inzwischen entschieden, es einmal mit KiCAD zu probieren. Das ist frei und OpenSource. Ich habe mir das Programm in der aktuellen Version 7.0 installiert und etwa eine Stunde lang Tutorials auf youtube geguckt.
Danach kann ich damit einfache Schaltpläne zeichnen, wie ich es vor hatte. Ein einfaches Beispiel habe ich angehängt . Es wird dabei "nur" ein Relais betatigt.
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attachment=66594]
Hier darf natürlich über Schaltplansoftware weiter diskutiert werden.
Viele Grüße
Gerold
Na wenn du mit nur 1h Lernaufwand gut zu Recht kommst, ist doch alles prima!