Tonbandforum

Normale Version: Uher SG561 Royal läuft nur noch auf 19cm/s
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Hallo zusammen,

ich bin vor ein paar Wochen in den Besitz einer Uher SG561 Royal gekommen samt ein paar Tonbändern. Auf dem Gebiet Tonbandgeräte bin ich absoluter Anfänger, und als solcher habe ich das Gerät bedenkenlos in Betrieb genommen.

Das Gerät spielte zuerst auf allen Bandgeschwindigkeiten problemlos, die meisten Bänder (natürlich) auf 9,5cm/s. Nachdem ich aber zuletzt ein Band auf 19cm/s abgespielt habe, versagt das Gerät nun alle Geschwindigkeiten außer 19. Man hört den Motor laufen, aber weder Reibrad noch Capstan bewegen sich. Das Vor- und Zurückspulen funktioniert ebenfalls noch.

Hat jemand eine Idee, wie das zu beheben ist oder sollte da ein Profi ran?

Danke,
Jens
Hallo Jens,

die Geschwindigkeiten beim SG 561 werden über ein Stufenrad aus Messing angesteuert, das auf der Motorwelle sitzt. Die Geschwindigkeiten ergeben sich aus dessen verschiedenen Durchmessern. Bei 19cm liegt das Reibrad, das die Antriebkraft auf die Capstanschwungmasse überträgt, ganz unten an. Wenn man auf 0 und dann auf 9,5 umschaltet, so muss das Reibrad eine Stufe höher "klettern" und dort mittig anliegen. Falls das nicht klappt, kann die Umschaltung mechanisch blockert sein. Oder das Stufenrad sitzt nicht korrekt auf der Motorachse, entweder zu hoch oder zu tief. Um die Stufenradeinstellung zu korrgieren, musst du Tonkopfträger und obere Platte entfernen , das SG 561 hochkant auf die linke Seite stellen und vorsichtig aufklappen (Achtung Kabel Platine! VU-Meter fixieren!). Dann das Rad mit Antriebsgummi ausbauen und das Gerät so weit aufklappen, dass du mit einem Schraubendreher eine Madenschaube, die das Stufenrad auf der Motorachse hält, lockern. Dann lässt sich das Stufenrad justieren. Nützliches Hilfsmittel ist eine Taschenlampe. Viel Erfolg

Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
Danke für deine Antwort. Tatsächlich hakte das Reibrad auf der unteren „Stufe“ und blockierte damit bei anderen Geschwindigkeiten. Nach dem Abbau der oberen Platte und etwas Hin und Her habe ich das wieder frei bekommen. Bei 9,5 liegt es aber nicht mittig am Schwungrad, sondern eher im unteren Drittel. Sollte ich da tatsächlich die Justage vornehmen (vor dem Auseinanderbau habe ich doch etwas Respekt) oder kann man das so lassen?

Grüße,
Jens
Hallo Jens,

wenn sich jetzt alle Geschwindigkeiten schaltbar sind, dann kannst du das mal so lassen. Ich rate dir aber, dich Schritt für Schritt mit der Funktionweise deines "Oldtimers" zu beschäftigen. Die Arbeitsweise der Mechanik ist auch für einen Laien nachvollziehbar und im Servicemanual gut dokumentiert. Das Reibrad sollte auf der Geschwindigkeitstufe in voller Breite anliegen. Und die Mechanik für die Umschaltung freut sich über etwas Fett. Ist das Reibrad noch leise? Falls nicht, so gibt es in der Bucht sehr guten , neu hergestellten Ersatz. Die RdLs und deren Nachfolger sind sehr gute und zuverlässige Einstiegsmaschinen (und mehr) in unser Hobby. Vorsicht ist aber beim Öffnen geboten, weil dabei leicht ein paar Drähte an der Platine abreißen. Diese ist - falls Elkos ausgetauscht werden müssen - leichter zu lösen als so mancher RdL-Horrorgeschichte behauptet. Viel Erfolg!

Gruß

Wolfgang
Jens, ich stelle an meiner SG 562 fest, dass es bei der Bandgeschwindigkeits-Umschaltung mitunter zum Verkanten/Verklemmen des Reibrads (D) kommt, kann man bei entfernter Tonkopfabdeckung sehen und beheben (noch nie bei meiner deutlich älteren Rdl so geschehen) Die Mechanik ist aber doch bei den Rdl, SG 560, Sg 561,562 identisch.
Die genaue Ursache für dieses Verklemmen weis ich nicht, da es nur sporadisch auftritt.
Ich denke, dass als erstes die Achs.-bzw. Gleitpunkte der Gestänge geschmiert werden sollten, wie Wolfgang schon äusserte.
Im Downlodbereich ist das Servicemanual  SG 560 hinterlegt. Wesentlich besser lesbar ist das SM für die Variocord 263, dessen Mechanik m.W. gleich ist.
nb Downlodbereich erfordert nochmaliges Einloggen.
V.G.
Jo