Tonbandforum

Normale Version: Philips N4416 Spannungen zu hoch
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Ich wollte vor einigen Tagen mal wieder mein N4416 in Betrieb nehmen:
- Eingeschaltet, alles normal
- Start gedrückt
- Heftiger Knall, Rauchwolke aus dem Gerät, Kondensator C504 auf Stromversorgung explodiert
Ich habe den Kondensator 150µ/25 V durch einen 150µ/63V ersetzt.
Beim Nachmessen der Spannungen fiel mir auf, dass alle Gleichspannungen mindestens 20% zu hoch waren.
Nachmessen der Netzspannung ergab 235 V AC, was ja noch zulässig ist.
Habe daraufhin zur Sicherheit den Wahlschalter für die Eingangsspannung von 220V auf 240V geschaltet.
Danach sind alle Gleichspannungen immer noch viel zu hoch:
Soll               Ist
20V              23,3V
38V              43,2V
28V              34,1V
22,5V           22,9V
Spulenantrieb funktioniert, aber kein Signal am Anzeigeinstrument oder Ausgang.
Bevor ich weiter suche hier meine Frage: Die Ausgangsspannung des Netztrafo ist im SM nicht dokumentiert.
Hat jemand die mal gemessen? Bei mir sind es 18,7 V AC, was mit den gemessenen Gleichspannungen recht gut zusammen passt, aber viel zu hoch wäre, falls die Angaben im SM stimmen. 
Bei der Explosion lagen an dem Kondensator übrigens 26,9 V an, was sein jähes Ende erklärt, da er nur 25V vertrug (Designfehler??)
Fließen denn bei deinen gemessenen Spannungen auch Ströme? Außer den 22,5/22,9 V sind die ja alle unstabilisiert, so dass sie im Leerlauf oder bei geringerer als der Nennbelastung dann ansteigen.
Danke, das ist die Lösung:
Bei Stromfluß,z.B. eingeschaltetem Bandtransport sinken die Spannungen deutlich in den zulässigen Bereich:
Soll         Ist
20          21,2
38          40,4
28          32,8
22,5       22,7

Sie sind zwar immer noch etwas zu hoch (10%) , aber das sollte ok sein, nehme ich an. 
Der Spannungswahlschalter steht weiter auf 240V und da werde ich ihn auch lassen.
Dann ist der ELKO C504 wohl aus Altersgründen "in Rente gegangen"....
Jetzt muss ich also weiter nach dem auf beiden Kanälen fehlenden Signal suchen.
Falls da noch jemand einen Tip hat, wo ich anfangen soll zu messen, wäre ich dankbar.
Schönen Dank
Peter
Das fehlende Signal, das sicher auf ein defektes Bauteil in der Verstärker-Elektronik zurückzuführen ist, wird auch der Grund für die immer noch etwas hohen Ist-Werte von 28 und 38 V sein. Gern verabschieden sich die in der Stromversorgung einzelner Stufen vorhandenen Abblock-Elkos, die meist einen Serienwiderstand vorgeschaltet haben. Wenn der Elko Schluss hat, geht meist auch der Serienwiderstand in die ewigen Jagdgründe ein, was eine Nichtfunktion der Stufe und damit eine verringerte Stromaufnahme aus dem Netzteil zur Folge hat. 
Genauso hatte ich das mal bei meiner RdL.

Ich lade mir mal das Service Manual runter....

So wie ich das etwas unübersichtliche Schaltbild sehe, hat Philips solche Blockelkos gar nicht eingesetzt. Auch finde ich keine Stellen der Schaltung, wo die 28 und 38 V verwendet werden. Gibt es in dem Gerät denn gesteckte Platinen?
Ja, es gibt einige gesteckte Platinen, siehe beigefügte Fotos. Das sind die beiden Record/Playback Units U1 und U101 sowie die beiden Indikator Units U6 und U106 und die Oszillator Unit U2 auf der Hauptplatine Print 1. Auf der abgesetzten Platine Print 2 unter den Wickelantrieben ist noch die Speed Control Unit U201 gesteckt.
Die Spannungen 28 V © und 38V (B) kann ich im SM auch in keinem Bild finden außer auf der Spannungsversorgung.
Dort geht im Gerät von Punkt B kein Kabel ab, von C allerdings ein Kabel, dessen Verlauf ich noch nachverfolgen muss, da es im Hauptkabelbaum verschwindet und dort mehrere Kabel mit gleicher Farbe sind.
[attachment=65234][attachment=65235][attachment=65236]

Habe jetzt auch das Kabel von Spannung C gefunden. Es geht auf Print 6 (Bedientasten Play, Stop, FWD...)
Im Schaltbild ist die Stelle es unter der Indicator Unit U6 gezeichnet.